Juli 2017 Mamis

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Geschrieben von SunshineMummy am 13.08.2017, 12:48 Uhr

Verspäteter Geburtsbericht :)

Hallo, ihr Lieben!

Heute, mehr als 4 Wochen nach der Geburt, nach schlimmen Wochenbett, unzähligen schlaflosen Nächten wollte ich meinen Geburtsbericht posten, denn die kleine Maus schläft und ich bin so totmüde, dass ich eh nicht mehr einschlafen könnte!


Aaaalso, ich war bei 38+6 SSW als ich auf die Idee kam, mit meiner Mutter in die Kölner Innenstadt zu fahren. Wir fuhren also dort in ein Restaurant, zwei Häuser weiter arbeitete mein Mann, der auch zu dem Zeitpunkt unplanmäßig auf der Arbeit war (es war ein Sonntag). Wir aßen mit meiner Mutter und wollten nach dem Essen zu meinem Mann und mit ihm gemeinsam dann Heim fahren (von dort aus waren es 25km bis nachhause, bis zur Klinik ganze 60km).
Meine Mutter ging auf Toilette, ich wollte mich so langsam fertig machen, denn mit der riesen Kugel dauerte es recht lang bis ich dann startklarwar. Bevor ich überhaupt aufstehen konnte spürte ich einen ekligwarmen Schwall komischer Flüssigkeit im Schritt. In dem Moment kam meine Mutter vom WC und ich bin selber noch von meiner Ruhe fasziniert. Ich sagte dann ganz gelassen und leise "Mama, meine Fruchtblase ist geplatzt. Ich muss ins Krankenhaus". Sie schaute mich ganz erschrocken an und fragte mich, ob ich sie veräppeln würde. Wir also aufgestanden, ich mit klitschnasser Hose (schön sichtbar nass am Hintern und an den beiden Hosenbeinen) zu meinem Mann auf die Arbeit gelatscht. Ich lief breitbeinig die Strasse hoch, mir lief immernoch Fruchtwasser die Beine runter, ihhh, kein schönes Gefühl!
Bei ihm aufder Arbeit angekommen rief ich durch das Fenster (das Büro befindet sich im EG) nach ihm - er hörte es nicht. Ich rief dann also noch einmal und noch mal und seine Arbeitskollegen wurden schon aufmerksam, nur er hörte mal wieder nichts. Also wurde er von seinem Kollegen aufmerksam gemacht, in dem Moment passierte eine plötzliche Stille im Büro und ausgerechnet dann sprach meine Mutter am Telefon zu meinem Vater in etwas höherer Lautstärke vom Blasensprung. Das bekamen natürlich alle mit. Er sprang auf, lief zum Auto, wir warteten am Fenster, wo auch die Einfahrt war. Ich mich ins Auto gesetzt (er hatte von der Arbeit eine Tischdecke geklaut, damit ich mit dem Fruchtwasser die Sitze nicht versaue, das arme geliebte Auto! Da denken die Männer aber auch an alles! Sehr fleißig!).
Zu dem Zeitpunkt ich total panisch, da noch über 60 km zur Klinik,. erstes Kind und total unerfahren und nervös. Ich im KH angerufen, die Hebammen im Kreissaal gefragt, ob ich noch auf dem Weg ins KH zuhause vorbeifahren dürfte um meine Kliniktasche zu holen. Sie fragten mich paar Sachen zur SS und anschließend sagten die, es wäre okay.
Kurz vor unserer Ausfahrt sagte ich zu meinem Mann er soll gefälligst weiterfahren in die Klinik, ich hatte viel zu viel Schiss noch weitere 20-30 Minuten zu verlieren. So um 21 Uhr war ich dann im Krankenhaus. Im Kreissaal wurde nach dem Muttermund geschaut: "Tja, das daueeeert noch. 1 CM MuMu" und wurde auf Station geschickt. Dort angekommen bekamen wir direkt mitgeteilt, dass wir unser gewünschtes Familienzimmer nicht haben können, denn die Station war rappelvoll. Ich war fast am heulen, in dem Moment wollte ich bestimmt nicht alleine bleiben. Naja, versucht zu schlafen, keine Chance. Erst einmal wegen der Nervosität, in der zweiten Nachthälfte wegen bereits spürbaren Wehen, die mich aus dem Schlaf gerissen hatten. Ich also gegen 4 Uhr in den Kreissaal, nach Muttermund wurde nicht geschaut, da ich ja einen Blasensprung hatte und da tasten sie wohl ungerne oft ab. Ich durfte mich also im Kreissaal schlafen legen. Alle 4-5 Minuten wurde ich wach, da die Wehen bereits ziemlich schmerzhaft waren (da wusste ich aber ja noch garnicht was noch kommen sollte!) und ich sie bereits "verstöhnen" musste. So um 8 hatte ich kein Bock mehr, also ging ich total k.o. und unausgeschlafen zurück auf Station und da kam schon mein Mann. Wir also gegessen, spazieren gegangen, alle 1,5 bis 2 Stunden im Kreissaal vorgestellt. Da war der Muttermund bei 5-6 cm, da durften wir endlich einen Kreissaal langfristig belegen.
Da ich kurz vor der Geburt auf Streptokokken - B untersucht und auch positiv getestet wurde, sagte mir die Hebamme (eine von den 6 Hebammen-Schichten, die ich kennenlernen durfte),dass sie wohl "einleiten" würden, wenn es so weiter geht, denn es ging seeehr sehr lahm voran mit dem MuMu. Ich veratmete also die Wehen und die Hebamme kam mit dem Wehentropf. Sie sagte, das wir es mal versuchen solten. Ich schwöre es, was schlimmeres hätte ich mir da nicht vorstellen können. Der Unterschied zwischen "echten" und "angekurbelten" Wehen exestiert tatsächlich. Von Null auf Hundert ging es dann, ich stöhnte nicht mehr, ichs schrie den ganzen Kreissaal zusammen. Ich flehte die Hebamme an, das Ding abzustellen. Und so ging es dann weiter, bis ich ein zweites Mal an den Wehentropf kam. Da waren die Wehen so schlimm, dass ich schonnicht mehr wollte. Ich erzähle irgendwas von "ich möchte gar kein Kind mehr" und "ich gehe nachhause, kein Bock mehr". Dann wurde ich plötzlich auf meinen Mann agressiv, denn als ich dann zwischen den Wehen Zeit hatte, mal etwas nachzudenken, fiel mir ein, dass er ja eigentlich an allem schuld ist. Also zickte ich ihn an und er war ein riesiger Störfaktor für mich geworden. Wenn er mal gehustet hatte oder niesen musste war vorbei, ich wollte in dem Moment meinen Mann, samt Hebammen und den nebenan entbindenden Frauen köpfen!
Irgendwann wurden die Wehen schon so stark, dass ich mich in so einen Zustand geatmet habe, dass ich mich nur verschwommen an die Presswehen erinnere. DIe Hebamme sagte nur irgendwann "Wenn du das Verlangen verspürst zu pressen, dann tu das". Ich war damit total überfordert, denn ich spürte alles möglich da unten und konnte echt nicht sagen, ob ich pressen wollte. Ich presste also los und empfand die Presswehen um einiges "angenehmer", als die Eröffnungswehen. Es tat nicht mehr im ganzen Unterleib weh, sondern fast nur noch unten.
Ein komisches Gefühl war es, als "der Kopf geboren war". Das fand ich ganz schlimm und wollte schnell weiterpressen. Durfte ich aber leider nicht, ich hab ja eine Wehe für gebraucht. Die Sekunden waren grauenvoll, ich find die Vorstellung so scheiße, dass der Kopf deines Kindes draußen hängtund der Rest noch drinsteckt. Egal, ich also bei der Wehe weitergepresst und plötzlich wurde ich mit einer Sekunde um einiges leerer, leichter, schmaler und die Hebamme hatte mein Kind im Arm. Das geschah alles so schnell, dass ich echt schockiert war und ehrlich sagen muss, auch nach 26 Stunden und unheimlichen Schmerzen verwundert war, dass sie jetzt plötzlich und so schnell da war. Sie wurde ohne Käseschmiere und ohne Blut (ganz ganz minimal) und einer schönen Hautfarbe (nicht blau angelaufen oder ähnliches) geboren und wurde mir direkt auf die Brust gelegt. Mein Mann stand nur da und war geschockt, ich war schon wieder auf dem Boden. 3820g, 51 cm, weiblich :)
Irgendwann spritzten sie mir etwas, damit sich die Plazenta besser ablöst, dann wurde sie schon "geboren" und ich dachte "Amen! Es ist vorbei!", aber nein, da kam die Ärztin um die Ecke, die übrigens auch meine Kundin ist (ich arbeite am Schalten einer Bank und fand es natürlich super, dass mir jemand meinen Dammriss und die gerisse innere Schamlippe nähen darf, dem ich seine Überweisungsscheine ausfülle). Das Nähen war die Hölle! Am Damm nicht so schlimm, aber an der Schamlippe, ich wollte wegrennen!
Auf Station ich auf Toilette gegangen, das erste mal Pipimachen nach der Geburt - ohje! Als ich dann losstöhnte und vor dem Brennen fast ohnmächtig wurde (nein, ich übertreibe nicht, ich empfand es schlimmer als die Geburt!!!), stand die Hebamme im Zimmer und rief, dass sie mir einen Meßbecher mitgebracht hat zum Wasser über die Scheide gießen beim Urinieren. Naja, das war aber schon erledigt.
Also, im Großen und Ganzen empfand ich im Nachhinein die Geburt als ein sehr schönes Ereignis (zu dem Zeitpunkt ist man halt mit den Kräften und Nerven am Ende). Das Wochenbett gestaltete sich bei mir etwas unangenehmer. Die gerissene Schamlippe machte mir viele Probleme beim Sitzen, Pinkeln, Laufen. Mittlerweile kann ich sagen, dass ich schmerzfrei und Wochenflussfrei bin, allerdings werde ich mich mit der Narbe an der Schamlippe noch anfreunden müssen, denn die spürt man noch deutlich.

Es war ein langer Geburtsbericht :) aber ich denke/hoffe, dass es jemanden interessiert und ich vielleicht sogar jemandem damit helfen konnte:D


LG

 
4 Antworten:

Re: Verspäteter Geburtsbericht :)

Antwort von Silene am 13.08.2017, 14:39 Uhr

Vielen Dank für deinen langen Bericht. Der Anfang ist ja fast filmreif mit dem Blasensprung im Restaurant!
Das Gefühl mit Kopf des Babys draußen und Rest drinnen fand ich auch total komisch, an den Moment der Geburt kann ich mich noch gut erinnern.
Hoffentlich werden eure Nächte bald besser!

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Re: Verspäteter Geburtsbericht :)

Antwort von SunshineMummy am 13.08.2017, 14:52 Uhr

Hey, Silene!
Ja, ich weiss auch nicht warum, aber der Moment soll für sehr viele Frauen unangenehm sein.
Oh ja, es wird tatsächlich immer ruhiger und die Nächte immer länger :)
LG

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Re: Verspäteter Geburtsbericht :)

Antwort von Sommerkinder am 13.08.2017, 23:33 Uhr

Danke für deinen Bericht. Das macht etwas "mut" meinen auch mal nieder zu schreiben, denn der wird bestimmt auch lang.

Ich hatte nie das Gefühl des geborenen Kopfes. Meine Mädels kamen beide in einem "Rutsch" raus. Nachdem der Kopf geboren war, flutschte der Rest einfach hinterher.
Und mein Kleiner wurde ja "rausgedrückt" von daher war es erst "halber Kopf" und dann direkt ganz raus.

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Re: Verspäteter Geburtsbericht :)

Antwort von Tiffy_78 am 15.08.2017, 8:25 Uhr

Meine Mädels kamen auch in einem Rutsch. Bei Nr 2 habe ich aber den Kopf genau gespürt, war auch komisch.
Du hast mir tatsächlich mit dem Bericht geholfen, denn auch ich habe gesagt "ich will kein Baby mehr, ich gehe jetzt nach Hause".
Und das ist es, was mich seit der Geburt fertig macht. Ich mache mir Vorwürfe, dass ich "sie nicht wollte". Gut zu wissen, dass solche Sprüche offenbar nicht ungewöhnlich sind in der Situation.

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