Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Ines81, 19. SSW am 15.09.2008, 22:12 Uhr

War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Muss das jetzt einfach mal hier los werden. Sorry, wird länger.

Meine Tochter 3,5 ist seit Wochen nicht wieder zu erkennen. Sie wird Nachts wach und weint ganz bitterlich. Wenn ich dann hingehe, sieht sie mich nur an und schläft wieder ein. Sie kommt Nachts zu meinem Mann und mir ins Schlafzimmer und will bei uns schlafen. Sie will nicht mehr in den Kindergarten und klammert sich an mir fest. Wenn ich sie schon ins Haus schicke, weil ich das Auto noch ausräumen muss, fängt sie an zu weinen: "Mama, komm zu mir!" Sie hört plötzlich auf zu spielen in ihrem Zimmer und starrt nur in die Luft oder legt sich auf den Boden und ist total anteilnahmslos. Sie kommt ganz oft zu mir, nimmt mich in den Arm und sagt: "Mama, ich hab dich so lieb!" Sie ißt kaum, nur mit viel Überredung. Auch zur Toilette will sie nur noch mit meinem Mann oder mir.

Bin dann heute mir ihr zum Kinderarzt gefahren, weil ich sie einfach nicht wieder erkenne. Dachte, sie hat vielleicht ne Mandelentzündung oder so verschleppt.

Also medizinisch gesehen ist sie gesund. Der Arzt fragte mich dann ob es in letzter Zeit einen Todesfall in der Familie gab, oder ob es große Veränderungen bei uns gab. Das einzige was sich verändert hat, ist das Baby das wir erwarten. Er sagte, dass meine Tochter typische Anzeichen von Verlustängsten zeigt.

Sie scheint sich doch mehr mit dem Thema zu beschäftigen, als wir dachten. Und wir versuchen wirklich alles zu tun, dass sie sich nicht abgeschoben fühlt. Wir kuscheln und schmusen so viel wie möglich mit ihr, und sagen ihr immer wieder wie lieb wir sie haben. Wir sprechen mit ihr über das Baby und versuchen sie auch bei manchen Dingen mit einzubeziehen (z. B. Schnuller und Strampler aussuchen).

Mache mir jetzt ernsthaft Sorgen, wenn ich weiß, wie unglücklich sie ist und was sie Tag und Nacht beschäftigt. Mir stehen die Tränen in den Augen bei dem Gedanken daran.

Wäre dankbar über ein paar Erfahrungsberichte wenn es bei euch vielleicht auch so ist/war.

Danke euch!

 
7 Antworten:

Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von SilkeJulia am 15.09.2008, 22:21 Uhr

Hallo,

seit wann geht sie in den Kindergarten?
Seit sie 3 ist?

Ich kenne solche Phasen von meinem Sohn. Er hatte das auch mal eine Zeitlang in etwa demselben Alter. Zwar nicht so extrem, aber auch deutlich.
Also das Klammern, das nachts zu uns kommen usw...

Zur Zeit macht er wieder so eine Phase durch, aber das hängt deutlich damit zusammen, dass mein Freund und ich uns getrennt haben und dass wir umgezogen sind (Mein Sohn ist jetzt 5.)

Wichtig ist, dass sie Beständigkeit hat, das gibt Sicherheit. Gleicher Tagesablauf, gleiche Rituale.
Und dass sie die Gewissheit bekommt, dass ihr für sie da seid. Also zB abholen vom Kindergarten um dieselbe Zeit, Absprachen immer einhalten usw...
Wenn sie nachts zu euch kommt, dann lasst sie ruhig.

Und sprich mal mit den Erzieherinnen im Kindergarten darüber, ob ihnen etwas aufgefallen ist oder ob etwas vorgefallen ist.

Es kann sein, dass sie sich Gedanken darüber macht, was sein wird, wenn das Baby kommt. Auch wenn ihr das vielleicht selber gar nicht bewusst ist. Sie merkt: Da ist was im Gange. Und das macht ihr möglicherweise Angst.
Manche Kinder reagieren eben sehr empfindlich auf jede Veränderung...

LG,

Silke

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von Ines81, 19. SSW am 15.09.2008, 22:25 Uhr

Sie ist im Kindergarten seit sie 1,5 ist.
Sie hat eigentlich fast immer den selben Tagesablauf.
Sie ist immer von Menschen umgeben, die sie sehr gut kennt, zu denen sie ein gutes Verhältnis hat und zu denen sie gerne geht.

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von ifunanya, 27. SSW am 15.09.2008, 22:32 Uhr

Wenn die Phase noch länger anhält, würde ich dir empfehlen mit dem Kind zum Therapeuten zu gehen, die habe da jede Menge Möglichkeiten direkt zu schauen was es ist.

Klingt für mich schon ziemlich gravierend.
Klar bringt eine neue SS Aufregung, nur denke ich nicht, das Kinder sich in dem ALter Sorgen über die Zukunft machen, das ist noch viel zu abstrakt.

Aber auch Kontakt zu den Erzieherinnen udn fragen wie sie im KiGa ist, wäre wichtig. Vielleicht ist auch nur ein Kidn umgezogen oder sowas...

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von Alema, 16. SSW am 15.09.2008, 22:41 Uhr

Hallo,
wenn du mich fragst, ist das eine Phase, die auch wieder vorbüber geht. Hatte sie so etwas schon einmal?
Meine Tochter ist jetzt 2 und deine Schilderungen passen momentan komplett auf sie. Sie ist insgesamt sehr sensibel und schüchtern und ab und zu hat sie dann eben solche Phasen. Nach ein paar Wochen ist das dann wieder besser. Ich hoffe, so auch dieses Mal.
Ich glaube nicht, dass das mit dem Baby zu tun hat. Dazu ist eure Tochter noch etwas jung und die Schwangerschaft zu abstrakt. Warte erstmal ein wenig ab.
LG Alema

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von Anezka, 27. SSW am 15.09.2008, 22:42 Uhr

Also mein Bruder kam als ich fast 4 war. Ich hatte das gleiche Problem wie deine Tochter und kann mich noch sehr gut und recht genau an die Zeit erinnern.
Kinder machen sich andere Gedanken als Erwachsene. Ich hatte immer Angst das ich danach nicht mehr wichtig bin für meine Eltern. Vorher stand ich im Mittelpunkt. Kam Besuch wurde viel mit mir geredet, ich kam mal was geschenkt und soweiter. Als meine Mutter dann schwanger war, war (logischerweiße) die Schwangerschaft viel wichtiger. Besuch kam sehr oft, allerdings wurde ich kaum beachtet. Geschenke gab es nur fürs Baby. Von mir wurde Verantwortung erwartet, weil ich ja bald die große Schwester bin. Meine Eltern haben oft über das Baby geredet und ich verstand einfach nicht was sie meinten (VU und dergleichen, muss man meiner Meinung nach keinem Kind im Detail antun)

Damals war es auch so das man die Kinder nicht mit zum Ultraschall genommen hat. Ich hatte keine Ahnung von dem was auf mich zu kommt. Für mich stand nur fest:

"Wenn das Baby da ist bin ich nicht mehr wichtig. Mama beachtet mich nicht mehr und Papa hat keine Zeit mehr für mich!"

Ich habe erst eine richtige Wut gegen das Baby bekommen und dann schließlich Fressattacken mit anschließendem Erbrechen. Ich wollte nirgends ohne Mama und Papa hin. Morgens früher wach geworden nur um Papa darin zu hindern auf die Arbeit zu fahren. Viel geweint und auch Sorgen/Gedanken gemacht.

Meine Mum ist schließlich zu einem Kinderpyschologen mit mir. Ich hatte hochgradige Verlustängste. Haben eine Familientherapie angefangen, diese ging solange bis mein Bruder ein halbes Jahr alt war. Danach hatte ich keine Probleme mehr damit.

Ich rate dir auch mit deiner Tochter zu einem Kinderpyschologen zugehen. Sie macht sich Sorgen und Gedanke, anders als Erwachsene. Für mich war die neue Situation bedrohlich und auch angsteinflößend. Zumal ich nix mit dem Baby zu tun haben wollte und gleichzeitig alles wissen wollte was darüber gesprochen wurde.

Ich wünsche euch alles gute.

Liebe Grüße

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von SilkeJulia am 15.09.2008, 22:51 Uhr

Manche Kinder in dem Alter machen sich sehr wohl Sorgen um die Zukunft.
Wenn mir manchmal klar geworden ist, worüber sich mein Sohn Gedanken macht bin ich fast erschrocken...
Gerade in dem Alter machen Kinder sich sehr viele Gedanken - bzw haben viele Gefühle - die sie aber noch nicht richtig formulieren können.

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Re: War heute mit meiner Tochter beim Arzt, mach mir große Sorgen

Antwort von Maggan22 am 16.09.2008, 2:09 Uhr

Huhu,

ich finde es schön wenn man die Kinder so viel wie möglich einbezieht, aber vielleicht macht ihr es zu viel? Vielleicht stellt sie sich das ganze so vor das sie einfach nicht mehr für euch existiert wenn das Baby kommt. Sie weiß ja nun das es kommt, wird es auch nicht vergessen - sie ist ja alt genug. Meine kinder wissen beide das ich schwanger bin, Sie wissen beide das ich anfangs etwas eingebunden sein werde und nicht immer sofort kann auch wenn ich möchte und sie ab und zu eben warten müssen. ansonsten reden wir kaum über das Baby. Es geht alles seinen Gang. Klar kommt hin und wieder die Sprache drauf, aner noch ist es eben nicht da und ich lasse die beiden bestimmen wieviel sie von dem Baby schon hören wollen. Sie fragen ab und an danach und stellen sich auch schonmal vor was wir für das Baby brauchen könnten (habe ein Tageskind hin und wieder und habe den Laufstall wieder aus der Garage geholt und aufgebaut, weil ich kein Reisebettchen mehr habe - das es hier schlafen kann) und da hat mein Grosser schon gesagt: "Ach, das können wir ja dann auch für das Baby brauchen" - sowas eben.

Ich vermute wie gesagt das sie sich das alles mit der Veränderung zu krass vorstellt. Versucht erstmal das Thema Baby auszublenden, vielleicht hilft es ja.

Hoffe das alles wieder gut wird (vielleicht ist auch im kindergarten was passiert... bei uns ist eine Tante ermordet worden von ihrem eifersüchtigen Ex Freund. Das Kind - also der Neffe dieser Frau - ist überall rumgegangen und hat es ziemlich detailiert erzählt. Vielleicht ist sowas bei Euch auch passiert, das ein kind von einem Todesfall erzählt. Im Moment sterben ja auch viele Mütter in mittlerem Alter - einfach so... Red doch mal mit der Leiterin des Kindergartens - die müsste sowas doch wissen.

LG und alles gute

Wiebke

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