Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von mausb, 33. SSW am 21.12.2005, 8:30 Uhr

Psychische Belastungen

Hallo,
ich habe mal eine Frage zu einem Thema, das ich bisher eher aselten im Forum entdeckt habe. Wie sieht es denn bei euch so aus, was Ärger und Aufregungen angeht. Ich bin Hauptschullehrerin und hatte im Laufe der SS öfters stressige Situationen und sehr anstrengende Schüler. Außerdem habe ich hin und wieder ein kleines bis größeres Problem mit meiner eignen Mutter, die immer noch meint, sich ständig einmischen zu müssen (natürlich nur in Form von guten Ratschlägen) und die mir z. B. seit zwei Jahren vorwirft, dass ich mich "gegen meine Eltern entschieden hätte", indem ich ca. 12 km von ihnen entfernt im Heimatort meines Mannes mit ihm ein Haus gebaut habe. Gestern war es am Telefon wieder so schlimm, dass ich danach mit einem Heulkrampf zusammengebrochen bin. Bis jetzt geht es dem Würmchen gut, aber ich habe halt trotzdem Sorgen, dass es ihm schadet.
Würde mich freuen, eure Meinung zu hören
Manuela

 
9 Antworten:

Re: Psychische Belastungen

Antwort von mehdi, 34. SSW am 21.12.2005, 8:44 Uhr

Guten Morgen, las dich in den Arm nehmen. Kenne stressige Arbeitssituatoinen,ich bin Erzieherin. Bin jetzt seit Freitag zuhause, und stell dir vor , es fehlt mir richtig etwas. Zum glück habe ich noch meinen Dreijährigen.
Die Probleme mit Muttern kenne ich auch, habe vor ein paar Jahren dann eine Therapie gemacht, hat mir sehr geholfen gewisse Dinge einfach gelssener zu sehen. Vor allem, das ich ihr so ähnlich werde, was ich eigentlich nie wollte.
Aber sag mal, 12 km sind doch keine Entfernung! LG mehdi

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Re: Emotionale Erpressung durch die Mutter... (Achtung lang)

Antwort von Hexhex am 21.12.2005, 9:31 Uhr

Hallo Manuela,

psychische Belastungen kommen nicht 1:1 beim Baby an. Ungeborene Menschenkinder "wissen" seit -zig Jahrtausenden, dass das Leben ihrer Mütter oft schwer und nicht immer ein Zuckerschlecken ist. Das war schon immer so und wird immer so sein. Deshalb sind ungeborene Babies robust genug, um das unbeschadet zu verkraften. Man darf nicht auf das unwahre Bild von der allzeit glücklichen, den ganzen Tag mit verzücktem Gesichtsausdruck ihren Bauch streichelnden, über Blumenwiesen schwebenden Schwangeren hereinfallen, das die Werbung und auch manche Schwangerschafts-Ratgeber vermitteln. Auch mit Bauch geht das ganz normale Leben weiter, mit seelischen Höhen und Tiefen, das ist ganz normal. Im Gegenteil ist man ja gerade in der SS besonders anfällig für seelische Tiefs, auch das ist normal.

Langer Rede kurzer Sinn: Nö, der psychische Stress macht dem Baby nix aus. Man braucht weder (ungeborene oder geborene) Babies noch Kinder vor der Wirklichkeit des Lebens zu bewahren, sie sind genetisch gut dafür gerüstet.

Aber DU solltest etwas an den Belastungen verändern. Ein Kind zu bekommen ist DIE Gelegenheit, sich innerlich von seinen Eltern zu lösen und auch emotional erwachsen zu werden. Das heißt auch, dass man Entscheidungen, die man getroffen hat, nicht mehr mit seinen Eltern diskutiert, erörtert oder sie ihnen gegenüber verteidigt. In solchen Fällen reicht es, wenn man freundlich, aber abrupt das Thema wechselt und sich auf keine weitere Diskussion einlässt - ganz konsequent und knallhart.

Deine Mutter will Dich (unbewusst, nicht aus böser Absicht) klein halten und übt seelischen Druck auf Dich aus mit ihren Einmischungen und Vorwürfen. Es ist für Mütter schwer, ein Kind gehen zu lassen, aber diesen Prozess muss sie allein schaffen. Du kannst und brauchst sie dabei nicht zu unterstützen. Je mehr Du auf sie eingehst und Deine Entscheidungen ihr gegenüber verteidigst und rechtfertigst, desto schwerer machst Du es ihr, die Loslösung zu schaffen. Sei freundlich zu ihr, hilf ihr, wenn es mal nötig ist, aber grenze Dich innerlich mehr ab.

Das ist leicht gesagt, ich weiß, mir ist das auch nicht leicht gefallen. Aber Du hast jetzt eine eigene Familie und bist selbst Mutter, es ist also an der Zeit, den eigenen Eltern eine neue, weniger wichtige Rolle zuzuteilen. Dass Du nach Gesprächen mit Deiner Mutter weinst, zeigt, dass Du hier noch ein gutes Stück Arbeit an Dir selbst vor Dir hast, aber Du schaffst das! Eine Mutter, die ihre Tochter so unter Druck setzt, benutzt diese, um ihre eigenen unerfüllten emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Dies ist aber nicht die Aufgabe eines Kindes. In Deiner Kindheit konntest Du Dich gegen die emotionale Erpressung Deiner Mutter nicht wehren. Ein Kind ist vollständig abhängig von der Gunst seiner Eltern. Jetzt muss Deine Psyche lernen, dass es für eine Erwachsene nicht mehr lebensgefährlich ist, sich der Mutter seelisch zu verweigern. Weil wir innerlich immer noch zu einem Teil Kind sind, fällt es uns schwer, das auch im Unterbewusstsein zu glauben. Man schafft es, indem man die Erpressungsmechanismen durchschaut und ihre Ursachen versteht.

Es gibt ein wunderbares Buch, das dabei ganz toll hilft. Es ist nicht umsonst seit Jahrzehnten ein Bestseller und kann Dir bei der Ablösung von Deiner Mutter sicher sehr gut helfen: "Das Drama des begabten Kindes" von Alice Miller. Es ist ein schmales Büchlein für Laien und Fachleute, das man gut lesen kann und das einem wirklich die Augen öffnet. Es gibt kaum jemanden, der nicht zahlreiche Aha-Erlebnisse dadurch hat, so ging es mir selbst auch. Lies das doch einfach mal, huh?

Liebe Grüße,

Hexe

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von babyproject am 21.12.2005, 10:34 Uhr

ja Du musst unbedingt was tun, ich denke schon daß die Babies was mitkriegen, also mir gings in der SS total sch... weil sich mein Freund von heut auf morgen aus dem Staub gemacht hat obwohl der Kleine ein absolutes Wunschkind war und ich durfte ganz allein durch die SS musste mich um alles selber kümmern, arbeiten bis zum Tag meiner Entbindung und dann noch der Kummer wegen der Trennung, ich war oft emotional so am Boden das war eine ganz schlimme Zeit und ich hab schonAngst daß es nicht unbeschadet an dem Kleinen vorüberging... mich persönlich hat es stärker gemacht, mein Freund ist zurück jetzt ist alles besser aber die SS war ein Horror...

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von mama von tobi, 35. SSW am 21.12.2005, 10:52 Uhr

Hallo
Ich denke das Stress oder Ärger sich etwas auf das baby auswirkt.Bei mir war es so als vor etwa 3 Wochen mein kleiner Neffe gestorben ist und ein paar tage danach hatte ich VU und beim Ctg sind die herztöne der Kleinen etwas abgefallen.Mein Fa meinte das es von der Trauer kommen kann. Also musste ich mich zusammenreissen und seitdem geht es der Kleinen wieder gut.
gruss Martina

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Re: Emotionale Erpressung durch die Mutter... (Achtung lang)

Antwort von mausb, 33. SSW am 21.12.2005, 10:58 Uhr

Hallo,
ich danke dir für die Antwort (allen anderen natürlich auch). Dass ich mich loslösen muss, weiß ich, ist aber sehr schwierig.

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von griefchen, 16. SSW am 21.12.2005, 11:18 Uhr

Wenn deine Mutter nochmal wegen der 12km, die nun wirklich keine Entfernung sind, erzähl ihr von mir:

bin seit ich schwanger bin, knappe 550km weit weggezogen von meinen Eltern.
Hat aber nix mit denen zu tun, mein Freund ist Österreicher und die Entscheidung zu ihm zu ziehen, war dann sehr klar.

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von Heike73, 35. SSW am 21.12.2005, 12:35 Uhr

Hallo,
ich kann ein Lied von psychischen Belastungen singen. Bin auch Grund- und Hauptschullehrerin und weiß genau, wie einen das schlaucht. Wenn du nicht mehr kannst, lass dich krank schreiben! Bei mir hats geklappt. Hab aber auch erst jetzt (in der zweiten Schwangerschaft) den Mut dazu gehabt, dem Arzt zu sagen: Ich kann nicht mehr. Er hat mich dann aber sofort bis zum Mutterschutz krank geschrieben.
Auch jetzt gehts mir nicht besonders. Umzugsstress, Stress mit dem Mann und nicht zuletzt der Weihnachtsstress machen mir bös zu schaffen. Ob sich das aufs Kind auswirkt? Ich weiß es nicht und wenn es so ist, kann ich es nicht ändern. Klar soll frau versuchen, sich zu schonen und eben im Zweifelsfall an sich zu denken, aber viel mehr kann man nicht tun. Wenn ich unglücklich bin, kann ich mich nicht einfach zusammenreißen. Das wäre auch nur ein Verdrängen und sicherlich genauso gut/schlecht fürs Kind, wie sich mal auszuheulen.
Also versuch den Stress minimal zu halten, hör nicht auf deine Mutter und denk an dich und das Baby. Alles andere wird sich ergeben...
Alles Gute und viel Glück
Heike

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von mamafürvier am 21.12.2005, 12:55 Uhr

Ich befürchte, daß die Würmchen so Sachen verkraften müssen, denn leider geht in der SS nicht alles an Mama vorbei.
Meine beste Freundnin wurde hochschwanger von ihrem langjährigen Lebensgefährten verlassen, erfuhr, daß er sie seit Monaten betrog und ein Doppelleben führte... sie war total am Boden aber dem Kleinen hats offenbar nicht geschadet... er ist nun 3 Wochen und kerngesund.

Ich versteh aber deinen Kummer vollkommen und das einzige was ich raten kann ist einfach manches nicht an dich heran zu lassen.
Deine Mutter find ich unmöglich jetzt so etwas auf dir abzuladen. Laß dich nicht fertig machen. Die soll sich mal nicht so haben, weil du dich abgenabelt hast. So ist das Leben und so ists gut und richtig.

Alles Gute! Kerstin,
die keine 4 gesunden Kinder hätte, wenn psychischer Stress bedrohlich wäre.

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Re: Psychische Belastungen

Antwort von Mickie, 33. SSW am 21.12.2005, 21:20 Uhr

Huhu,

möchte nicht alles wiederholen, was meine Vorschreiberinnen schon gesagt haben.

Da ich selber massive psychische Belastungen ausgesetzt bin, die ich hier im Detail nicht kundtun mag, weiss ich das mir bislang sehr gut bekommen ist, dass ich früh eine Hebamme hatte und diese mit Homöpathie, Kräuterkunde, Massage etc. arbeitet.
Sobald sie den Eindruck hat, dass ich psychisch kippe, nimmt sie sich extra Zeit und hat für mich ein entsprechendes Programm zusammengestellt.

Ich selber denke, dass der Streß beim Ungeboren sicher ankommt, aber nicht zwangsläufig schaden muss. Wichtig ist nur sich den Streß einzugestehen und durchaus entsprechende Hilfe anzunehmen.

Meine Eltern habe ich übrigens langsam soweit, dass sie mich in Ruhe lassen mit ihren Ansichten wie ich mein Leben richtig zu leben hätte.

Ich wünsche dir Menschen um dich, die dich verstehen, mögen und nehmen wie du bist.

Alles liebe Mickie

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