zurück| Geschrieben von SunnyA. am 22.03.2017, 20:09 Uhr |
Eure Meinung / Erfahrung
Erstmal Glückwunsch an die die bereits schon wieder kugeln. Wahsinn wie die Zeit vergeht...
Ich würde gerne eure Meinung und/oder Erfahrung hören.
Ich habe hier ja schon öfter geschrieben, dass meine Kleine fremdelt bzw seeehr stark auf mich fixiert ist.
Soweit habe ich mich damit abgefunden. Bleibt mir ja auch nix anderes übrig. Doch seit 12 Wochen ungefähr kann sie nicht mal bei Papa bleiben obwohl der sich größte Mühe gibt und sehr einfühlsam ist. Nicht mal 15 Minuten mit dem Hund kann ich schnell um den Block gehen. Sie schreit bis ich zurück bin. Nicht quängeln, sie weint bitterlich. Daher habe ich das nach dem 2ten Versuch auch sein lassen.
Klar ist, ich werde IMMER für sie da sein, egal wie lange diese Phase anhält. Trotzdem frage ich mich ob es richtig ist die zwei nicht mehr alleine zu lassen. Immerhin tue ich ihr ja nichts Schlimmes an wenn ich sie bei Papa lasse. Er ist halt nun mal schließlich der Vater und nicht ein daher gelaufener Babysitter.
Ich bin hin und her gerissen. Ich will seit 1,5 Jahren auch mal wieder zum Friseur oder nurmal 45 Minuten zur Massage. Ohne sie das Haus verlassen geht GARNICHT. Auf der einen Seite habe ich Angst, ihre Ängste zu verstärken und es damit noch schlimmer zu machen wenn ich die zwei alleine lasse, auf der anderen Seite denke ich, dass sie sich auch mit Papa arrangieren muss.
Ich gehe nicht davon aus, dass es von heute auf morgen einfach von alleine verschwindet.
Ich würde mich freuen zu hören wie ihr darüber denkt.
Beitrag beantwortenRe: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von Mupfel28 am 22.03.2017, 20:36 Uhr
Hallo. Puh- Das muss sehr belastend für euch sein. Wir hatten/ haben ein ähnliches Problem. Mein Sohn ist auch total auf mich fixiert. Allerdings ist das nur so, wenn ich in seiner Nähe bin. Bin ich ganz weg, arrangiert er sich (in der Regel) auch mit Papa, Oma etc. Bin ich mit im Raum, MUSS es die Mama sein. Ich darf auch nicht aus dem Raum raus, obwohl Papa mit im Zimmer ist. Nachts will er au z.B nur von mir beruhigt werden, wenn er mal weinerlich ist.
Aber die genannten Punkte sind schon besser geworden. Ich finde, deine Kleine sollte sich auch mit Papa arrangieren. Er ist schließlich kein Fremder und du brauchst auch deine Freiheiten. Ich würde es Schritt für Schritt machen. Z.B gehst du eben alleine duschen und sie bleibt bei Papa. Vielleicht ließt Papa ihr mal Bücher vor und du gehst kurz woander hin. Dann gehst du mal kurz aus dem Haus (einmal um den Block spazieren) und kommst wieder, während sie bei Papa ist. Würde das dann immer mehr steigern, bis sie merkt, dass du immer wieder kommst und es nicht schlimm ist. Ich würde ihr auch immer Tschüß sagen und sagen, dass du gleich wieder kommst.
Wir haben es auch ähnlich gemacht und klappt schon besser.
Mein Sohn wollte z.B auch immer, dass ich mit auf dem Spielteppich sitze und ich durfte nichts anderes machen. Auch das haben wir mit Geduld verbessert. Nun kann ich auch mal ab und zu was erledigen nebenbei am Tisch, während er spielt. Bin ich fertig, spiele ich auch wieder mit ihm. Ich finde die Kleinen müssen sowas lernen und sie verstehen auch mehr als man denkt.
Ich drücke euch die Daumen, dass es besser wird.
Wie gesagt, Schritt für Schritt. Ich finde es wichtig, das Kinder auch woanders hingehen wollen/können. Zumindest zum eigenen Papa, denn was wäre, wenn die Mama mal ins Krankenhaus müsste oder so?
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von SunnyA. am 22.03.2017, 20:57 Uhr
Danke für deine Worte.
Ich finde es auch wichtig dass es zumindest mit ihrem Papa klappt denn obwohl ich immer für Sie da bin möchte ich natürlich auch bald mal wieder etwas für mich tun. Eine Stunde wäre schon ein Traum. Es ist wie bei euch. Wenn ich im Raum bin geht es auch überhaupt nicht. Daher dachte ich letztens ich fahre mal zum DM und dass es vielleicht besser klappt wenn ich gar nicht da bin. Falsch gedacht : sie hat 40 Minuten geheult und geschrien und war so fertig als ich wieder kam. Mein MamaHerz hat geblutet und man fühlt sich schlecht obwohl man sie ja nur beim Papa gelassen hat. Ich hoffe wir kriegen das auch bald hin. :(
Für Papa ist das nämlich auch nicht schön...
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von Mupfel28 am 22.03.2017, 21:48 Uhr
Das kann ich total verstehen! Es ist echt schwer, für alle beteiligten. Bei uns litt vor allem mein Mann. Dranbleiben, es klappt bestimmt mit der Zeit. Mein Sohn "musste" auch ab und zu weinen, als ich weg war (nur kurz anfangs). Er musste es lernen und ich auch. Ich denk dann immer: Es geht ihm ja nicht schlecht, er ist bei Papa. Er kennt ihn, er muss damit klarkommen.
Auch jetzt meckert er oft noch, wenn ich duschen bin und er dann mit Papa spielt. Mein Mann nimmt ihn dann hoch, geht zu mir und zeigt ihm somit wo ich bin. Dann sagt er ihm, das Mama noch zuende duscht und dann kommt. Ich sage ihm dann, bis gleich und dann machen wir die Tür wieder zu.
Ich bin ja wirklich nicht lange weg und er akzeptiert es mittlerweile.
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von Laurenzia am 23.03.2017, 7:14 Uhr
Versuch dich nicht zu verabschieden. Wenn meiner sieht, dass ich gehe, weint er auch.
Und gib dem Papa tips was er machen kann. Womit spielt sie gerne? Hier sind flummis ganz hoch im Kurs.
Dann vielleicht etwas zum Trinken anbieten, um sich durch das saugen vielleicht etwas beruhigen zu können.
Die Papas dürfen nicht nervös werden auch wenn es schwer fällt. Diese Unsicherheit spüren sie. Viel Glück
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von FrauStorch am 23.03.2017, 19:59 Uhr
Immer verabschieden, niemals ohne gehen!!
Wir hatten das Thema letztens in unserem Delphi Kurs. Die Leiterin sagte, dass man sich immer verabschieden muss denn sonst fallen die Kleinen in ein Loch wenn die merken dass man plötzlich verschwunden ist und die verstehen das nicht. Andersrum ist es ein Abschied und den können die verarbeiten (auch wenn sie dann weinen). Aber die wissen dann was Sache ist! Und die können lernen dass nach einem Abschied ein Wiedersehen kommt.
Ich würde es auch schrittweise machen, wie oben geschrieben. Verabschieden, kurz raus kommen, wieder kommen und wieder begrüßen. Dann die Intervalle langsam erhöhen. Wichtig ist auch, dass Papa sich ganz viel kümmert. Vor allem die pflegerischen Aufgaben sind für den Beziehungsaufbau am wichtigsten: Wickeln, Umziehen, Waschen, ins Bett bringen...
Ich glaube nicht, dass du die Ängste verstärkst wenn du adequat damit umgehst. Das heißt auf der einen Seite angemessen trösten und Nähe bieten, aber auch auf der anderen Seite nicht dramatisieren im Sinne von "Ohje du armes Ding".
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von Laurenzia am 23.03.2017, 20:55 Uhr
Danke für die Info, davon hatte ich noch nichts gehört/gelesen. Werde ich mir zu Herzen nehmen.
Ich würde trotzdem jetzt rein vom Lesen her denken, dass die Kleine sehr überfordert ist und noch nicht das verabschieden lernen. Ich finde erst sollte der Papa mal etwas interessanter gemacht werden. Weil da erst mal das Problem liegt, dass dieser nicht als Bezugsperson gesehen wird. Also den Papa immer wieder mit einbinden ins tägliche Geschehen und gemeinsam tolle Fingerspiele, Guck-guck-Spiele, bei denen du sie auf dem arm hast und er etwas tolles macht. Seifenblasen,..... Und dann könnt ihr starten das verabschieden zu üben.
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von SunnyA. am 23.03.2017, 21:52 Uhr
Danke für eure Antworten. Das mit dem Verabschieden habe ich auch schon mal gehört. Muss gestehen dass ich mich auch schon mal raus geschlichen habe als ich das Gefühl hatte dass sie gerade abgelenkt ist. Ansonsten konnte ich ja die letzten Monate eh nicht ohne sie aus dem Haus. :-/
Werde es dann aber langsam wieder anfangen zu üben. Der Papa gibt sich große Mühe obwohl er beruflich sehr eingespannt ist. Es wäre sicher hilfreich er wäre länger zh aber das geht leider nicht.
Ich hoffe wir bekommen es trotzdem hin denn so langsam brauch ich echt mal ab und zu eine Stunde für mich. Kann gerade noch nicht mal zum Zahnarzt. Bzw kann ich schon aber dann läuft Papa mit einem brüllenden Kind durch die Stadt...
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von chrpan am 24.03.2017, 9:25 Uhr
Also, eigentlich ist entwicklungspsychologisch (nachzulesen u.a. bei Dr. Rüdiger Posth) schon das Vorgehen von Laurenzia vorzuziehen, und zwar solange, bis die Kleinen mit ungefähr 3 Jahren eine Abschiedsbewußtheit entwickelt haben. Davor ist folgendes Vorgehen ratsam: in Anwesenheit der Mutter das Kind eine Bindung/einen Bezug zur betreuenden Person aufbauen lassen (geschieht familienintern bei Papa, Oma-Besuch etc ohnehin automatisch). Wenn das Kind ins Spiel vertieft ist mit Papa, Oma, etc. rausschleichen. Ich habe es auch so gemacht beim Großen, der ein hoch sensitives High-Need-Kind war/ist. Allerdings war ich nie lange weg in dem Alter, höchstens eine bis max. zwei Std bzw bin wiedergekommen, wenn der Kleine unruhig wurde oder nach Mama gefragt hat. So konnte er auch nie in ein "Loch" fallen. Zwei Stunden war bei meinem Großen bis ca 3 Jahre das Maximum, immerhin das war allerdings regelmäßig möglich.
LG, C.
Re: Eure Meinung / Erfahrung
Antwort von Laurenzia am 24.03.2017, 15:18 Uhr
Ja, das schlaucht. Und dann hört man von Bekannten, dass manche Mama von einjährigen nach wenigen Monaten alleine zum Friseur/Frühstück oder so geht. 
Manchmal kann man sich auf den Kopf stellen und nix funktioniert. Dann muss man weiter viel Geduld haben. Ich kann langsam wieder los. Junior ist mit Fähigkeiten wie selber krabbeln und der möglichkeit mal Wasser anzubieten erheblich pflegeleichter geworden und seit der Papa das verstanden hat und gelassener ist, klappt es auch.
Halt durch
