Probleme beim Einschlafen

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: Probleme beim Einschlafen

Hallo Frau Dr. Benz, Frau Höfel hat mich sm Sie verwiesen und ich hoffe sehr Sie können mir helfen : mein Sohn 2 Jahre und 4 Monate macht in letzter Zeit Probleme beim Einschlafen. Von einem auf den anderen Tag wollte er nicht mehr alleine einschlafen, musste am Bett sitzen bis er schläft. Er protestiert nun auch beim Mittagsschlaf und es dauert sehr lange bis er dann schläft. Dachte vielleicht braucht er den Schlaf nicht mehr, aber ohne war er mittags total kaputt, ist sogar auf dem Dreirad eingeschlafen und beim Abendessen im Stuhl. Zudem schläft er ohne Mittagsschlaf nicht durch und ist schon um 5 wach obwohl er noch müde ist. Also Mittagsschlaf wieder eingeführt. Nun ist es mittags und abends das gleiche Theater. Er hampelt im bett rum und sagt er will nicht schlafen, er will raus, Mama soll raus. Wenn ich raus gehe zieht er den Schlafsack aus und klettert aus dem Bett. Wenn ich drin bleibe schreit er nur bis er sich dann nach Ewigkeiten hinlegt und will dass ich singe, danach stelle ich mich an die Türe wo ich stehen muss bis er eingeschlafen ist... Bitte helfen Sie mir was ich tun kann , erwarte bald mein 2. Kind und bin alleinerziehend und mit den Nerven am Ende. Vielen Dank und liebe Grüße

von tatinkatin am 10.02.2016, 20:17


Antwort auf: Probleme beim Einschlafen

Liebe Tatinkatrin, Mal abgesehen vom Wissenschaftlichen, habe ich tatsächlich schon mehrfach gehört und selbst die Erfahrunng gemacht, dass Kinder vor der Geburt Ihrer geschwister oft so eine Phase haben. Wissenschaftlich dokumentiert ist das meines Wissens noch nicht. Ich denke aber, dass es einfach daran liegt, dass selbst kleine Kinder die Veränderungen einer Schwangerschaft mitbekommen, dies sie irritiert und sie mit vermehrtren Anklammern reagieren lässt. Ich würde zwar nicht so weit gehen, dass sie die kommende Konkurrenz spüren, doch aber dass Mama nicht nur optisch einfach irgendwie anders ist. Nun zu Ihrer Frage: Ich kann Ihnen allenfalls einen Weg zeigen, wie Hilfe aussehen könnte. Doch diese Forum kann natürlich keine echte Lebenshilfe bieten. Ich denke aber, dass genau das in Ihrem Fall wichtig wäre. Noch haben Sie Zeit, sich um diese Dinge zu kümmern und vorzusorgen. Sie sollten daher nicht länger abwarten und HIlfe und Unterstützung organisieren. Alleinerziehnd und zwei Kinder ist sicher eine Herausforderung, doch diese müssen Sie trotz fehlendem Partner nicht alleine meistern. Kontaktieren Sie doch mal die Frühen Hilfen, Das Jugendamt und suchen Sie zumindest eine stundenweise Betreuung für Ihren Großen. Auch Einrichtungen, die Schwangerschaftskonfliktberatungen anbieten, kümmern sich nicht nur um die Frage der Abtreibung, sondern beraten allgemein Famillien. Machen Sie einen Plan für die Zeit nach der Geburt und gucken Sie, wer Ihnen alles helfen kann. Dann wirkt die ganze Situation vielleicht nicht mehr so bedrohlich und Sie können mehr Gelassenheit aufbringen, was Ihnen drei sicher nutzt. Was das Thema Einschlafen betrifft, so sollten Sie darauf achten, dass dieses Thema nicht zum Machtspiel wird. Fahren Sie eine Linie und bleiben Sie dieser treu! Meine Ideen: a) Nach dem gemeinsamen Abendritual, belieben Sie noch ca. 10 Minuten und gehen dann für zwei Minuten raus. usw. Das wiederholen Sie Tag für Tag und steigern dabei die Zeitabstände. Igrndwann können Sie dann auch die Zeit nach dem Ritual reduzieren. Ahcten Sie aber darauf, dass Sie ruhig bleiben und im Zimmer nicht viel Theater machen. Ist Ihr Sohn aufgestanden, legen Sie ihn wieder hin, streicheln ihn kurz und sagen kurz "es ist jetzt Schlafenszeit, alles ist ok" und gehen wieder raus. b) Alternativ können Sie gucken, ob Sie sich mit der Idee des Familienbettes anfreunden können. Dies wäre aber nur dann eine stressfreiere Variante, wenn auch Sie dabei schlafen können und sich wohl fühlen. Gesetze dafür oder dagegen gibt es nicht! Sie kennen Ihren Sohn und sich und können daher auch eine richtige Entscheidung treffen! In diesem Sinne, alles Gute und viel Kraft! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 12.02.2016