Frage: Zwang durch Erziehungsberater

Hallo Frau Bader, meine Situation sieht wie folgt aus: Unser Sohn besucht die dritte Klasse. Er hat Probleme in der Schule, verweigert sich, oft zu 100%. Klassenarbeiten schreibt er mit und hat meist Einsen, manchmal Zweien. Am Unterricht nimmt er größtenteils gar nicht teil, holt nicht seine Sachen aus dem Ranzen. Sprich er ist lediglich körperlich anwesend. Es steht die Vermutung (aufgrund von durchgeführten Intelligenztests) im Raum das er Hochbegabt ist. Wir haben auch mit dem Zentrum für Erziehungshilfe zusammen gearbeitet, wo ein Herr sich ab und zu (eigentlich war einmal die Woche vereinbart, oft waren aber wochenlange Pausen dazwischen) 2 Std. zu unserem Kind in den Unterricht gesetzt hat und ihn animieren sollte mitzumachen. Er geht außerdem zweimal die Woche zum Kinderpsychologen und in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt wurde der Besuch einer Tagesgruppe vereinbart wo er auch die Hausaufgaben macht und mit Kindern in Kontakt kommen soll. In der Klasse ist er sehr außen vor weil die Kinder sein Verhalten seltsam finden. Ich habe auch nochmal unseren Hausarzt aufgesucht und um Rat gefragt und er sagte mir ich könnte mit unserem Sohn in eine psychosomatische Klinik gehen und hat mir auch eine vorgeschlagen. Die Idee fand ich nicht schlecht und ich habe alles notwendige organisiert und wenn die Krankenkasse zusagt können wir in 2 Monaten dort hin. Zwischenzeitlich gab es ein Zusammentreffen mit diesem Herrn vom Zentrum für Erziehungshilfe der zu mir sagte das er eine stationäre Diagnostik einfordert, und zwar das unser Sohn ALLEINE dort hingeht. Wir sehen die Dringlichkeit für so etwas nicht, ganz zu schweigen davon das ich mein Kind nicht 8 Wochen irgendwo alleine hinschicke, schon gar nicht wenn ich die Möglichkeit habe so etwas mit ihm zusammen zu machen. Dieser Herr warf mir nun plötzlich vor das ICH wohl eine schlimme Kindheit gehabt hätte und tief traurig wäre (was ich ein Unding finde das er so etwas einfach "diagnostiziert") und das ich das auf meinen Sohn übertragen würde, sodass er sich wiederum so verhalten müsse wie er das tut. Deswegen drohte er mir an mich beim Jugendamt wegen Gefährdung des Kindeswohles anzuzeigen wenn wir nicht in seinem Sinne handeln, sprich unseren Sohn alleine zu einer stationären Diagnostik schicken. Ich bin wirklich entsetzt! Was sollen wir tun?

von Nina222 am 16.10.2015, 23:11



Antwort auf: Zwang durch Erziehungsberater

Hallo, Frage ist erstmal, dass eine offizielle staatliche Institution ist. Wenn das Jugendamt schon mit drin steckt, würde ich auf jeden Fall mit denen kooperieren und das mit dem Jugendamt klären. Ich hatte grade einen ähnlichen Fall, da hat die Mutter sich einen staatlichen Institutionen gegenüber verweigert. Daraufhin ist ihr das Kind weggenommen worden. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 19.10.2015