Schwierigkeiten mit Hausbewohner!!!!!

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: Schwierigkeiten mit Hausbewohner!!!!!

Sehr geehrte Frau Bader! Ich bin alleinerziehende Mami mit einem Mädchen, jetzt 19Monate. Heute schreit mich ein Hausmitbewohner an: "Das Kind mache Lärm".(Weil es gerade geweint hat.)Ich habe darauf entgegnet, er solle sich bei der Institution, die ihn betreut(er wird von Bethel betreut, ist wohl leicht geistig behindert!)beschweren. Daraufhin wurde er sogar aggressiv und wollte schon fast auf mich los, doch seine Freundin hielt ihn so gerade noch zurück. Was kann ich tun, damit ich solche Situationen in Zukunft verhindern kann? Welche Rechte als alleinerziehende Mutter habe ich und wie kann ich sie geltend machen? Ich denke, ich bin nicht die einzige Mami, mit solchen Problematiken und die Rechtslage wäre hier doch mal sehr gewinnbringend zu wissen. MFG Karin Brosowski

Mitglied inaktiv - 12.11.2000, 21:57



Antwort auf: Schwierigkeiten mit Hausbewohner!!!!!

Liebe Karin, ich glaube, hierzu kann man wenig sagen, da die Situation als solche persönlich betrachtet werden muß. Wenn Sie sich ernstlich persönlich bedroht fühlen, würd ich wirklich mal mit dem Herren/ seiner Freundin oder im Notfall mit seinem Betreuer (falls er unter Betreuung steht) sprechen. Gruß, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 13.11.2000



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Hai Karin, zunächst einmal müßen Mitmieter sich mit "normalem" Kinderlärm abfinden (wobei aber z.B. Lärm durch übermäßiges Toben und Spielen in den allgemeinen Ruhezeiten eingeschränkt werden sollte - allein schon aus gegenseitiger Rücksichtnahme). Kleinkinder und Babies schreien und weinen nun einmal oder trampeln mal auf den Boden. Dieses Problem betrifft allerdings nicht nur alleinerziehende Mütter, sondern Familien mit Kleinkinder im Allgemeinen. Ich war die meiste Zeit auch alleinerziehende Mutter und weiß daher aus Erfahrung, daß es keinen Unterschied macht, ob ein oder beide Elternteile vorhanden sind. Allerdings - und damit ist es mir eigentlich immer sehr Ernst - verstehe ich deinen Hinweis an den Herrn nicht, daß er sich an seine betreuende Institution wenden soll. Wenn er eine Beschwerde hat, so ist die Hausverwaltung, bzw. der gemeinsame Vermieter zuständig. Es wird immer Menschen geben, die sich über Kinder beschweren - sei es weil es sie wirklich stört oder weil sie damit einfach nicht klarkommen. Dabei ist völlig unerheblich, ob die betreffende Person "normal" (wer zum Teufel bestimmt eigentlich was normal ist, und was nicht)oder geistig oder körperlich behindert ist. Ich denke, in deinem Fall ist zunächst das Recht auf deiner Seite, und du kannst dich auch von dir aus an die zuständige Hausverwaltung wenden - wenn du magst, kannst du ja erwähnen, daß dein Gegenüber aggressiv wurde (allerdings solltest du dann auch nicht vergessen zu erwähnen, daß du auch nicht gerade nett warst, mit dem Hinweis auf seine Behinderung). Ansonsten ruhig bleiben und Tee trinken - vielleicht ja auch zusammen?!? LG Vanessa & Co. P.S. Ich hoffe, ich habe dir nicht zu sehr auf den Schlips getrampelt, liebe Karin, aber zum Einem war mein Cousin schwerstbehindert (körperlich und geistig) und zum anderen bin ich selbst seit Kindheit mit Behinderten in Kontakt - für mich sind es ganz normale Menschen, die hier und da halt nicht mit dem gesegneten sind, was "Normalos" so drauf haben - aber alles in allem, habe ich Behinderte als liebe Menschen kennengelernt, die eine bessere Behandlung verdienen. Gleichzeitig mußte ich mich 11 Jahre als Solo-Mami durchs Leben schlagen und hatte genug Ärger mit Behörden, Vermietern, Mitmietern, usw. Nimm dazu noch die Tatsache, daß ich laut Paß Ausländerin bin (ich verstehe mich eher als Mensch), dann kannst du dir die Probleme vage vorstellen. Ein bißchen mehr Toleranz auf allen Seiten kann wirklich Wunder wirken!!!!

Mitglied inaktiv - 13.11.2000, 11:47



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Hi Murmelmaus! Ich habe Deinen Beitrag echt nett gefunden und er war mir eine echte Unterstützung. Es ist oft so, dass wenn man immer in einer Situation befangen ist, man recht blind noch für Feinheiten ist. Klar habe ich übersehen, dass ich ihn auf seine Behinderung etwas schroff aufmerksam gemacht habe. Es war aber wahrscheinlich ein Gegenzug, weil ich mich körperlich von diesem guten Herrn bedroht fühle und da wird Frau schon mal unsensibel und vielleicht auch kaltblütig. Fakt ist und bleibt bestehen, dass die körperliche Bedrohung nicht aufhebbar scheint. Ich laufe in einer eigener Wohnung ständig mit Handy bewaffnet, damit im Notfall die Polizei in Kuerze eintreffen kann. Also sollte man die lieben Behinderten auch nicht verharmlosen. Denn sie haben uns eins voraus und das macht die Gefahr der Anwendung von Gewalt wahrscheinlicher: sie umgehen alle Gesetze, sie sind nicht daran gebunden. Wenn besagter junger Herr mich verprügeln sollte, gaebe das einen kurzen Zwangsaufenthalt in Bielefelder Psychiatrie und mehr nicht. Das ist keine Abschreckung. Und ich gehöre zu den armen Frauen, die er nun mal nicht mag. Egal, wie ich aussehe, ob ich was getan habe oder nicht. Denke mal an diesen Kinderschänder, diesen entsetzlichen Menschen. Was hatten die Kinder ihm getan? Warum mussten sie leiden? Also: Nächstenliebe dem Behinderten, der sie verdient. Und die gefährlichen, die unter uns weilen, gehören in Anstalten und dürfen nicht zur Bedrohung von alleinerziehenden Mamis werden. MFG Karin Brosowski

Mitglied inaktiv - 13.11.2000, 14:02



Antwort auf: Schwierigkeiten mit Hausbewohner!!!!!

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Mitglied inaktiv - 13.11.2000, 22:43