Update zu unserem London-Familien-Konflikt

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit hatte ich euren Rat bezüglich unserer London-Reise eingeholt, an die sich Familienmitglieder dranhängen wollten. Ihr erinnert euch vielleicht.
Wir hatten in unserer Kernfamilie damit gerungen und uns für die in meinen Augen richtige Ablehnung entschieden.
Ich möchte euch gerne ein Update geben, was letztendlich passiert ist. Habe länger überlegt, ob ich berichten soll.

Als wir buchstäblich mit gepackten Koffern in der Tür standen, um zum Flughafen aufzubrechen, bekommen wir eine Nachricht von anderen Mitgliedern aus diesem Teil der Familie. Wir helfen uns wechselseitig, wenn jemand im Urlaub ist. Die versorgen unsere Katzen, stellen den Müll an die Straße und hatten zugesagt, die Handwerker am nächsten Tag reinzulassen. Das alles haben sie in dem Moment abgesagt. Aus purer Rache, weil wir die anderen Familienmitglieder nicht mitnehmen und engmaschig betreuen wollten.

Wir haben spontan versucht, noch jemanden für die Katzen aufzutreiben, was aber so kurzfristig nicht möglich war. Wir waren schon eingecheckt und wollten wirklich gerade los zum Flieger, es war also sehr kurzfristig. Die nächsten Nachbarn waren ebenfalls weg und die anderen sind berufstätig, also nicht greifbar und konnten nicht eingeplant werden. Für den Müll, klar, kein Problem, aber nicht für den Rest. Wir haben zwar ein gutes Netzwerk, aber die haben natürlich auch Kinder und Jobs und Pläne.

Kurzum, wir haben es noch eine Weile versucht und am Ende habe ich meine Familie zum Flughafen geschickt und bin zuhause geblieben. Der Handwerkereinsatz war nötig und so lange kann ich die Katzen nicht unversorgt lassen. Das wusste die Familie auch ganz genau und hat bis zur letzten Minute gewartet.

Hätte ich mehr Zeit gehabt und wäre ich nicht schon eingecheckt gewesen, hätte sich vieles leichter handhaben lassen, z.B. einzelne Stornierungen, aber so war es nicht mehr möglich. Und das wussten die auch ganz genau.

Ich bin ziemlich enttäuscht, traurig und wütend. Hatte Theater- und Konzertkarten, Afternoon-Tea und ein Abendessen gebucht, genauso wie eine Massage in meinem Lieblings-Spa, und mich auch sonst auf die Tage mit meiner Familie in meinem liebsten Land gefreut. Von dem Geld mal abgesehen, das nun futsch ist.

Entschuldigt den langen Text. Für mich ist das immer noch wie ein falscher Film. Hätte nie gedacht, dass Menschen sowas machen. Und ja, ich hätte meinen Mann hier lassen können. Er hätte genauso verzichtet. ich weiß nur nicht, wie viel Spaß ich in London gehabt hätte und bin darum lieber hier geblieben. Er wird sich etwas als Alternative einfallen lassen. Die Sache mit der Familie diskutieren wir noch. Denn das geht wirklich gar nicht.

LG und danke, terkey
der gerade klar geworden ist, wer uns vielleicht neulich die Reifen aufgestochen hat...