Dezember 2018 Mamis

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Geschrieben von Jojo87 am 07.02.2019, 15:59 Uhr

Frust nach Geburtsverletzungen

Hallo zusammen,

ich habe bisher noch nicht hier geschrieben, aber ich glaube es ist an der Zeit, dass ich mir den Frust von der Seele schreibe, weil scheinbar alle Mütter um mich herum direkt aus dem Krankenhaus kommen und wieder Bäume ausreißen könnten.

Ich hab meinen Sohn am 3.12. (ja, schon über 9 Wochen her!) spontan entbunden und die Geburt habe ich als extrem schmerzvoll erlebt. Geburtsstillstand, extrem lange Austreibungsphase, schließlich Saugglockenentbindung (Sternengucker). Danach fast zwei Stunden im OP: Dammriss 3. Grades, hoher Scheidenriss an beiden Seiten und Schamlippenriss an beiden Seiten. Die ersten fünf Wochen waren der reinste Horror!! Da sagen einem alle immer man soll das wochenbett genießen und ich hätte die ganze Zeit heulen können! Ich konnte nichts außer liegen! Alle Ärzte meinten immer, dass alles gut verheilt, aber davon hab ich irgendwie auch nichts, wenn ich ununterbrochen schmerzen hab (mehr als wenige Minuten stehen war nicht drin).

Nach 5 Wochen kam dann ein Sprung. Seitdem kann ich wieder längere Spaziergänge machen und mich weitgehend normal bewegen. Ich bin glücklich mit dem Fortschritt, merke aber noch Einschränkungen: wenn ich mich Hocke (wenn ich den kleinen zb aus dem Maxi cosi hebe) habe ich zb das Gefühl, ein paar Tropfen Urin zu verlieren. Es kann aber auch sein, dass es einfach gelblicher Ausfluss ist Abends habe ich auch wieder das Druckgefühl im Unterleib, was ich am Anfang permanent hatte. Anfangs dachte ich, das käme von den Verletzungen, an den Beckenboden habe ich gar nicht gedacht.

Einmal habe ich mir das ganze Schlachtfeld im Spiegel angeschaut und war erschrocken: meine Scheide sieht total „offen“ aus. Nähte bzw. Narben konnte ich aber nicht entdecken (bin ich blind?!). Ich würde schon gerne mal sehen, wo denn eigentlich genäht wurde?

Zwei verschiedene Ärzte meinten ich hätte mit offenen Schleimhäuten zu tun. Als sie drauf gedrückt haben tat es auch sehr weh. Könnte aber sein, dass das bis nach dem abstillen so bleibt. Und damit muss man bis dahin dann einfach leben?

Ich bin mir mittlerweile gar nicht mehr sicher, was mir da unten Probleme bereitet: die Schleimhäute, der beckenboden oder noch was ganz anderes? Ich will mich auch nicht beschweren, ich bin schon froh, dass ich mich wieder halbwegs normal bewegen kann. Aber immer, wenn ich mit anderen Müttern darüber spreche, höre ich von keiner, dass sie auch nur irgendeine Nachwirkung nach der Geburt merkt.

Vielleicht kann mir ja jemand Mut machen, dass das abendliche Druckgefühl (und auch beim Wasserlassen) mit Beckenbodentraining wieder verschwindet, dass der gelbliche Ausfluss ganz normal ist und dass ich nicht eine völlig unnormale Person bin weil mein beckenboden 9 Wochen nach der Geburt immer noch nicht „Hurra“ schreit.

Vielen Dank fürs lesen!
Liebe Grüße,
Jojo

 
17 Antworten:

Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Jojo87 am 07.02.2019, 16:02 Uhr

Eine Ergänzung noch: in der Geburt wurde auch heftigst kristellert (eine Hebamme setze sich mit vollem Oberkörper auf meinen Bauch) bis das Baby rausflutschte. Das war sicherlich auch nicht förderlich für den Allgemeinzustand meiner Genitalien.

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Jojo87 am 07.02.2019, 16:06 Uhr

Und ich muss noch einmal ergänzen: im Prinzip fühlt es sich untenrum irgendwie „dick“ an, als wäre das alles ein blauer Fleck auf den man drückt. Kann ich auch nicht genauer beschreiben. Kann man Muskelkater im beckenboden haben? Dann würde ich mir den so in etwa vorstellen

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Elisabeth2018 am 07.02.2019, 16:51 Uhr

Hallo Jojo,

Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt.
Ist es dein 1 Kind?
Warst du schon beim Frauenarzt zur nachsorge?

Man sollte sich unten nie selber anschauen man sieht nach der Schwangerschaft nicht mehr unten so aus wie vorher, zumindest glaube ich das ich habe 6 Kinder und habe mich unten noch nie angeschaut.
So wie du es beschreibst würde ich auf beckenboden tippen.
Hast du eine Hebamme?
Hast du dich für ein Rückbildungskurs angemeldet?
Du kannst normal Übungen zu Hause machen für deinen beckenboden (einfach google fragen)
Ich verliere wenn ich mich zu sehr anstrenge auch noch paar tröpfel.

Wenn du noch keine nachsorge hattest würde ich das nochmal mit deinem Frauenarzt besprechen!

Liebe Grüße

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Jojo87 am 07.02.2019, 16:59 Uhr

Hallo Elisabeth!
Danke für deine Antwort! Die Nachsorge hatte ich vor zwei Wochen: alles verheilt gut, untenrum sieht alles gut aus, ab jetzt beckenbodentraining! Hab mir ein Buch gekauft und zuhause mit Übungen angefangen. Hätte jetzt drei Tage Magen Darm, deswegen war ich wieder etwas raus. Rückbildungskurs beginnt Mitte März. Genau, ist mein 1. Kind.

Ich muss aber keine Angst haben, dass da dauerhaft ein Schaden bleibt, oder? Es ist ja jetzt auch nicht extrem schmerzhaft, aber ich merke den beckenboden einfach und mir fehlt der Austausch mit Leidensgenossinnen, weil keine andere in meinem Umfeld damit Probleme hat

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von nurmut am 07.02.2019, 17:16 Uhr

Hallo Jojo,

unsere Kleine ist auch am 03.12. zur Welt gekommen. :) Sie ist unser 3. Kind. Was ich dir unbedingt empfehlen möchte: Gibt es in deiner Nähe eine Beckenbodenphysiotherapeutin? Da habe ich nach dem 2. Kind die Rückbildung gemacht und jetzt auch wieder. Sie weiß unglaublich gut bescheid und achtet auch auf Geburtsverletzungen, die allgemeine Haltung usw...

Ich drück dir die Daumen, dass du dich bald wieder ganz wohl fühlst. :)

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Maibraut am 07.02.2019, 17:35 Uhr

Hallo Jojo ganz liebe Glückwünsche auch von mir zum ersten Wunder!!
Du kannst mit Recht stolz auf dich sein. Was du beschreibst ist eine schwere Geburt und du hast es toll gemeistert und deinem Kind das Leben geschenkt!
Deinen Frust kann ich gut verstehen, man möchte seinen Körper wieder haben und das alles funktioniert.
Ich wünsche dir dass die Schmerzen bald ganz nachlassen. Für die endgültige Rückbildung wie auch für die Schwangerschaft, hat dein Körper 10 Monate Zeit!

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Elisabeth2018 am 07.02.2019, 18:20 Uhr

OK hast du die Probleme schon bei deinem Frauenarzt angesprochen? Wenn ja was sagt er?
Also du musst dir keine Sorgen machen das es so bleibt oder so

Der Ruckbildungskurs ist ja auch nur 1 mal wöchentlich also wenn du jetzt mal 3 tage nicht konntest ist das nicht schlimm
Ich hatte auch mal immer paar Übungen gemacht aber glaube so seid gute 3 Wochen nicht mehr da es mit 6 kids doch manchmal anstrengend ist .
Man sagt ja auch der Körper braucht ca 10 Monate(solang wie die Schwangerschaft) um wieder "normal" Hormonell und auch Körperlich, gib deine Körper Zeit und setz dich nicht unter Druck auch wenn es schwer ist.
Grade nach so einer "schlimmen" Geburt.

Ich hatte noch nie groß Verletzungen unten rum. Einen Riss bei meinen Sohn der mit 2 Stichen genäht werden musste.!
Mir tut das immer leid wenn ich sowas lese.
Aber es wird alles wieder gut

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Jojo87 am 07.02.2019, 18:58 Uhr

Danke für den Tipp habe eine gefunden. Dafür brauche ich wahrscheinlich eine Überweisung von der Frauenärztin oder? Übernimmt die Krankenkasse das?

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Jojo87 am 07.02.2019, 19:00 Uhr

Ja hab ich, meine Ärztin sagt auch, es wäre alles normal und wird mit Training besser. Mich wundert nur immer dass ich die einzige bin, die den beckenboden merkt


Vielen Dank allen für die lieben Antworten, das tut wirklich gut!!!

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Elisabeth2018 am 07.02.2019, 21:47 Uhr

Ich habe teilweise manchmal noch das Gefühl als ob unten alles rausfällt. Also so einen richtugen Druck nach unten!
Es wird besser mit viel Geduld und etwas Training.

Ich wünsche dir alles alles Gute

Liebe Grüße

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Rike1184 am 07.02.2019, 22:12 Uhr

Hallo!
Ich hatte meinen 3. Kaiserschnitt (ging nicht anders bei mir) und weiß daher, dass diese resorbierbaren Fäden, die sich irgendwann auflösen, manchmal länger brauchen. Meine Hebamme meinte, dass kann wohl auch schon mal 2 Monate dauern.
Vielleicht ist es auch so ein Faden (oder mehrere) den du da außer dem Beckenboden noch merkst.
Und zum Rückbildungskurs: bei meiner letzten Schwangerschaft bin ich nach dem Rückbildungskurs zum „Yoga mit Baby“ und fand die Yogaübungen viel intensiver und besser für den Bckenboden. Ich werde deshalb diesesmal gleich nur zum Yoga gehen. Da wird der Rest dann gleich mit ein bisschen straffer und gestärkt.

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von GertrudeJekyll am 08.02.2019, 5:26 Uhr

Ich versteh dich, im kh geben die einem das gefühl das ist normal und alle haben das auch nur keiner sagts dir!
Bei meiner ersten geburt hatte ich einen DR 2.grades, und ein ausgerenktes kreuzbein, und diesmal wieder DR 2, bis in alle 3 BB schichten, wurde gefühlt ewig genäht. Hatte tierische schmerzen! Und bei näherer betrachtung im Spiegel sah ich etwas komisches, daumemgroßes blutgefülltes ding "hinten" raushängen. War sooooo unangenehm!!! Auf nachfrage bei meiner nachsorge Hebamme hab ich mir wohl unter der geburt eine Hämorride rausgedrückt. Nett dass mir das im kreißsaal keiner gesagt hat!! Jetzt, nach fast 8 wochen, geht sie langsam zurück. Aber ich hab auch noch schmerzen wenn ich irgendwo vom sitzen aufsteh. Das war letztes mal das kreuzbein, also hab ich das auch wieder. Termin beim Osteopath ist schon gemacht
Drück dir die daumen dass es schnell besser wird!

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von nurmut am 08.02.2019, 7:07 Uhr

Ich brauchte eine, ja. Am besten rufst du den Therapeuten mal an und fragst nach was der braucht. Bei meiner gibt es unterschiedliche Angebote: Rückbildung in der Gruppe oder Einzelstunden. Ich habe mir diesmal Einzelstunden gegönnt, da zahlt die Krankenkasse nicht so viel. Aber dafür kann die Therapeutin im Notfall unser Baby schuckeln. ;)

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Maibraut am 08.02.2019, 7:48 Uhr

Das klingt sehr interessant! Muss man da sehr "biegsam" sein? Ich hab Probleme mit den Bandscheiben. Würde aber mal so gern zum Yoga gehen!

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Cazza am 08.02.2019, 8:29 Uhr

Also in meiner Umgebung ist der Beckenboden bei allen ein Thema nach der Geburt! Auch Probleme mit Inkontinenz in der Anfangszeit! (kommentar einer Freundin:was war ich froh, dass es in strömen geregnet hat, als ich das erste mal wieder joggen war).
Du bist also definitiv nicht allein damit und wie die anderen schon schrieben, dein Körper braucht Zeit und etwas Training. Bei meiner ersten Tochter hatte ich dammriss 4. Grades und konnte auch lange nicht spazieren gehen oder länger auf den beinen sein. Ist aber alles wieder verheilt! Und jetzt bei der zweiten Geburt waren die Verletzungen nicht so schlimm, wobei ich meinen Beckenboden trotzdem schmerzhaft spüre, wenn ich zuviel auf den Beinen bin. Geburt ist jetzt 7 wochen her.

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von nurmut am 08.02.2019, 9:02 Uhr

Oh Mann, ihr seid nicht alleine. Bei dieser Geburt (3. Kind) habe ich auch Hämorrhoiden mit rausgepresst. Habe das beim Duschen gemerkt und war regelrecht entsetzt. Ich bin echt nicht zimperlich bei solchen "Untenrum-Themen", aber das fühlte sich so falsch an, als wäre da was rausgekommen was eigentlich reingehört. Bin sofort in Tränen ausgebrochen, weil mir mein Körper so leid tat. Ich hatte das Glück, dass es nach ein paar Tagen wieder weg war. Ich mache jetzt ganz brav meine Beckenbodenübungen. Hoffe, dass ich später keine Probleme bekomme...

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Re: Frust nach Geburtsverletzungen

Antwort von Rike1184 am 09.02.2019, 21:11 Uhr

Nein, man muss nicht so biegsam sein. Ich selber habe rechts Hüftdysplasie und bin auf der Seite auch nicht so beweglich. Dann macht man die Übung so weit es geht. Mit der Zeit wirde ich in der rechte Hüfte etwas beweglicher als zu Beginn (etwa nach 1/2 Jahr; 1x/Woche zum Yoga).
Also ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht und kann es nur empfehlen. Sollte aber bei einem Yogalehrer/in mit entsprechender Ausbildung gemacht werden.

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