Februar 2015 Mamis

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Geschrieben von Alina2014 am 03.09.2015, 13:53 Uhr

Starkes Schielen und Brillenversorgung

Hallo,

unser Sohn ist jetzt 6 Monate alt und hat seit der Geburt stark geschielt. Wir hatten nun bei einem Augenarzt mit angeschlossener Sehschule einen Termin und es wurde wegen des Schielens und einer leichten Weitsichtigkeit eine Brille verordnet. Uns wurde hier in Hamburg ein Optiker empfohlen, der auf die Versorgung von Kindern spezialisiert ist. In 7 Wochen haben wir dann erneut einen Termin in der Sehschule zur weiteren Behandlung. Die Behandlung muss wohl längerfristig durchgeführt werden. Sollte keine gravierende Besserung eintreten, müsste unser Sohn in 2-3 Jahren am Auge operiert werden. Hat jemand Erfahrung mit einer Behandlung dieser Art bzw. der Brillenversorgung bei so jungen Kindern? Worauf sollte man achten?

 
9 Antworten:

Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von April.lis am 03.09.2015, 16:45 Uhr

Hallo!

Ich bin selbst ein 'Schielkind' gewesen und erinnere mich noch sehr an die damalige Behandlung.
Mit ca. ein oder zwei Jahren bekam ich eine Brille (starke Hornhautverkrümmung und leichte Weitsichtigkeit) und ein Auge wurde regelmäßig abgeklebt - um das schwächere Auge bzw den Muskel zu stärken. Ich war oft in der Sehschule zur Kontrolle. Da es aber nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat, musste ich mit ca. 5 Jahren operiert werden. Es wurde wesentlich besser. Mit 18 habe ich mich dann erneut freiwillig und nur aus kosmetischen Gründe (bin oft drauf angesprochen worden und es hat mich genervt) operieren lassen und es ist nur noch ein leichter Schielwinkel geblieben.
Ich kann aber nicht dreidimensional sehen, weil ich nicht beidäugig gucke. Da ich es aber von klein auf nur so kenne, habe ich keine größeren Probleme damit ;-). Das nur mal am Rande erwähnt.

Was ich generell rate: du solltest hinter der Brille und der Behandlung stehen. Dann wird auch dein Kind die Situation gut akzeptieren. Mein zweites Kind hatte eine Schiefhalsoperation und musste drei Monate lang eine Orthese tragen (Kopf dabei fixiert) und hat jahrelang Physio gehabt. Er hat alles sehr gut mitgemacht und das vermutlich u.a. deshalb, weil ich dahinter stand und überzeugt war. So wurde es mir zumindest immer wieder gesagt.

Die Brille sollte leicht sein und sehr gut sitzen. Gerade am Anfang würde ich nach Druckstellen hinter den Ohren und auf der Nase gucken.

Alles Gute!
Wenn du noch Fragen hast, dann stelle sie mir ruhig.
LG
April.lis

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von April.lis am 03.09.2015, 17:12 Uhr

Ich bin Jahrgang 76, ist also schon einiges her. Wobei ich vermute, dass immer noch ähnlich vorgegangen wird.

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von projectc am 03.09.2015, 18:27 Uhr

Bin auch selbst ein "Schielkind" gewesen, und mir erging es ähnlich wie April.lis. Hatte auch schon in sehr jungen Jahren eine Brille (1 oder 2 Jahren), und fand das völlig normal. Ist vermutlich einfacher, je früher man anfängt. Ich wurde mit 6 operiert - es hiess damals, das sei das beste Alter. Man wollte so spät wie möglich operieren, aber noch vor Schulbeginn. Hatte was mit dem Augenmuskelwachstum zu tun. Da ich auch schon älteren Datums bin (ein grosser Runder steht vor der Tür), kann sich das natürlich alles geändert haben.
Meine OP war super erfolgreich. Ich muss heute Augenärzte und Optiker immer darauf hinweisen, da es keiner sieht. Dreidimensional sehen kann ich auch nicht, aber ich habe das auch nie als Problem empfunden (ausser bei 3D Filmen ;-) ) - wenn man damit geboren wird, kennt mann ja nichts anderes.
Wie April.lis schon sagte: die Brille sollte leicht sein, aber fest sitzen, und keine Druckstellen verursachen. Bin mir sicher, dass Optiker da gut Bescheid wissen. Würde vermutlich in mehrere Läden gehen und nachfragen. Bin zwar selbst auch zufriedener Kunde bei der grossen Optikerkette, aber wenn es bei Euch einen Optiker gibt, der sich auf Kinder spezialisiert hat, dann würde ich auch da mal nachfragen.

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von angii am 03.09.2015, 20:32 Uhr

Auch ich war ein "Schielkind" und weitsichtig. Es wurde aber erst spät behandelt, da man der Meinung war es "verwächst" sich. Ich bekam mit 2,5 Jahren eine Brille. Mein Auge wurde abgeklebt und ich musste regelmäßig zur Kontrolle. Ich gehöre zu den glücklichen, die nicht operiert werden mussten. 3D sehen kann ich auch nicht. Bin Baujahr 1988 :)
Auch auf Druckstellen bei der Nase achten. Ich habe als Kind viel geschwitzt und dort wo die Brille saß, wurde ich leicht wund (wurde dann besser angepasst). Und wenn du das Auge abkleben musst, achte auf die Augenbrauen und gib Watte drauf, sonst ist das abziehen Horror :)
Und 'ne gute Versicherung wär auch toll, je größer die Kinder werden desto mehr kann mit der Brille passieren und das kann schnell teuer werden.
Lg

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von cleo3 am 03.09.2015, 20:48 Uhr

Meine Kinder bekamen beide mit knapp einem Jahr die erste Brille. Du solltest auf jeden Fall auf einen perfekten Sitz achten, damit es keine Druckstellen gibt. Sie sollte Bügel aus weichem Kunststoff haben, die um die Ohren gehen. Noch dazu ist es am besten, wenn ihr eine aussucht, die biegbar ist, also flexibel. Achja, und auf große weiche Nasenflügel achten, beugt auch Druckstellen vor. Damit die Gläser lange halten und nicht so schnell verkratzen, würde ich eine Hartschicht empfehlen. Und natürlich die Gläser im dünnst möglichen Schliff anfertigen lassen. Reduziert das Gewicht auf der Nase.
Zum Thema Augen -OP kann ich leider auch ein Lied singen. Meine Tochter musste nach etlichen Terminen in der Sehschule an beiden Augen operiert werden. Wir waren in Gießen in der Augenklinik dafür. Kann ich nur empfehlen.
Ich wünsche euch alles Gute.

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von zyrani am 03.09.2015, 21:57 Uhr

bei meiner tochter haben wir mit ca 1,5 jahren festgestellt, dass sie auf einer seite schielt. mit ca 1 jahr 8 Monaten bekam sie dann ihre brille und 2 Monate später fingen wir an ein auge abzukleben. da mein mann und ich auch eine brille tragen, war das für sie vollkommen normal und sie hat die brille von anfang an akzeptiert. mittlerweile ist sie 3 jahre alt und wir kleben nach wie vor ab ( 3 tage abkleben dann 1 tag ohne pflaster) die von der Sehschule sind zufrieden, aber das eine auge ist nach wie vor schwächer. die hat auch sehr starke werte bei ihrer brille. mal gucken was da noch so auf uns zukommt. wünsch dir und deinem kleinen alles gute und vorallem, dass er die brille gut annimmt. wir haben beim Optiker sportbügel an die brille machen lassen. so hält sie besser. allerdings wird das wohl in dem alter nicht ganz so viel bringen, da die kinder ja doch alles erkunden. mein kleiner zieht sich seine Hörgeräte auch immer raus und "begutachtet" sie

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von sandy0881 am 04.09.2015, 13:59 Uhr

Ich habe irgendwie auch den Eindruck das unsere Tochter ( heißt auch Alina) auf einem Auge schielt.
Meine Freundin die auch beim Kinderarzt arbeitet meint das kann aber auch täuschen durch den breiten Nasenrücken, sie hat leider die Nase meines Mannes bekommen.
Das würde dann aussehen als ob sie schielen , ist aber nicht so.
Ich werde das weiter beobachten und auf jeden Fall bei der U6 ansprechen.
Ich hoffe ja nur das sie nicht meine Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung geerbt hat sondern die Augen von meinem Mann.

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von April.lis am 04.09.2015, 14:26 Uhr

Sprich es auf jeden Fall beim KiA an. Auf dem Bild im TP sieht es danach aus.... Kann aber natürlich nur ne Momentaufnahme sein. Meiner schielt beim Fixieren auch noch manchmal....

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Re: Starkes Schielen und Brillenversorgung

Antwort von Alina2014 am 04.09.2015, 17:00 Uhr

Vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte. Bei unserem Sohn ist das extreme Schielen schon in den ersten Wochen aufgefallen und wurde vom Kinderarzt beobachtet. Allerdings wurde uns gesagt, dass es sich bis zum 6. LM noch verwachsen kann.

Mein Bruder (Trisomie 21 bzw. Down-Syndrom Kind) wurde früher wegen seines Schielens fälschlicherweise nicht rechtzeitig behandelt. Er ist kurzsichtig und kann auf dem einen Auge wegen fehlender Behandlung nun leider fast gar nichts mehr sehen. Laut Augenarzt hätte der extrem starke Sehverlust mit frühzeitiger Behandlung wahrscheinlich verhindert werden können.

Die Orthoptistin in der Sehschule empfahl sogar Kinder, die augenscheinlich nicht schielen bis zum 3. LJ beim Augenarzt vorzustellen. Während bei unserer 3-jährigen Tochter zum Glück alles in Ordnung zu sein scheint, wurde bei unserem Sohn eine geringe Weitsichtigkeit festgestellt (ohne das Schielen wohl nicht behandlungsbedürftig), das Schielen ist allerdings nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern könnte unbehandelt zu starkem Sehverlust führen.

Ich denke, dass so kleine Kinder eine Brille sicher anfangs sehr spannend finden und eher damit spielen wollen. Nach einer gewissen Gewöhnungszeit wird die Brille sicher gut akzeptiert. Das Kind kennt es ja nicht anders. Größere Sorge macht uns die evtl. anstehende OP in 2-3 Jahren. Ist der Eingriff sehr schmerzhaft? Wie sind die Erfolgsaussichten? Gibt es für Kinder spezielle Operationszentren? Welche Ärzte/Kliniken sind zu empfehlen? Wahrscheinlich sind das aber alles Dinge, mit denen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt auseinandersetzen müssen. Wir werden uns nun nächste Woche erst einmal um die Wahl einer passenden Brille kümmern und dabei die hier gegebenen Tipps sicher beherzigen. Und dann mal sehen, ob die Sehschule etwas bewirken kann.

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