Recht auf Nichtwissen? - theoretisch

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: Recht auf Nichtwissen? - theoretisch

Liebe Frau Bader. Ich hoffe, eine Frage abseits von Geld- und Aufenthaltsrechtsfragen ist hier auch am richtigen Ort. Unsere Tochter (7 Monate) hat vermutlich eine noch ungeklärte genetische Erkrankung, entsprechend ist sie entwicklungsverzögert usw. Die bisherige Diagnostik (sehr umfassend) ergab derzeit nur immer und immer wieder ein negatives Ergebnis. Derzeit steht mal wieder der Genetiker aus. In so ziemlich jedem Fall wäre die "Therapie" gleich, nämlich reine Symptombehandlung, Krankengymnastik usw. Jetzt würde das SPZ gerne im nächsten Schritt, wenn die Genetik mal wieder nichts ergibt (wovon sie bereits bei Probennahme ausgingen), gerne das Baby in Vollnarkose legen, eine Muskelbiopsie machen und dann mit der Muskelprobe weiter überlegen, was es denn jetzt sein könnte. Wir haben derzeit damit noch Bauchschmerzen (nicht zuletzt auch, weil es eben nichts "heilbares" ist und eben die Therapie sich mit einem Namen nicht ändern würde). Dürften wir als Eltern theoretisch diese Untersuchung ablehnen oder auf später verschieben, wenn es eben nur um die Diagnose geht (Organisch hat man sie schon auf den Kopf gestellt, es ist also keine Gefahr im Verzug)? Fällt das dann so in etwa unter die Entscheidungsgewalt wie beim Inpfen oder hat man in dem Fall die Wahl nicht? Vielen Dank

von tanzmit am 10.02.2015, 15:36



Antwort auf: Recht auf Nichtwissen? - theoretisch

Hallo, wenn sich dadurch tatsächlich keine Therapie ändert, schon. Fragen Sie doch bitte mal bei Dr. Busse oder Prof. Dr. Lohmann. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 10.02.2015



Antwort auf: Recht auf Nichtwissen? - theoretisch

Wenn es für die Therapie keinen Unterschied macht, dann ist m.E. das Kindeswohl durch einen Verzicht auf eine offizielle Diagnose nicht gefährdet. So wie du die Situation schilderst, würde ich die Biopsie zum jetzigen Zeitpunkt verweigern. Ich habe aus ähnlichen Gründen ein vom KiA gewünschtes MRT abgesagt als mein Kind 7 Monate alt war.

von Pamo am 10.02.2015, 16:27



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