November 2016 Mamis

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Geschrieben von SuInJu am 07.02.2019, 23:51 Uhr

@AmyBell

Wie lief dein Mitarbeitergespräch? Ich hoffe, alle Bedenken waren unbegründet.

 
7 Antworten:

Re: @AmyBell

Antwort von AmyBell am 08.02.2019, 11:35 Uhr

Lieb von dir, dass du fragst

Also, grundsätzlich mache ich meinen Job gut und er ist zufrieden.

Aber

1. Weil ich 100% arbeite, bin ich eine schlechte Mutter.

2. Weil ich aber nicht genug arbeite, bin ich eine schlechte Angestellte, die grundsätzlich einen guten Job macht.



Also alles toll, nur ich bin überhaupt nicht flexibel = ich kann nicht spontan (!) mal bis 20h bleiben und wenn die Kita schon bis 18h offen hat, warum ich mein Kind dann nicht bis 18h da lasse, was ja aber grundsätzlich falsch ist, weil Kinder ja nicht fremdbetreut werden sollten

Du verstehst die Logik?!

Das seltsame ist, er ist ein guter Chef, nur leider in den 1950 Jahren hängengeblieben mit einer Frau zu Hause, die ihren Job aufgegeben hat, weil einer muss es ja tun.

Wie soll man da gewinnen? Ehrlich gesagt, hab ich das erwartet und werde wohl bis zur Rente immer die gleiche Beurteilung bekommen: gut, aber nicht flexibel genug.

Ihm sind "Mitarbeiter ohne Verpflichtungen lieber".
Ich habe 2018 viel erreicht und nen guten Job gemacht und ihm zweimal den Arsch gerettet.
Ich muss ehrlich sagen, dass mich das die ersten zwei Tage doch stark getroffen hat. Ich war frustriert, enttäuscht, desillusioniert und verletzt. Seid Mittwoch geht's wieder aufwärts.
Aber grundsätzlich ist es natürlich schöner durchs Leben zu gehen und ab und zu Mal Klaps auf die Schulter bekommt und ein "gut gemacht".

Ich hatte immer auch eine Motivation dadurch, dass ich mich dachte, wenn ich arbeite und ein Kind habe, dann leiste ich einen kleinen Beitrag dazu, dass es selbstverständlicher wird für die Arbeitswelt und auch als Vorbild für die Generation meiner Tochter.
Was soll ich ihr in 20 Jahren sagen?! Ups sorry Schatz, Mama hat nix für dich erreicht, es hat sich nix geändert.

Enttäuscht bin ich immer noch, wütend auch, aber geht mir heute zumindest nicht mehr so nahe.
Mein Mann ist im Dreieck gesprungen.

Wichtig ist, dass es für uns stimmt. Unsere kleine ist glücklich und gut versorgt, gefördert und geliebt. Und emotional wie finanziell passt es für Mama und Papa auch.
Nur die Gesellschaft sieht das eben ganz anders.

Wenn die Firma irgendwann verkleinern muss, ist klar, wenn als erstes gehen muss und zwar nur mit dreimonatiger Kündigungsfrist, denn mehr Abschiedsgeschenke gibt in der Schweiz nicht.

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Re: @AmyBell

Antwort von buburuza am 08.02.2019, 12:54 Uhr

Das ist ja ehrlich zum kotzen
Alle sollen viele Kinder kriegen, damit meine Rente bezahlt wird - aber bitte nicht meine Mitarbeiter!

Es muss sich echt noch viel tun in unserer Gesellschaft!

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Re: @AmyBell

Antwort von Lisaloca am 08.02.2019, 14:08 Uhr

Typisch wieder, die Einstellung haben viele. Das man sich nicht für entweder Kinder oder Karriere entscheiden muss, das ist noch nicht überall angekommen.
Ihr macht das gut so wie es ist. Kopf hoch und weitermachen

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Re: @AmyBell

Antwort von Minne am 08.02.2019, 14:12 Uhr

Unglaublich.

Was du dadurch an Doppelbelastung hast, das rechnet dir in der Arbeitswelt keiner an.
Dein Chef erinnert mich an einen meiner letzten Schulleiter.
Auch etwas älter.
Meinte damals zu mir,der wüsste ja, wie schwer das Leben als berufstätige Alleinerziehende sei.
Seine Frau sei einmal für eine Woche nicht zuhause gewesen, und da hätte er wegen der Kinder kaum geschlafen, da hätte er vor Schlafmangel fast nicht arbeiten können.

Da bin ich zuhause auch erstmal ausgerastet.

Letztendlich arbeitest du ja für dich und nicht für ihn. Von daher eigentlich Kopf hoch und *** auf seine Meinung.
Aber es ist ja auch schriftlich so festgehalten, oder? Das Mitarbeitergespräch?

Ich finde es so ungerecht. Bis Vereinbarkeit von Beruf und Familie wirklich eine Selbstverständlichkeit ist, ist es echt noch ein weiter Weg.

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Re: @AmyBell

Antwort von SuInJu am 08.02.2019, 21:46 Uhr

Oh Mann, was ein Sch...! Zum !

Ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Ich glaube dir sofort, dass du 2018 einen super Job gemacht hast UND eine gute Mutter warst. Wir schaffen das nämlich ziemlich oft und zweifeln dennoch immer wieder. Denn das IST anstrengend und kräftezehrend und es fühlt sich nach allen Seiten NIE nach genug an.

FÜHL DICH MAL GANZ FEST GEDRÜCKT UND AUF DIE SCHULTER GEKLOPFT! Du hast das super gemacht!

Das System ist bei euch dann aber auch gnadenlos. 3 Monate sind nicht lang. Wir hier vergessen manchmal, wie gut wir es schon haben. Und dennoch ist noch längst nicht alles ok. Bei weitem nicht!

Ich habe nach einem harten Jahr 2018 (ich hab eine komplette Produktentwicklung inkl. Zertifizierung und Vermarktung mit 20 Std./Woche erfolgreich geleitet), das in einer Gastritis endete (danke auch), hab ich nun im Zuge einer unternehmensweiten Umstrukturierung einen Batzen mehr Verantwortung und Aufgaben erhalten. Darum und wegen einer weiteren Randbedingung (will euch nicht mit Details langweilen), muss ich auch zeitnah ein Gespräch mit meiner (neuen) Chefin suchen und mehr Gehalt fordern. Um mein Pokerblatt etwas zu verbessern, hab ich mich intern auf eine Leitungsstelle beworben und hab heute eine Anfrage an den BR gestellt, um in Erfahrung zu bringen, was tariflich gleichgestellte männlich Kollegen so mit ihren Zulagen in Summe verdienen (letzteres anonymisiert und auf Basis des noch recht neuen Entgelttransparenzgesetzes). Ich bin gespannt wie das ausgeht. Ich lasse mich jedenfalls nicht als Esel vor den Karren spannen. Wenn, dann möchte ich doch bitte ein gut dotiertes Rennpferd sein.

Huck, kleine weiße Feder hat gesprochen.

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Re: @AmyBell

Antwort von Dezembärchen am 09.02.2019, 20:58 Uhr

Uff gar keine wiedersprüche drin

Echt unmöglich seine Kommentare
Denk einfach dran: es ist „nur“ ein Job

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Re: @AmyBell

Antwort von AmyBell am 10.02.2019, 17:08 Uhr

Danke Mädels!

Tja, es geht zwar bergauf aber die Motivation ist immer noch auf dem Tiefststand. Die beste Art und Weise einen Angestellten dazu zu bringen nur noch Dienst nach Vorschrift zu machen, ist ihm vorzuwerfen, er mache nur Dienst nach Vorschrift und nur die nötige Überzeit.

Erstmal lecker Käsefondue und dann eine Wärmflasche für meine Mens. Vielleicht sieht die Welt dann morgen anders aus

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