Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Hallo, unsere Tochter ist am 10.01 geboren und hat einen schweren herzfehler gehabt! Am 17.07 wurde sie operiert. Mein Mann, mein Sohn und ich befinden uns momentan im Ronald Mc Donalds Haus. Mein Mann hat einen Krankenschein wegen psychischer anpassungsschwierigkeiten. Wir haben beide unsere Schwierigkeiten zu begreifen und zu verarbeiten was mit unserer Maus passiert. Der Krankenschein geht bis zum 09.02 und heute kam eine whats App von seinem Arbeitgeber ob er ihm konkret zusagen kann das er am 12.02 wieder kommt da er einen Auftrag vom Kunden bekommen könnte. Für uns hört sich das gabt nach Erpressung an so nach dem Motto wenn du nicht wieder kommst kann ich diesen Auftrag nicht annehmen. Da noch nicht absehbar ist wann unsere Tochter nach Hause darf würde mein Mann sich auch weiterhin einen Krankenschein nehmen um zu garantieren das er und auch unser älterer Sohn hier bei uns bleiben können. Wir sind uns unschlüssig was er seinem Chef am besten antworten kann da er ihn so unter druck setzt und was es vielleicht für konsequenten haben könnte. Können sie uns da einen Tipp geben und uns ggfl. Über Konsequenzen aufklären? Vielen Dank und einen schönen Tag noch!

von Naddel113 am 05.02.2018, 11:51



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Hallo, eentweder Ihr Mann ist selber krankgeschrieben, dann muss er die Verlängerung der Krankschreibung dem Arbeitgeber mitteilen. Oder er hat die Betreuung des anderen Kindes übernommen und agiert sozusagen wie die Kranken kassenmäßige Haushaltshilfe. Da muss aber die Krankenkasse und auch der Arbeitgeber entsprechend involviert werden. So furchtbar ihre Situation ist, man kann jetzt nicht einfach zu Hause bleiben, dann riskiert er seinen Job. Und, das kann ich als Arbeitgeber gut verstehen, sein Chef muss planen. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 06.02.2018



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Es ist zu unterscheiden ob der Vater des Kindes tatsächlich aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig ist oder ob er sich lediglich weiter Krankschreiben lässt, um bei Euch zu bleiben. Notwendig ist dies bzgl. Betreuung ja nicht, auch wenn der Herzenswunsch verständlich ist. Elternzeit melden ist keine Option oder Urlaub nehmen, Überstunden absetzen? Ich halte die Vorschläge für am rechtlich Saubersten. Wenn er sich auch weiterhin nicht arbeitsfähig fühlt, kann natürlich auch die AU Anwendung finden. Zu beachten gilt nach 6 Wochen gibt's Krankengeld. Dann aber bitte nicht argumentieren: "Da noch nicht absehbar ist, wann unsere Tochter nach Hause darf, würde mein Mann sich auch weiterhin einen Krankenschein nehmen." Menschlich verständlich aber rechtlich klingt das nach Betrug... Bg

Mitglied inaktiv - 05.02.2018, 12:02



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Übrigens: Ich halte die Frage des AG für verständlich und es klingt nicht nach Erpressung. Er muss halt planen und er kann den Auftrag scheinbar nur annehmen, wenn sich der Vater des Kindes um die Umsetzung kümmert. Spielt mit ehrlichen Karten. Ihr wisst es einfach nicht...

Mitglied inaktiv - 05.02.2018, 12:16



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Wenn dein Mann wirklich psychisch nicht in der Lage ist, dann muss er sich weiter krank schreiben lassen - wenn er nur die Betreuung des kleines Sohnes ist, ist das rechtlich strafbar, da er sich unter falschen Tatsachen ein Attest erschleicht. Er sollte dem AG also mitteilen können, ob er wieder kommt oder nicht! Die Frage des AG ist völlig legitim. Nach 6 Wochen fällt dein Mann ins Krankengeld. Rechtlich hat es bei bestehendem AV und ohne Befristung keine Relevanz. Ansonsten kann der AG, wie jeder AG es kann, fristgerecht kündigen. Liebe Grüße

von Colien07022004 am 05.02.2018, 12:56



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Wunderbar wir man hier sofort als kriminell hingestellt wird, obwohl ich dabei geschrieben habe das wir beide als Eltern Teil mit der momentanen Situation nicht gut zurecht kommen. Rein körperlich geht es meinem Mann prima, er konnte sich aber schon vor der Geburt kaum noch auf die Arbeit konzentrieren und hat kaum geschlafen und das ist noch nicht besser geworden. Er wie auch ich leiden mit unserer Tochter und ich glaube jeder der uns als kriminell darstellt sollte sich vielleicht fünf Minuten in unsere Lage versetzten!! Wenn das eigene kind eine woche nach der Geburt eine schwere op benötigt und es unklar ist ob diese gut ausgeht. Ich hoffe die leute die denken wir machen uns strafbar schämen sich in Grund und Boden. Auch die Betreuung des großen ist nicht gegeben wenn mein Mann wieder nach hause müsste, müsste er ihn mit nehmen. Sonst kann ich nicht zu meiner Tochter, da er nicht mit auf ihr zimmer darf!!!! Das heißt er könnte so oder so nur bis 12 arbeiten weil bis dahin wäre er bei der Tagesmutter.

von Naddel113 am 05.02.2018, 13:45



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Na, so einfach ist das mit dem: "Der AG kündigt den AN einfach fristgerecht." zum Glück nicht ;-) Damit würde er nicht durchkommen. Schuldig ist der AN dem AG auch nichts. Die Bescheinigung geht bis 09.02. Er muss heute noch nicht wissen, wie es ihm am Sonntag, den 11.02. psychisch geht. Rein rechtlich reicht es, wenn er Montag auf Arbeit erscheint oder den nächsten Schein hinlegt. Netter wäre es er meldet sich Freitag bereits mit einer Tendenz. Heute würde ich mich dazu absolut nicht äußern... Bg

Mitglied inaktiv - 05.02.2018, 13:49



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Naddel113 Bei Deinem letzten Beitrag ärgert man sich doch, dass man überhaupt geantwortet hat. Außnahmesituation rechtfertigt nicht alles. Schreib im Forum für kranke Kinder. Da geht's um Emotionales. Bg

Mitglied inaktiv - 05.02.2018, 14:02



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Du solltest vll einmal aufhören, jetzt so um dich zu hauen! Keiner umstellt hier etwas "kriminelles", sondern du wolltest die rechtlichen Konsequenzen hören. Wenn dein Mann psychisch nicht in der Lage ist, dann ist doch die Krankschreibung legitim! Ist die Krankschreibung, weil es keine Betreuung für den kleinen Sohn gibt, dann ist sie nicht rechtens und falsch - Ergo Betrug. Das ist ja wohl eine ziemlich eindeutige Feststellung. Wir haben eine schwerst kranke Tochter, die seit Jahren gegen eine Krankheit kämpft, die unheilbar ist. Ich bin daheim, mein Mann auf Arbeit, ich bin monatelang in der Klinik, mein Mann auf Arbeit und bei der Großen. Emotionalität bringt dich da auch nicht weiter, denn für alle gilt die knallharte Realität, mehr leider nicht. Solange ihr euch Elterngeld und Krankengeld leisten könnt, dein Mann nicht einem KS holt, weil ein Kind nicht betreut ist, ist doch alles rechtlich in Ordnung. Ansonsten eben nicht, da gibt es keinen "das Kind ist schwer krank" Bonus! Leider und da sollte der Staat dringend nachbessern, weil man immer sehr benachteiligt ist! Deiner Tochter alles Gute, euch viel Kraft und Optimismus für die schwere Zeit!

von Colien07022004 am 05.02.2018, 14:30



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Ich verstehe, daß ihr euch in einer schwierigen Situation befindet und emotional sicher sehr angespannt seid. Aber: Niemand hat dich hier als kriminell bezeichnet, lediglich von einer rechtlich am saubersten-Lösung gesprochen. Und das war eher so gemeint, daß diese Lösungen für euch eine Sicherheit mit sich bringen, der AG dann nicht zwischendurch anruft und euch Druck macht. Tatsächlich sehe ich auch nicht, daß der AG euch mit seiner Nachfrage Druck macht - im Gegenteil: er fragt extra nach bzgl. der Planung in der Annahme, daß dein Mann evt. noch nicht kommt/kommen kann - so könnte man die Nachfrage des AG auch verstehen, oder? Was dein Mann machen kann: sicher wird er noch einen Arzttermin haben, bei dem entschieden wird, wie es weiter geht. Das kann er dann auch dem AG sagen. Ganz normal also. Versteh mich nicht falsch - ihr seid in einer schweren Situation, aber der AG hat bei allem Mitgefühl eben einen Betrieb zu führen. Er hat auch den anderen Mitarbeitern eine Fürsorge/Sorgfaltspflicht gegenüber und die beinhalte eben auch, sich um Einsatzplanung und Aufgabenverteilung zu kümmern.

von cube am 05.02.2018, 14:32



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

wenn man neutral alles durchliest, waren es eher gutgemeinte Ratschläge. Keiner unterstellt euch etwas! es geht darum das wenn ihr etwas falsch ausdrückt vor dem Arbeitgeber oder etwas macht das eben nicht rechtlich sauber ist, ihr noch ein Problem mehr habt! dein Mann könnte seinen Job verlieren. jeder hat Verständnis für so eine extreme Lage, andererseits seid ihr nicht die einzigen...ich wäre nach der Geburt unserer Tochter fast gestorben und lag im Koma auf Intensivstation, unsere Tochter war lange auf der Frühchenintensiv...mein Mann musste aber sich weiterhin um die Firma kümmern, sonst wäre unsere ganze Existenz verloren gewesen...diese Belastung war auch nicht einfach...jeder hat sein Päckchen zu tragen. und die Frage des Chefs finde ich nicht so formuliert, das er euch unter Druck setzen will, sondern das er halt planen muss, wenn dein Mann nicht kommt dann plant er eben anders. Solche Ausfälle sind für kleine Firmen oftmals ein Riesenproblem, man hat Verträge zu erfüllen, Löhne und Rechnungen zu bezahlen, mit Nächstenliebe allein gehts nunmal nicht.

von littlestarling82 am 05.02.2018, 15:03



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Mir fällt eines auf, der AG fragt etwas - was völlig ok und verständlich ist. Ihr unterstellt "Erpressung". Ihr bekommt hier völlig neutrale Antworten zum rechtlichen - und schon kommt, andere würde euch Betrugsabsichten unterstellen. ich würde mal sagen, JEDER von uns war in seinem Leben schon mal in absoluten Ausnahmesituationen. Das es einem da schlecht geht und man empfindlicher ist, völlig verständlich. Aber andere deshalb angreifen und beschimpfen - das geht nicht. Evtl denkst du mal drüber nach - auch wenn es schwer fallen mag, das nicht jeder dir und deiner Familie Böses will. Aber das ihr- so hart es klingt - auch nicht der Mittelpunkt aller seit und alle nur auf euch Rücksicht nehmen müssen. So oder so, ich wünsche eurere Tochter alles Gute - auch ich hatte nämlich eine Herz-OP vor mir bei der ich gerade eben noch so von der Schippe gesprungen bin. Die Ärzte heute sich echte Meister - sie werden ihr absolut bestes geben.

Mitglied inaktiv - 05.02.2018, 17:31



Antwort auf: Vater mit veim Kranken Kind, Arbeitgeber stellt Forderungen

Ich verstehe dass auch nicht als Forderung... Eher als Nachfrage Nur mal als Denkanstoß. Mein Mann arbeitet in einer großen Firma und spielte immer mit.offenen Karten. Zum Beispiel ist er mal früher aus der Nachtschicht gekommenen, weil ich mit argen Schmerzen im Bett lag. Dann waren zwar 4 Tage frei, der Meister hat jedoch schon montags nachgefragt ob er am Mittwoch arbeiten kommt. Warum, einfach damit geplant werden kann und evtl ein Leiharbeiter angefordert werden kann. Letzten Monat bin ich gestürzt und mein Mann hatte Spätschicht. Trotzdem durfte er heim und er sollte sich melden, ob er die Nachtschichten noch frei braucht. Und selber war er im Herbst langzeitkrank geschrieben, trotzdem bestand Kontakt zur jeweiligen Schicht.

Mitglied inaktiv - 06.02.2018, 07:23



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