Geschrieben von Arndti, 12. SSW am 12.02.2009, 20:06 Uhr |
feinultraschall
muß in der 21.ssw zum feinultraschall weil mein sohn einen herzfehler hatte und allgemein wegen problemen in der ss.
hatte schon jemand so einen ultraschall? was wird da gemacht? kann ich da das geschlecht erfahren oder schaun die nur nach den organen?
lg jule
Re: feinultraschall
Antwort von mama271104 am 12.02.2009, 20:13 Uhr
Bei mir war es beide male nur die organe ..aber mit bitten gucken sie auch nach geschlecht...wenns schon zu sehen ist...
LG
Jacky
Re: Es wird nach viel, viel mehr geschaut!
Antwort von Astrid am 12.02.2009, 20:24 Uhr
Hallo,
es wird nicht nur nach den Organen geschaut. Es wird zunächst das gesamte Skelett angeschaut: ob die Länge bestimmter Knochen (Oberschenkel = Femurlänge) stimmt und wie Nasensattel und Oberkiefer aussehen (Lippen-Gaumen-Spalte). Auffälligkeiten hier könnten auf ein Down-Syndrom oder eine andere Störung hinweisen.
Dann werden alle Organe angeschaut: ob das Gehirn zwei Hälften hat, ob das Herz vier Kammern hat, ob Fruchtwasser im Magen ist (normal, zeigt, dass das Kind trinken kann), ob die Blase voll ist (zeigt, dass die Nieren funktionieren), ob überhaupt alle Organe vorhanden sind etc.
Dann wird nach der Beschaffenheit der Plazenta geguckt: Ob ihre Struktur normal ist, ob sie Verkalkungen zeigt oder Auflockerungen, ob sie fest verankert ist oder Loslösungstendenzen hat, ob sie also voll funktionsfähig ist, oder es optische Auffälligkeiten gibt. Ein weiterer Blick gilt dem Fruchtwasser: Ist es ausreichend? Ist es flockig (normal, muss es sein)?
Meist wird dann noch ein Farb-Doppler zugeschaltet. Jetzt kann der Arzt die mütterlichen und kindlichen Blutgefäße sehen: Die mütterliche Vena cava, die Blutgefäße der Nabelschnur etc. Man sieht hierbei, ob das Kind durch die Nabelschnur gut versorgt wird und ob diese alle üblichen Blutgefäße enthält, was nicht immer der Fall ist.
Selbstverständlich wird das Geschlecht mitgeteilt, wenn man das möchte, sofern das Baby dafür günstig liegt. Dass es richtig liegt, ist auch generell für die gesamte Untersuchung wichtig: Wenn man Pech hat, muss man es in einer Stunde nochmal probieren. Bei großem Pech muss man nochmal an einem anderen Tag wiederkommen, weil die Lage des Kindes ungünstig ist.
Ich fand diese Untersuchung so lá-lá. Unbeschwertes Babyfernsehen ist sie nicht. Denn wenn ein speziell dafür ausgebildeter Arzt so supergenau hinschaut, dann findet er eben auch leicht etwas. Das ist meist nur eine Kleinigkeit, kann aber doch sehr beunruhigen. Bei mir war z.B. die Plazenta an einer Stelle in ihrer Struktur "blasig" und aufgelockert. Erst hieß es, ich solle später zur Kontrolle wiederkommen deshalb, man solle das im Auge behalten. Meine eigene Ärztin fand das aber unnötig, weil dieser Befund wohl häufig und harmlos ist - und sie hatte zum Glück Recht, es gab keine weiteren Probleme.
Grüßle,
BB
Re: Es wird nach viel, viel mehr geschaut!
Antwort von Arndti, 12. SSW am 12.02.2009, 20:57 Uhr
danke ihr zwei für eure einschätzungen.
vielen dank astrid für deine sehr ausführliche antwort.
darf ich fragen warum ihr zum feinus mußtet?
bei mir ist es wie schon geschrieben wegen der herzgeschichte meines sohnes und weil ich einige probleme mit blutungen habe.
lg jule
Re: feinultraschall
Antwort von Laraz, 22. SSW am 12.02.2009, 21:25 Uhr
Hallo
"mußte" auch jedes Mal zur Feindiagnostik.
Beim ersten Mal hatte ich als Softmarker für einen Gendefekt "White Spots", der wurde da gefunden, auch Kind zu klein und zu zierlich, Kopf zu klein.
Fand es dort total schön und spannend, aber der "bittere" Nachgeschmack blieb doch. Denn mir wurde aufgrund meiner Softmarker sehr zu einer Fruchtwasseruntersuchung geraten. Haben wir nicht gemacht, da ich auf keinen Fall eine Spätabtreibung gemacht hätte.
Andererseits wollte ich es schon Wissen, da ich eben einen Herzfehler oder so wissen wollte, da das auch die Klinikwahl oder die Art der Geburt beeinflußen kann.
Beim zweiten Mal hatte ich wieder Softmarker für einen Gendefekt - eine singuläre Nabelschnurarterie und Kind viel zu klein und nicht zeitgerecht entwickelt. Wieder das Anraten zur Fruchtwasseruntersuchung. Wieder keine Fruchtwasseruntersuchung gemacht.
Das dritte Mal war jetzt am Montag .......... und kaum zu glauben, diesmal kein Softmarker gefunden. Was aber nicht unbedingt etwas heißt, aber wenigstens können schwerwiegende Sachen weitgehend ausgeschlossen werden.
Aber diesmal ist das Kind viel zu groß, viel zu weit entwickelt und wir Wissen den Zeugungszeitpunkt sehr genau. Also trotzdem weiter in der Diagnostik, bzw. ich muß einen Test auf Schwangerschaftsdiabetes machen.
Von dem her ist es supertoll sein Baby so toll zu sehen, aber es wird wirklich nach allem geschaut und gesucht. Die müssen sich auch absichern und auf alles hinweisen.
Aber es gibt da keine Sicherheiten.
Eine Bekannte hatte an die 15 Ultraschalls, davon einige im Feindiagnostikcenter weil sie viel zu wenig Fruchtwasser hatte und da dann einmal wöchentlich zur Kontrolle hin mußte, am Schluß sogar öfters.
Das Kind hat das Down-Syndrom und einen schweren Herzfehler. Das wurde von keinem der Ärzte gesehen oder vermutet.
Grüße Laraz
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