Juli 2017 Mamis

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Geschrieben von Mama0717 am 07.11.2017, 11:01 Uhr

Beschämende Zweifel...

Hallo ihr lieben, ich war bislang eher die Stille Mitleserin, muss jetzt aber auch einmal mein Herz ausschütten.
Mein Kleiner ist morgen 15 Wochen alt und zur Zeit sehr fordernd.
Ich kann tagsüber eigentlich kaum was machen, selbst auf Toilette kann ich nicht alleine. Sobald ich mich umdrehe fängt er an zu weinen.
Ich bin so extrem fremdbestimmt, dass ich manchmal daran Zweifel, eine gute Mutter zu sein. Denn in solchen Momenten frag ich mich, müsste ich mich nicht gerne aufopfern? Tun Mütter sowas nicht von Natur aus gerne? Und zwar komplett, ohne Rücksicht auf eigene Interessen?
An manchen Tagen denk ich sogar "oh man, die Elternzeit dauert noch 1 3/4 Jahre"
Ich hab halt das Gefühl, dass es mein altes ich gar nicht mehr gibt. Ich will aber eben nicht nur Mama sein, sondern auch noch ich.

Besonders an Tagen wo er so extrem viel schreit, komm ich an meine Grenzen. Da frag ich mich nicht "och was hat er denn?" sondern "Boah, was ist denn jetzt schon wieder"

Ich fühl mich schrecklich weil ich das Gefühl habe, alle anderen Mütter gehen völlig in dem Mama Alltag auf, nur ich nicht.

Ich liebe den kleinen, gar keine Frage, aber dieses permanent abrufbar sein nervt mich manchmal schon fast.

Geht es jemandem ähnlich? Ich schäme mich so dafür

 
9 Antworten:

Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Schrödinger am 07.11.2017, 11:44 Uhr

Hallöchen,
Also ich kann dir dazu natürlich nur meine persönliche Meinung sagen: du bist mit Sicherheit keine schlechte Mutter, nur weil du genervt davon bist, nichts mehr allein machen zu können und fremdbestimmt zu sein. Du bist doch auch noch ein Mensch. Und wie du schon sagst: du liebst dein kind doch trotzdem. Deswegen muss man es aber noch lange nicht gut finden, wenn man nicht mal mehr aufs Klo gehen kann.
Ich kann allerdings nur bedingt mitreden, weil meiner sehr genügsam ist. Mir ging es aber anfangs so. Ich kam mit dieser Fremdbestimmtheit in den ersten paar Wochen überhaupt nicht zu recht. Ich habe den Zwerg dann schon früh immer mal ein paar Stunden an Oma und Opa abgegeben und mir ging es ganz schnell besser. Nach einer Stunde Zeit für mich war ich nämlich wieder viel williger mich der Mutterrolle hinzugeben.
Imzwischen gehe ich 2 Vormittage in der Woche arbeiten und habe einen Nachmittag baby-frei. Es ist zwar stressig, tut mir aber unglaublich gut. Ich persönlich glaube, dass ich jetzt eine viel bessere Mutter bin, als in der Zeit in der ich 24 Stunden nur für ihn da war.
Ich kann dir nur raten, dir Auszeiten zu nehmen. Dann bist du vermutlich auch nicht mehr so genervt. Und selbst wenn du es bist, dann sagt das in meinen Augen absolut gar nichts darüber aus wie gut oder schlecht jemand ist. Das ist einfach nur menschlich!
Fühl dich gedrückt.

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Blam am 07.11.2017, 12:47 Uhr

Hallo! 1. Du bist eine gute Mutter!
Bei meinem ersten Kind, ging es mir ähnlich. Ich hatte das Bild einer glücklichen Mama vor mir und dann kam mein Kind, welches viel geschrien hat und mich 100 Prozent gefordert hat. Wo war mein altes Leben??

Jetzt bin ich recht locker, denn ich weiß es wird wieder besser. Eigentlich ist es nur am Anfang so sehr anstrengend. Spätestens wenn der Kleine nicht mehr so an der Brust hängt, kann man ihn einfach mal abgeben an Oma, Opa und Partner. In einem Jahr wirst du dir vielleicht die Zeit zurück wünschen, denn die Kleinen werden so schnell groß.

Als Tipp schaff die Freiräume, auch wenn es nur mal eine Stunde ist, treffe dich mit Freunden oder mach Wellness. Es wird deinen Akku auftanken und du wirst dich auch wieder auf dein Kind freuen.

Es ist einfach eine super Umstellung von der Eigenbestimmung zur Fremdbestimmung.

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Mama0717 am 07.11.2017, 15:01 Uhr

Danke für eure lieben Worte!

Ja, Freiräume muss ich mir definitiv schaffen, geht aber auch nur abends wenn mein Mann wieder da ist. Wohnen hunderte Kilometer von unseren Verwandten entfernt.
Sind daher auf uns allein gestellt und können ihn nicht mal kurz zu den Eltern/Schwiegereltern geben.

Tagsüber bleibt mir also nichts anderes übrig, als alles auf ihn abzustimmen.
Fange demnächst aber wieder mit Sport an, dann habe ich wenigstens 2-3 Abende die Woche eine Auszeit.

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Lala84 am 07.11.2017, 17:38 Uhr

Hallo!

Sport ist super und Auszeiten wichtig. Mir ging’s anfangs auch so, dass ich zeitweise dachte: oh, weh, wie soll das weitergehen.
Dann haben wir beschlossen: 1. Mini schläft im eigenen Zimmer > klappte super, seit dem haben wir ab 19.00 abends Zeit für uns, die Kleine schläft bis morgens 7/8 und wird max. 1x wach und hat Hunger. 2. wenn ich duschen, kochen o. Ä. will und sie fängt an zu quengeln, muss sie halt einfach mal 5 min warten > grausam am Anfang, aber jetzt weiß sie ok, wenn ich quengel und Mama ruft, kommt sie auch gleich - sie ist dann auch ruhig, bis ich komme, das muss ich dann aber auch konsequent machen 3. 3 Abende in der Woche gehe ich laufen und mein Mann bringt die Kleine ins Bett - ein Traum, wenn ich heimkomme, Papa hat gute Laune und Mini schläft friedlich 4. gibts neuerdings ca 1h „Mittagspause“ im Bett - ob sie da spielt oder schläft ist mir egal, aber sie hats akzeptiert, meist schläft sie 40-50 min und spielt die restliche Zeit,total süß - das ist dann meine Mittagessens und Sportzeit ... hört sich nach viel an, aber mir geht’s super, dieKleine kennt die Abläufe, hat ihren Rhythmus und kommt damit super klar. Manchmal hab ich sogar den Eindruck, sie braucht Zeit für sich und ist voll happy damit und ich störe nur, Wenn Sie hochkonzentriert irgendwo rumfummelt (wie grad an meiner Backe )
Natürlich ist man doch auch noch Frau und ein eigenständiger Mensch!
Ich finds absolut ok zu sagen, dass man klar sich absolut um sein Kind kümmert, aber wenn man selbst darunter leidet, läuft irgendwas falsch

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Silene am 08.11.2017, 9:22 Uhr

Ich finde das völlig normal, dass du genervt bist und dir deine Freiräume fehlen. Leider gibt es kein Mutter-Gen oder ähnliches, was das ganze erträglicher macht. Bei meinem ersten Kind (der auch sehr anstrengend war als Baby) hat es mir auch sehr zu schaffen gemacht, dass ich nicht diese ständigen Glücksgefühle empfand, die eine Mutter nach dem öffentlichen Bild haben sollte. Aber wenn man mal genauer hinschaut und mit den Müttern spricht, ist das ganz normal, dass Mütter von ihrem Baby auch mal genervt sind und etwas Zeit für sich brauchen.
Such dir deine Freiräume, und wenn du halt mal alleine auf die Toilette gehen willst, wird es deinem Baby auch nicht schaden, wenn es dann ein paar Minuten warten muss. Ich finde, dass die Bedürfnisse der Mutter auch wichtig sind und versuche daher immer, einen Kompromiss zu finden und mein Leben nicht nur auf das Baby auszurichten.

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von amissa am 08.11.2017, 10:07 Uhr

Ach immer dieser Mist mit der überglücklichen Dauer-Grinse-Mama *hrmpf*

Wann in deinem Leben warst du (außer vllt. auf Drogen ) jemals dauerglücklich? Das ist ein Zustand der völlig menschen-unmöglich ist. Und meines Wissens nach mutieren Frauen mit der Empfängnis nicht zu Superwoman

Solche Zweifel hatte ich zum Glück nie - ich bin aber auch die Älteste aus 'ner Großfamilie, und daß Mama zwischendurch mal - auch ohne für uns ersichtlichen Grund - so richtig angenervt ist war von je her normal. Genauso normal wie daß meine Mutter am liebsten jedem armen Kind (arm in jeglicher Hinsicht, also nicht nur hungernd sondern auch mißhandelte, vernachlässigte etc. Kinder) dieser Welt ein zu Hause gegeben hätte. Also dieses Grinsekatzen-Mutterbild ist mir erspart geblieben ;)

Aber warum strickst du deinen Tag komplett um's Baby? Bei fast allem kannst du so ein kleines Baby/Kind doch einfach mitnehmen? DU bestimmst doch wie euer Tag aussieht/abläuft - natürlich mußt du die Bedürfnisse deines Zwergs mit einplanen, aber so groß (und vor allem ortsgebunden) sind die in dem Alter doch eigentlich noch nicht *kopf kratz*

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Mama0717 am 08.11.2017, 14:04 Uhr

Ja, irgendwie dreht sich mein Tag wirklich komplett ums Baby. Ich glaub ich sehe Probleme schon kommen, die es aber vllt. gar nicht geben wird.
Und seltsamerweise bin ich trotzdem ne Glucke. Wie das alles zusammen passt ist mir selbst ein Rätsel

Bald beginnt mein Rückbildungskurs, da ist ne kinderbetreuung für die Zeit in dem Hebammenhaus. Bin echt gespannt wie ich damit zurecht komme.
Zu allem Überfluss sind wir gerade umgezogen und ich kenn hier niemanden
Aber das wird wohl alles wieder.

Manchmal ist auch einfach ein einzelner Tag scheiße und danach ist alles wieder gut

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Taotao123 am 10.11.2017, 15:14 Uhr

Huhu,
ich schließe mich jetzt mal an.

Ich liebe unsere Kleine über alles, aber das häufige schreien und die nun auch leider eher unruhigen Nächte, machen mich momentan fertig.
Heute ist mir aufgefallen, dass ich wenn ich dann mal jemanden treffe ihn in Gespräche verwickle und schwer aufhören kann. Ich hab bissl das Gefühl zu vereinsamen. Durch das eher schwierige Schlafverhalten und das Schreien, bleib ich lieber Zuhause oder geh mit der Trage spazieren. Ich war vorher selbstständig hatte immer Leute um mich, war flexibel, sportlich und unternehmungslustig. Irgendwie ist jetzt alles ganz anders.
Es gibt Tage an denen ich das super wegstecke und es gibt die Tage an denen ich ganz arg darunter leide.
Ich hoffe aber auch, dass das alles langsam wieder besser wird und nur eine Phase ist.

Ich versteh dich total. Das heißt nicht, dass du ne schlechte Mama bist, du liebst dein Baby, aber dein vorheriges Leben war auch super. Ich denke es kommt der Zeitpunkt an dem sich das verknüpfen lässt. Brauchen nur noch etwas Geduld und Spucke.
Glucken kann ich übrigens auch gut. Allerdings gebe ich sie jetzt 2 x in der Woche für ein paar Stunden zu den Omis...

Viele liebe Grüße und schönes Wochenende!

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Re: Beschämende Zweifel...

Antwort von Mama0717 am 10.11.2017, 18:58 Uhr

Das ist super, dass du deine Kleine angeben kannst und das auch machst. Im Endeffekt braucht man eben auch mal Zeit für sich.

Ich war diese Woche das erste mal seit ner Ewigkeit im Fitnessstudio und es war total gut. Zum einen mal wieder im Studio zu sein und zum anderen das mal rauskommen und einfach mal Zeit für sich zu genießen.
Ich habe mich auch erfolgreich davon abhalten können,meinen Mann per whatsapp zu fragen wie es läuft

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