Sehr geehrte Frau Bader! Wir haben heute einen "bösen" Brief vom Jugendamt erhalten. Es geht um die Vorsorgeuntersuchung (in NRW). Vorab möchte ich sagen, dass ich die Vorsorgeuntersuchungen für absolut richtig und sinnvoll sehe! Bisher haben wir für beide Kinder auch immer alle Termine wahr genommen. Allerdings ist immer das Problem, dass die Termine mit zunehmendem Kindesalter Monate oder Jahre auseinander liegen und man die Termine deshalb leicht mal vergisst. Ein Erinnerungsschreiben (von wem auch immer) finde ich an dieser Stelle durchaus hilfreich. Leider haben wir die U7a bei unserer Tochter vergessen (aus o.g. Grund), und ebenso auch nach dem ersten Erinnerungsschreiben. Das war kein böser Wille, wir haben es wirklich nur vergessen. Wir sind mit unseren Kindern regelmäßig beim Kinderarzt, und zusätzlich ständig auch bei verschiedenen anderen Spezialisten (HNO, Augenarzt etc.). Die Kinder sind also ständig unter ärztlicher Kontrolle. Dann kam ein zweites Schreiben vom Jugendamt. Der Ton in diesem Schreien war schon recht fordernd. Und das, obwohl die Vorsorgeuntersuchungen immernoch gesetzlich freiwillig sind. Wir haben jedenfalls den Termin bei unserer Kinderärztin gemacht. Allerdings ist dieser erst in 3 Wochen, früher ging es bei der Ärztin nicht. Ich habe dem Jugendamt aber nun nicht wie gefordert sofort von dem Termin unterrichtet. Man sollte es SCHRIFTLICH nachweisen, was ich schon einigermaßen unverschämt finde. Heute, nur wenige Tage später, kommt plötzlich ein Brief, indem das Jugendamt innerhalb von nur 3 Arbeitstagen einen Besuch bei uns zu Haus ankündigt, und zwar mitten am Tag, zur Mittagszeit. Ich muss sagen, ich finde die Art und Weise unverschämt, unangemessen, und ich fühle mich regelrecht kriminalisiert. Ich finde es auch dreist, dass der Termin so extrem kurz angesetzt wird, und nicht einmal gefragt wird, ob man Zeit hat. Es wird nicht einmal um eine Terminbestätigung gebeten. Was machen denn Leute, die berufstätig sind?! Da wird gar nicht nach gefragt. Viele bekommen so kurzfristig ja gar nicht frei, steht dann einen Tag später die Polizei vor der Tür...? Das Jugendamt möchte zu diesem Termin (Mittags) auch das Kind kennenlernen. Ungefragt wird davon ausgegangen, dass das Kind zu Hause ist. Das Kind ist aber 3 1/2, besucht seid einem Jahr den Kindergarten und ist zu dieser Zeit wie an jedem Wochentag im Kindergarten. Das ist doch in unserem Erziehungs- und Bildungssystem bei einem Kind in diesem Alter der Normalfall. Wie kann das Jugendamt davon ausgehen, dass das Kind zu Hause ist?! Auch wenn es in NRW irgendwelche Verordnungen dafür gibt, bin ich nicht bereit, mir dieses Vorgehen des Jugendamtes gefallen zu lassen. Kindesmisshandlungen u.ä. sind schlimm, aber deswegen ALLE Eltern zu krimilanisieren, die eine - eigentlich FREIWILLIGE - Leistung nicht sofort wahrnehmen - halte ich für völlig überzogen und unangemessen. Ich bin absolut dagegen, dass das Jugendamt zu uns ins Haus kommt. Nicht, weil wir etwas zu verbergen hätten, sondern wegen deren unverschämten und kriminalisierenden Vorgehensweise. Wie ist die genaue rechtliche Lage zum Thema Vorsorgeuntersuchungen in NRW? Was kann ich ggf. gegen dieses - aus meiner Sicht überzogene - Vorgehen des Jugendamtes tun? Jana
Mitglied inaktiv - 21.10.2010, 18:55