Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Kleiner Mann am 20.01.2009, 17:06 Uhr

warum wird bloß so oft eingeleitet?

Hallo zusammen,
ich bin zur Zeit nicht schwanger, das soll auch noch ein bißchen warten ;-), habe aber bereits fünf Kinder. Zwei sind spontan geboren, beide ein wenig zu früh, dann wurden zwei eingeleitet, eines bei 35+0 wegen vorzeitigem Blasensprung, eines bei 36+6 wegen beginnender Gestose und die letzte Maus kam spontan bei 38+6 in einer wunderschönen Hausgeburt.
Die beiden Einleitungen waren entsetzlich.
Die eine bei 35+0 wg vorzeitigem Blasensprung ging über drei Tage unter Antibiose (ist ja so üblich wg der Infektionsgefahr durch die offene Fruchtblase). Wehen hatte ich die ganze Zeit, bloß waren die nicht Muttermund wirksam, es war halt alles noch nicht geburtsreif (kein Wunder fünf Wochen zu früh!). Schließlich und endlich wurde ohne Aufklärung und dementsprechend ohne Einwilligung der Eipol gelöst, ein weiterer Wehentropf angelegt und der dann unter PDA so lange weiter "erhöht", bis der kleine Mann endlich da war. Das war der HORROR schlechthin, ich war körperlich nach drei Tagen völlig am Ende, weil ich so überrannt wurde und ungefragt solche Eingriffe geschahen, traumatisiert. Letztendlich habe ich gegen den geburtsleitenden Professor prozessiert. Das war ein kleiner Schritt dahin, das ganze zu verarbeiten.
Zu der Einleitung gab es nicht wirklich eine Alternative, eben wegen des vorzeitigen Blasensprungs, nach dem man nicht ewig warten kann, bis es ohne Einleitung zur Geburt kommt. Bei mir wäre aber in jedem Fall noch Zeit gewesen, man nimmt ja ständig Blut ab und meine Werte UND die des Kleinen wurden stündlich besser, es drohte also keinerlei Gefahr weder für mich noch für ihn, insofern hätte man nicht dermaßen mit der Brechstange `rangemusst.
Meine Tochter wurde dann wegen beginnender Gestose eingeleitet, die eigentlich gar keine war (ich habe mir im nachhinein ALLE Ergebnisse aushändigen lassen: ich hatte zwar Wassereinlagerungen und grenzwertigen Blutdruck), klinisch gesehen war es aber keine Gestose. Bei dieser Einleitung war der Befund absolut geburtsreif, d.h. alles weich, MM fingerdurchlässig, Druck nach unten, so dass die Maus wahrscheinlich ein/zwei Tage später von allein gekommen wäre.
Hier hat das Einleiten vom Legen des Gels bis zum ersten Schrei (IHREM ersten Schrei, meine waren viel früher da :-(() keine vier Stunden gedauert. Das war der Hammer und auch nicht wirklich leichter als bei der Einleitung davor.
Bei meiner jüngsten Tochter war alles super, aber wieder grenzwertiger Blutdruck und Eiweiß, aber kaum Wassereinlagerungen (der Salztablettenempfehlung der Hebi sei Dank). Trotzdem riet man mir WIEDER zur Einleitung, um auf Nummer sicher zu gehen.
Okay, ich bin auch ein absoluter Sicherheitsfanatiker, meine Hebis waren das auch, aber nicht nur solche Sätze von den Ärzten wie der XX.XX .2007 wäre doch ein tolles Datum und sie könnten auch die Betreuung der anderen Kinder besser organisieren, führten zu meiner Entscheidung, das Baby allein entscheiden zu lassen, wann es "bereit" ist.
Wie sehr hatte ich mir das gewünscht: dass das Baby allein den Startschuss gibt.
Wie gesagt: die Geburt war wunderschön und harmonisch: Sonntagmorgen im Dezember kurz vor Weihnachten, draußen eisekalt, die Geschwister haben alle geschlafen und als sie aufwachten, lag die kleine Schwester im Wohnzimmer in Mamas Arm.
Nein, ich wil keine Diskussion anstoßen über medizinsich notwendige Einleitungen, das hatte ich nach dem Blasensprung ja auch.
ABER: manche medizinisch als notwendig deklarierte Einleitung stelle ich durchaus in Frage und die Einleitungen wegen Ungeduld der Mama oder wegen deren Unlust? Körperlich fertig sind wir nach der Kugelschlepperei wohl alle und ich hatte Symphysenprobleme, die wünsche ich keinem, aber deshalb so manipulativ eingreifen, obwohl nichts aber auch gar nichts geburtsreif ist?!
Und sich dann noch "beschweren", dass man nach Tagen des vergeblichen Versuchens am Ende ist und aufgibt, das Baby dann eben noch im Bauch bleibt?
Mir geht es da wie vielen, die hier wegen des WKS gepostet haben: mir schaudert, ein Kind aus dem Bauch zu reißen, das da prima versorgt war und sicher gerne noch seine Zeit bekommen hätte.
Wie gesagt: es geht nicht um die unvermeidbaren Einleitungen, aber mir kam es irgendwie so vor, dass es viele gibt, die das eben gerade nicht gewesen wären. Z. B. wird dann eingeleitet, weil man über ET geht (hey, das heißt errechneter Entbindungstermin, da kann so viel Spielraum zum "wahren" Termin sein, den das Baby gesetzt hätte).
Und nein, auch hier meine ich nicht die Einleitungen wegen Unterversorgung des Kindes, schlechtem CTG etc.
Bin mal gespannt, ob es Frauen gibt, die wie ich empfinden, oder ob hier nur eine Diskussion losgeht, die am Thema "Einleitung OHNE wirklichen Grund" vorbeigeht.
Gespannte Grüße,
Anne

 
6 Antworten:

Re: warum wird bloß so oft eingeleitet?

Antwort von krabbe27 am 20.01.2009, 17:26 Uhr

Bin auch nicht schwanger....Will es irgendwann aber nochmal werden!

Ich pflichte dir komplett bei!!!!

lg carina

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Re: warum wird bloß so oft eingeleitet?

Antwort von Nic22, 7. SSW am 20.01.2009, 18:43 Uhr

Bei mir wurde auch eingeleitet, weil ich ET+12 war, eigentlich wollten sie schon am ET+ 10, aber ich konnte es immer noch rauszögern, weil ich mir sicher war, dass es schon losgeht, wenn mein Körper bereit ist. Aber ET+12 musste ich dann mehr oder weniger nachgeben bzw. hab ich ihnen geglaubt bzw. hab ich dann irgendwann klein bei gegeben.

Die Geburt war aber trotz Einleitung o.k.



LG, Nicole

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Keine Ahnung!!!

Antwort von Smaland, 16. SSW am 20.01.2009, 19:14 Uhr

Hallo Anne,
ich würde dein Statement genauso unterschreiben!
Ich hatte bei bisher 2 Geburten GsD keine Einleitung, denke aber auch über gewünschte Einleitungen und WKS nicht wirklich positiv!
Ich fänd ein bißchen mehr Vertrauen in den eigenen Körper und die Natur oftmals hilfreich ... Die Kinder kommen dann schon, wenn sie wollen und soweit sind.
Alles medizinisch Notwendige würde ich in Frage stellen, wenn möglich mit kompetenten Menschen klären und dann handeln.
Herzliche Grüße von Smaland,
die gespannt ist, welche Geburt sie in ca. einem halben Jahr erwartet ;-)

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Re: warum wird bloß so oft eingeleitet?

Antwort von sandy71 am 20.01.2009, 22:23 Uhr

Hallo Anne

Ich gebe dir vollkommen recht. Bei mir wurden drei Geburten eingeleitet, und nur einmal kam mein Kind ET plus 10 von ganz alleine. Es war eine Traumgeburt.
Beim 1. Kind hatte ich eine Ssvergiftung und habe eingesehen, dass eingeleitet werden muss. Es war höchste Zeit für das Kind.
Beim 2. Kind wurde bei ET plus 9 eingeleitet auch wegen Gestose, doch ich war täglich!!! beim Arzt oder im KH um zu sehen, dass es dem Kind gut geht. Aber mein Arzt drängte zum Einleiten (er ist dafür auch bekannt). Beim dritten Kind bin ich wieder täglich ins KH gefahren ab ET, wurde am ET mit Wehencocktail eingeleitet, doch der wirkte nicht bei mir und ich habe mich selbst wieder entlassen. Mein Kind kam dann 10 Tage später, ganz alleine, ganz schnell und superschön.
Bei der 4. Ss hatte ich alle Probleme, die man haben kann. Doch ich war wöchentlich beim Arzt um eben alles Kontrollieren zu lassen. Dann wurde nach ET plus 14 mit Wehentropf eingeleitet, da ich schon stundenlang Wehen hatte und ich angeblich schon zu wenig Fruchtwasser hätte. Eine Stunde später war das Baby da und Fruchtwasser, dass ich den ganzen Kreissaal samt meine Schuhe etc. unter Wasser gesetzt habe. Soviel zum Thema.
Ich rate immer zu warten, wenn es medizinisch vertretbar ist und ich denke, da ist man mit einer Hebamme auch oft besser beraten , als mit einem Arzt.
Heutzutage wird viel zu viel der Natur ins Handwerk gepfuscht.
Jedenfalls war ich sehr froh, dass ich alle Kinder auf natürlichen Weg entbunden habe, einen WKS, über sowas habe ich nie einen Gedanken verloren, warum auch, die Frau ist nun mal so gemacht, dass sie ein Kind gebären kann. Super.

Viele Grüße
Alexandra

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Re: warum wird bloß so oft eingeleitet?

Antwort von nani1980 am 21.01.2009, 9:56 Uhr

Ich wurde auch eingeleitet, weil ich ET+9 war. Auch für mich war diese Einleitung der HORROR (keine Wehenpause, 16 Std. Kreissaal, abfallende Herztöne bzw. häufig gar keine mehr usw. geendet ist es in einer Saugglockenentbindung ) Gut, ich habe keine Vergleichsmöglichkeiten, weil es meine erste Entbindung war, ABER: ich bete wirklich, dass es irgendwann beim 2. Kind ohne Einleitung klappt!

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Ich bin voll deiner Meinung, Anne

Antwort von huehnchen69 am 21.01.2009, 10:18 Uhr

Mir hat es schon gestunken, meinen Grossen damals bei ET+14 per Rizinuscocktail rauszuschmeissen, weil sonst die Hausgeburt geplatzt gewesen waere. Ihm ging es die ganze Zeit blendend, ich hatte ein prima Bauchgefuehl, haette gerne noch gewartet (mehr als 1-2 Tage haette es bestimmt nicht gedauert). War zum Glueck trotzdem eine wunderschoene Geburt, aber mein Grosser war gerade mal so reif, nicht die Bohne uebertragen. Wenn ich mir vorstelle, den haette man im KH nach Kalender an ET+5, 7, 10, oder was auch immer irgendwo gerade Standard ist (in meinem Notfall-KH waere es ET+13 gewesen, ich war einbestellt, bin aber nicht hingegangen): Das waere bestimmt der Horror geworden.

Was diese dauernden "ach, der MuMu ist doch weich - worauf wollen wir noch warten, ohne Kind gehen Sie hier nicht mehr weg" sollen, ist mir auch unklar.

Eine Botschaft, die ich rueberzubringen versuche ist auch: Man ist als Schwangere den Vorschlaegen der Aerzte nicht hilflos ausgeliefert. Eine Einleitung ist ein Eingriff, dem man *zustimmen* muss. Wenn einem die Begruendung nicht sinnvoll erscheint (kuerzlich schrieb z.B. mal jemand was, dass ein Kind per Einleitung frueher geholt werden soll, weil es zwar gut versorgt, aber wohl klein ist - hae???), dann kann man das verweigern, eine weitere Meinung einholen, oder selbst verantwortet abwarten. Oft habe ich den Eindruck, dass viele Frauen das nicht wissen, und alles einfach abnicken.

Ich hatte bei Nr. 2 eine Hebamme gesucht, die nicht bei ET+14 gleich das Handtuch wirft, dann kam Nr. 2 aber an ET-11.

Beste Gruesse,
Sabine

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