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Geschrieben von pco94 am 14.08.2017, 8:41 Uhr

Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Mein "großer" ist gerade 7 geworden. Ich bin nicht der leibliche Vater. Seinen Helden besucht er alls 2 Wochen über das Wochenende. Ich bin der Alltagspapa.
Seit 8 Monaten hat er eine Schwester, die er auch liebt.

Ich denke, den damit verbundenen "Prinzensturz" haben wir hin bekommen, aber (meine Theorie) ihm damit auch ein Einfallstor für seine Machtspiele geboten zu haben.

Wir haben schon vor seiner Schwester viel Zeit mit ihm verbracht, und man kommt auch damit klar, dass kleine Kinder manchmal damit etwas undankbar umgehen.

Seit die Lütte da ist, hat sich das nicht wesentlich verändert. Wie waren an der Ostsee, im Zoo, im Vogelpark, auf dem Flugplatz, im Technikmuseum, auf gefühlt zwei Dutzend Spielplätzen, Rummel. Wir spielen fast täglich Gesellschaftsspiele. Manchmal kommen Freunde zu Besuch.

Wichtig: Er spielt so gut wie gar nicht alleine. Wenn er es im Urlaub auf 30 Minuten am Tag bringt, ist das ein guter Tag. Viel lieber hängt er am Bein und nervt, dass ihm langweilig ist. Ignoriert man das oder macht gute Vorschläge, fängt er irgendwann an Regeln zu brechen um unterhaltsame Aufmerksamkeit zu bekommen. (besser angeblafft werden, als ignoriert).

Was sich verändert hat, ist sein "Gehorsam". Er hört keinen Meter mehr.
Aktuell hat er Fernsehverbot, sein (einziges) Computerspiel - "Die Maus" ist gelöscht,
.. aber ich sage immer zur Frau: Das ist nur Rache, denn die Strafen ändern nichts. Sie ist ihm egal.

Größter Stein des Anstoßes ist sein Umgang mit seiner Schwester. Er spielt mit ihr (super!). Aber das geht richtig wild und laut zu, Er reißt ihr das Plüschi weg, schlägt es gegen die Couch, wirft es durch den Raum, tanzt um sie herum, springt und macht den Kasper. Es ist, als legt jemand in seinem Kopf den Schalter um, und er vergisst alles, was er weiß. Bitte etwas leiser - wirkt nicht. Pass bitte auf, dass Du nicht auf sie drauf trittst (mittlerweile ein Dutzend mal passiert), ...
Er treibt diesen Affenzirkus stets so lange, bis sie brüllt. Ermahnungen, er solle es ruhiger angehen, verhallen ungehört. Strafen nützen nichts. Gut zureden sowies nicht. Dann nimmt man das Baby auf, beruhigt es und natürlich schimpfen wir mit ihm und machen ihm den Vorwurf. "Wir habe gesagt, Du sollst damit aufhören, jetzt weint sie wegen Dir, weil Du ihr weh getan hast" - und jetzt kommts. Er schaut uns an: "Ich habe doch gar nichts gemacht!". Und Du denkst - "wie bitte?"
Eine Minute später wirft er uns vor, wir kümmern uns nur um Sie.

Generell hat er gerade einen tief sitzenden Gerechtigkeitssinn, aber reflektiert diesen überhaupt nicht auf sich. Verstößt er gegen Regeln, hat er nichts gemacht. Machen wir ne Ansage, sind wir ungerecht.

Er steht auch vom Esstisch auf und verzichtet komplett auf die Mahlzeit (denn auf "bleib sitzen" wird trotz Konsequenzen nicht gehört) um diesen Affentanz zu veranstalten. Es ist nicht nur kindliche Blödelei, man muss es gesehen habe. Es ist, als ob im Kopf was aussetzt.

Seit 8 Monaten geht Püppi morgens um 07:30 noch mal eine Stunde schlafen. Und jedes mal, jedes mal, geht er in sein Zimmer in dieser Stunde, dreht Musik auf und schraddelt an seiner Kinder-E-Gittarre.
Abends: Sie geht eine Stunde vor ihm ins Bett. Er trampelt, er schreit (weil auch das Zähneputzen mittlerweile ein Kampf ist). Er reisst ihre Tür auf, macht das Licht an (er meint: Ich will noch gute Nacht sagen) - er hat ihr kaum 20 Minuten vorher gute Nacht gesagt.

Ich denke immer, es ist der Konkurrenzkampf um unsere Liebe - aber er liebt seine Schwester auch.

Wir haben es Montag und wir haben Urlaub. Ich habe gestern noch Pläne geschmiedet, zu einem großen Schaufelradbagger wollte ich mit ihm. 08:25, er hat seine Schwester 2x zum brüllen gebracht, ihre "Gummispielmatte" zerlegt, auf Kakao gepocht, der dann stehen blieb, einen Streit vom Zaun gebrochen, weil es ihn gejuckt hat und ich sollte unbedingt zu ihm kommen, statt er zu mir, Mama hat mit ihm gespielt, kaum stand sie auf zum pullern gehen, hat er sich begonnen über alles zu beklagen. Nach 2 Stunden Dauerfeuer der schlechten Laune, habe ich nun keine Lust mehr auf Schaufelradbagger.
Am frustrierendsten ist, dass nichts hilft. Mit ihm spielen und sich beschäftigen hilft genau für die Dauer, wo man das tut. Eine Minute später - mit verlaub - baut er Scheisse. Und er ist darin wirklich kreativ.

Die Laune ist unfassbar gereizt. Die Neven liegen blank - und der Urlaub geht noch 3 Wochen Es ist wie kalter Krieg, statt wie Erholung.
Meine Frau macht mittlerweile komplett zu. Sie hat überhaupt keinen Zugang mehr und jeden Nerv verloren.


PCO

 
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Re: Geschwister-Eifersucht ist normal und unvermeidbar!

Antwort von Astrid am 14.08.2017, 11:15 Uhr

Hallo,

Vorab: Ich finde es gut, wie genau Du beobachtest und wie reflektiert Du Deinen Stiefsohn beschreiben kannst. Deshalb glaube ich, dass Du ein guter Stiefvater bist!

Dein Stiefsohn verhält sich normal und altersgemäß. Ich kenne kein Kind, das gut hört - Kinder sind Kinder und keine Deutschen Schäferhunde, die devot aufs Wort hören. Kinder ermahnt man einfach unendlich oft - am besten nach dem Leierkastenprinzip, also durch Wiederholungen, anstatt durch Schimpfen. Kennen alle Eltern, ist normal.

Dass der Kleine seine Schwester triezt, ist unendlich nervig, ich weiß das aus eigener Erfahrung (ältere Tochter, kleiner Sohn). Aber es entlastet und hilft sehr, wenn man sich klarmacht, dass rein gar nichts auf der Welt das gemeine Gefühl der Eifersucht abstellen kann. ALLE älteren Geschwister sind eifersüchtig, egal wie sehr sie geliebt werden. Eifersucht tut sehr weh, und sie wird durch Strafen nicht gelindert. Keine Konsequenz kann diese Geschwisterkonkurrenz lindern, ganz im Gegenteil: Strafen werden vom Kind als Ablehnung empfunden (nicht ganz zu Unrecht) und lösen noch mehr Groll aufs kleine Geschwisterchen aus, dass als Ursache des Schimpfens wahrgenommen wird.

Auch wenn es schwer fällt: Reagiere auf die Triezereien gelassen und nicht emotional. Trenne die Beiden räumlich, nimm Deinen Stiefsohn heraus aus der Situation. Auch wenn er die Musik aufdreht: Er muss sie leiser stellen und fertig. Mehr ist nicht machbar, denn Eiersucht ist keine Entscheidung des Kindes, sie ist kein absichtliches Fehlverhalten, nichts, was ein Kind selbst korrigieren kann. Eifersucht PASSIERT einem, sie ist ein natürliches Gefühl. Sie schließt natürlich nicht aus, dass die Kinder sich trotzdem auch lieben. Genau wie wir Erwachsenen können Kinder mehrere Gefühle gleichzeitig haben.

Eine Freundin von mir ist Psychiaterin. Sie schlug mal ein kleines Gedanken-Experiment für Eltern vor, damit wir uns vorstellen können, wie ein eifersüchtiges Kind empfindet. Ich gebe es hier mal wieder, so als kleine Imaginationshilfe für Dich: Stelle Dir vor, Deine Partnerin bringt eines Tages einen schlanken, durchtrainierten, gut aussehenden Mann mit nach Hause. Auf Deinen fragenden Blick sagt sie: "Du, das ist der Jan, ist der nicht süß? Er wird von jetzt an hier bei uns leben! Gell, da freust Du Dich! Ich habe Euch Beide total lieb, Du brauchst also nicht eifersüchtig zu sein. Manchmal werde ich sogar ganz mit Dir allein etwas unternehmen. Ihr werdet Euch sicher prima verstehen!"

LG

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von chrpan am 14.08.2017, 13:32 Uhr

Ich unterschreibe bei meiner Vorschreiberin.
Unser großer Sohn war 5 Jahre alt, als der Kleine geboren wurde. Den Kleinen in den Schlaf stillen, während der Große sich mit einem Busch still beschäftigt? Das klappte NIE! Dabei ist der Große ein sehr verständiges, empathisches und kooperatives Kind.

Habt viel Geduld und Gelassenheit mit dem Großen! Egal, wie alt sie "schon" sind bei der Entthronung - wir überschätzen doch immer die Fähigkeit unserer Kinder, mit der Geburt eines Geschwisters umzugehen.

Bei euch ist also alles normal!!! Ich bin ein bisschen erstaunt, dass deine Frau und du da so reagiert, als ob - ich zitiere - " kalter Krieg" wäre. Es ist momentan sehr anstrengend für euch beide, der Große fordert mindestens so viel Aufmerksamkeit wie die Kleine, aber das ist - wie gesagt - normal. Da müsst ihr durch und es geht allen gleich und wird besser, versprochen!

LG

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Emmi67 am 14.08.2017, 17:25 Uhr

Was mir aufgefallen ist: Ihr wartet meiner Ansicht nach zu lange:
Wenn er diese wilden Spiele mit der Schwester macht, warum wartet ihr, bis sie brüllt? Da würde ich viel eher eingreifen, dann müsst ihr auch nicht mit dem Sohn schimpfen. Weckt er die Schwester morgens regelmäßig mit Musik, dann hätte ich schon längst Kassettenrekorder/E-Gitarre oder was auch immer entfernt. Wenn die Schwester im Bett ist- und ihr wisst, dass er stören will, würde ich gerade dann mit ihm etwas Tolles machen, was aber nicht geht wenn die Schwester wach ist. Das würde ich auch so kommunizieren: "Wenn deine Schwester schläft, habe ich Zeit, um mit dir XY zu machen; wenn du sie weckst, geht das leider nicht, dann muss ich mich um sie kümmern". Aus Zähneputzen kann man ein Spiel machen. Wir hatten diese Tierzahnbürsten, die haben gesprochen, gesungen und Faxen gemacht- da gab es kein Theater mehr.
Beim Essen wollten alle meine Kinder nicht sitzen bleiben. Also war Aufstehen erlaubt, aber nur, wenn kein Unsinn gemacht wird.

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von cereza am 14.08.2017, 22:16 Uhr

Puh, da habt ihr was vor :-) DAS muss ersteinmal wieder aufgebrochen werden. Wir hatten damit auch zu tun, bloss am Rande, was ich abfangen konnte, weil ich ungefähr weiß, wie es geht.

Ich denke, ihr drei seid in seinen Augen eine kleine, echte Familie, zu der er irgendwie dazu gehört. Für ihn ist durch "Papa hier, Mama dort-" ein ganz unvollständiges Gefühl da.
Ich denke, dass er diese kleinen Sachen, über die Erwachsene sich manchmal noch gar nicht so klar sind, spürt und deshalb durchdreht.

Ich würde es mal so angehen: er braucht nicht tausend Ausflüge, sondern richtige Liebe. Zeit. Spüren, das er mit euch eine richtig echte Familie hat (was eh immer schwierig bleiben wird, für Trennungskinder, da braucht man sich nichts vormachen. Die Familie ist eben zerrissen. Gerade, wenn der Papa alle paar Wochen präsent ist, wird er nochmal richtig darauf geschubst. Ich glaube, besser ist es, wenn der Vater sich richtig kümmert, mehrmals pro Woche, oder gar nicht.Dieses halbe kleine Finger reichen ohne wirklich eine Beziehung zu haben, ist doch echt "60er Jahre" und überhaupt nicht sinnvoll. Aber das lässt sich ja kaum ändern.) Zeit für ihn im Alltag und ihn in diesen einbinden. Entschleunigen die ganze Geschichte, nur Alltag leben, den aber bewusst. Keine extra Ausflüge. Kein Fernsehen, Handy, nicht irgendwelche Drohungen, das verschärft die Sache nur noch, gerade, wenn man die eh nicht umsetzt.
Intensiv Vorlesen abends.
Zeit für Gemütlichkeit. Kekse essen.
Nette, leise Musik an und damit Bauen mit dem Legobagger.
Abendessen machen helfen, Gemüse schneiden.
Ein bisschen Vorrang geben (nein Baby, jetzt musst du kurz warten, der Große macht noch schnell...das Gemüse fertig, bevor du Brei kriegst und wir alle essen. Wurstegal, ob Baby das tatsächlich im Köpfchen "versteht", wichtig sind die Worte in SEINEN Ohren :-) )
Mit ihm im Sandkasten buddeln, eine Burg bauen. Baby kann ja drumrum krabbeln.
Irgendwie klar machen, das er wichtig ist in eurer Familie und seine Position hat. Als Sohn, als großer Bruder, als Helfer.

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von nils am 16.08.2017, 11:41 Uhr

Beim Lesen deines Textes fällt mir auf, dass ihr sehr viele Ausflüge plant. Das finde ich zum einen echt toll, dass ihr euch überlegt was ihm gefallen könnte. Aber ich denke es ist viel wichtiger, dass er spürt, dass ihr ihn genauso liebt wie die kleine Schwester.

Während sie Mama und Papa hier hat und somit Teil der Familie ist, fühlt er sich vielleicht ein bisschen fehl am Platz, da sein Papa ja nicht bei ihm wohnt. Ich denke zwar, dass du dich sehr in der Vaterrolle siehst und alles für ihn tun würdest, aber dennoch weiß er, dass er auch noch einen leiblichen Papa hat, der eben nicht bei ihm wohnt.

7jährige Jungs sind meist ungehorsam, wild und laut - das ist sogar noch mein 10jähriger, wenn er gerade wieder mal eine Phase hat wo er wenig schläft oder ihm sonst was gegen den Strich geht.
Vielleicht helfen weniger Regeln. Sitzen bleiben beim Tisch ist bei uns kein unbedingtes "Muss". Klar sollte sitzen geblieben werden, aber wenn sie fertig gegessen haben oder keinen Hunger haben, dann dürfen sie aufstehen.
Vielleicht hilft auch fernsehen lassen, wenn die Kleine schläft. Ist ja nicht lange und so habt ihr Ruhe und der Junge ist zufrieden.

Wünsch euch beiden gute Nerven!

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Ninu am 16.08.2017, 17:30 Uhr

Zum Thema Familienkonstellation:
Unser 7-jähriger benimmt sich genauso, allerdings ist der Allragspapa der einzige Papa und die Schwester schon 4 Jahre alt...
Ich verzweifele auch, aber ich denke, es ist die Verbindung aus Alter und Charakter...
Bei uns hilft es, die Situation zu unterbinden, bevor es komplett eskaliert (wie piesacken der Schwester bis die schreit), schlechtes Benehmen, wo möglich zu ignorieren, gute Taten hingegen zu loben und immer immer der elterlichen Liebe versichern...

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Re: Geschwister-Eifersucht ist normal und unvermeidbar!

Antwort von pco94 am 20.08.2017, 16:16 Uhr

1 1/2 Wochen Urlaub und ich freu mich aufs Arbeiten.

Wir sind nun in der Fewo an der See. Ich beschreib mal den Tag.
05:30 Baby brabbelt bei uns im Schlafzimmee.
05:45 Sohn trampel wie n Elefant rein. Quaakt ins Kinderbett und beginnt einen irren Zappeltanz. Er wird freundlich gebeten aufzuhören. Tut eer nicht.
05:48 Ich sag "Guten Morgen. Magst Du mit dem Heckmeck aufhören und kuscheln kommen?"... Nachdem sich meine Hoden vom Einschlag erholt haben steh ich auf. Er rappelt und tanzt auf dem Bett.
05:51 ich schnapp mir Püppi und erwärme Wasser und rühre Milchpulver an. Püppi darf so lange im Wohnbereich auf ihrer decke spielen.
05:55 Sohnemann veranstaltet 4 Minuten wieder den Affentanz. Nachdem das ignoriert wurde springt er nun vom Sessel über seine Schwester hinweg. Mir entgleitet ein Urschrei.
06:01 Puls sinkt. Ich habe Kaffe und Püppi geb ich Milch. Er kommt rein und... Rappelt und zappelt und singt in Babysprache. Ich atme durch und sage: Lass das bitte. Sie soll frühstücken. Beim Essen wird nich gezappelt. Das gilt für alle!"
Er macht weiter. Ich ermahne. Er macht weiter. Ich ermahne erneut. Er dreht mehr auf. Ixh brülle ihn an: "Hör auf!"
06:11 Püppi heult nicht mehr. Er hat sich zurückgezogen. Ich beschliesse den Neustart mit Brötchen holen. Der Weg zum Bäcker war immer gut fürn "Männergespräch".
06:21 Eklat, weil er sich anziehen sollte und jetzt sein Poloch an der Babydecke schubbert.
06:32 Er ist nach wie vor nackt, wälst sich auf der Babydecke und tönt, ihm sei laaaangweilig. "Nun dann zieh dich an, sonst geh ich halt allein!"
06:55 Ich öffne die Wohnungstür zum gehen. Er drückt tränen und brüllt. Ich geb ihm 5 Minuten. Es klappt!
06:05 Sturz mit blutendem Knie weil er mit dem Roller über n Gulli gefahren ist.
Obwohl oder weil ich sagte - da nicht lang!
06:08 Er fährt auf der Straße. Ich sage er soll zum Bordstein. "Hier fahren eh keine Autos". In 50 Metern Entfernung kommt eins.

Ca. 06:17 er kriegt sich beim Bäcker ein, nachdem ich vor 5 Minuten den Roller kassiert habe.

06:45 Er möchte beim Frühstückstisch decken helfen.
06:47 Ihm ist langweilig.

06:49 Affentanz. Er wirft mit ihrem Spielball.

06:55 wir bitten ihn in seinem Zimmer zu spielen. "Nein!"
06:56 Er möchte jetzt Mensch-Ärger-Dich-Nicht. "Ich mach grad Frühstück".
06:57 Aaaffentanz.
06:59 Ich versuche ihn beim Frühstück anzusprechen. Warum er immer son afffigen Tanz vollführt. Es wöre ja ok mit ihe ruhig zu spielen. "Na weil sie lacht"... Manchmal tut sie das, aber oft ist es auch ihr zu viel und nicht selten endet es in Schmerzen.
07:05 Affentanz
...
08:00 Püppi wird hingelegt. Er klopft an die Schlafzimmertür.

09:00 wir (auch er) wollen zum Strand.
Er grabscht ständig in den Kinderwagen auf dem Weg dort hin. ...
09:05 Am Strand
09:07 Beginn der Buddelarbeiten. Ich helfe
09:25 Ich mach ne Pause.
09:26 Ihm ist langweilig.
09:27 Alle Vorschläge, was man als Kind an so nem Strand machen kann lehnt er ab.
09:29 Püppi hat ne Husche Sand kassiert nachdem er mit ihr spielte.
09:35 Ihm is langweilig...
09:36 Affentanz...

So geht das Tagein Tagaus. Von früh bis spät mit kleinen Pausen.

Ganz ehrlich. Ich kann ihn nicht mehr leiden. Mein Kind ist ein A-Loch.

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Bist du allein mit den Kindern? Wo ist die Mutter die ganze Zeit?

Antwort von und am 20.08.2017, 16:55 Uhr

Ihr seid zwei Erwachsene und habt zwei Kinder. D.h. jeder kann sich um eins kümmern, also 1:1-Intensivbetreuung für jedes Kind rund um die Uhr, das ist in der Kindererziehung normalerweise Luxus! Gut, ihr seid im Urlaub, es sei euch dieser Luxus gegönnt. Aber mit 2 Kindern auf 2 Erwachsene werdet ihr doch wohl fertig werden. Ich finde den beschriebenen Tagesablauf ziemlich gekünstelt kompliziert. Mit etwas mehr Gelassenheit, Findigkeit, Koordination und Witz gäbe es hier nicht ein einziges Problem. Aber hier wird jede Minute was gemeckert, aus jeder Mücke ein Elefant gemacht. Meine Güte, das Kind ist 7 und es wird erwartet, dass er sich benimmt wie ein reifer(!) 21-Jähriger. Schraubt mal eure Ansprüche an das Kind etwas herunter, auch wenn er jetzt ein großer Bruder ist, ist er trotzdem noch klein.

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Re: Geschwister-Eifersucht ist normal und unvermeidbar!

Antwort von chrpan am 20.08.2017, 22:12 Uhr

Er braucht und schreit schlicht und ergreifend nach Aufmerksamkeit.

Du nennst deinen Sohn A.... (ich will gar nicht weiterschreiben) und deine Tochter Püppi. Sie ist das kleine süße Ding, das allein durch Anwesenheit alle in Entzücken versetzt. Er muß irrsinnig viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, (Spiel)Zeit an das Baby abgeben. Sollte Rücksicht nehmen, auf Kommando ruhig, kontrolliert, leise sein usw. und dabei ist ihm eben seine Eifersucht und sein Ringen um Aufmerksamkeit im Weg.

Aber nochmal: das ist normal und ihr Erwachsenen habt - fürchte ich - die Geschwistersituation unterschätzt. Mein Sohn dreht IMMER auf, wenn der Kleine Schlaf bräuchte. Ich weiß also, wovon ich rede.
Was dein (Stief)Sohn braucht: Geduld, Verständnis, Erklärungen, Exklusivzeit mit dir ohne kleine Schwester und auch mit seiner Mama Zeit alleine. Letzteres hatte ich auch zuwenig möglich gemacht bzw. machen können und achte jetzt viel mehr drauf.

Ich kenne wirklich ALLE von dir aufgezählten Situationen selbst. Mein älterer Sohn ist 6J und 9 Monate alt, der jüngere 16 Monate.

Du hast bzw. hattest in meinen Augen Erwartungen an deinen Sohn, die nicht realistisch sind.

Ich wünsche euch, dass ihr euch wieder neu findet und du deinen Stiefsohn mit all seinem momentanen Leid wahrnimmst!

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von pco94 am 21.08.2017, 10:25 Uhr

Irgendwie geht oben Antworten nicht. Also hier...

Mama gibts auch und sie tut. Dass ich den Sohn nicht beim Namen nenne, liegt daran, dass wir sehr darauf achten dass unsere Kinder nicht im Internet "verbreitet" werden. Ich kann ihn auch gern Superkind oder mein Stärkster nennen...

Dass er unter Eifersucht und Verlustangst leidet, ist uns klar. Dass er nicht weiß wohin damit, ist mit 7 normal.

Was uns über den Tag so schafft ist, dass wir uns sehr viel mit ihm beschäftigen. Heute schon 2 Stunden Gesellschaftsspiele bspw. Er sabotiert das aber. Er sprang unvermittelt auf und sprang laut schreiend (euphorisch) aif die Babydecke. Mit Kühlen u
Ist die Hand vom Baby wieder etwas abgeschwollen.

Er hatte sich vor 1 Woche in den Daumen geschnitten. War auch so ne Story... Seither muss 3 bis 5 Mal am Tag das Pflaster gewechselt werden - meint er. Als das Baby sich nicht mehr eingekriegt hat hatte auch er große Schmerzen, was uns die Gelegenheit nahm noch mal zu erklären, warum man das gerade dumm war...

Was mich an den Äusserungen hier entsetzt ist die Herablassung, die einem entgegenschlägt, wenn man sagt wie man es fühlt.

Hier läuft grad so ziemlich alles schief und wir kriegen da keine Struktur rein.
Und sich hinzustellen "ey ihr seid 2 Erwachsene" hilft nicht. Wir sind keine ausgebildeten Diplomeltern.
Da gibts so schlaue Sprüche wie "geh aus dem Raum bevor du ihn anschreist". Aha! Er macht was zum 100sten Mal. Und ich lass ihn gewähren und gehe. Er hört einfach nicht auf und Drohungen und Strafen laufen ins leere. Na, dann geh ich halt. Er tut anderen weh.Und ich lehre ihn nicht, ich geh weg.

Gestern hab ich das getan. Er trommelte gegen die Tür und weinte.
Wir wissen dass er verzweifelt ist...
Aber ich finde keinen Zugang für ein Gespräch. Er sagt auch nicht was er fühlt oder was ihm umtreibt.

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von chrpan am 21.08.2017, 22:07 Uhr

Ich wollte auf deinen sktuellsten Beitrag antworten, aber in der mobilen Ansicht klappt das nicht.

Ist es denn besser, wenn einer von euch beiden mit ihm alleine was macht,?
Es klang so, als ob es v.a. in der Konstellation mit dem Baby zusammen (in einem Raum oder zumindest in der unmittelbaren Nähe) kracht.
Mein Großer beispielsweise genießt jede halbe Stunde, die er mich für sich alleine hat. Und wenn wir" nur' zu zweit ein kleines Eis essen gehen.
Im Urlaub haben wir Eltern uns meistens aufgeteilt und einer war jeweils mit einem Kind unterwegs. Gar nicht mal so sehr wegen der Eifersucht, aber die Bedürfnisse sind halt total unterschiedlich. Der Große will Sandburgen bauen, der Kleine will sie zertrampeln, der Große will toben, der Kleine schlafen usw...

Wie macht ihr das?

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von chrpan am 21.08.2017, 23:44 Uhr

Das können Kinder nicht - also konkret antworten auf Fragen nach ihren Beweggründen, Motiven usw.

Ich erinnere mich, dass ich im Kindergarten mal beim Klettern im Garten ein Seil gegen ein anderes Kind so geschwungen habe, dass es diesem Kind weh getan hat. Von den Betreuerinnen wurde ich zur Rede gestellt und konnte keinen Grund nennen, warum ich das getan hatte. Es gibt noch eine andere Kindergartenerinnerung, da sitzt dieses Kind auf dem Schoß einer Betreuerin (die ich sehrvgerne mochte) und wird von dieser geherzt. Im Erwachsenenalter erst ging mir ein Licht auf, dass wohl beide Situationen im Zusammenhang stehen und ich wohl an diesem Tag eifersüchtig auf das andere Kind war, das "so viel Zuwendung" von "meiner Lieblingserzieherin" erhalten hat. Damals war es mir selbst nicht bewusst und auch viele Jahre später nicht.

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Ellesa am 22.08.2017, 7:18 Uhr

Grade der, wie du ihn nennst “Affentanz“ mit dem baby kommt mir bekannt vor. Mein ältester war auch knapp sieben als sein Bruder geboren wurde. Er verhielt sich ähnlich. Hampelte und riss am baby rum, brabbelte unverständlich mit dem kleinen, war komplett überdreht und merkte nicht mal wenn es dem kleinen absolut nicht mehr gefiel. Aber ich weiss, dass er es nie böse gemeint hat, er konnte einfach nicht anders.
Mit sieben Jahren bekam er die Diagnose adhs. Mit zwölf autistische Züge.
Er hat gefühlt tausend Therapien gemacht seit er sieben war, einiges hat sich verbessert, aber merken wenn dem gegenüber etwas nicht recht ist dass kann er einfach nicht.
Ich will dir nicht sagen dass dein Sohn dahingehend auch ein Problem hat, kann ich ja auch gar nicht aus der Ferne, ich meine es nie als Denkanstoss, vielleicht KANN er nicht anders. Ich war damals auch bei einer Erziehungsberatung, die Caritas bietet das kostenlos an. Vielleicht wäre das ja eine Überlegung für euch. Die haben oft gute Ratschläge für solche Situationen.
Ich wünsche euch alles gute, besonders deinem Sohn.

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Was mich am meisten erschüttert...

Antwort von und am 22.08.2017, 10:40 Uhr

....ist, dass ihr euer Baby trotz offensichtlicher Gefahr weiterhin stur auf dem Boden platziert, so dass es jetzt sogar zu einer Verletzung gekommen ist. Anstatt dass ihr die Kleine halt auf dem Arm oder auf dem Schoß lasst, wo ihr doch genau wisst, wie wild und unberechenbar euer Sohn immer auf der Babydecke rumtobt. Sowas ist doch mutwillige Kindeswohlgefährdung. Das arme Baby.

Mit einer geschwollenen Babyhand würde ich übrigens immer zum Arzt gehen. Ich nehme an, euer Sohn ist draufgesprungen?? (Ist oben nicht ganz klar ausgedrückt)

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Anna3Mama am 23.08.2017, 22:05 Uhr

Bei Euch kommt eben gerade viel zusammen.
*Patchwork
*Neues Baby - nach sieben Jahren saß der Prinz satt auf dem Thron
*... und dann noch Urlaub. Fremde Umgebung etc.

Die ganze Situation klingt extrem angespannt. Deine Nerven sind durch. Gehts der Mama ähnlich?
Kann sie den Sohn mal einen Tag bespielen solange Du das “Püppi“ bespasst? Völlig unabhängig voneinander? Nur eine Idee. Um im Urlaub mal wieder Luft holen zu können.

Unterm Strich denke ich aber auch, dass Euch eine Beratung -Kinderpsychologin/Familienpsychologin- sehr gut tun würde. Das ist keine Schande. In machen Ländern sind solche Mental Coaches in bestimmten Lebenssituationen gar nicht unüblich.

Da wird die Situation dann im Ganzen betrachtet, der Sohn auch mal angeschaut, ob er Auffälligkeiten z.B. in Richtung ADHS hat (wie waren denn die ersten Lebensjahre?). Oft hilft auch schon das Gespräch mit einer guten Frau vom Fach. Sie kann Euch sicher gut unterstützen.

Viel Glück/Erfolg und trotz allem noch ein paar schöne Stunden im Urlaub !

Gruß
A.

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Electrohoney01 am 28.08.2017, 20:13 Uhr

Ich musste grade leicht schmunzeln,dass könnten nämlich wir sein :)

Ich 26 Mama von 2 Kindern (Bald 7 Junge) und morgen 1Jahr Mädchen)
und mein Mann 31 nicht der leibliche Vater von dem Großen.
Bei uns genau das selbe Thema.
Evtl kann ich dir ja ein bisschen helfen.
Ist er nur jetzt im Urlaub so?Wenn nein wie lange hat er schon so ein Verhalten?
LG

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Re: Der Wahnsinn mit 7 jährigem

Antwort von Akira am 11.09.2017, 10:16 Uhr

Ohhh ich dachte ich hätte schon ein Text geschrieben und habe es vergessen...

Hier auch ..:Sohnemann 7 weiß den lieben langen Tag nichts mit sich anzufangen und kleine Maus allerdings schon fast 2 guckt sich das Verhalten mittlerweile ab.

Er hört auch überhaupt nicht, meckert den ganzen Tag wegen Kleinigkeiten und gestern ist es "eskaliert" und er brüllte mich auf offener Strasse an..:Danach ist er bis Abends in seinem Zimmer gelandet.

Allerdings macht er nicht so ein Affentanz um seine Schwester. Aber diese Langeweile den ganzen Tag die macht mich noch Wahnsinnig..ich kann nichts machen ohne das beide Kinder hinter mir stehen......

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