Hallo Herr Dr. Bluni,
in einem newsletter dieser homepage habe ich mal gelesen, dass bakterielle Infektionen zum Ende der Schwangerschaft und damit die Auslösung von Frühgeburten in Deutschland durch die Vergabe von Teststreifen für Urinproben vermieden werden sollen.
Ich würde solche Teststreifen bzw. Testhandschuhe gerne in einer luxemburgischen Apotheke erwerben - benötige hierfür aber einen Produktnamen zwecks Bestellung.
Können Sie mir einen Tipp geben?
Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 12.03.2004, 16:49
Antwort auf:
Bakterielle Infektion - Teststreifen
liebe Sabine,
eine bakterielle Besiedlung der Vagina in der Schwangerschaft (bakterielle Vaginose) steht im Verdacht, insbesondere nach Ende des ersten Schwangerschaftsdrittels, für Fehlgeburten, vorzeitige Wehen, vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburtlichkeit verantwortlich zu sein.
Eine solche Besiedlung durch Betrachtung des Scheidensekretes im Mikroskop beim behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin und mit einer ph-Wert-Bestimmung ausgeschlossen werden.
Neben Teststreifen (die allerdings das Scheidensekret und nicht den Urin testen!) gibt es mittlerweile im Handel auch Handschuhe zu kaufen, mit denen die Frau eine ph-Wert-Bestimmung eigenständig durchführen kann
Aus dieser Erkenntnis heraus resultiert die Empfehlung, insbesondere bei Frauen mit einem Risiko (und nicht bei allen Schwangeren !!), in der Schwangerschaft diesen ph-Wert regelmäßig zu kontrollieren, bzw. rechtzeitig eine so genannte bakterielle Vaginose auszuschließen und ggf. zu therapieren.
Der pH-Wert der Scheide liegt normalerweise so bei 3,8-4,0. Ist er nach oben hin verändert, so ist das zunächst mal Ausdruck einer gestörten Scheidenflora, was entweder auf einen Mangel an Milchsäurebakterien zurückzuführen ist oder es kann Ausdruck eine bakteriellen Infektion sein.
Und nur wenn hier bestimmte Keime vorhanden sind sollte entsprechend behandelt werden, weil hier das Auftreten vorzeitiger Wehen und Frühgeburtlichkeit begünstig werden kann.
Man sollte sich aber darüber im Klaren sein, dass dieses nur eine Ursache neben diversen anderen zum Teil noch unbekannten Faktoren ist, die man für die Problematik der Frühgeburtlichkeit verantwortlich machen kann.
Die bakterielle Besiedlung ist somit alleine sicher nicht der Weisheit letzter Schluss und das Problem ist viel komplexer. Dieses hat Herr Prof. Petersen einer der großen Experten auf dem Gebiet der gynäkologischen Infektionen von der Universitätsfrauenklinik Freiburg in einem Kommentar des Deutschen Ärzteblattes zu einem Artikel von Dorothee Hahne in Heft 12/2001: mit dem Titel "Frühgeburt durch pH-Selbstkontrolle" geschrieben. Dieses kann nachgelesen werden unter www.aerzteblatt.de.
Insofern sollte jede Schwangere mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Frauenärztin über die für sie individuell sinnvollste Diagnostik und die Risiken für oben genannte Probleme sprechen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 13.03.2004
Antwort auf:
Bakterielle Infektion - Teststreifen
Hallo!
Ich verwende Testhandschuhe, mit denen man den vaginalen ph-Wert messen kann. Sind eine tolle Sache zur Frühgeburtenprophylaxe. Wenn der ph-Wert erhöht ist, kann das auf eine bakterielle Vaginose (Scheidenentzündung) hinweisen und somit frühzeitige entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.
Die Handschuhe heissen Care Plan.
Mitglied inaktiv - 12.03.2004, 17:26
Antwort auf:
Bakterielle Infektion - Teststreifen
Hi du
Frag mal bei deiner Krankenkasse nach. Die bekommst du dann umsonst. Habe heute meine Handschuhe von der TKK bekommen. Umsonst.
Betty
Mitglied inaktiv - 12.03.2004, 18:01
Antwort auf:
Bakterielle Infektion - Teststreifen
Hallo,
ich verwende "stinknormale" Teststreifen, wie sie zur Messung des ph-Wertes verwendet werden. Ich habe meinen Arzt gefragt, der nimmt die auch, weil viel billiger als Test-Handschuhe. Aber nicht so komfortabel.
Firma Merck, ca. 5 Euro, gibts problemlos in Apotheken.
Mitglied inaktiv - 12.03.2004, 19:50