"Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

 Nicola Bader Frage an Nicola Bader Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

Frage: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

Mein Sohn hat im Sommer 2013 die Schule gewechselt. Hat dort auch schnell einige Freunde bzw. auch Freundinnen gefunden, mit denen er Kontakt hatte. Ein Mädchen, dass wohl gerne "näheren Kontakt" zu meinem Sohn aufnehmen wollte, war auch bei dieser Gruppe. Mein Sohn wollte dieses jedoch nicht. Nachdem er ihr dass im Herbst des vergangenen Jahres privat im Beisein einiger Freunde sagen wollte, wurde sie wütend und schmiss ihr Handy auf den Boden und trat auch darauf, so dass dieses kaputt ging. Kurz darauf erhielten wir Besuch von der Mutter des Mädchens, die von uns 80 € für die Reparatur des Handys haben wollte, da angeblich mein Sohn das Handy beschädigt hatte. Wir wollten erst einen Kostenvoranschlag für unsere Versicherung haben, um auf der sicheren Seite zu sein. Dieser kostete aber nach ihren Angaben 40 €, die sie dann ebenfalls von uns forderte. Wir sagten dann, dass wir beides bezahlen würden, wenn feststehen würde, dass unser Sohn das Handy auch beschädigt hätte. Nach einem Gespräch mit unserem Sohn teilte dieser uns mit, dass das Mädchen selbst das Handy kaputt gemacht habe. Die anderen Freunde bestätigten dieses auch. Daraufhin wurde auf die 80 € für die Reparatur angeblich auch verzichtet, aber da sie zwischenzeitlich die 40 € für den Kostenvoranschlag bezahlt habe, den wir ja gewünscht hatten, wollte sie das Geld zurück haben. Wir haben dann, um einen weiteren Ärger aus dem Weg zu gehen, 30 € gezahlt und uns eine Erklärung unterschreiben lassen, dass hiermit alles abgegolten sei. Unser Sohn ist danach dem Mädchen so weit wie möglich auch aus dem Weg gegangen. Dieses bestätigt auch seine Klassenlehrerin. In der gleichen Klasse sind sie nach wie vor. Vor ca. 4 Wochen erhielten wir die Nachricht von der Klassenlehrerin, dass unser Sohn einen Füller des Mädchens aus Wut wohl aus dem Fenster des Klassenzimmers geworfen habe. Wir haben uns bereiterklärt, dann einen Ersatzfüller zu besorgen. Die Klassenlehrerin wollte uns die Marke bzw die Farbe des Füllers noch mitteilen. Bis heute haben wir noch keine Mitteilung der Schülerin oder deren Eltern bekommen. Somit konnten wir auch keinen Füller besorgen. Die Klassenlehrerin habe die Schülerin auch schon mehrmals darauf angesprochen, aber sie habe nicht darauf reagiert. Vor ca. 1,5 Wochen hatte unser Sohn, wie uns die Klassenlehrerin am vergangenen Mittwoch mitteilte, ein Handy der betreffenden Schülerin auf den Boden geworfen und angeblich zerstört. Von den Eltern haben wir gar keine Reaktion erhalten, lediglich haben wir am vergangenen Freitag eine Vorladung zur Anhörung bei der Polizei erhalten, da unser Sohn eine Sachbeschädigung gemacht hat. Nach Rücksprache mit mehreren Mitschülern hat die betreffende Schülerin unseren Sohn aufgefordert, das Handy auf den Boden zu werfen, da sie sowieso ein neues Handy bekommen habe, was er dann auch gemacht hat. Unser Sohn ist zwar auch "kein Kind von Traurigkeit", aber er ist auch in psychologischer Behandlung und wir haben auch eine Familienhilfe zuhause, aber was kann man gegen solche Behandlungen machen? Wir sind ja immer diejenigen, die in der Beweispflicht liegen. Wenn mein Sohn jetzt nicht "zufällig" Zeugen gehabt hätte, stände er praktisch dumm da. Hinzu kommt glücklicherweise noch, dass eine andere Mitschülerin ihm gesagt hat, dass sie in einem ähnlich gelagerten Fall von diesem Mädchen auch "getrietzt" wurde. Das Mädchen, dass unseren Sohn auch immer beschuldigt, hatte ihr Handy verloren gehabt und hatte die Mitschülerin beschuldigt, es gestohlen zu haben (mehr oder weniger aus heiterem Himmel). Hier war es auch zu einer Anzeige bei der Polizei gekommen.

von sturmwissel am 10.12.2014, 11:02



Antwort auf: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

Hallo, versteh ich nicht. Warum zahlen Sie für etwas, was er nicht war? Und wieso sieht die Lehrerin das so? Das ist doch gar nicht ihre Sache? Wenn Ihr Sohn sagt, er war es nicht, würde ich gar nicht reagieren. Und mal mit der Lehrerin über das Mobbing reden Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 10.12.2014



Antwort auf: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

mit diesem Mädchen und "spurt" auch noch wenn sie was sagt? Wieso schmeisst er auf Ihre Anweisung ihr Handy runter... Da bin ich ratlos. Ansonsten Gespräch mit der Familie suchen, mit Eltern und Kids. LG Peeka

von peekaboo am 10.12.2014, 12:16



Antwort auf: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

Mein Sohn ist 13. Wieso er das macht, wenn sie ihm das sagt, kann ich auch nicht sagen... Ich hab ihn darauf angesprochen und er hat mir gesagt, da er ja sowieso Probleme mit ihr hat, könnte er das ja auch ruhig runterschmeissen, wenn sie das ja schon sagen würde....

von sturmwissel am 10.12.2014, 14:12



Antwort auf: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

Mit dem Vater des Mädchens wollte ich, nachdem ich die Vorladung der Polizei erhalten habe, ein Telefongespräch führen, ob man die Sache nicht erst so hätte versuchen können, zu klären. Hier erhielt ich von dem Vater die Antwort, dass sei die Angelegenheit seiner Ehefrau, da müsste ich mich an seine Frau wenden... Da ich eine solche Äußerung als äußerst seltsam ansehe (wenn eine Anzeige bei der Polizei gestellt wird, wird das doch wohl zwischen beiden Ehepartnern abgesprochen, zumal sie im gleichen Haushalt leben...), habe ich mich hier erst mal nicht mehr gemeldet. Nachdem mein Sohn gestern die Vorladung der Polizei der Klassenlehrerin vorzeigte (als Entschuldigung, da diese während der Schulzeit ist), und nachdem er mit einigen Klassenkameraden wegen der "Zeugenaussagen" gesprochen hatte, bekam dieses das Mädchen auch natürlich mit. Danach wurde unser Sohn von ihr auch noch beschuldigt, dass er Lügen verbreite (in Bezug auf das Wegwerfen nach ihrer Anweisung) und er wurde von ihr auch noch stark beschimpft. Demnach werde ich ein Gespräch mit der Familie des Mädchens auf keinen Fall suchen.

von sturmwissel am 10.12.2014, 14:27



Antwort auf: "Mobbing" in der Schule bzw. auch privat

1. stand bei der Anforderung des Kostenvoranschlages noch Aussage gegen Aussage und da wir ja darauf gedrängt hatten, dass ein solcher gemacht wurde, wo eben die Kosten für entstanden sind, hatten wir da auch teilweise die Kosten für übernommen, um eben weiteren Ärger aus dem Weg zu gehen. 2. Bei dem Vorfall mit dem Handy jetzt vor ein paar Wochen war die Lehrerin wohl zufällig im Klassenraum anwesend, aber nicht kurz genug dabei, um die Sache beurteilen zu können. 3. Jetzt hat mein Sohn ja zugegeben, dass er das Handy geworfen hat, es aber nicht beschädigt wurde. Es sei lediglich die Speicherkarte herausgefallen. Diese wurde wieder ins Handy getan. Äußerlich seien keine Beschädigungen erkennbar gewesen. Die Lehrerin sagte, das Mädchen hätte sich ihr gegenüber geäußert, dass sie sich von unserem Sohn gemobbt fühlte. Und dann kam, wie erwähnt, die Vorladung der Polizei.

von sturmwissel am 11.12.2014, 07:34



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