Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Ste206 am 04.11.2014, 13:32 Uhr

Bitte um Rat

Hallo, ich entschuldige mich m Vorraus wenn das hier etwas zu lang wird und manch einer sich zugemühlt fühlen sollte.

Ich hatte vor etwa 3 Jahren eine Fehlgeburt. Der Embryo hat sich nicht richtig entwickelt, hatte keinen Herzschlag. Es war ein absolutes Wunschkind und wir beide, mein damaliger Partner und ich, haben uns sehr darauf gefreut. Als es dann sicher feststand dass aus dem kleinen Würmchen leider nichts wird, war ich ziemlich am Ende. Hatte mehrfach Anfälle bei denen ich einfach anfing zu weinen und nicht aufhören konnte. Nach dem Abgang, war dann an sich keiner für mich da. Ich habe einen sehr liebenden Vate rund einen Bruder und sie sind Beide immer für mich da. Ich kann auch nachvollziehen dass keiner von Beiden wirklich wusste was denn tun oder sagen. Außerdem ist mein Vater eher ein Mensch der Problemen aus dem Weg geht, hatte selbst eine schwierige Kindheit.

Meine beste Freundin hat versucht mich zu unterstützen, wusste aber selbst auch nicht genau wie und wann. Ich selbst bin kein sehr emotionaler Mensch der über seine Gefühle redet. Was auch daher kommt dass meine Jugend nicht die Tollste war. Meine Mutter hat mich lange terrorisiert. Vor und während der Trennung von meinem Vater. Mir immer wieder gesagt wie wert- und nutzlos ich bin und ihr Leben erschwere. Nachdem sie mich dann mit 14 irgendwann um 22 Uhr vor die Tür gesetzt hat und ich fortan bei meinem Vater wohnte, hat sie mir Briefe geschickt in denen teilweise richtig heftige Sachen drin standen.

Mein Selbstwertgefühl war nicht sehr gesund, an sich nichts was meine Selbstwahrnehmung betraf. Darauf folgten mehrere Beziehungen, meine erste mit einem 5 Jahre Älteren "Mitschüler" der irgendwann nach den ersten 6 Monaten anfing mich zu schlagen. Ich habe fast 2 weitere Jahre gebraucht um einen Schlußstrich zu ziehen. Es ist nicht ganz so einfah wie manche Menschen sich das vorstellen, jemand behandelt dich schlecht also gehst du deiner Wege. Auf diese folgte eine weitere Beziehung voller Fremdgehen und krankhafter Eifersucht. Der Typ hat praktisch alle meine Konten, von Facebook bis Hotmail gehackt um Emails oder ähnliches durch zu lesen.

Danach lernte ich den Partner kennen von dem ich schwanger wurde. Alles war gut und wunderbar, bis seine Familie beschlossen hat sich selbstständig zu machen und dass er da mit einsteigen soll bsw muss. Ich hatte meine Arbeit und habe dann noch gratis ausgeholfen, weil es von mir erwartet wurde. An manchen Tagen 16 Stunden rumzulaufen und zu arbeiten war normal. Natürlich hat es die Beziehung belastet... Nach der Fehlgeburt war dann keiner mehr für mich da. Nicht die Familie für die ich mir den A**** aufgerissen habe und auch nicht mein damaliger Freund. Er meinte einmal als ich (mal wieder) am heulen war, ich soll nicht so ein Theater machen, könnte ja jetzt sowieso nichts mehr daran ändern. Als gar nichts mehr ging, bin ich zu einem Psychologen der mich mit "milden" (leichten?) Depressionen diagnostizierte. Da ich nicht von einem Allgemeinmediziner zum Psychologen geschickt wurde, wäre die Krankenkasse nicht dafür aufgekommen. Ich entschied also selbst damit umzugehen zu lernen.

Etwa 6 Monate lang habe ich vor mich hin vegetiert bis es langsam besser wurde. Ganz darüber hinweg gekommen bin ich erst etwa 1-2 Jahre später. DIe Beziehung zum Kindsvater ging in den 6 Monaten nach der Fehlgeburt den Bach runter.

Jetzt bin ich wieder schwanger - 15. Ssw. Mein Partner und ich sind seit 2 Jahren zusammen, leben zusammen. Es ist nicht ungewollt aber ungeplant. Finanziel stehen wir sehr gut da, das ist nicht das Problem. Ich panikier nur ständig und denke dauernd an eine mögliche Fehlgeburt. Lebe zur Zeit in England und habe von der Krankenkasse das Recht auf 2 Ultraschallunterschungen. In der 12. und der 20. Ssw. Wer mehr will, muss privat irgendwo hin und das kann schon mal ganz schön was kosten. Mein Freund kann meine Ängst nicht nachvollziehen. Immerhin ging es dem Baby ja in jeder Untersuchung, Arzt und Behamme immer gut. Dann habe ich noch Stress auf der Arbeit. Ich wechsele manchmal das Bürogebäude und in einem der Büros sitzen drei Männer, die sind wirklich anstrengend. Einer kann man mich einfach ausstehen (weil ich nicht mit ihm über andere herziehen will und nicht seiner Meinung war, Homosexuelle Paare sollten sich keine Rechte haben), der Zweite ist sehr gläubiger Muslime und ich setze im April halt fern einen Bastard in die Welt, während der Dritte einfach nur komisch drauf ist und neulich fragte ob ich denn wirklich Mutter werden wollte und leicht andeutete, ob ich das denn fertig bringen würde.

Es wird jetzt irgendwie alles zu viel. Es ist gar nicht wie in meiner ersten Schwangerschaft. Da war ich voller Freude und so. Ich kann mich gar nicht auf das Baby freuen, fühle außer der ständigen Panik auch keine emotionelle Bindung zu ihm/ihr. Kommt das vielleicht einfach noch? Ich hatte bisher einen Termin bei der Hebamme, die macht jetzt 6 Monate Pause. Habe eine Andere zugeteilt bekommen, habe sie aber noch nicht gesehen. Fühle mich nicht wirklich wohl dabei mit ihr darüber zu reden bei unserem ersten Termin... Keine Ahnung. Weiß nicht mehr was machen.

 
4 Antworten:

Re: Bitte um Rat

Antwort von Tinchenbinchen am 04.11.2014, 14:14 Uhr

Ich würde mir dringend noch mal therapeutische Hilfe suchen.
Um die Ängste und auch die Depressionen anzugehen. So was wird ja nach der Geburt im Zweifel nicht besser :(

Sonst kannst du vielleicht mal nach einer Selbsthilfegruppe oder derlei schauen?

Ich denke, du brauchst auf jeden Fall Unterstützung. Du trägst ja einiges mit dir herum.

Alles Gute!

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Re: Bitte um Rat

Antwort von Flowerrose, 35. SSW am 04.11.2014, 14:19 Uhr

Ich kann mich da nur anschließen, lass Dir helfen damit Du dich auf diese
Schwangerschaft einstellen kannst...das kleine Wesen in Deinem Bauch spürt wenn es Dir nicht gut geht.

LG

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Re: Bitte um Rat

Antwort von landmotte, 27. SSW am 04.11.2014, 17:25 Uhr

hallo,
die frage die sich mir stellt ist: wie steht denn dein jetziger partner zu dir? kannst du mit ihm über deine gefühle und ängste reden? gibt es in england beschäftigungsverbot wenn du es auf der arbeit nicht aushälst? und vor allem, hast du dort eine gute freundin, die für dich da ist?
ich wünsche es dir jedenfalls von herzen, dass du mit allem zurecht kommst und soviel hilfe wie möglich bekommst. notfalls auch von einem therapeuten.
lg, die landmotte

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Re: Bitte um Rat

Antwort von Ste206 am 04.11.2014, 18:27 Uhr

Vor dem "So was wird ja nach der Geburt im Zweifel nicht besser :(" habe ich wirklich am meisten Angst. Das ist auch der eigentliche Grund dass ich das hier reingeschrieben habe... Das will ich dem Kleinen auch nicht antun.

Auch dass sich die ganzen negativen Gefühlen schon während der Schwangerschaft auf das Baby aufwirken. Ist ja in einem gewissen Sinne Stress. Leider weiß ich gar nicht wie es um geistige Gesundheit hier in England steht...

Beschäftigungsverbot gibt es schon aber allgemein hat man sehr viel weniger Rechte. Ich kann als Schwangere bis 2 Wochen vor Geburtstermin arbeiten gehen (kann auch vorher in Mutetrschutz gehen, dann habe ich aber weniger lange für nach der Geburt), Nacht- und 12 Stunden Schichten sind total normal und man sich an sich nicht dagegen wehren. Vorallem nicht mit meinem Arbeitsvertrag. Mein Arbeitsgeber könnte mich einfach weniger beschäftigen, was ich dann natürlich am Ende des Monats zu spüren kriege. Könnte dann unter Umständen was juristischen dagegen vornehmen, aber mit der Schwangerschaft finden die bestimmt irgendeine Ausrede wieso sie mich doch nur schonen wollten. Abgesehen davon dass sich sowas ewig lange hinziehen würde.

Eine richtig gute Freundin habe ich hier leider nicht. Bin jetzt erst fast ein Jahr hier und kein sehr extrovertierter Mensch. Da ich auch nicht ständig im selben Büro arbeite, ist es leider noch komplizierter wirklich mit den Leuten eine Bindung aufzubauen. Mit meinem Partner kann ich meine Ängst schon bereden aber es hilft nicht. Er meint es nicht schlecht aber er ist ein purer Logiker. Leider hilft eine total logische und medizinische Erklärung wieso ich in diese Schwangerschaft zu 99% austragen können werde, nicht wirklich über meine unrationale Angst hinweg.

Obwohl ich mich lange dagegen gesträubt habe (man hat mir immer eingetrichert Therapeuten seien bloß was für Leute mit ein paar Schrauben locker) ist es wohl unbetreitbar, in dieser Situation, die beste Lösung.

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