Frage: Zukunftsängste

Hallo Frau Bader, im Partnerschaftsforum hat man mir geraten, Ihnen auch mein Problem zu schildern, da Sie vielleicht helfen können. Ich kopiere somit den Text einfach mal hierher: Also ich heiße Carmen, bin 26 Jahre alt, seit 4 Monaten verheiratet und in der 36. Woche schwanger. Es ist so, mein Schatz (wir sind 3,5 Jahre zusammen) hat letztes Jahr eine Umschulung abgeschlossen und ist seit August in einer Firma beschäftigt, diesen Monat läuft dann die Probezeit ab. Sein Chef ist der totale Ausbeuter, zahlt nur für 40 Stunden/Woche, aber es werden ständig Überstunden erwartet, die weder gutgeschrieben noch ausgezahlt werden. Mein Mann arbeitet immer 45-60 Stunden/Woche. Dafür muss er sich auch noch anmotzen lassen, dass er unkonzentriert ist etc. was mich aber nicht wundert, wer ist das nicht nach 10 Stunden arbeiten, wenn man die unterschiedlichsten Aufgabengebiete (Telefondienst, Schreibarbeiten, Lieferungen ausfahren und Warenlageraufbereitung) gleichzeitig super gut erledigen soll. Muss noch dazu erwähnen, dass mein Schatz auch nicht gesund ist. Er leidet seit 4 Jahren an MS, aber soweit gings ihm eigentlich die letzte Zeit ganz gut, bis auf die Konzentrationsstörungen. Wir haben schon öfter darüber geredet, dass er in dieser Firma nicht glücklich wird und dass sich das auch nie ändern wird. Sein Chef ist von "natur" aus sehr unkoordiniert und unorganisiert und das ist schon seit 5 Jahren so, hat er von Arbeitskollegen erfahren. Ausserdem ist der Lohn auch nicht wirklich toll (2000 € brutto) und regelmäßig zahlen tut er auch nicht. Heute hatte mein Mann schon zwei Kreißlaufzusammenbrüche. Er würde am liebsten sofort kündigen, da er das nicht mehr schafft. Ich habe ihn noch nie so fertig erlebt. Hab ihm jetzt geraten zum Arzt zu gehen. Hab jetzt irgendwie wahnsinnige Angst, dass wir das finanziell nicht schaffen. Da wir auch in Miete (750€) wohnen, und da ich ja auch nicht mehr arbeiten gehe. Kriege noch bis Mitte April MuSchu-Geld. Andererseits bringt es ja auch nix dort weiter zu arbeiten, wenn er dort nur unglücklich ist und sich aufregt - das fördert nur Schübe (krankheitstypisch). Andererseits ziehen wir spätestens im Oktober ins eigene Haus ein, das ist auch schuldenfrei und diese Zeit müsste ja irgendwie zu überbrücken sein. Mein Chef hat für mich auch schon eine Nachfolgerin eingestellt, da er im Vorfeld gefragt hat, wie lange ich zu Hause bleiben möchte und ich hatte da 2 Jahre angegeben. Ach irgendwie bin ich jetzt voll fertig, weiss nicht wie es erst mal weitergehen soll. Vielleicht haben Sie einen Tip für mich. LG Carmen

Mitglied inaktiv - 09.01.2006, 18:56



Antwort auf: Zukunftsängste

Hallo, wenn er kündigt, bekommt er zwar 1 Jahr lang Arbeitslosengeld, danach aber nur noch HArzt IV. Ich würde an seiner Stelle in der ungekündigten Position nach etwas anderem schauen. Oder Sie reden mit dem AG, dass Ihr Mann kündigt u EZ nimmt u Sie weiter arbeiten. Gruß, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 10.01.2006