Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von marjane, 10. SSW am 01.03.2014, 9:14 Uhr

Zytomegalie-Screening

Hey, ich gehe gerade die Anfangsformalitäten durch und soll entscheiden, welche der Untersuchungen, die nicht von der KK getragen werden, ich machen lassen will.

Wie wichtig ist das Zytomegalie-Screening und habt ihr euer Blut darauf hin untersuchen lassen, bzw. ward ihr vielleicht sogar positiv? Ich gehöre zu den Menschen die ab und zu Herpes an der Lippe bekommen (vor 10 Jahren auch einmal ziemlich schmerzhaft als Geschlechtskrankheit ... aber bisher nie wieder). Ist das ein wichtiger Grund den Test unbeding machen zu lassen?

Vielleicht könnt ihr mir was raten? Ich hoffe sehr ....

 
7 Antworten:

Re: Zytomegalie-Screening

Antwort von Julie-mue, 22. SSW am 01.03.2014, 10:29 Uhr

Also ich habe mich auf Cytomegalie (CMV) Testen lassen da ich in einer Kinderarztpraxis arbeite... das Virus tragen wohl hauptsächlich Kinder von 0-3jahren und wird über den Urin (und Speichel) ausgeschieden.
Man sieht es den Kinder nicht immer an ob sie grade den Virus durchmachen da dieser ach Symptomfrei verlaufen kann, für Kinder selbst total unproblematisch aber für den Fötus...
Ich selbst bin leider negativ getestet worden und muss mich am Arbeitsplatz von dieser Altersgruppe fern halten und darf keine Laborarbeiten wie Urinuntersuchungen vornehmen

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Re: Zytomegalie-Screening

Antwort von ana883, 16. SSW am 01.03.2014, 10:36 Uhr

hallo,

das screening auf CMV ist nicht wirklich zu empfehlen. die meisten menschen (ca. 60%) sind eh positiv. in diesem fall braucht man sich keine großen sorgen zu machen. nur in den allerwenigsten fällen wird bei der bereits bestehenden trägerschaft das ungeborene mit infiziert. und selbst wenn, sind die folgen auch in den allermeisten fällen gar nicht relevant und die infektion wird vom baby folgenlos gemeistert.
sollte es der fall sein, dass man CMV negativ ist, spiet dies auch nur eine recht untergeordnete rolle. der hauptübertragungsweg ist urin von kleinen kindern. solltest du also in irgendeiner form mit kindern arbeiten, ist das screening eher vom abeitgeber zu zahlen und die konsequenz wäre, dass du vielleicht in den bereichen mit kindern nicht eingesetzt wirst während der schwangerschaft.
insgesamt sollte man im falle, dass man negativ ist einfach etwas mehr als sonst auf hygiene achten, wenn man mit kindern zu tun hat. denn der speichel kann das virus auch übertragen.
trotzdem muss man sagen: wenn sich eine frau in der SS zum ersten mal mit CMV ansteckt, sind die raten der babys, die dadurch infiziert werden, immer noch sehr klein. und die rate der babys, die durch die infektion mit folgen leben mussen, ist noch viel kleiner.

der wichtigste faktor, warum ich selbst dieses screening nicht empfehlen würde, ist, dass es keine konsequenz hat. es gibt keine therapie, sollte man negativ sein und sich dann im laufe der SS anstecken. man kann zwar immunglobuline geben. diese sind aber noch nicht lange zugelassen und bei vielen gynäkologen umstritten, sodass die meisten diese therapie auch gar nicht anbieten. ansonsten bleibt, wie oben schon erwähnt, nur die konsequente hygiene (vor allem im umgang mit kleinkindern). dies erweist sich als sehr schwierig, sobald man selbst mutter eines kleinkindes ist. so liegt der fall grade bei mir (tochter unter 2 jahre und ich in der 16. SSW).

die entscheidung bleibt also schon schwierig. für mich wars aber klar, dass ich es diesmal nicht testen lasse. bei der ersten SS wurde es aufgrund des arbeitgebers getestet und ich war negativ. aber ich werde bestimmt nicht den umgang mit meiner tochter einschränken...

lg

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Re: Zytomegalie-Screening

Antwort von marjane am 01.03.2014, 10:45 Uhr

Vielen Dank, das hat mir jetzt schon sehr geholfen. Ich lass mich, bevor ich ein/kein Kreuzchen setze, nochmal vom FA beraten, tendenziell lass ich die Untersuchung aber weg. Ich absolut gar nicht mit Kleinkindern zu tun. Das wird sich dann sicher auch erst nach der Schwangerschaft ändern :)

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woher hast du all diese falschen informationen???

Antwort von keinnamemehrfrei am 01.03.2014, 13:24 Uhr

das ist ja gefährliches wissen

ich will nicht sagen das es für jeden eine wichtige untersuchung ist, aber aber es gibt wohl unnötigere dinge in die man in der schwangerschaft investiert.

ja, sehr viele menschen sind bereits cmv positiv, aber erstaunlicher weise eben nicht alle. und das schlimmste: man behauptet ja das menschen die umgang mit kleinen kindern haben am meisten gefährdet sind, aber dann schaue man sich mal um wie viele kinderkrankenschwestern und erzieherinnen ins BV gehen weil sie eben doch cmv negativ sind. ob man deshalb ins BV gehen muss sei nun mal dahingestellt.

in dem jahr in dem ich schwanger wurde. gab es 11 gleichgesinnte kolleginnen von 56. wir 12 waren allesamt cmv negativ!!!!!!

cmv wird nicht nur über urin übertragen sondern auch über speichel!

natürlich ändert sich das verhalten eines bereits vorhandenen kindes gegenüber nicht. ich bin auch jetzt in der 2. schwangerschaft cmv negativ und küsse meinen sohn genauso wie vorher oder wenn er mir was von seinem essen teilen möchte, dann sage ich nicht "iiihh nee, nicht deine gabel". aber die konsequenz ist eben das ich alle 6-8 wochen getestet werde. bei mir persönlich ist es auch kein zusätzlicher pieks oder zusätzliche menge blut da eh alle paar wochen TSH abgenommen werden muss und das aus der gleichen monovette getestet wird.

cmv ist lebensbedrohlich für ein ungeborenes und wenn sich eine schwangere damit frisch infiziert, so ist es nicht richtig das es meist ohne folgen bleibt. im gegenteil, diese kinder werden zum teil wirklich krank geboren und behalten bleibende schäden.

die darstellung der therapie oder konsequenzen deinerseits ist ja auch nicht ganz richtig. viele kliniken haben damit keine erfahrung weil es recht neu ist, aber die die erfahrung haben, haben gute und bieten diese ihren patientinnen sinnvoller weise auch an. eine weitere alternative ist, die schwangerschaft frühzeitig zu beenden wenn die infektion recht spät stattgefunden hat. meine kollegin hat sich in der schwangerschaft infiziert (nach 15 jahren intensivstationsarbeit und 3 jahren allgemeiner ausbildung in der kinderklinik) und wurde mit immunglobulinen erfolgreich behandelt. das kind kam zwar sehr sehr zart auf die welt, hat aber sonst keine organischen schäden davon mitbekommen.

ich finde, wenn man 25 euro locker machen kann, ist das gut investiertes geld. im idealfall ist man cmv postiiv und hat mit 25 euro ein wirklich gutes gefühl bekommen. ist man cmv negativ, werden die folgetests in der regel auch von der krankenkasse übernommen.

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Re: Zytomegalie-Screening

Antwort von DasBabY85 am 01.03.2014, 14:02 Uhr

Huhu
Unabhängig von den 0-3 Jährigen, gelten wohl auch behinderte Menschen als dauerüberträger.
Musste ich 2012 bei Bekanntgabe der Schwangerschaft feststellen, ohhh was hab ich mich über diese Ungerechtigkeit geärgert.
Ich arbeite seit 12 jahren mit behinderten menschen und habe zu u3 kindern kontakt immer gehabt und bin cmv negativ. Durfte nicht mehr arbeiten gehn, nicht mal besuchen gehn.
Von den Schwangeren, die es immer mal wieder an der Schule gibt, hat die Schulleiterin im ihrer Laufbahn, nur eine CMV positive dabei gehabt.

Ich würds wohl auch mit dem FA besprechen, meine hat es übrigens nicht von sich aus vorgeschlagen obwohl sie weiss wo ich gearbeitet hab.

Lg

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Re: woher hast du all diese falschen informationen???

Antwort von ana883 am 01.03.2014, 14:18 Uhr

natürlich gebe ich auch gerne meine quellen an, wenn es dich so interessiert.


ja, sehr viele menschen sind bereits cmv positiv, aber erstaunlicher weise eben nicht alle.
-> sehr richtig, ich sagte ca. 60% sind positiv, damit sind etwa 40% negativ. (WIKI) (RKI: In Deutschland liegt die Seroprävalenz bei Schwangeren bei ca. 47%)


cmv wird nicht nur über urin übertragen sondern auch über speichel!

-> auch das erwähnte ich. (RKI: Das Virus kann in Tränenflüssigkeit, Speichel, Urin, Genitalsekret sowie Muttermilch und Blut enthalten sein.)


und das schlimmste: man behauptet ja das menschen die umgang mit kleinen kindern haben am meisten gefährdet sind

-> RKI: Insbesondere Kleinkinder bis zum 3. Lebensjahr können nach kongenitaler und postnataler CMV-Infektion größere Virusmengen ausscheiden. (..) Diese Gruppe birgt somit ein Risiko für seronegative Frauen kurz vor Schwangerschaftseintritt bzw. seronegative Schwangere sowie immunsupprimierte Personen.


natürlich ändert sich das verhalten eines bereits vorhandenen kindes gegenüber nicht. ich bin auch jetzt in der 2. schwangerschaft cmv negativ und küsse meinen sohn genauso wie vorher oder wenn er mir was von seinem essen teilen möchte, dann sage ich nicht "iiihh nee, nicht deine gabel".

-> ebenfalls deiner meinung. hatte ich auch so geschrieben.



cmv ist lebensbedrohlich für ein ungeborenes und wenn sich eine schwangere damit frisch infiziert, so ist es nicht richtig das es meist ohne folgen bleibt.

-> bei 40% der frauen, die sich in der SS infizieren, wird das kind angesteckt. nur bei ca 10-20% dieser kinder entwickeln sich gesundheitliche folgeerscheinungen.


im gegenteil, diese kinder werden zum teil wirklich krank geboren und behalten bleibende schäden.

-> ja richtig. zum teil. aber eben nur ein geringer teil. genau so habe ich es geschrieben.
(RKI: Eine CMV-Primärinfektion während der Schwangerschaft stellt besonders im ersten Trimenon ein hohes Risiko für den Fetus dar und führt bei einer Transmissionsrate von ca. 20% bei über 50% der Feten zu schweren dauerhaften Schäden. Zu diesen in der Frühphase nach der Geburt meist noch nicht erkennbaren Komplikationen gehören Hörschäden, verzögertes Wachstum, mentale Retardierung, sowie Mikrozephalie. Hingegen ist die Transmissionsrate im dritten Trimenon mit ca. 80% beträchtlich höher, jedoch sind zu diesem Zeitpunkt keine Schädigungen beim Fetus gesichert.)


die darstellung der therapie oder konsequenzen deinerseits ist ja auch nicht ganz richtig. viele kliniken haben damit keine erfahrung weil es recht neu ist, aber die die erfahrung haben, haben gute und bieten diese ihren patientinnen sinnvoller weise auch an.

-> auch das habe ich so geschrieben. die immunglobuline sind seit ca 1 jahr zugelassen und werden noch erprobt. (RKI: Die Gabe von CMV-Hyperimmunglobulin bei Schwangeren mit Primärinfektionen wird derzeit in klinischen Studien evaluiert.) darum sagte ich auch, dass es eine schwierige entscheidung ist, ob man die untersuchung macht oder nicht.



lg

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Re: woher hast du all diese falschen informationen???

Antwort von keinnamemehrfrei am 01.03.2014, 14:36 Uhr

nur kurz: die Schäden können so immens sein das ich nicht verstehe warum du es sodarstellst als hätte es keine Konsequenz. auch wenn nicht jedes Kind schwer erkrankt, so ist ja doch die Frage ob man gern riskiert das man der eine von wenigen Fällen ist!? In Relation zum Aufwand (Blutentnahme, Kosten) ist der nutzen ja doch recht hoch.

der sids trat vor der Empfehlung mit bauchlage, schlafsack und coauch relativ selten auf aber da springen alle auf den Zug und kaufen schlafsäcke und babyphone mit temperaturanzeige. all das kostet viel mehr aber die Bedeutung in prozenten ist ähnlich. aber da sagt keiner "och wenn es eben so ist, bin ich eben die eine betroffene von 1000". komisch oder?

meine Kollegin wurde bereits vor drei Jahren mit immunglobulinen behandelt.

das mit dem Speichel hatte ich überlesen

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