Frage: Widerspruch Kita?

Hallo liebe Nicole Bader. Als erstes möchte ich Ihnen schreiben, dass ich und mein Mann Berufstätig sind. Ich habe heute erfahren, das meine Tochter aus der Kita eventuell raus muss. Der Grund wäre: (die erst vor 6 wochen in die Kita angefangen hat) ständig weint und mich sucht. Er behauptet, es sei für die andere Kinder nicht gut wenn sie ständig weint. Ich habe gehört, das bei vielem Kindern bis sie sich eingewöhnen, auch bis zu 3 monate dauern kann. Heute hat der Leiter mich angesprochen das ich bis nächste woche Schauen muss. Falls sie immernoch weint er will sie (un)gern rausnehmen. Meine Frage ist: ist es wirklich so leicht, das ein Kind einfach so aus der Kita raus muss? Ohne unsere erlaubnis darf doch sowas nicht passieren oder? ist es überhaupt gesetzlich erlaubt dass einfach ein Kind raus kommt nur weil sie weint? (Es ist eine stättische Kita Referat für Bildung und Sport) Liebe Grüsse.

Mitglied inaktiv - 14.10.2019, 16:28



Antwort auf: Widerspruch Kita?

Hallo, es gibt einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz und einen Vertrag. Kündigen kann der KiGa nur aus außerordentlichem Grund. Frage ist, ob dies hier der Fall ist. Es scheint ja ein ungewöhnliches Verhalten des Kindes vorzuliegen (ohne Grund wird ja nicht die Kündigung angedroht). Ob dies hier so ist kann ich aucf die Ferne nicht beurteilen. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 15.10.2019



Antwort auf: Widerspruch Kita?

Die Kita kann unter bestimmten Umständen auch einen Betreuungsvertrag kündigen. Frage wäre hier aber erst mal: wie lief denn die Eingewöhnung? Wurde vernünftig eingewöhnt sprich: du warst zunächst mit dabei, bis Kind sich auch von dir gelöst hat und die Gruppe erkundet hat, du dann erst mal für 10 Min den Raum verlassen hast und das ausgeweitet wurde, bis sie eben wirklich Vertrauen gefasst hat und sie zB den ganzen Vormittag ohne dich bleiben konnte? Eingewöhnung heißt ja nicht, abgeben und dann dauert es eben x Wochen bis Kind aufhört zu weinen. Es gibt sicher auch Kinder, die noch nicht bereits sind, sich fremdbetreuen zu lassen und es zu einem späteren Zeitpunkt mehr Sinn machen würde. Wenn Kind sich eben gar nicht beruhigen lässt und auch trotz guter Eingewöhnung und langsamen Schritten zur Loslösung keine Verbesserung zu sehen ist. Dann ist es ja sogar gut, dass die Leitung darauf hinweist, dass es für das Kind so auch nicht wirklich gut ist. Wie alt ist euer Kind denn überhaupt? Evt. würde eine Tagesmutter mehr Sinn machen als eine Kita. Was mich wundert - wurdet ihr denn im Verlauf der 6 Wochen nicht schon vorher mal zu einem Gespräch gebeten? Es gab keine Gespräche dazu, wie es läuft und wie man versuchen wolle, es doch noch zu schaffen, dass sie sich eingewöhnt? Ob ihr gegen die Kündigung vorgehen könnt, wird eben auch davon abhängen, wie lange für die Eingewöhnung eingeplant war und wieviel Bemühungen die Kita bisher schon unternommen hat. Was steht denn im Vertrag zur Eingewöhnung bzw. was wurde mit euch dazu besprochen?

von cube am 15.10.2019, 09:10



Antwort auf: Widerspruch Kita?

Hallo nochmal. Ich danke dir vielmals. Meine Tochter ist erst 3j. alt. Die haben mir schon oft gesagt das sie ab und zu weint aber war nie ein ernst gespräch gewesen. Sie sagten nur: "ah es wird schon" und dann bekam ich einen schock nach dem der Leiter mir so etwas gesagt hat. Ja, aber ohne meine Wille darf er doch nicht raus schmeißen, nur weil sie weint? Ich arbeite 8 std am tag. Und mein Mann genauso. Wo soll ich das Kind hinstellen, wenn sie nicht mehr in die Kita geht? Für mich war dieses gespräch mit Leiter eh Unsinn.

Mitglied inaktiv - 15.10.2019, 10:26



Antwort auf: Widerspruch Kita?

Naja, das Gespräch als Unsinn zu bezeichnen hört sich jetzt nicht so an, als wenn ihr mit der Kita gemeinsam an dem Problem arbeiten wollt. Ich kann mich natürlich täuschen, aber es hört sich ein bisschen so an, als wenn ihr meint, das ist nun das Problem der Kita und ihr seid da aus der Verantwortung. Zumal es ja vorher durchaus die Hinweise gab, das euer Kind nicht so richtig gut eingewöhnt ist und sich noch schwer tut. Jetzt habt ihr noch das Problem, das ihr beide bereits wieder arbeitet und gar keine Zeit hättet, nochmal neu einzugewöhnen. Mhh ... also du sagst selbst, Eingewöhnung kann bis zu 3 Monate dauern - gehst aber selbst bereits wieder arbeiten. das passt doch irgendwie nicht richtig zusammen bzw. nach zu kurz eingeplanter Zeit für die Eingewöhnung von eurer Seite aus. Wenn die Kita der Meinung ist, das Kind ist eigentlich noch nicht wirklich eingewöhnt, ihr aber Gespräche darüber als Unsinn empfindet und auch gar keine Zeit habt, nochmal mit in die Kita zu gehen um eurem Kind da mehr Sicherheit zu geben, befürchte ich, die Kita wird euch genau aus dem Grund kündigen können. Das hat nichts mit "gegen euren Willen" zu tun - sondern mit Problemen in der Zusammenarbeit und mißglückter Eingewöhnung. Ich würde euch raten, nochmal ein ruhiges Gespräch mit der Leitung zu führen. Nachzufragen, was diese denn vorschlagen würde, um die Eingewöhnung doch noch zum Erfolg werden zu lassen. Arbeitet mit denen zusammen und versucht gemeinsam für eurer Kind eine gute Lösung zu finden.

von cube am 15.10.2019, 11:20



Antwort auf: Widerspruch Kita?

Eigentlich stellt sich doch die Frage, warum will man in kauf nehmen das das Kind weiter leidet. Den normalerweise sollte das Kind soweit eingewöhnt sein das es nicht dauernd weint. Im Grunde genommen das übliche Problem, Betreuungsplatz erst kurz vor knapp und kind soll da durch. Nur zieht hier eben der KiGa im Interesse des Kindes die Reissleine. Das darf er durchaus wenn sie sehen das das Kind unter der Situation leidet.

von Felica am 15.10.2019, 19:43



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