Frage: Stiefkindadoption

Die Tochter meines Mannes (10 Jahre alt) ist mit dem Wunsch gekommen, das mein Mann doch einer Adoption durch den Stiefvater zustimmen möge. Es ist leider so, das das Kind, keinen Kontakt zum leiblichen Vater haben möchte und wir sie somit seit 3 Jahren auch nicht mehr gesehen haben, geschweige denn etwas gehört haben. Bis dieser Brief vor zwei Wochen kam. Meine Mann wird schweren Herzens dem Kind diesen Wunsch erfüllen.Nur wissen wir so gar nicht, welche Wege wir gehen müssen. Wie so ein Verfahren abläuft, wie lange das dauert und wie sich das auf den Unterhalt, den wir in erhebllicher Höhe zahlen, auswirkt. Da das Ganze schon schmerzhaft genug ist, wollen wir das auch nicht unnötig hinauszögern. Für ein paar Antworten wäre ich sehr dankbar. LG Nine

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:22



Antwort auf: Stiefkindadoption

Hallo, in seiner Situation würde ich das sehr gut überlegen - sie ist noch ein Kind und vielleicht bereuen es beide hinterher - man kann es nicht rückgängig machen. Ansonsten muss man sich an das JA u einen Notar wenden. Liebe Grüsse, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 25.05.2010



Antwort auf: Stiefkindadoption

Hallo Ich finde es toll, dass Dein Mann dem zustimmen möchte, auch wenn es ihm sicher weh tut. Mein Mann würde meinen Sohn auch adoptieren wollen, allerdings verweigert der Vater da jeglichen Kontakt. Noch ist mir das allerdings zu früh. Jedoch habe ich erfahren, dass man erst eine zeitlang verheiratet sein muss, bevor der Stiefvater das überhaupt darf. Ich glaube 2 Jahre. Der leibliche Vater muss dem Antrag statt geben und die Rechte an seinem Kind abtreten, damit ist das Verwanstschafstverhältnis beendet. Er muss keinen Unterhalt mehr zahlen, das Kind ist nicht mehr erbberechtigt, bis auf die biologische Verbindung wird alles ! dem Adoptivvater übertragen. Soweit ich weiss muss dieser ein "normales" Adoptionsverfahren durchlaufen mit Lebenslauf, polizeilichem Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis etc. Wünsche Euch alles Gute !

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:28



Antwort auf: Stiefkindadoption

Ja, es tut sehr weh. Zumal die Tochte rbis vor 3 Jahren bei uns gelebt hat und dann zur leiblichen Mutter wollte. Das Ganze hat unsere gesamte Familie ziemlich durcheinander gewühlt. Wir sollten immer dem Kind die Möglichkeit lassen, das es auf den Vater von selbst zukommt. Leider hat das nicht so funktioniert. Selbst die Pakte zu den Geburtstagen, Weihnachten, Ostern oder sonstiges... wurden kommentarlos hingenommen. Wir haben sie trotzdem geschickt. Auch die Halbgeschwister sind über den Wunsch sehr geschockt, aber mein Mann will nicht als der "Böse" dastehen und wird ihr den Wunsch erfüllen, weil er sie liebt. WIr haben trotz allem die Hoffnung, das sie irgendwann wenn die Zeit reif dafür ist und sie vielleicht erwachsen ist, bei uns vor der Tür steht. Die Tür steht trotzdem immer für sie offen. Aber wenn es ihr Wunsch ist, dann soll es so sein. Wir wissen, das mein Mann da irgendeine notarielle Zustimmung zu abgeben muss. Stimmt es ab man ab dem Tag der Beglaubigung den Unterhalt nicht mehr zahlen muss oder erst nach Ende des Adoptionsverfahrens?

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:38



Antwort auf: Stiefkindadoption

Wissen tu ich es nicht, aber ich gehe davon aus, erst wenn es rechtskräftig ist, also abgeschlossen. Vorher ist der andere Mann ja auch nicht der rechtliche Vater und muss nicht zahlen, also müsste Dein Mann dies bis dahin machen. Ja, es ist grausam was da so abgeht und dann war das Kind ja auch erst 7 als der Kontakt abbrach, daher bezweifel ich, dass es alleine von der Tochter kam ? Wie auch immer, wenn Eure Türe auf ist, dann ist das rechtliche egal, wichtig ist, dass sie kommen kann ! Vielleicht kann Dein Mann einen Brief beim Jugendamt hinterlegen der dann mit 18 an sie ausgehändigt wird. Dann weiss sie warum er zugestimmt hat und dass sie jederzeit bei Euch wilkommen ist.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:46



Antwort auf: Stiefkindadoption

Danke für den Tipp mit dem Brief beim Jugendamt. Da haben wir nämlich schon überlegt, wie man soetwas schriftlich fixieren kann. Das das Kind mal nicht kommen kann, wir wollten sie ja nicht mehr oder so. Leider steckt eine arge Beeinflussung der Kindesmutter dahinter, so das es uns schon wichtig ist, das irgendwo festzuhalten.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 10:59



Antwort auf: Stiefkindadoption

Das ist leider oft so. Geben gerade den Umgang mit dem Sohn meines Mannes auf (5), weil zuviel Beeinflussung ist, die auch nach den Jahren unsere Familie kaputt macht. Er hat auch einen Brief geschrieben und den hinterlegt, von den ganzen Klagen auf Umgangsrecht abgesehen, die wir nachweisen können. Wie sagte unsere Anwältin mal : Lieben heisst auch loslassen. Recht hat sie, denn so hart wie es klingt, man hat auch noch ein Recht auf ein eigenes Leben ohne Kampf !

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 11:04



Antwort auf: Stiefkindadoption

ich finde es äußerst merkwürdig, dass ein kind, das bis vor drei jahren beim vater gelebt hat knall auf fall den kontakt komplett abbricht und rein gar nichts mehr von ihm wissen will. ich möchte nichts unterstellen, aber auf die möglichkeit hinweisen, dass das kind durch die mutter evtl. gegen den vater manipuliert wurde. eine adoption ist nicht mehr rückgängig zu machen, und auch wenn momentan eine adoption durch den stiefvater (den es ja noch nicth allzulange zu geben scheint) ihr wunsch und wille ist - sie kann die konsequenzen in ihrem alter überhaupt nicth überblicken. dein posting liest sich für mich so, als hätte dein mann sehr wohl interesse an seinem kind, dass der kontakt aber mütterlicherseits unterbunden wird. nie im leben würde ich einer adoption im beschriebenen fall zustimmen. ich fände es wichtig zu überdenken, ob es wirklich so sinnvoll ist, dem mädchen diesen "herzenswunsch" zu erfüllen. er ist nicht mehr rückgängig zu machen. warum sollte ein kind, das bei seinem vater gelebt udn ihn mit sicherheit geliebt hat derart nciths mehr von ihm wissen wollen? dein mann interessiert sich für seine tochter, und mit der verweigerung der adoption zeigt er, dass er nach wie vor interesse hat an ihr und dass er zu ihr steht. das finde ich etwas wichtigeres, als einer zehnjährigen einen wunsch mit gravierenden folgen zu erfüllen, dessen ausmaß und tragweite sie nicht einschätzen kann und wo man zumidnest auch hinterfragen sollte, wieso ein kind, das bei seinem vater gelebt hat mit diesem nichts mehr zu tun haben möchte und lieber einen "neuen vater" haben will.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 11:26



Antwort auf: Stiefkindadoption

Es ist richtig, das das Kind offensichtlich manipuliert wird. Die Kindesmutter wollte bis vor 3 Jahren vom dem Kind nichts wissen. Sie ist einfach abgehauen als das Kind 6 Monate alt war mit den Worten,."Ich nehme das AUto mit und du kannst das Kind behalten". Sie hat sich nie gekümmert, nie Unterhalt gezahlt, sie nie besucht. Irgendwann scheint sie den "Braten" gerochen zu haben, das man das Kind ja auch zum Geld machen benutzen könnte. Also zog sie vors Gericht und bekam das Kind zugesprochen, obwohl das Kind selber gar nicht wollte. Mein Mann hatte für das Kind bis dahin das Aufenthaltsbestimmungsrecht. Sorry, aber ein wohl drogensüchtiger Richter, war der Meinung, ein Kind gehört zur Mutter. Den letzten Anruf, den wir vor 3 Jahren von ihr bekamen, lautete mit dem Wortlauf : "Warum hast du mich zu Mama gegeben? Ich wollte da nicht hin, ich vermisse euch und meine Geschwister." Das war das letzte was wir von ihr gehört haben, bis zu diesen Brief, der natürlich genau 1 Tag vor Vatertag bei uns eintraf. Wie passend. Uns fehlt dieses Kind so sehr und wir werden ihr diesen Brief natürlich nicht zum Vorwurf machen, denn so, wie er geschrieben ist, so schreibt kein 10jähriges Kind. Hier mal ein Auszug " Ich nenne dich extra nicht mehr Papa, weil M. der richtige Papa für mich ist. Er ist immer da, auch wenn es Probleme gibt, in der Schule, zu Hause oder im Hort. Noch eine Bitte habe ich an dich. Ich möchte nichts rein gar nichts von und mit dir zu tun haben. Deswegen würde ich mich freuen, wenn du M. die Erlaubnis gibst mich zu adoptieren." Solch ein Brief, wo mein Mann sich so gefreut hat, als der im Postkasten war, ist alles andere als schön. Ich habe meinen Mann noch nie so enttäuscht und verzweifelt erlebt. Und auch mir, selbst wenn ich ja nicht ihr leibliche Mutter bin, tut das unendlich weh. Hab auch ich sie schließlich fast 6 Jahre lang betreut, war für sie da und sie sagte, auf ihren Wunsch hin, sogar Mutti zu mir. Es ist auch für mich, als fehlt eins meiner Kinder. Die Geschwister fragen so oft nach ihr und malen Bilder für sie. Unser Großer verdrängt das Thema extrem, indem er fast abwertend sagt : Ach die kommt ja eh nie wieder her. Es ist für uns alle eine schwierige Gesamtsituation, mit der es sich nur schwer umgehen lässt.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 11:49



Antwort auf: Stiefkindadoption

Hey Verdammt schwere Situation. Vielleicht solltet ihr nochmal eine Beratungsstelle aufsuchen um wirklich zu reflektieren was IHR wollt und wie es EUCH damit geht. Hat er denn damals versucht den Umgang zu ihr zu bekommen ? Umgangsklage, Umgangspflegschaft etc. Den Richter kann ich beim besten Willen auch nicht verstehen, nach all den Jahren !!! Vielleicht könnt ihr aufgrund dieser Bitte von ihr erwirken, dass sie nochmal genau gehört wird von Fachleuten. Wer weiss was dabei rauskommt, aber SO schreibt wirklich keine 10-Jährige finde ich.

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 12:01



Antwort auf: Stiefkindadoption

Hallo, nach Ihrem Nach-Posting würde ich es noch krasser formulieren: Ein Kind entliebt sich doch nicht so einfach. Nicht zustimmen und um ein Umgangsrecht kämpfen. Sich das Kind, zumind. ein bisschen, zurückholen. Für den Vater, die Geschwister und die Stiefmutter. Ich bin sicher, dass alle, auch die kleine Maus, unter der Situation leiden. Mit ihr selber darüber reden, AuginAug. Liebe Grüsse, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 25.05.2010



Antwort auf: Stiefkindadoption

für die vielen netten Worte. Es tut so gut, wenn man einen Ort hat, wo man sich das einfach mal von der Seele schreiben kann. Ich werd heute abend mal mit meinem Mann darüber reden, wie es nun weitergehen soll. LG Nine

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 15:42



Antwort auf: Stiefkindadoption

ohne die mücken scheu machen zu wollen, möchte ich an dieser stelle das stichwort PAS (pariental alienated syndrom) ins spiel bringen. das kann fürs kind bis hin zur hirnwäsche reichen. das was du schreibst ist nicth gesund, ist nicht im wohle des kindes sondern eher als eine kindswohlgefährdung zu betrachten und dein mann sollte der adoption unter keinen umständen zustimmen. es ist nicth im sinne seiner tochter!!!

Mitglied inaktiv - 25.05.2010, 21:48