Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von MamaBecca78, 36. SSW am 02.12.2010, 21:36 Uhr

Stillberaterin - Erfahrungsberichte?

Ich komm gerade vom Infoabend mit Kreissaalführung, wo neben Kinderarzt und Hebamme auch die Stillberaterin ein paar Infos loswerden durfte. Ich fand die Infos von ihr mehr als dürftig und wenn ich als erfahrene Stillmutti (2 Kids je 9 Monate gestillt) sofort das Gefühl bekomme eine schlechte Mutter zu sein wenn ich mein Kind nicht stille, dann kann doch was nicht stimmen, oder?

Das ist jetzt die 2. Stillberaterin die ich kennen lerne und irgendwie hab ich diese Berufsgruppe glaub ich gefressen.

Wie sind/waren eure Erfahrungen/Eindrücke von Stillberaterinnen?

 
4 Antworten:

Re: Stillberaterin - Erfahrungsberichte?

Antwort von webseid am 02.12.2010, 21:51 Uhr

ich hatte eine super Stillberaterin. Die Hebammen im KH waren ziemlich patzig zu mir, haben mir gar nicht gut geholfen. Erst die Stationsälteste Hebamme hat sich Zeit für mich genommen und hat mir erklärt wie man überhaupt richtig anlegt. Ich hatte dann aber leider ziemliche Stillprobleme zuhause und weder meine Hebamme noch meine Frauenärztin konnten mir helfen. Meine Ärztin leitete mich an eine Stillgruppe weiter, die von einer Stillberaterin geleitet wird und ganz ehrlich ohne diese Frau, wäre ich nie so weit gekommen. Ich bin ihr so unendlich dankbar, dass sie mir Tipps gegeben hat und wirklich für mich da war. Sie war auch der Meinung, wenn es zu schlimm für mich wird, sollte ich lieber abstillen.

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Ich habe da natürlich eine sehr subjektive Meinung...

Antwort von huehnchen69 am 03.12.2010, 9:40 Uhr

...weil ich gerade bei der AFS eine Ausbildung zur Stillberaterin mache ;-).
Habe selbst auch noch keine in Anspruch genommen, weil das Stillen bei mir selbst völlig problemlos funktioniert hat.

Aber ich denke, dein Eindruck könnte verschiedene Ursachen haben:

* Entweder warst du bei einem KH, das als "stillfreundlich" ausgewiesen/zertifiziert ist. Das wäre dann kein Grund, Frauen, die nicht stillen wollen, das Gefühl zu geben, schlechte Mütter zu sein. Aber es würde erklären, warum beim Infoabend zum einen das Thema überhaupt angesprochen wurde - ist nicht selbstverständlich, gab es bei keinem der 2 Notfall-KHs, die ich beim Infoabend angeschaut habe. Und zum anderen, warum Stillen so positiv und beachtenswert dargestellt wurde, denn die KH-Leitung geht natürlich (vermutlich zu Recht) davon aus, dass ein großer Teil der Gebärenden das KH wegen der Zertifizierung in Betracht zieht.

* Oder die Botschaft war OK (könnte man annehmen, wenn du von "dürftigen" Informationen sprichst), ist aber - aus welchen Gründen auch immer - bei dir falsch angekommen.

* Oder die Stillberaterin dort ist wirklich eine von den (meiner Erfahrung nach wenigen) Beraterinnen, die wirklich schlimm missionarisch drauf sind.
Denn eigentlich wird bei der AFS-Ausbildung Wert darauf gelegt, dass die Entscheidung der Mutter respektiert wird, die Frauen gestärkt werden, und keine Schuldgefühle eingeredet bekommen.
Frauen, die sich - bewusst oder unbewusst - Ausreden suchen, um "nicht stillen zu können" fühlen sich öfter von Stillberaterinnen oder Frauen mit hilfreichen Tipps ans Bein gepinkelt und nicht respektiert, wenn zu jedem "ich kann nicht stillen, weil..." die Antwort kommt "das ist doch kein Hinderungsgrund, mach' es doch soundso". Aber fast alle Frauen, die ich kenne - überzeugte Stillende oder Stillberaterinnen - akzeptieren es problemlos und ohne Diskussion, wenn eine Frau sagt: "Ich will einfach nicht".
Allerdings kenne ich auch eine, die echt missionarisch-kämpferisch drauf ist (keine Stillberaterin), und wenn die Frau in deinem KH so drauf gewesen wäre, würde mich deine Reaktion nicht wundern.

Jedenfalls sähe ich persönlich keinen Grund, sämtliche Stillberaterinnen zu fressen (Berufsgruppe passt nicht so ganz, denn abgesehen von den wenigen IBCLC-Beraterinnen machen es die anderen ja ehrenamtlich).

Liebe Grüße,
Sabine

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Re: Stillberaterin - Erfahrungsberichte?

Antwort von Silvia77 am 03.12.2010, 11:04 Uhr

Vor 10 ud vor 6 jahren habe ich in einem KH entbunden in welchem es noch Nonnen gibt. Und in diesem KH werde ich demnächst wieder entbinden und ich muss sagen man hat mir dort sehr geholfen was das Stillen betrifft. Egal ob es Die Hebi, die Schwester auf der Station oder die Nonne es war..aber bei Problemen war sofort jemand da und stand mir mit Rat und Tat zur Seite.

Die einzigste negative Erfahrung die ich machen durfte war das meine Beste Freundin ebenso stillen wollte...doch ihr MANN dagegen war. Was ich nicht verstehen kann. Kann man wohl Brustneid nennen!

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Meine Erfahrung mit Stillberaterinnen... seufz

Antwort von Leena am 03.12.2010, 15:02 Uhr

... ich weiß nicht, ich glaube, ich kann dieses "Stillberaterin-gefressen-haben" aufgrund meiner persönlichen Erfahrung irgendwie schon nachvollziehen. *seufz*

Bei meinem ersten Kind klappt es mit dem Stillen relativ problemlos, war alles kein großes Thema, Kind nahm nach der Geburt auch nicht viel ab und danach schön stetig wieder zu, also alles bestens. Ich habe dann vier Monate lang ausschließlich gestillt (damals die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung) und dann langsam angefangen zuzufüttern, und mit knapp einem Jahr habe ich dann langsam abgestillt - soweit, so gut.

Mein zweites Kind kam dann mit gut 9 Pfund auf die Welt, nahm nach der Geburt erst einmal ziemlich ab, die Stillberaterin der lokalen Stillgruppe hier im Ort erklärte mir dann immer, wir würden es schon alles richtig machen und sollten einfach stur durchhalten, irgendwann würde es besser. Nach 4 Wochen schlug dann der Kinderarzt Alarm, weil mein Sohn immer noch nicht sein Geburtsgewicht wieder erreicht hatte, verbot mir das Stillen und verdonnerte mich zum Flasche-Geben. Ich glaube, ich habe einen Tag lang durchgeheult (weil ich doch unbedingt stillen wollte und meinem Kind das Beste geben etc.), und dann habe ich mir eine Milchpumpe angeschafft und angefangen, die Milch abzupumpen, um wenigstens so Muttermilch füttern zu können. Nach ersten Anlaufschwierigkeiten hat das dann wenigstens soweit geklappt, und letztlich habe ich ein halbes Jahr gepumpt und konnte ihn so bis 6 Monate dann komplett mit Muttermilch versorgen und für die nächsten 2 - 3 Monate mit eingefrorener Muttermilch...

Bei Kind 3 war es dann wieder dasselbe - wieder ein 9-Pfünder, wieder starke Gewichtsabnahme nach der Geburt, wieder setzte ich mich und mein Baby unter Milch, aber beim Kind kam nicht genug an. Wieder eine LLL-Stillberaterin, die mir erklärte, dass ich eigentlich alles richtig machen würde und so weitermachen sollte, es würde schon werden, und wieder ein Kind, das nicht wirklich zunahm. :-( Damals habe ich dann schon früher als bei Kind 2 angefangen, die Milch abzupumpen und per Fläschchen zu füttern - wieder gut ein halbes Jahr "durchgepumpt"...

Jetzt bei Kind 4 (heute genau 4 Wochen alt *seufz*) wieder dasselbe - wieder ein 9-Pfünder, wieder starke Gewichtsabnahme nach der Geburt, dieses mal in einem als "stillfreundlich zertifizierten KH" Stillberaterinnen, die mir irgendwie nicht wirklich helfen konnten, nur feststellten, meine Warzenform wäre wohl "verkehrt" und ich solle ein Stillhütchen nehmen. Am dritten Tag dann hat eine eine "Stillprobe" gemacht, festgestellt, dass mein Baby in 20 Minuten nur 15 ml getrunken hat, und dann sollte ich anlegen und anschließend immer abpumpen und per Becherchen füttern. Das habe ich auch brav weiter versucht, nach einer Woche hatte ich komplett blutige, zerrupfte Brustwarzen, beim Anlegen gräßliche Schmerzen - und mein Baby kippt quasi diese 30-ml-Becherchen richtig routiniert weg... aber immer noch keine Gewichtszunahme. Also wieder gewaltig geheult - und dann die Pumpe rausgeholt. Seitdem pumpe ich wieder, und abgesehen von den ersten drei Tagen, als ich abends dann ein Fläschchen mit Fertignahrung gegeben habe, weil meine Produktion nicht ausreichte, kann ich Nr. 4 jetzt komplett mit abgepumpter Muttermilch versorgen - mittlerweile liegt er schon gut 400 g über seinem Geburtsgewicht...

Aber diesen Druck "du musst das mit dem Stillen schaffen, Stillen ist unbedingt das Beste fürs Kind, und das willst du doch auch, oder?!?" habe ich auch erlebt, gerade von Stillberaterinnen.

Und ich glaube wirklich nicht, dass ich mir "bewusst oder unbewusst" irgendwelche "Ausreden" gesucht hätte, um "nicht stillen zu können". Wirklich, ich hätte es mir so verdammt gerne gewünscht, dass es mit dem Stillen wenigstens jetzt beim vierten Kind wieder geklappt hätte, ich weiß nicht, wieviel ich geheult habe und fertig war, weil es eben doch - schon wieder - genauso lief wie vorher und trotz Stillberaterin eben nicht klappt.

Alles in allem finde ich die Stillberaterinnen, die ich bisher persönlich in ihrer Eigenschaft als Stillberaterin getroffen habe, nicht wirklich hilfreich, und diese Grundeinstellung mit dem "wenn es mit dem Stillen nicht klappt, bist du eine schlechte Mutter und hast versagt" kam irgendwo auch schon öfters rüber. Oder eigentlich mehr im Sinne von - eine gute Mutter stillt, und du willst doch eine gute Mutter sein, oder nicht?!?

Die Informationen der Stillberaterin dieses mal beim zertifizierten KH am Eltern-Info-Abend fand ich übrigens auch recht "dürftig"... ein paar Gemeinplätze und eben die Grundüberzeugung im Sinne von "eine gute Mutter stillt, und Sie wollen doch alle eine gute Mutter sein und alles dafür tun, oder nicht?!?". *seufz*

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