Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von MiniGotti, 23. SSW am 19.05.2006, 17:45 Uhr

Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Ich versuche jetzt schon seit Stunden auf andere Gedanken zu kommen, aber bisher ohne Erfolg.

Heute morgen hat mein Vorgesetzter angerufen. Zum Glück ist mein Mann rangegangen und hat gesagt, dass ich gerade Hebammengespräch habe. Denn das was ich mitbekommen habe, hat mich wahnsinnig traurig und wütend zugleich gemacht!

Seit Beginn der Schwangerschaft (ist meine erste) ging es mir sau-dreckig, so dass ich fast nur gelegen habe. Zuerst dachte ich, ich hätte mir eine Krankheit / Virus o.ä. weggeholt und wäre deswegen so schlapp, aber schnell stellte sich heraus, dass ich schwanger bin. Ich habe nahezu keine Kraft gehabt, mein Blutdruck wanderte gen Null, mir war speiübel (aber übergeben habe ich mich nur einmal), schwindlig und ich bin supermüde gewesen.
Dazu kam, dass an meiner Dienststelle KEINE Mutterschutzregeln umgetzt wurden. Mit der Begründung, ich wäre ja noch nicht richtig schwanger......
Mein Frauenarzt hat sofort geschalten und mich zunächst krank geschrieben.
Ach ja, ganz nebenbei hatte ich einen Weg zur Dienststelle von 160km (hin und zurück also 320km!!!)
Mein Chef hat fast täglich angerufen und wollte detaillierte Angaben zu meinem Befinden mit anschließender Kommentation, dass ich ja bald wiederkommen könne. Irgendwann bin ich nicht mehr ans Telefon, weil ich einfach nicht mehr konnte. Mein Handy hatte ich lautlos gestellt oder aus gemacht.

Inzwischen bin ich ja im 6.Monat und mir geht es auch viel, viel besser. Dies liegt aber nur daran, dass ich arbeitsunfähig geschrieben wurde. Erst als mein Frauenarzt äußerte, dass das so nicht weitergeht und er mich ganz rausnimmt, hat mein Körper angefangen, sich zu erholen und die Schwangerschaft mit all ihren Wehwehchen und Problemchen zu genießen.

Jedenfalls hat mein Vorgesetzter heute morgen meinem Mann ggü. kund getan, dass er es nicht nachvollziehen kann, wieso ich nicht arbeite. Ich könne mir schließlich in der Nähe der Dienststelle ein Zimmer nehmen und auch Hebammen und Frauenärzte sind vor Ort zu finden. Er jedenfalls würde die Strecke fahren anstatt seine Kollegen im Stich zu lassen. Ich sei schließlich "nur schwanger". Mein Verhalten könne er in keiner Weise gut heißen.
Außerdem solle ich mich jetzt entscheiden, wann ich nach der Geburt wiederkomme. (Eine Beratung oder sonstige Infos bezüglich Elternzeit und was es sonst noch gibt, hat NIE stattgefunden.)


Ist es denn wirklich sooo verwerflich, wenn man sich in der Schwangerschaft nicht mehr in der Lage sieht, eine derart lange Strecke zu fahren?

Ich gebe zu, dass ich mich schlecht fühle, weil ich derzeit faul bin, anstatt wie früher regelmäßig Überstunden zu schieben und mit Hochgeschwindigkeit Akten wegzuarbeiten...
Aber ich habe geglaubt (und mein Mann bestärkt mich in dieser Hinsicht), dass es aufgrund der anderen Umstände und auch des Stresses, welchen mein Vorgesetzter verursacht, legitim sei, an sich und das Kind - und sonst niemanden - zu denken.
Aber vielleicht seht ihr das ja anders und mir müssen einfach mal die Augen geöffnet werden? Ich weiss es nicht...

 
8 Antworten:

Re: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von ibut, 34. SSW am 19.05.2006, 17:53 Uhr

Hallo :-)

Also ich finde den Kerl unmöglich!
Keine Angst, Dir müssen die AUgen da nicht geöffnet werden, eher Deinem CHef...

Also für die Entfernung zum Arbeitsplatz kann niemand was, aber auf eine schwangere Mitarbeiterin muss Rücksicht genommen werden und zwar von Anfang an!

Wenn man das als Arbeitgeber nicht tut und Frau konsequent überfordert, passiert es im Regelfall, dass diese krank wird und dann krank geschrieben wird, also hat er da dann noch viel weniger von.

Soweit so gut, aber dass er täglich(!) angerufen hat um Frage nzu stellen, finde ich absolut unmöglich, dazu hat er auch gar kein Recht.

Und zu diesen dummen Sprüchen auch nicht!
An Deiner Stelle würde ich ihn bezüglich der Auskunft, wann Du wiederzukommen gedenkst solange zappeln lassen wie es geht und zu gegebenen Zeitpunkt dann kündigen.

Solch ein Arbeitsplatz macht mehr kapput als alles andere!

Und genieße Deine SS und tue was für Dich und Dein Kind.
Wenn es Dir am Arbeitsplatz schlecht geht, ist das völlig legitim.

Liebe Grüße :-)
Eva

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Re: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von Bemami, 36. SSW am 19.05.2006, 17:55 Uhr

nun ja

ich denke das muss man von mehreren seiten sehen, wir habtten im meiner alten firma auch eine, die kaum schwanger sofort krank geschrieben war, angeblich unstillbares erbrechen etc. und wir waren schon etwas enttäuscht so als freunde und kollegen das sie überhaupt nicht mehr arbeieten kam und dann direkt 3 jahre erziehungsurlaub genommen hat.

man ist eben menschlich schon traurig

wenn natürlich irgendwas mit dem baby ist, ist es aus ihrer sicht absolut verständlich das sie nicht arbeiten kommt, baby geht schliesslich vor!!

dein chef scheint aber ein *sorry* arschloch zu sein, wenn er dich so penetriert mit anrufen bombadiert und sowas
ich schätze mal, wenn dud nach der geburt wieder abreiten gehst, wird er es dich spüren lassen und sich rächen ( mobbing??)

ich würde an deiner stelle besser nicht mehr arbeiten gehen bis zum mutterschutz und dann 3 jahre elternzeit beantragen ab der geburt. das ist eine schöne lange zeit da kann sich viel verändern in deinem betrieb ;-)

lass dich nicht runterziehen!! das baby ist das wichtigste....

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Re: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von Kaddabell, nix mehr *g*. SSW am 19.05.2006, 18:02 Uhr

Oh je, Du Arme!

Also erstmal: Laß Dir bitte nicht weiterhin ein solch schlechtes Gewissen einreden!!! Typisch Frau! Wir suchen immer bei uns nach Fehlern, total blöd und unsinnig!

Du mußt zwei Wochen nach Geburt Deinem Arbeitgeber schriftlich mitteilen, wie lange Du Erziehungszeit nehmen willst. Nicht eher! Und er darf es auch nur zur Kenntnis nehmen und Dir nix anderes vorschreiben etc.

Männer können eine SS teilweise wohl nicht so recht nachvollziehen... Hat Dein Chef selbst Kinder? Hört sich nicht so an!

Gut, daß Dein FA so verständnisvoll war, war wirklich das beste, was passieren konnte, Dich beruflich außer Gefecht zu setzen. Und der Vorschlag mit dem Zimmer ist ja auch echt völlig Banane! Welche Schwangere möchte denn allein in einem möblierten Zimmer ihre SS verbringen???

Was machst Du denn beruflich, wenn ich fargen darf?

Ich wünsche Dir weiterhin eine schöne SS ohne Arbeit und blöden Chef, genieße die "faule" Zeit zu Hause, nach der Geburt ist erstmal eine lange Zeit Schluß damit! Schön, daß Dein Mann Dich wenigstens unterstützt!

Liebe Grüße

Katharina

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Zusatz: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von MiniGotti, 23. SSW am 19.05.2006, 18:11 Uhr

Das blödeste an der Situaion ist, dass es theoretisch möglich ist, mich hier oben bei uns arbeiten zu lassen.
Aber es wird einfach nicht umgesetzt!
Ich würde gerne wieder arbeiten, aber nicht bei DEM und nicht, wenn ich für eine Tour 160km Fahrtweg hinter mich bringen muss.
Ich fahre doch auch privat nicht mehr solche Strecken, weil ich mich dazu einfach nicht mehr in der Lage sehe.

Und unter der Woche möchte ich nicht vom werdenden Papa getrennt sein, weil er mir wahnsinnig viel Halt gibt und natürlich auch großes Interesse an der Entwicklung unserer Kleinen hat.
Zudem kommt alle zwei bis drei Tage die Hebamme, um gegen den IschiasSchmerz zu moxen.
Auch mein Geburtsvorbereitungskurs liegt unter der Woche.
Würden die mich hier arbeiten lassen, wäre das alles kein Problem...

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DANKE!!!

Antwort von MiniGotti, 23. SSW am 19.05.2006, 18:23 Uhr

Das hilft ungemein.
Mein Mann macht sich sonst auch solche Sorgen, wenn er merkt, dass ich mir den Mist von heute morgen zu sehr zu Herzen nehme.
Er sagt im Grunde das gleiche und hat sich ordentlich mit meinem Chef angelegt... Ich schwöre, da flogen die Fetzen.
Es ist nur leichter, wenn andere - Außenstehende - so denken. Bei meinem Mann ist das ja eine andere Sache, weil er ja mit mir leidet und auf keinen Fall will, dass auch unsere Maus darunter leidet.

Der Typ hat übrigens DREI Kinder.

Ich bin eigentlich Kriminalkommissarin und ich schwöre, - trotz schlechtem Ruf der Beamten - bis dato war ich top!!! Immer bei Überstunden und Sondereinsätzen zur Stelle - ohne zu murren. Und das ist der Dank dafür...

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Re: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von SaureGurke am 19.05.2006, 18:57 Uhr

Hallo,

also dieser Chef ist das allerletzte!
Warum sollst Du von zu Hause ausziehen jetzt?
Das für eine Schwangere im 6. Monat!!
Da braucht man doch Schutz,Liebe ...und einfach den Ehemann am allermeisten-wie zu keiner anderen Zeit!
Naja...ich finde,Du hast vollkommen recht.
Eine SS ist schwer und wenn man sich mal genau überlegt,was sich da im Körper einer Frau vollzieht,welch ein Wunder...nur DER wird eine Frau auch mit dem notwendigen Respekt behandeln!!!
Dein Chef gehört mit Sicherheit nicht zu der Sorte Mann.
Denk an Dich und das Kind.
Lass dich nicht einschüchtern,von keiner Seite.
Du hast besondere Rechte als schwangere Frau.
Lass sie Dir nicht nehmen.

Ich wünsche Dir alles,alles Liebe für die restliche SS und eine schöne Geburt!

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Re: Ist es wirklich sooo verwerflich..? (Achtung lang)

Antwort von Mama von Joshua, 24. SSW am 19.05.2006, 19:13 Uhr

Wenn dein FA dich krank schreibt, hat das seine Gründe und das sollte dein Chef auch so akzeptieren.

Ein einfacher Fahrtweg von 160 km einfach finde ich für eine Schwangere im 6. Monat nicht zumutbar, ebensowenig wie der Stress, den du vermutlich auf deiner Dienststelle hast.

Ich kann dir nur soviel sagen: in meiner ersten SS meinte ICH immer, ich müsse arbeiten gehen und dürfe meine Kollegen nicht im Stich lassen (bin aber nur eine normale Büroangestellte). Gegen die Übelkeit liess ich mich mir beim Doc Infusionen verabreichen und bin dann arbeiten gegangen, mit der Konsequenz, daß mein Körper irgendwann nicht mehr mitgemacht hat, mein Blutdruck jenseits von gut und böse war (hab aufgrund des Stresses einen viel zu hohen Blutdruck bekommen, der auch mit Medikamenten nicht mehr einzustellen war) und ich ab der 30.SSW im Krankenhaus lag. Die Entbindung musste vorzeitig per KS erfolgen.

Lass dir bloss kein schlechtes Gewissen einreden- du bist schwanger, nicht dein Chef, der weiss als Mann nämlich gar nicht wie das überhaupt ist. Auch wenn er 3 Kinder hat, vielleicht hatte seine Frau 3 Traumschwangerschaften, die kann man ja mit deiner keinesfalls vergleichen.

Gruß
Nicole

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Personalrat eingeschaltet!

Antwort von MiniGotti, 23. SSW am 19.05.2006, 22:34 Uhr

Hallo ihr Lieben,

erst noch einmal ein riesengroßes Dankeschön für die lieben Worte!!!
Mein Mann ist gerade von der Arbeit nach Hause gekommen und hat mir mitgeteilt, dass er dem Personalrat hier oben aufs Band gesprochen hat.

Außerdem hat er eine Kollegin gefragt und erfahren, dass ich sogar erst 4 Wochen nach Entbindung mitteilen muss, wann ich wiederkommen werde!!!!
Da hat mein Vorgesetzter mal wieder kräftig gelogen. Er hatte behauptet, dass er dies jetzt gleich wissen müsse und auch schriftlich benötige, weil die dafür zuständige Abteilung dies fordert.
Dort werde ich Montag erst einmal anrufen und ihn kräftig anscheißen (sorry für den Ausdruck)...

Nach allem, was er sich seit Beginn der Schwangerschaft geleistet hat, hat er jetzt entgültig den Bogen überspannt und wird mit Konsequenzen zu rechnen haben.
Wir wehren uns!

Lieben Gruß an euch alle und Gute Nacht,
MiniGotti

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