Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von silly1609, 22. SSW am 11.07.2006, 15:37 Uhr

das tolle deutsche Sozialsystem... (vorsicht lang)

Hallo,
ich muss mich mal aufregen... ich hab Probleme mit dem Ischias. Hatte ich auch schon vor der Schwangerschaft, es ist aber nicht erkannt worden, und blieb deshalb unbehandelt. Jetzt hab ich durch die Veränderungen im Beckenbereich jede Nacht Schmerzen in den Beinen, und kann keine Nacht mehr durchschlafen. Meine FÄ schickte mich wegen einer vermuteten Venenerkrankung zum Hausarzt, der diagnostizierte dann Ischias und sagte, er kann nichts daran machen, weil er das nur mit Medis behandeln kann und ich ja nun schwanger bin... und zum Orthopäden kann er mich nicht überweisen, weil der bei bestehender Schwangerschaft im Bauchraum nichts machen darf. Ich also wieder weg. Meine Hebamme meinte, ich sollte zu einem Osteopaten, das müsste aber eigentlich privat bezahlt werden. Aber ich sollte meinem Hausarzt solange auf den Keks gehen, bis er mir ein Rezept für Krankengymnastik gibt, und dann eine Osteopaten suchen, der offiziell kassenärztlich die Krankengymnastik abrechnet, ader tatsächlich die Osteopathie durchführt. Das sei kein Problem. Ich bekam dann auch gleich zwei Adressen empfohlen und ging natürlich davon aus, dass die auch kassenärztlich abrechnen können. Ich also wieder zum Hausarzt, und hab auch mein Rezept bekommen. Nun habe ich die erste Adresse angerufen, relativ schnell einen Termin bekommen - und durfte die Behandlung privat bezahlen (immerhin 80,00 € / Std). Ich dachte, okay, schön doof, hättest halt mal am Telefon nachfragen sollen, ob privat oder kassenärztlich abgerechnet wird. Dann habe ich einen Vorstoß in Richtung Krankenkenkasse gewagt, ob man sich nicht eventuell daran beteiligen könne, weil mir ja wegen dem Kind nichts anderes übrig bleibt, als zum Osteopaten zu gehen. Das geht nun überhaupt nicht, wie stell ich mir das eigentlich vor? Nachdem ich nicht locker liess, und vorrechnete, was ich die Krankenkasse koste, wenn ich mich bis zum Mutterschutz arbeitsunfähig schreiben lasse, sollte in Zusammenarbeit mit meiner Hebamme und meinem Hausarzt ein Gutachten anfertigen und einreichen. Vielleicht ließe sich mit einer Einzelfallentscheidung was machen, aber ich soll mir keine große Hoffnung machen. na danke, bis dahin ist mein Kind da... Nun habe ich also eine andere Praxis angerufen und extra darauf hingewiesen, dass ich ein Rezept für KG habe. Und siehe da: Kein Problem, wir haben auch Krankengymnasten in der Praxis und können die Osteopathie dann auf die abrechnen. Jubel!!! Doch zu früh gefreut: Ich bin heute extra früher an der Arbeit weg, fahre in dieser Hitze durch die ganze Stadt, und werde mit dem Spruch empfangen: Das müssen Sie aber privat bezahlen, das zahlt die Krankenkasse nicht! Ich lauf gleich Amok! Kann das eigentlich sein? Da ist man schwanger, hat Schmerzen und keiner unserer tollen, von den Krankenkassen anerkannten Ärzten kann helfen? Das ist doch wohl echt nicht wahr, oder?!? Tut mir leid, aber 80,00 € pro Behandlung kann ich mir und will ich mir ehrlich gesagt auch gar nicht leisten. Wozu zahle ich denn KK-Beiträge? Da wird man in unserem super Sozialstaat während der Schwangerschaft nicht versorgt und bekommt dann nach der Geburt auch noch das mickrige Erziehungsgeld, nur weil einem fünf Wochen bis zum 01.01.2007 fehlen... das kann´s doch echt nicht sein. Vielleicht sollte ich auswandern, da gibt es vielleicht kein Sozialsystem, aber dafür muss ich auch keine Beiträge für keine Leistungen bezahlen... *grummel*

Musste ich mal loswerden... danke für´s Lesen, jetzt geht es wenigstens etwas besser...

Liebe Grüße,

Silke

 
2 Antworten:

Re: das tolle deutsche Sozialsystem... (vorsicht lang)

Antwort von spacie, 18. SSW am 12.07.2006, 22:13 Uhr

Ich sag nur dazu: Ich bin privatversichert und selbständig.
Ich hab bis jetzt schon 1500.- € wegen der Schwangerschaft beim Arzt gelassen. Hebi muss ich auch selber bezahlen. Mutterschutz gibt es nicht, Erziehungsgeld oder Elterngeld auch nicht. Die Geburt wird mit 2 Tagen Krankenhaus übernommen. Wenns mir schlecht wird auf der Arbeit bekomm ich kein Ausgleich von der KK, wenn ich heimgehen muss. Mein Mann ist in der Ausbildung und verdient 300.-€. So muss ich während der Schwangerschaft jeden Tag 12 Stunden arbeiten ohne Pause, zusätzlich noch den Haushalt machen. Und das obwohl ich 2 Bandscheibenvorfälle habe und seit der Schwangerschaft noch den Ischias. Vertretung bezahlt mir keiner. Auch nicht wenn das Baby da ist. Dann muss das arme Kind mit auf die Arbeit oder ich muss nochmals 300.-€ für ein Aufpasser bezahlen.
Somit will ich nur sagen: Ich wäre gern angestellt und hätte gern deine Probleme.Den Osteopathen zu bezahlen ist ein Kinkerlitzchen.
Aber nix für ungut. Viel Freude mit dem Baby
Susi

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Re: das tolle deutsche Sozialsystem... (vorsicht lang)

Antwort von silly1609, 22. SSW am 13.07.2006, 16:13 Uhr

Hi,

ich bin bei meinem Mann angestellt, weil in Nordhessen keine Jobs zu finden sind, und ich aufgrund einer vormals selbständigen Tätigkeit keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hab, und der ist Existenzgründer... ich arbeite für ihn stundenweise auf Rechnung bei einem Mandanten von uns, und bin auch die einzige Angestellte meines Mannes, so dass kein anderer eben mal einspringen kann. Wenn ich wegen der Schwangerschaft ausfalle springt uns der Auftraggeber ab, also kann ich Mutterschutzbestimmungen vergessen...
Ich muss aus besagtem Grund auch bis zur Geburt arbeiten, und muss auch danach ziemlich schnell wieder auf den Beinen sein, weil nämlich sonst 160 Leute wegen mir auf ihr Gehalt warten müssen, und ich glaube nicht, dass unser Auftraggeber hierfür Verständnis hat. Wenn Du privat versichert bist, bekommst Du ja wohl einen Großteil der Kosten auch von der KK erstattet. So what???
Und auf so ´nen Kommentar hab ich gerade noch gewartet, danke.

Silke

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