Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von 11Friede am 02.12.2014, 3:16 Uhr

Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

habe gerade das gefunden von der schmerzklinik in kiel gefunden und weiss nicht warum embryotox da noch nicht was geändert hat?


http://www.schmerzklinik.de/2014/03/18/paracetamol-schwangerschaft-adhs-hks-entwicklungsstoerungen/

dort heisst es unter anderem:


"´Es ist in jedem Fall unabdingbar, dass Frauen, die während der Schwangerschaft eine Schmerzbehandlung brauchen, auf die jetzt bekannten Risiken eindeutig hingewiesen werden. Sie sollten sich vor der Anwendung folgende Fragen stellen: Möchte ich, dass mein Kind durch die Einnahme eines schwach wirkenden Schmerzmittels

ein erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit bekommt?
ein erhöhtes Risiko für Allergien und Asthma bekommt?
ein erhöhtes Risiko für eine schlechtere gesamtmotorische Entwicklung, beeinträchtigtes Kommunikations- und Sozialverhalten sowie verstärkte Hyperaktivität bekommt?
ein erhöhtes Risiko für hyperkinetische Störungen (HKS) und Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bekommt?"

 
18 Antworten:

Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von sterntaler82 am 02.12.2014, 6:29 Uhr

Aha und was soll mir das sagen? Ich hatte in meiner zweiten schwangerschaf einen Hexenschuss den ersten und einzigen in meinen Leben da musste ich Paracetamol nehmen und da ich sehr sehr selten Schmerzmittel nehme haut das bei mir rein wie Zunder. habe es vom Arzt verschrieben bekommen und nur genommen um Abend schlafen zu können . Und was ist aus meinem Kind geworden?
Er wird diesen Monat 11 Jahre ist ein sehr ruhiges Kind (war er schon immer), spielt seit seinem 5 Lebensjahr Fußball mittlerweile in der ersten Manschaft seines Vereins als Stammspieler, ist in der DLRG und hat sein Gold Schwimmabzeichen seit er 10 ist und trainiert jetzt für Rettungschwimmer Bonze was man erst mit 13 machen darf. Er geht in die 5 Klasse eines Gymnasium und hat einen IQ von 132 (darf sich also hochbegabt nennen). Meine tante hat sich immer geweigert ihrgennt was zu nehmen und ihr 7jähriger hat ADHS und lernschwirigkeiten und ist motorisch echt nicht gut.
Warum ich das schreibe ? um zu zeigen das man das pauschal nicht so sagen kann wie das da steht, man sollte verantwortungsbewusst mit Medis umgehen aber wenn sie sein müssen müssen sie sein und es ist schwach sinn dann im Nachhinein zu sagen deshalb ist das Kind so was hätte ich damals machen sollen die Schmerzen waren nicht zum aushalten?

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Nugua10, 18. SSW am 02.12.2014, 6:35 Uhr

Paracetamol ist schon länger dafür bekannt, dass es vermutlich (!) Hodenhochstand und damit möglicherweise Unfruchtbarkeit bei Jungen bewirken kann. Meines Wissens nach ist das aber noch nicht bewiesen (ist ja auch schwierig). Alles andere lese ich auch zum 1. Mal.

Ich denke, wenn Schmerzmittel absolut nötig sind, dann ist Paracetamol immer noch das, das man am ehesten nehmen kann. Wenn man es irgend ohne aushalten kann, würde ich das aber tun. Das gilt aber für alle Medikamente in der Schwangerschaft: nur so viel wie unbedingt nötig.

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Karla01, 12. SSW am 02.12.2014, 6:58 Uhr

Na Jubel! Ich hab eine zahnnerventzündung - seeeehr schmerzhaft. Zur Nacht nehm ich auch entweder paracetamol oder ibu . Ich bezweifele dass das jemand nimmt wie Bonbons ! Und ich bezweifele auch, dass geringe Mengen so schädlich sind. Ob eine Mutter mit dauerschmerz gut für ihr Kind ist?!
Ich werde heute meinen zahnarzt überzeugen toxavit zu verwenden, da hier bei meinem Zahn nichts mehr geht - durch die Entzündung wirkt keine Betäubung und das Antibiotika hat leider nicht genug angeschlagen !

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Tantechrisi, 15. SSW am 02.12.2014, 7:13 Uhr

Man isst Tabletten ja nicht wie smarties....von daher bin ich mir sicher, dass es nur bei dauerhafter Anwendung eventuell was negatives bewirken kann...

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Alexa511, 26. SSW am 02.12.2014, 7:15 Uhr

Ich musste wegen starker Ishiasprobleme und Schulterentzündung auch Paracetamol nehmen.
Habe diese Studie auch gelesen gehabt und die Ärztin drauf angesprochen und die meinte es sei immer noch Mittel der Wahl. Auch Ibu kann man wohl nehmen.
Habe dann nur das nötigste genommen.
Gut fühlt man sich dabei nicht aber manchmal sind die Schmerzen echt zu stark und ich hoffe, dass die Dosis zu gering ist um irgendeinen Schaden zu hinterlassen.

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von tamtamgo am 02.12.2014, 7:38 Uhr

Es gibt noch wesentlich mehr berichte darüber das paracetamol in der Schwangerschaft nicht wirklich gesund fürs Baby ist!

Wer auch etwas damit beschäftigt wird feststellen das kein Arzneimittel an Schwangeren und Kindern erprobt wird und das Dosierungen für Kinder rubtergerechnet werden und schwangere komplett außen vor sind.

Generell sollte man besser nichts einnehmen, Seitdenn es besteht eine Erkennung die wirklich behandelt werden muss!
Aber schnerzmittel in der Schwangerschaft... Ne Wärmflasche oder kühlen zusammen mit ner Portion Schlaf sind auch gut gegen Schmerzen....

Aber das ist nur meine persönliche Meinung!

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von sterntaler82 am 02.12.2014, 7:50 Uhr

Schlafen hilft auch...... klar wenn man aber vor schmerzen nicht mehr schlafen kann ich weiß nicht . Ich war vier mal schwanger und hab einmal parcetamol genommen weil nichts mehr half man kann nicht alles so behandeln

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von tamtamgo am 02.12.2014, 8:56 Uhr

Ich schon-aber bin da generell etwas unempfindlich!

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von strange1993, 19. SSW am 02.12.2014, 9:54 Uhr

Es heißt es kann aber das so kommt muss ja nicht sein.
Wenn es nicht anders geht, dann nehme ich lieber eine Paracetamohl. Zum Beispiel ich hatte letztens solche Migräneschmerzen. Ich war mich am übergeben und alles. Nichts ging mehr, da war ich froh wie die Paracetamohl wirkte.
In der Frühschwangerschaft lag ich wegen Verdacht auf Blinddarm im Krankenhaus, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Hatte solche Schmerzen, da hab ich jeden Tag 3-4 Paracetamohl bekommen vor schmerzen.
Ich würde immer sagen, so lange das sich noch im Rahmen hält. Da eine Schmerzgeplagte werdene Mutter geht es schlechter als wenn sie mal eine Paracetamohl nimmt.

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von sterntaler82 am 02.12.2014, 10:18 Uhr

Hihi ich dachte ich bin auch schmerz unempfindlich hab vier Geburten ohne Schmerzmittel bekommen aber der hexenschuss hatte es in sich und ich musste mich damals um ein einjähriges baby kümmern

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Jana287, 29. SSW am 02.12.2014, 11:42 Uhr

Ich finde, hier wird staendig so ein hype um Essen, Rauchen, Katzen, Käse und dergleichen gemacht... und bei einem Medikament, wo moegliche Nebenwirkungen ja nachgewiesen sind, da wird dann gesagt, ich nehms trotzdem wenn ich Schmerzen hab. Kann ich nicht verstehen
Ich halte es wie tamtam, und versuche ohne jegliche Medikamente durch die Schwangerschaft zu kommen.

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von strange1993, 19. SSW am 02.12.2014, 11:53 Uhr

Ans Essen, Rauchen(tuh ich eh nicht), Alkohol halte ich mich konsequent aber wenn ich Schmerzen habe dann kann ich es nicht immer aushalten. Mir hat man im Krankenhaus auch gesagt, wenn ich Schmerzen habe dann darf ich sogar bis 1g Paracetamohl am Tag nehmen. Was ich aber nicht ausnutze.
Ich versuche es ja immer wieder zu vermeiden, was mir auch ganz gut gelingt.

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von keinnamemehrfrei am 02.12.2014, 12:00 Uhr

Man gut das embryotox das schon nicht mehr als Mittel der Wahl deklariert.... Aber Hauptsache erstmal schlau labern. Und wer glaubt das Medikamente 100% sicher sind der hat ja eh ne rosarote Brille auf. Man muss Nutzen und Kosten schon abwägen. Und einige tun hier ja als würde man wegen rauer Haut Tabletten nehmen. Ich denke jede Schwangere versucht schon so gut es geht ohne Medikamente auskommen. Aber manchmal ist es einfach unmöglich. Als ich heftige Kopfschmerzen hatte und mein fast dreijähriger um mich rumsprang musste ich auch funktionieren weil ihn mir so spontan niemand abnehmen konnte. Und nun erzähl mir mal einer das ich doch hätte schlafen können. Ja hätte ich zu gerne....

Es ist auch nicht gesund über eine Straße zu gehen wegen der Abgase.... und alle die in Großstädten wohnen dürften sich eh nicht mehr fortpflanzen. Oder in großen Industriegebieten.... glaubt ihr das ist gesund? Ich hoffe ihr kauft auch alle nur ungefärbte öko-bio-Klamotten fürs Kind!

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Schmarn

Antwort von Caitryn am 02.12.2014, 21:31 Uhr

Im Ausgangsposting sind keine! Neuigkeiten.
Jedes Medikament hat evtl. Nebenwirkungen - siehe Beipackzettel.
Bei jeder Medikamentengabe heißt es IMMER - Abwägen, ob Nutzen im Verhältnis zu möglichen Gefahren steht.

An die Ausgangsposterin: Hast du konkrete Zahlen zu den erhöhten Risiken. 10%? 1% 0,1% oder noch dadrunter? Gibt es Korrelationen zu anderen Dingen? Treten mehrere Probleme bei den Kindern gleichzeitig auf? Gibt es Alternativen?

An einige:
Und es ist schön, wenn euer Leben und eure Lebenserfahrung bisher so waren, dass ihr den Begriff Schmerz nur harmlos erleben durftet. Es gibt - und so viel sei mal als erfahrene Krankenschwester gesagt - Schmerzen, die lassen sich mit einfachen konzentrieren und durchhalten und Honigdüfte verstreuen nicht bewältigen. Besonders, wenn man, wie einige Mütter hier schrieben, funktionieren muss.

Und an Ausgangsposterin: Es ist zwar nett, dass du darauf aufmerksam machen willst, dass man nicht unbedacht eine Schmerztablette nimmt, aber vielleicht solltest du die Informationen auch für dich mal unter dem Nuten - Kosten - Aspekt abwägen. Hast du evtl. mehr Frauen nun ein schlechtes Gefühl gemacht, Unsicherheit geweckt, weil sie befürchten ihren Ärzten (studierte Leute vom Fach im Gegensatz zu dir wahrscheinlich) falsch zu vertrauen; als dass du lediglich informieren wolltest?

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von 11Friede am 03.12.2014, 2:57 Uhr

hi,

ich habe gerade keine zeit die artikel alle zusammenzufassen, aber hier noch einpaar andere quellen:

STERN.de

Forderung nach Rezeptpflicht Forscher warnen erneut vor Paracetamol
22. Oktober 2014, 15:26 Uhr

"Im Zweifel für das ungeborene Leben

Noch könne der Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Exposition in der Schwangerschaft und den genannten Risiken nicht eindeutig belegt werden, räumt Göbel ein. Bis zur finalen Klärung sollten Mütter sich im Zweifel aber für das ungeborene Leben und gegen die Einnahme von Paracetamol, insbesondere in Kombination mit anderen Schmerzmitteln, entscheiden.

Alternativ und vor dem Hintergrund, dass Paracetamol ohnehin nur eine geringe, nachweisbare Wirkung gegen Kopf- und Gliederschmerzen habe, empfiehlt Göbel Schwangeren den Arzneistoff Ibuprofen. Im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel könne es ohne die genannten Risiken eingenommen werden. Im dritten Trimenon sollte jedoch auch darauf komplett verzichtet werden.

quelle:

http://www.stern.de/gesundheit/forscher-warnen-vor-paracetamol-risiken-fuer-schwangere-2147086.html


dann hier im ärzteblatt von 2013:
"Paracetamol in der Schwangerschaft möglicherweise problematisch?"

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/56390/Paracetamol-in-der-Schwangerschaft-moeglicherweise-problematisch

hier
"http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=37495"

heisst es:"Tatsache ist, dass die Verdachtsmomente derzeit von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA genauestens unter die Lupe genommen werden. Was die Anwendung in der Schwangerschaft betrifft, sieht die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) bis dahin keinen Anlass, die zulassungskonforme Anwendung neu zu bewerten. Die vor einiger Zeit eingeführte Rezeptpflicht für Packungen, die mehr als 10 Gramm Wirkstoff enthalten, wurde uneingeschränkt begrüßt. "


hier die gegenmeinung von embryotox:

"Die Experten des deutschen Zentrums für Embryonaltoxikologie der Charité in Berlin (Embryotox) haben die Ergebnisse der beiden skandinavischen Studien schon im März 2014 unter die Lupe genommen. Sie betonen: "Die Ergebnisse reichen keineswegs aus, um die Empfehlung von Paracetamol als Analgetikum der Wahl in der Schwangerschaft aufzuheben oder einzuschränken."

quelle: http://www.presseportal.de/pm/70605/2870209/paracetamol-bleibt-mittel-der-wahl-fuer-schwangere

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von 11Friede am 03.12.2014, 3:10 Uhr

einige können mir ihrem smartphone den eingangspost-artikel nicht öffnen, daher hier nochmal in Langform:

quelle:
http://www.schmerzklinik.de/2014/03/18/paracetamol-schwangerschaft-adhs-hks-entwicklungsstoerungen/



"Paracetamol, Schwangerschaft, ADHS, Entwicklungsstörungen

Paracetamol-Exposition während der Schwangerschaft erhöht nach neuen Studien bei den Kindern das Risiko u.a. für schwergradige Entwicklungsstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Hyperaktivitätssyndrom (HAS)

Paracetamol gehört zu dem am meisten verwendeten Schmerzmittel während der Schwangerschaft. Mehrere Studien der letzten Jahre haben ein erhöhtes Risiko für Hodenhochstand und Unfruchtbarkeit bei Jungen und Asthma bei Kindern nach Paracetamol-Exposition während der Schwangerschaft beschrieben. In Hinblick auf die geringe Wirksamkeit von Paracetamol bei Schmerzen reichen alleine diese Risiken aus, um von der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft zu warnen. Gleichwohl wird weiter in Publikationen Paracetamol als unbedenklich den Schwangeren geradezu aufgedrängt. Zwei neue Studien der letzten Monate haben nun weitere überraschende und erschreckende neue Risiken für die Paracetamol-Einnahme in der Schwangerschaft dokumentiert.

In einer norwegischen Mutter- und Kind-Studie wurden die vorgeburtliche Paracetamol-Exposition und die kindliche Entwicklung des Nervensystems untersucht (Brandlistuen et al. 2013). Hintergrund der Studie war, dass Paracetamol in vielen Ländern sehr extensiv in der Schwangerschaft eingesetzt wird, jedoch Studien zu möglichem Störungspotenzial der neuronalen Entwicklung des ungeborenen Kindes fehlen. Zwischen 1999 und 2008 wurden alle schwangeren norwegischen Frauen in die prospektive norwegische Mutter- und Kind Kohorten-Studie aufgenommen. Die Mütter wurden gebeten, den Einsatz von Paracetamol zwischen der 17. und 30. Schwangerschaftswoche sowie sechs Monate nach der Geburt zu berichten. Insgesamt wurden die Daten von 48.631 Kindern in die Studie aufgenommen, deren Mütter den Fragebogen bis zur 3-jährigen Nachuntersuchung im Mai 2011 ausfüllten. In dieser Stichprobe waren auch 2.919 gleichgeschlechtliche Geschwisterpaare, die zur Kontrolle eines familiären und genetischen Einflussfaktors herangezogen werden konnten, untersucht. Analysiert wurde die psychomotorische Entwicklung, das kindliche Verhalten sowie emotionale Parameter im Zusammenhang mit der pränataler Paracetamol-Exposition. Zahlreiche Faktoren wurden kontrolliert, die die Entwicklung beeinflusst haben könnten, diese schlossen u.a. Infektionen, Fieber sowie weitere Medikation während der Schwangerschaft ein.

Die sorgfältig kontrollierten Analysen ergaben überraschend, dass Kinder, die eine vorgeburtliche Paracetamol-Exposition für mehr als 28 Tage erfuhren, eine schlechtere gesamtmotorische Entwicklung aufwiesen, das Kommunikationsverhalten, das Sozialverhalten nach außen und nach innen gestört war und die Kinder verstärkte Hyperaktivität zeigten.
Auch Kinder, die nur eine Kurzzeitexposition für Paracetamol pränatal hatten (1-27 Tage) hatten ebenfalls eine schlechtere gesamtmotorische Entwicklung, jedoch waren die Effekte geringer als bei Langzeiteinnahme.
Die Einnahme von Ibuprofen war nicht mit Störungen der neuronalen Entwicklung verbunden.

Die Autoren schlussfolgern, dass Kinder, die pränatal mit Paracetamol in Kontakt kommen, eine substantielle neuronale Entwicklungsstörung drei Jahre nach der Geburt aufweisen.

Eine zweite umfangreiche dänische Studie (Liew et al. 2014) untersuchte den Zusammenhang zwischen einer Paracetamol-Exposition in der Schwangerschaft sowie hyperkinetischen Störungen (HKS) und Aufmerksamkeits-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS). Die Studie geht davon aus, dass Paracetamol die am meisten verwendete Schmerzmedikation während der Schwangerschaft in vielen Ländern ist. Neue Forschungsdaten lassen annehmen, dass Paracetamol ein sogenannter Hormon-Disruptor ist, also ein Stoff, der wie ein Hormon wirkt und so das Gleichgewicht des Hormonsystems des Menschen stören kann. Hintergrund ist, dass Veränderungen des Hormonstoffwechsels während der Schwangerschaft die kindliche Hirnentwicklung vor der Geburt beeinflussen können. Vor diesem Hintergrund untersuchte die Studie, ob Paracetamol das Risiko für die Entwicklung von ADHS oder ähnlichen hyperkinetischen Erkrankungen bei Kindern erhöhen kann.

Insgesamt wurden 64.322 Kinder und Mütter in die Studie zwischen 1996 und 2002 aufgenommen. Die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft wurde prospektiv über computerassistierte Telefoninterviews während der Schwangerschaft erfasst. Sechs Monate nach der Geburt erfolgte eine Nachuntersuchung. Um mögliche Verhaltensprobleme und hyperkinetische Erkrankungen zu dokumentieren wurden verschiedene methodische Mittel eingesetzt. Diese schließen Elternberichte über Verhaltensprobleme der Kinder im Alter von 7 Jahren ein, die dokumentierten hyperkinetischen Störungen des dänischen nationalen Krankheitsregistern und des dänischen psychiatrischen Zentralregisters und Verschreibungen von Medikamenten gegen Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (in erster Linie Ritalin) mittels des dänischen Verordnungsregisters. Es wurde das Gefährdungsrisiko errechnet an einer hyperkinetischen Störung zu erkranken oder eine Verordnung für ein ADHD-Medikament zu bekommen.

Die Studie erbrachte ebenfalls ein Reihe unerwarteter Ergebnisse:

Mehr als die Hälfte aller Mütter berichteten, dass sie während der Schwangerschaft Paracetamol einsetzten.
Kinder von Müttern, die Paracetamol während der Schwangerschaft verwendeten, zeigten ein um den Faktor 1,37 erhöhtes Risiko für eine Krankenhausdiagnose einer hyperkinetischen Erkrankung.
Das Risiko für eine Verordnung von ADHD-Medikamenten war im Mittel um den Faktor 1,29 erhöht.
Das Risiko eine AHDH-ähnliche Verhaltensstörung im Alter von 7 Jahren aufzuweisen war im Mittel um den Faktor 1,13 erhöht.
Noch höhere Risikofaktoren zeigten sich, wenn Paracetamol länger als ein Trimester während der Schwangerschaft verwendet wurde, ebenfalls erhöhte sich das Risiko mit höherer Einnahmefrequenz und -dosis von Paracetamol.
Faktoren wie Entzündungserkrankungen, Infektionserkrankungen während der Schwangerschaft sowie psychische Erkrankungen der Mutter schienen keinen Einfluss auf diese Ergebnisse zu haben.

Die dänische Autorengruppe schlussfolgert, dass Paracetamol während der Schwangerschaft mit einem erhöhten Risiko für hyperkinetische Störungen und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) einhergeht. In Hinblick auf die hohe Einnahmehäufigkeit von Paracetamol während der Schwangerschaft sind diese Ergebnisse von hoher Relevanz für das öffentliche Gesundheitsverhalten und erfordern weitere Untersuchungen.

Die Co-Autorin Dr. Beate Ritz, Leiterin der Abteilung für Epidemiologie der Fielding School of Public Health, University of California, Los Angeles (UCLA) erklärt die Daten: „Das ADHS-Risiko erhöht sich mit der Häufigkeit der Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft. Wir dachten immer, Paracetamol ist harmlos und es schadet nicht, es während der Schwangerschaft einzunehmen, und möglicherweise ist es auch so, wenn man es einmal oder zweimal nimmt. Nimmt man es jedoch wiederholt, steigt das Risiko zunehmend an.“
Lebenslange Risiken

Diese neuen Studien belegen abermals, dass die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft mit hohen lebenslangen Risiken für das ungeborene Kind einhergeht. Schwangere Frauen werden seit Jahrzehnten nahezu bedrängt, Schmerzen während der Schwangerschaft mit Paracetamol zu behandeln. Es wird suggeriert, dass es sich um die sicherste Medikation gegen Schmerzen handelt. Der Wirkstoff kann jedoch die Placenta passieren und das ungeborene Leben direkt in seiner Entwicklung beeinflussen.
Die dänische Studie zeigt, dass für Kinder im 11 Lebensjahr das Risiko an einer ADHD-ähnlichen Störung zu erkranken um mehr als 30% höher ist, wenn Paracetamol während der Schwangerschaft eingenommen wurde. Das Risiko an einer schweren Form einer Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörung zu erkranken ist bis zu 37% höher bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Paracetamol eingenommen haben im Vergleich zu Kindern, deren Mütter kein Paracetamol während der Schwangerschaft eingenommen haben. Je länger die Paracetamol-Einnahme während der Schwangerschaft erfolgte, umso höher ist das Risiko für die Entstehung von ADHD. Wird über einen Zeitraum von mehr als 20 Wochen Paracetamol während der Schwangerschaft eingenommen, verdoppelt sich nahezu das Risiko für ADHD.

Diese neuen Studien sind von zentraler Bedeutung für schwangere Frauen und für Frauen, die schwanger werden möchten. ADHD-Diagnosen sind in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich häufiger geworden. Nach Studien in den Vereinigten Staaten ist die Häufigkeit von ADHD pro Jahr um 3% zwischen den Jahren 1997 und 2003 angestiegen und um 5% in den Jahren zwischen 2006 und 2011 (Daten des US Centers for Disease Control and Prevention). Es wird angenommen, dass heute bereits mehr als 11% der Kinder im Alter zwischen 4 und 17 Jahren an ADHD erkrankt sind.

Die Studien haben nicht die exakte Dosis erfasst. Auch ist eine entsprechende Studienanlage nicht geeignet nachzuweisen, dass Paracetamol ADHD verursacht. Sie belegt jedoch, dass die Einnahme von Paracetamol das Risiko für ADHD erhöht. Es besteht daher der begründete Verdacht, dass Paracetamol ein bedeutender Risikofaktor für die ADHD-Entstehung ist. Die Studie war nicht angelegt, die genauen Mechanismen der ADHD-Entstehung zu analysieren. Die Autoren erörtern jedoch, dass der Eingriff von Paracetamol auf den Hormonhaushalt die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems stören kann.

In Verbindung mit den vielfältigen Hinweisen, dass Paracetamol mit einem erhöhten Risiko für Asthma und Hodenhochstand bei vorgeburtlicher Exposition einhergeht, ist die Empfehlung, Paracetamol als sicheres und unbedenkliches Medikament während der Schwangerschaft einzusetzen, nicht mehr haltbar. Der Nutzen von Paracetamol ist gering. Es ist bei schweren Schmerzen nicht wirksam, bei Einsatz bei schwachen Schmerzen muss das jetzt bestehende umfangreiche Risiko für verschiedenste schwerwiegende lebenslange Erkrankungen abgewogen werden. Zudem gibt es für Paracetamol eine Alternative, die nicht mit den oben beschriebenen Risiken verbunden sind, nämlich Ibuprofen. Im ersten und zweiten Trimenon kann Ibuprofen ohne die vorbeschriebenen Risiken verwendet werden. NSARs wie Ibuprofen sollten jedoch im dritten Trimenon nicht eingesetzt werden. Paracetamol hilft gerade bei Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und anderen ähnlichen Alltagsschmerzen nur sehr eingeschränkt. Bei schweren Schmerzen ist es weitestgehend nutzlos. Gerade bei Kopfschmerzen sollten Ruhe, Reizabschirmung, Entspannung in erster Linie eingesetzt werden. Pfefferminzöl hat sich in kontrollierten Studien gegen Spannungskopfschmerzen ebenso wirksam erwiesen wie Paracetamol. Mit Rückblick auf die jetzt bekannten erheblichen Risiken fällt die Risikoabwägung für Paracetamol negativ aus, die Risiken überwiegen deutlich dem limitierten Nutzen.

Es ist in jedem Fall unabdingbar, dass Frauen, die während der Schwangerschaft eine Schmerzbehandlung brauchen, auf die jetzt bekannten Risiken eindeutig hingewiesen werden. Sie sollten sich vor der Anwendung folgende Fragen stellen: Möchte ich, dass mein Kind durch die Einnahme eines schwach wirkenden Schmerzmittels

ein erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit bekommt?
ein erhöhtes Risiko für Allergien und Asthma bekommt?
ein erhöhtes Risiko für eine schlechtere gesamtmotorische Entwicklung, beeinträchtigtes Kommunikations- und Sozialverhalten sowie verstärkte Hyperaktivität bekommt?
ein erhöhtes Risiko für hyperkinetische Störungen (HKS) und Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bekommt?


Fazit

Wenn nur eine dieser Fragen mit nein beantwortet wird, wird man sich auch im Zweifel für das Wohl des ungeborenen Kindes entscheiden.

Das könnte Sie ebenfalls zum Thema interessieren:

Bundesinstitut für Arzneimittel: Paracetamolhaltige Arzneimittel-Schwere Hautreaktionen
Spiegel online: Forderung nach Rezeptpflicht: So gefährlich ist Paracetamol

Literatur

1: Brandlistuen RE, Ystrom E, Nulman I, Koren G, Nordeng H. Prenatal paracetamol exposure and child neurodevelopment: a sibling-controlled cohort study. Int J Epidemiol. 2013 Dec;42(6):1702-13. doi: 10.1093/ije/dyt183. Epub 2013 Oct 24. PubMed PMID: 24163279; PubMed Central PMCID: PMC3887567.

2: Liew Z, Ritz B, Rebordosa C, Lee PC, Olsen J. Acetaminophen Use During Pregnancy, Behavioral Problems, and Hyperkinetic Disorders. JAMA Pediatr. 2014 Feb 24. doi: 10.1001/jamapediatrics.2013.4914. [Epub ahead of print] PubMed PMID:24566677."


Von Prof. Dr. Hartmut Göbel|Dienstag, 18. März 2014

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von keinnamemehrfrei am 03.12.2014, 12:04 Uhr

Du quälst dich durch haufenweise Texte und Seiten und Quellen anstatt einfach mal da zu gucken worüber du meckerst: Embryotox! Embryotox sagt das Mittel der Wahl Ibu ist im ersten und zweiten Trimenon. Im dritten ist es aufgrund des Ductus Botalli nicht zu empfehlen. Dieser könnte sich vorzeitig verschließen! Ibu wird als Therapie zum Verschluss des Ductus eingesetzt wenn es nicht allein funktioniert und die Kinder damit ein Problem haben.

https://www.embryotox.de/paracetamol.html

Und dennoch, wer glaubt das Ibu gänzlich frei von Nebenwirkungen ist, der täuscht gewiss. Darum bleibt sinnvoll: nur nehmen wenn wirklich nötig. Aber das sollte klar sein. Und den Helden die ganz ohne Medikamente sich durch schwere Schmerzen oder Erkrankungen schleifen sei mal gesagt, dasdasdie dadurch ausgeschütteten Stresshormone auch nicht gesund sind fürs Ungeborene!

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Re: Paracetamol in der Schwangerschaft doch gefährlich?

Antwort von Ela333, 26. SSW am 10.12.2014, 13:06 Uhr

hi! :-)
Ich glaube das ist ein Thema, über das man sehr kontrovers diskutieren kann...
Ich leider seit Jahren unter starker Migräne, leider war das auch im ersten Trimester noch der Schwangerschaft der Fall. Allerdings habe ich mich geweigert Schmerzmittel zu nehmen, obwohl die Ärzte es mir geraten haben, da mir viele Studien bekannt sind, die darauf hinweisen, dass sogar das angeblich harmlose Paracetamol in der Schwangerschaft schädlich sein kann. Ich habe die Attacken also "ausgesessen", auch wenn ich zugeben muss, dass es mich jedes Mal für ca drei Tage außer Gefecht gesetzt hat :-/ Meine persönliche Meinung ist, je weniger Pharmazeutika ich in meinen Körper hinein lasse, desto geringer ist das Risiko für mein Baby. Ich habe mir sogar einen Zahn ohne Betäubung aufbohren lassen, Die meisten Schmerzen sind auszuhalten (bestimmt gibt es schwere Ausnahmen, klar).
Im Grunde muss das jeder selber nach seinem "Bauchgefühl" entscheiden... ich vertrete das Motto: "Vorsicht ist besser als Nachsicht!" :-)

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