Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von pattika am 23.06.2013, 18:00 Uhr

Trisomie - Kind abgetrieben.

Mir fällt leider keine passende Anrede ein, daher platze ich einfach los.

Ich habe mir die ARD-Doku "Zeig mir Deine Welt" angesehen. Dort besucht und begleitet Kai Pflaume mehrere Leute, die eine Trisomie 21 haben. In den Beiträgen werden sehr krasse Zahlen genannt. So würden etwa 90% aller Kinder, bei denen eine Trisomie (ich bin mir nicht sicher, ob hier spezifiziert wurde, ob 21) vorliegt, nicht geboren sondern abgetrieben würden.

90%. Was das heißt kann man bei einer mittleren Wahrscheinlichkeit von 1:600 und etwa 660.000 Lebendgeborenen (2011) ausrechnen...

Ich will keine Grundsatzdiskussion über die Entscheidung an sich. Und mir ist auch wichtig: Das hier ist ein anonymes Forum und das soll es auch bleiben. Ich möchte nur offen fragen, ob jemand dazu steht, diesen Schritt getan zu haben. Also ein Kind aufgrund einer solchen Diagnose abgetrieben hat - und eventuell beschreiben möchte, wie das war.

Ich würde mir wünschen, dass die Entscheidung weder von Dritten angezweifelt noch kritisiert wird. Ich fänd nur den Umgang mit der Diagnose und die Entscheidungsfindung interessant. Und zwar wirklich interessant. Es gibt für werdende Mütter, die mit einer solchen Entscheidung ringen, sicher wenige Möglichkeiten, sich anonym auszutauschen oder eben Rat bei einer anderen Frau zu suchen, welche genau diesen Schritt getan hat. Vielleicht kann hier ein Austausch stattfinden.

Ich möchte niemanden nötigen oder verletzen. Falls sich jemand hierdurch angegriffen oder sonst negativ dargestellt oder verletzt fühlt möchte ich darum bitten, hier Löschung bei der Redaktion zu beantragen. Das ist nicht meine Intention. Ich interessiere mich wirklich ernsthaft für die Entscheidungsfindung.

 
24 Antworten:

Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Maja86, 4. SSW am 23.06.2013, 18:13 Uhr

Ich kann von mir nur sagen, wir haben uns gegen ein Trisomie 18 Kind entschieden. Wussten aber nur, dass es keine Überlebenschance hatte. Die Diagnose gab es erst danach. Denke solche Fälle fallen vielleicht auch darunter und ich kann beide Seiten total verstehen. Also die Leute, die sich für ein Trisomie-Kind als auch die gegen eins entscheiden. Jedoch sehe ich einen Unterschied zwischen Trisomie 21 und anderen Trisomien allein schon wg der Lebenserwartung etc.

Maja

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Indigoblau am 23.06.2013, 18:25 Uhr

Ich habe damals die Nackenfaltenmessung nicht machen lassen, weil für uns klar war, dass wir auch ein Kind mit Down Syndrom als Geschenk sehen würden.

Mittlerweile sehe ich die Sache aber etwas anders. Trisomie ist ja nicht gleich Trisomie. Jetzt würde ich in Abhängigkeit der Art der Trisomieausbildung und ihrer Auswirkung auf die Lebensqualität des Embryos und der Familie entscheiden.
Was passiert, wenn wir eines Tages nicht mehr leben...möchte ich die Pflege eines schwerkranken Menschen bewusst meinem gesunden Kind aufbürden?

Das ist ein sehr schwieriges Thema....ich denke, dass niemand von uns hier so pauschal den korrekten Lebendweg oder die korrekte Entscheidung schreiben kann, so lange er nicht betroffen ist.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von sickandstrange am 23.06.2013, 18:26 Uhr

Bei mir stand im raum, dass das kind trisomie21 haben könnte. Haben eine fwuntersuchung machen lassen und diese ergab, dass es doch keine trisomie hat. Hätte das kind aber trisomie gehabt, hätten wir uns für eine abtreibung entschieden.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Sina26, 31. SSW am 23.06.2013, 18:53 Uhr

ich habe keine Nackenfaltenmessung machen lassen.. weil ich auch der meinung war egal was raus kommt ich behalte es sowieso.. es ist mein kind..

Allerdings würde mich interessieren ob man im nachhinein ohne die nackenfaltenmessung auch sehen kann ob es gesund ist oder nicht..
also müsste der arzt jetzt im ultraschall (30-31 ssw.) auch sehen ob es sowas hat oder geht das nur mit dieser messung oder fruchtwasser ?

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von MVgirl1986 am 23.06.2013, 19:05 Uhr

Hallo.

Ich würde kein krankes Kind abtreiben. Egal welche Krankheit und wenn es nur ein paar Tage leben könnte, so würde ich es trotzdem auf die Welt bringen und die wenige Zeit mit ihm genießen. Keine vorgeburtliche Untersuchung ist 100% sicher und von daher würde ich mich nicht darauf verlassen und ein evtl. doch gesundes Kind abtreiben. Es ist lediglich Verdachtsdiagnose. Kein Arzt würde dafür dann seine Hand ins Feuer legen und bestätigen, dass es defintiv so ist. Ich weiß von einigen Fällen, da hieß es selbst bei der FU, dass das Kind T21 hat. Es wurde abgetrieben und bei der anschließenden Obduktion wurde festgestellt, dass es kerngesund war. Deshalb finde ich Untersuchungen wie FU usw. sinnlos, weil sie eh unsicher sind.

Uns wurde bei der FD in der 21. Ssw gesagt, dass unser Sohn einen schweren Herzfehler hat und schwer behindert (schlimmer als T21) zur Welt kommt. Wir haben uns trotzdem für ihn entschieden. Nach der Geburt wurde er dann genau untersucht und es wurde ein Gentest über das Nabelschnurblut gemacht. Ergebnis: kerngesunder Junge. Er hat zwar einen kleinen Herzfehler (Rechtsaortenbogen), aber dieser beeinträchtigt ihn nicht und ist auch nicht so schlimm, wie prophezeit. Nicht auszudenken, wenn wir ihn abgetrieben hätten. Bin froh, dass wir es nicht getan haben und ich mich auf meinen Instinkt verlassen habe. Selbst wenn er schwer behindert gewesen wäre, hätten wir ihn genauso geliebt, denn es ist unser Kind. Deshalb werden beim zweiten Kind keine extra Untersuchungen gemacht. Sind eh zu ungenau, um sich drauf verlassen zu können.

Ausserdem kann immer etwas durch Unfälle usw. passieren, wodurch man dann behindert ist. Soll man diese Menschen, die vorher normal waren, auch verstoßen?

LG

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von MVgirl1986 am 23.06.2013, 19:08 Uhr

Definitiv sehen kann das kein Arzt im US. Es gibt zwar ein paar sog. Softmarker, aber auch diese sind zu unsicher. Denn viele Kinder hatten im US sog. Softmarker (White Spot, Herzklappenfehler, Sandalenfurche usw) und waren dann trotzdem kerngesund. Darauf ist leider auch kein Verlass.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Christine70 am 23.06.2013, 19:19 Uhr

ich finde das jetzt etwas gewagt, betroffenen frauen hier zu sagen, daß es SEHR OFT vorkommt, daß gesunde kinder abgetrieben werden. Das stimmt so aber nicht !!
vor allem zweifel ich daran, daß ausgerechnet in deinem umfeld so viele fälle vorhanden sind, wo gesunde kinder abgetrieben wurden. überleg dir mal, wenn das hier betroffene lesen.

unsere tochter kam mit einem schweren herzfehler zur welt. wir wußten aber nicht daß sie krank ist, weil man den fehler im ultraschall nicht sehen konnte.
spezialuntersuchungen lehne ich grundsätzlich ab.
hätten sie es während der schwangerschaft festgestellt, ich hätte nicht abtreiben lassen.
meine schwester wiederum war mit einem anencephalie-kind schwanger, lebenserwartung lag bei null .. es hätte zwar sein können, daß der junge lebend zur welt kommt, aber er hätte nicht lange überlebt. sie hat ihn im 7. monat abgetrieben. es war schlimm für sie.

jeder muß das für sich entscheiden, das kann ihm keiner abnehmen. und wer nicht selber schon in dieser situation war, kann dem nix hinzufügen. klar ist es einfach zu sagen: ich würde NIEEEEE abtreiben... und ist man dann betroffen, reagiert mal vielleicht ganz anders.

ich steh halt auf dem standpunkt: was, wenn während der geburt etwas passiert? kind bleibt stecken, sauerstoffmangel ... und das kind wird geschädigt und bleibt ein leben lang ein pflegefall? gibt man es dann weg, weil man kein behindertes kind wollte?

ich kann das kaum beurteilen, ich wußte nicht daß mein kind krank ist. leider ist sie zwei wochen nach der geburt gestorben.
ich würde aber immer wieder so entscheiden. aber das wird nicht mehr passieren, da ich nicht mehr schwanger werde.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben. < - Niemals!

Antwort von Amaryllis am 23.06.2013, 19:22 Uhr

wir haben uns auch gegen eine diagnostische untersuchung entschieden!
wir wollten und liebten dieses kind und dieses kind wollte zu uns...egal wie es sein wollte, wir hätten es nicht abgetrieben! uns war jedes kind willkommen...
wir genießen die zeit mit unseren kindern...wie lange die sein wird, weiß niemand...also egal ob 50 jahre oder 50 min!
wer sagt denn, das ein leben mit T21 nicht lebenswert ist???
ich hab so lange mit menschen, vorallem kindern, mit T21 gearbeitet...ich konnte nie feststellen das sie nicht lebensfroh waren :D im gegenteil, ich hab sie mirals vorbild genommen um mal wieder alles leichter zu sehen oder eben nicht immer so kompliziert zu denken!
aber ich kann auch familien verstehen, die sich gegen ein krankes kind entscheiden. man muss es eben mit sich selbst ausmachen und mit seiner entscheidung nachts ruhig schlafen können!!!

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Nicole_Meyer, 37. SSW am 23.06.2013, 19:24 Uhr

Wir haben auch nicht getestet.

Auch ich hätte ein Kind bekommen, selbst wenn es in meinen Armen verstorben wäre. Die meisten Eltern kommen dann mit der Trauerarbeit besser zurecht - auch, weil das Umfeld um ein geborenes Kind besser trauert, als um ein abgetriebenes.

Was die Trisomie-Diagnosen angeht: auch da gibt es, wie beschrieben, Fehlerquoten. Und die meisten Behinderungen entstehen während der Geburt und danach durch Unfälle (kein Fahrradhelm etc.). Dann zieht ja auch keiner den Stecker aus der Beatmungsmaschine.

Ein Tipp, den ich immer geben würde: Nach einer Diagnose / vermeintlichen Diagnose eine Selbsthilfegruppe aufsuchen und sowohl mit den betroffenen Kindern / jungen Erwachsenen sprechen, wie sie IHR Leben sehen und auch mit den Eltern der Kinder, wie sie ihr Leben mit einem behinderten Kind empfinden.
Dann kann man sich glaube ich entscheiden. Ob dafür oder dagegen. Ich mache da auch keine Vorwürfe, ich denke nur, dass zu oft aus Angst / Unwissenheit und auch der Bequemlichkeit entschieden wird und zu selten durch die Augen eines betroffenen Kindes geschaut wird.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von kitkat170583 am 23.06.2013, 19:34 Uhr

wir haben die nfm machen lassen. wenn da unstimmigkeiten gewesen wären hätte ich das risiko einer fw untersuchung auf mich bzw. auf uns genommen. wenn die wahrscheinlichkeit für trisomie sehr hoch gewesen wäre hätten wir uns für einen abbruch entschieden. ich finde auch das kranke kinder lebens und liebens wert sind aber ich würde es mir nicht zutrauen. ich bin froh und dankbar das mein sohn gesund zur welt kam!

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Isa1005 am 23.06.2013, 20:28 Uhr

Ich habe jetzt nicht alle Antworten gelesen, aber ich finde man kann da schlecht pauschal was zu sagen. Man weiß vorher nie wie weit das Kind dann tatsächlich eingeschränkt ist. Es gibt ja viele Eltern, die sagen sie würden ihr Kind trotzdem lieben (was ja auch natürlich und auch völlig in Ordnung ist), aber ich denke eben immer auch, wenn ein Kind so schwer geschädigt ist, dass es nichts kann außer dazusitzen, dann ist das doch auch kein Leben. Aber wie gesagt man kann das vorher schlecht wissen, deswegen kann ich sowohl die Eltern verstehen, die sich für ein behindertes/krankes Kind entscheiden als auch die, die sich dagegen entscheiden.

Ich habe mich bewusst gegen Tests entschieden. Nicht weil ich auch ein behindertes Kind hätte bekommen wollen, sondern weil ich nicht gewusst hätte, wie ich mich entscheiden sollte. Immerhin kann in vielen Fällen ja wirklich nur das Risiko eingestuft werden und nicht eine 100%ige Diagnose gestellt werden.

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Dann schaut euch mal dies an

Antwort von Crazygirl84 am 23.06.2013, 20:52 Uhr

http://www.tim-lebt.de/

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Halberkeks am 23.06.2013, 20:55 Uhr

Bei uns war es so, dass unsere Tochter körperlich schon einen Defekt hat (omphalocele). Da in solchen Sachen die Rate für eine Behinderung viel viel höher ist, haben wir eine fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Meinem Mann und mir war aber sofort klar, dass wenn sie jetzt noch was finden, würden wir abtreiben, da wir weder dem Kind noch uns so ein leben bieten wollen. Aber Gott sei dank kam da nichts raus. Wir haben zwar keine gesunde Tochter auf die Welt gebracht, aber das kann man mit mehreren Op's behandeln.
Jeder sollte in solchen Dingen auch seine eigene Meinung haben. Da darf einem auch niemand reinreden, da man selbst nicht in der Situation ist.

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Deine Zahlen...

Antwort von Jana287 am 23.06.2013, 21:11 Uhr

Ich möchte kurz etwas zu Deinen Zahlen sagen. Ja, man spricht davon, dass etwa 90 % der Kinder, bei den vorgeburtlich Down Syndrom diagnostiziert wird, abgetrieben werden. In der Regel sind das Spätabtreibungen auf Grund medizinischer Indikation.

Aber Deine Relation zu den Lebendgeborenen stimmt nicht. Meistens bekommen die Eltern die Diagnose ja nach der Geburt erst. Also bei den 600 bis 800 Babys mit T21 pro Jahr werden fast alle Eltern von der Besonderheit Ihres Babys überrascht ( ausser diejenigen die es durch Pränataldiagnostik wussten, und sich trotzdem für Ihr Baby entschieden haben - leider sind das ja nicht so viele ).

Hier die Spätabbrüche in Zahlen, falls es Dich interessiert ( Stat. Bundesamt ) https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Gesundheit/Schwangerschaftsabbrueche/Tabellen/RechtlicheBegruendung.html

Ich habe ein kleines Mädchen mit Down Syndrom. Und es trifft mich sehr, wenn ich lese, dass sich jemand gegen solch ein Kind entscheidet.
Umso toller fand ich die Reportage, sie zeigt wie normal Menschen mit Down Syndrom eigentlich leben können. Für Die Zukunft wünsche ich mir, dass die Menschen weniger Berührungsängste haben und dass mehr Mamas sich für Ihr besonderes Kind entscheiden. Das Leben mit einem behinderten Kind ist nicht schrecklich, man bekommt viele Hilfen. Und die Kinder selbst haben in der Regel ein wirklich glückliches Leben vor sich.

Wie stehst Du denn selbst zu dem Thema, wenn Du hier schon so direkt fragst?

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@sina

Antwort von El-li, xx. SSW am 23.06.2013, 22:02 Uhr

Anhand der Nackenfaltenmessung kann nicht gesagt werden, ob das Kind Trisomie hat oder nicht. Das ist nur eine Wahrscheinlichkeitsmessung und sagt ab bestimmten Werten, dass es sein könnte...und dann sollten weitere Untersuchungen gemacht werden, wie zB eine vorgezogene Feindiagnostik und bei anhaltenden Auffälligkeiten eine Fruchtwasseruntersuchung, die übrigens auch die einzige aussagekräftige und aussagefähige Untersuchung diesbezüglich ist!! Spätestens bei der gängigsten Feindiagnostikuntersuchung um die 22 Ssw herum, KANN sehr wahrscheinlich festgestellt werden, ob das Baby gesund ist oder nicht, zB in Bezug auf Trisomie. ABER auch hierbei kann es passieren, dass eine Trisomie unentdeckt bleibt und dann bei der Entbindung entdeckt wird! Also auch dem besten Ultraschall kann da was durch die Lappen gehen!

Jeder FA guckt beim zweiten regulären US nach Auffälligkeiten, sollte er nicht zu 100 % zufrieden sein, wird er in der Regel eine Überweisung zur Feindiagnostik ausstellen, um eine zweite Meinung mit besseren Geräten einzuholen!

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Frieda2011 am 23.06.2013, 22:05 Uhr

Hey. Ich arbeite als heilerziehungspflegerin in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung!! Bei meinem Sohn wurde auch gesagt dass er wahrscheinlich Trisomie 21 hat. Ich habe ihn behalten und er ist kerngesund. Ich Sehe täglich wie unsere bewihner( auch Down Syndrom) ihr leben Meistern. Für Angehörige und Betreuer ist es oft sehr schwer aber diese Menschen geben so viel zurück das ist echt Wahnsinn. Bei Trisomie 18 wäre das für mich was anderes. Ich kenne auch Bewohner die meiner Meinung nach( vorsichtig ausgedrückt) ihr leben einfach im Rollstuhl oder Bett absitzen. Ich glaube nicht dass die viel vom leben mitbekommen. So ein leben wünsche ich keinem Menschen und auch einer Mutter nicht. Aber es ist die Entscheidung von jedem einzelnen. Ich kann beide Seiten verstehen. Es ist anstrengend. Aber es ist auch was wunderbares.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von stromi1986, xx. SSW am 23.06.2013, 22:16 Uhr

mein fa fragte mich damals ob ich ein kind mit T21 bekommen würde...ohne nach zu denken ,sagte ich sofort ja....denn auch diese kinder haben ein recht auf leben
und heute gibt es genug integrative kindergärten/schulen....usw..
diese diagnoose bestätigte sich nicht,dafür kämpfen wir seit monaten mit diversen nierenschäden,und er bekommt nun 2 nierenkatheter + beutel bis zum schulalter (erstmal) damit wir nicht zur dialyse müssen solang die nieren noch teilweise arbeiten,danach wird weiter operiert da diese wohl regelmäßig ersetzt werden müssen ,es sei denn die nieren würde immer schlechter arbeiten dann muss er iwann zur dialyse....
aber auch damit liebe und achte ich mein kind....und auch das werden wir schaffen....

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Bis vor ca 1 Woche hätte ich es woh auch überlegt..

Antwort von Mami-Franzi19 am 23.06.2013, 22:25 Uhr

Wenn ich in diesr Situation wäre.
Dann habe ich aber den Film "So wie du bist" gesehen.
Ich habe mich bisher noch gar nicht so sehr mit Behinderungen beschäftigt.

Ich fand es immer bemerkenswert das andere Mütter es schaffen, aber ich dachte immer für mich selbst würde ich das nicht schaffen.
Ich glaube viele treiben einfach ab weil sie gar nicht wissen was Trisomie 21 überhaupt bedeutet.
Mich hat der o.g. Film sehr berührt und finde die Schauspieler sehr bewundernswert, das zeigt einfach das diese Leute auch ganz normale Menschen sind und nicht aussenseiter o.ä.

Jetzt weiß ich aber das ich wenn soetwas bei meinem baby mal festgestellt werden sollte ich es behalten würde!

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von Caitryn am 23.06.2013, 22:35 Uhr

Trisomie 21 ist nicht gleich Trisomie 21. Es geht von leicht bis schwer. Es gibt sogar 2, die die Professur geschafft haben.

Aber es regen mich solche kleingedankigen Argumentationen auf. Ich finde, wer sich über andere aufregt, weil sie eine schwierige Entscheidung getroffen haben, die sie ein Leben lang begleitet, der sollte selbst sich mal befragen, wann er gesellschaftlich Aufgaben übernommen hat. Wann hat er das letzte Mal jemanden zeitliche, finanzielle, seelische Hilfe gegeben? Wann hat er/sie freiwillig Hilfe angeboten?

Familien mit Trisomie 21 Kindern haben echt viel zu tun. Da ist unsere Gesellschaft noch lange nicht so weit. Jeder kann für sich selbst entscheiden, aber, wie es heute in der Predigt hieß :
"Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von katschnuffel am 23.06.2013, 23:45 Uhr

Ich weiß nicht ob ich es könnte aber im Moment würden wir es wohl tun wenn uns mehrere Ärzte die Diagnose bestätigen würden.
Wir haben zwei gesunde Kinder und ich möchte ihnen kein Leben zumuten, indem Sie sich früher oder später intensiv um eine Schwester oder einen Bruder kümmern müssten. Da ich dies im Bekanntenkreis kenne und es trotz guter Bedingungen sehr schwierig ist, da die Eltern langsam gebrechlich werden.
Beim ersten wäre dies kein Thema gewesen. Falls wir uns für ein drittes entscheiden, dann würden wir die Schwangerschaft genauso durchlaufen. Keine Tests es sei denn etwas fällt dem Arzt auf. Ansonsten wird genommen wie es kommt.
Aber ich stehe dazu bei mehreren Diagnosen mit selber Vermutung ja. Da ich meinen zwei gesunden Kindern eine stabile Kindheit geben möchte, denn ich finde es jetzt schon schwierig beiden gerecht zu werden und wenn man dann noch arbeiten gehen muss und ggfs ein behindertes Kind gut versorgen will.. Noch viel schwieriger.

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Re: Trisomie - Kind abgetrieben.

Antwort von jenny2204, 12. SSW am 24.06.2013, 8:00 Uhr

Ich habe lange in einer Werkstatt für behinderte Menschen gearbeitet und habe daher Trisomie 21 in allen Formen gesehen... Ich habe gesehen was es für einen Unterschied macht ob sie wirklich geliebt wurden oder ob sie versteckt wurden (leben auf einem Dorf).
Ich finde diese Menschen einfach klasse sie sind lustig lieb und äußerst dankbar aber es gibt auch die andere Seite... die Seite , die die Angehörigen erzählen.. & die zeigt deutlich, dass es kein Zuckerschlecken ist ein Kind mit Trisomie 21 aufzuziehen. Es ist nicht einfach im Gegenteil und einige sagten hätte sie es vorher gewußt sie hätten es heute nicht nochmal getan egal wie sehr sie ihr Kind lieben. Ich denke in der Serie (hab mir diese auch angeschaut) werden nur die Paradebeispiele gezeigt nur die Sonnenseseiten wenig die Seiten, die die Eltern mitgemacht haben... Natürlich ist jeder Mensch liebens und lebenswert.... trotzdem...

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Danke

Antwort von Sina26, 31. SSW am 24.06.2013, 9:34 Uhr

Danke für eure antworten...
Ich hab mich nicht wirklich damit auseinander gesetzt vor diesem beitrag hier.. weil wie oben erwähnt es für mich nicht wichtig war.

Deshalb wusste ich auch nicht ob und wie man das später auch noch sehen kann...
Ich kann mich nur daran erinnern, das meine Frauenärztin mich damals gefragt hat ob ich es durchführen lassen will oder nicht..
und sie sagte mir auch...
Allerdings ist das keine 100%ige aussage...
es gibt gesunde Kinder mit schlechten werten, oder kranke kinder mit Guten werten...
es wäre also kein 100%iger verlass darauf das , dass was sie rausfindet auch der wahrheit entspricht..

Und wie soll man dann 100% wissen ob das kind mit schlechtenw erten nun gesund ist oder doch nicht? ... man kann nie wissen ob man einen fehler gemacht hat und vllt. ein doch gesundes Kind "abgetrieben" hat...

nee für mich kam das nicht in frage..
Ich wurde aber auch nie ur ferndiaknostik geschickt oder sowas...
war bisheer immer nur alle 4 wochen zur routine...
dann in der 29 ssw zum dritten großen screening..
und hab in der 32 ssw wieder einen und dann alle 2 wochen..

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Man muss differenzieren..

Antwort von Leo engel am 24.06.2013, 13:10 Uhr

Es gibt die verschiedenstens Trisomien und darin noch verschiedene Schweregrade.
Trisomie 18 und 13 zum Beispiel sind soweit ich weiß meist nicht lebensfähig oder sterben nach kurzer Zeit. Gibt nur sehr sehr wenige Ausnahmen.

Dazu gibt es aber auch Trisomien wo zwar eine Behinderung vorliegt aber die Kinder "gut" leben können.

Gerade auch bei Trisomie 21 ist für mich auch der Schweregrad ein Punkt. Es gibt Kinder die nur ganz wenig eingeschränkt sind. Bei anderen kommen viele körperliche Behinderung dazu die so schwer sein können, das auch dort die Lebensfähigkeit verloren sein kann.

Es gibt viel zu viele Punkte und wer nicht selbst in so einer Situation steckt/steckte kann darüber nicht urteilen!

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Re: Deine Zahlen...

Antwort von pattika am 24.06.2013, 14:21 Uhr

Hallo, ja diese Statistiken habe ich mir auch durchgelesen. Die Zahl der Lebensgeburten stammt auch von destatis.

Ich stehe zu dem Thema in etwa so wie du. Allerdings denke ich, dass jedes Kind etwas Besonderes ist - keines besonderer als ein anderes. Ich bin sehr unvoreingenommen aufgewachsen und erzogen worden. In meiner weiteren Umgebung gab es einige Leute, die als behindert klassifiziert wurden, in Werkstätten arbeiten. Aber es ist eben nicht ganz so einfach, diese Klassifikation im Einzelfall auch nachzuvollziehen. Zwischen einer Lernbehinderung, oder besser: Lernschwierigkeiten, und einer wirklich massiven Beeinträchtigung durch starke Einschränkungen (geistig und körperlich) sehe ich schon einen Unterschied.

Ich weiß, dass Trisomie-21-Kids sich wirklich sehr unterschiedlich entwickeln. Neben den eventuellen körperlichen Problemen sind auch die geistigen Fähigkeiten sehr individuell. Bei manchen Kindern kann man durch Förderung eine ganze Menge erreichen, bis hin zur Berufsfähigkeit nach Regelschulabschluss.

Mir steht nicht zu, über Frauen zu urteilen, welche abgetrieben haben, da ich diese Situation nicht kenne und entsprechend auch nicht einfach nachvollziehen kann. Ich denke auch, dass Aufklärung vielleicht ein wenig helfen könnte, das Bild von T21-Kids zu "korrigieren".

Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass Menschen mit zumindest sichtbaren Behinderungen eigentlich im Alltag fast unsichtbar sind. Wer hat Kolleg_innen im Rollstuhl? Wer hat eine/n Kolleg_in mit T21? Das ist eher selten.

Nichtsdestotrotz darf man das auch alles nicht romantisieren. Ein Kind mit Schwierigkeiten (eigentlich jedes, aber manche mehr als andere) erfordert harte Arbeit, Nerven und Durchhaltevermögen. Plus: Jede Entscheidung erfordert auch Verantwortung. Je mehr Freiheiten wir haben, auch rechtlich, umso mehr Entscheidungen werden uns "aufgebürdet" für die wir selbst (moralisch) "haften". Darum werden die Frauen, oder Paare, welche sich aufgrund einer entsprechenden Diagnose zum Abbruch entschieden haben, wohl eher im Verborgenen bleiben. Die Angst, dass sie für diese Entscheidung angefeindet werden ist sicher genau so berechtigt wie die Angst vor merkwürdigen Reaktionen im Falle der (sichtbaren) Beeinträchtigung eines Kindes...für welches man sich vielleicht wirklich ganz bewusst entschieden hat.

Mir ist der Austausch hier wichtig, weil man nur dadurch erkennen kann, welche individuellen Sichtweisen darauf eine Entscheidung beeinflussen. Schwarz-weiß oder mit-dem-Finger-zeigen sind jedenfalls nicht meine Welt.

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