Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Nina2402 am 23.07.2016, 22:23 Uhr

Ich kann mich einfach nicht freuen

Hallo,
ich bin seit 10 Wochen schwanger. Es ist meine zweite Schwangerschaft. Meine erste Schwangerschaft war super. Ich hatte kaum Beschwerden. Meine Tochter war ein absolutes Wunschkind. Wir haben uns ein tolles Leben zu dritt eingerichtet. Mein Mann wollte unbedingt noch ein Kind und ich eigentlich auch. Ich bin 33 Jahre alt, bin beruflich recht erfolgreich und der Hauptverdiener bei uns. Als ich festgestellt habe, dass es schon nach 3 Monaten geklappt hat, hab ich mich riesig gefreut. Dann hat die Übelkeit angefangen, der extrem niedrige Blutdruck, die Müdigkeit und die Erschöpfung. Ich bin extrem traurig und ich habe riesige Angst vor der Zukunft. Ich bin seit 4 Wochen krank geschrieben und vermisse meinen Job. Irgendwie gerät mein ganzes Gefühlsleben aus den Fugen und ich kann mich über die Schwangerschaft einfach nicht freuen. Es fühlt sich an, als würde mich die Situation erdrücken. Ich werde meiner Tochter im Moment auch einfach nicht mehr gerecht.
Dazu kommt, dass ich einfach ein schlechtes Gewissen allen anderen gegenüber habe, die keine Kinder bekommen können. Ich fühle mich so undankbar. Ich habe diese Gefühle auch noch keinem wirklich anvertraut, weil ich mich dafür schäme. Ich bin wirklich verzweifelt und würde mich riesig freuen wenn ihr mir vielleicht einen Tipp geben könnt, damit ich für meine Familie wieder auf die Beine komme.

 
3 Antworten:

Re: Ich kann mich einfach nicht freuen

Antwort von PearlandMum am 24.07.2016, 10:02 Uhr

Hey Du,

erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft.
Ich kann Dich gut verstehen, mir ging es damals ganz ähnlich.
2.SS, geplant, erst große Freude und dann habe ich erfahren, dass es Zwillinge werden, was erstmal ein echter Schock war. Dazu kam, dass es mir in dann ebenfalls nicht besonders gut ging und ich ständig ein schlechtes Gewissen hatte bzgl. großem Sohn (damals 5), Mann usw.
Also... ich denke, man steckt durch die SS sowieso in einem riesen Hormon- und Gefühlschaos, nimmt sich vieles mehr zu Herzen, macht sich viel mehr Gedanken usw. - das ist ja ganz normal.
Hinzu kommt, dass man ab dem 2.Kind nun ja schon einen kleinen Menschen zu Hause hat, der einen braucht, das macht die SS und auch die Zeit danach einfach anders als beim 1.Kind. Aber meistens macht man sich als Mama da ja auch die meisten Gedanken und so schlimm empfinden es die anderen gar nicht.
Dass Dir die Arbeit fehlt, kann ich gut verstehen, aber jetzt warte mal die ersten 12 Wochen ab, vielleicht geht es Dir dann ja ganz schnell wieder besser und Du kannst doch noch eine ganze Zeit normal weiter arbeiten.
Vielleicht schaust Du Dich auch schon mal nach einer guten Hebamme um? Das hat mir damals sehr gut getan, ich hatte jemanden zum reden und habe bei kleinen Wehwehchen schon Hilfe bekommen.
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass es bald alles wieder leichter wird für Dich/Euch!

Alles Liebe
Pearl

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Re: Widerstreitende Bedürfnisse...

Antwort von Windpferdchen am 24.07.2016, 12:42 Uhr

Vielleicht streiten sich in Dir ein paar sehr unterschiedliche Persönlichkeits-Anteile: Die erfolgreiche Berufstätige (die den Job vermisst), die sehr mitfühlende Frau, die sich Anderen gegenüber noch zu wenig abgrenzen kann (und ein unnötig schlechtes Gewissen Kinderlosen gegenüber hat) und die überlastete Mutter, die nicht weiß, wo sie die Kraft fürs neue Kind hernehmen soll. Last but not least die körperlich geschaffte Schwangere mit Müdigkeit und Blutdruckproblemen. Jeder Mensch hat ja unzählige solcher Persönlichkeitsanteile, und die harmonieren nicht immer gut miteinander, weil sie sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Oft hilft es gut, wenn man sich jeden dieser Anteile mal einzeln anschaut. Man versteht dann besser die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse dieser Anteile - und die Konflikte, zu denen das führt. Schau die sehr mitfühlende Frau an, die ein großes Abgrenzungsproblem hat und nicht genau weiß, wie man mitfühlend sein kann UND sich trotzdem gegen negative Gefühle schützen kann. Frage auch die gestresste Mutter und die Schwangere was sie jetzt am meisten brauchen würden. Sage der Berufstätigen, dass Du verstehst, dass sie ihren Job und die Anerkennung, die sie daraus zieht, vermisst.

Oft klärt sich dann die Sicht und man kann jedem dieser Anteile versprechen, dass er auch wieder zu seinem Recht kommt - der Reihe nach und wenn die Zeit dafür da ist.

LG

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Sehr schön geschrieben

Antwort von MissRanya am 25.07.2016, 13:57 Uhr

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