Frage: JA Anforderungen widersprechen

Sehr geehrte Frau Bader, Ich fasse mich hoffentlich kurz... Ich bin Mutter von 4 Kindern und verheiratet. Mein Ehemann hat wg seiner Arbeitslosigkeit vor einem Jahr angefangen zu trinken... Meine älteste Tochter hat aus Angst, da er aggressiv wurde die Polizei gerufen und ihn wg Aggressivität angezeigt, ich habe es auch getan... Jetzt tut es uns sehr leid und haben uns für eine Familienberatung entschieden wo ihm auch geholfen wird vom Alkohol weg zu kommen.. Jetzt ist es aber das Problem, das seit ca 1 Monat das JA sich ständig meldet wg Vorsichtsmaßnahmen u ähnlichem... Bei uns ist alles ok, das heißt Schule, Zuhause, Essen, Wohnung... Alles haben die gesehen und konnten nichts negatives bemerken. Trotz allem haben Sie alle vereinzelt zum Gespräch eingeladen und sehen in ihren Augen das wir eine Ambulante Erziehungshilfe von denen brauchen. Und das die Kinder wg dem Alkoholproblem des Vaters in Gefahr sind...usw... JETZT ZU MEINER FRAGE: WIR SIND DER MEINUNG DAS WIR ALLES ALLEINE SCHAFFEN KÖNNEN UND WIR UNS VOM JA UNTER DRUCK GESETZT FÜHLEN UND AUCH SOGAR BEDROHT FÜHLEN!!! DÜRFEN WIR DENEN WIDERSPRECHEN UND/ODER HAT ES FÜR UNS ODER WIRD ES FÜR UNS KONSEQUENZEN GEBEN??? Sollten wir uns vom Rechtsanwalt Hilfe holen? Wir wissen nicht weiter... Bitte geben Sie uns einige Stichpunkte die uns weiter helfen können. Vielen Dank im Voraus. Mfg

von emina82 am 24.03.2015, 18:16



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Hallo, suchen Sie sich einen RA vor Ort, der die Maßnahmen prüft. Grundsätzlich darf das JA zum Kindeswohl prüfen. Liebe Grüße NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 26.03.2015



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Das Jugendamt schützt minderjährige Kinder und eine Familiemhilfe unterstützt. Dein Mann ist Alkoholiker, er war gewalttätig und es laufen Anzeigen. Was sollen die denn machen außer handeln und das Kind schützen ? Zieht mit, wenn nicht ist das Kind rasch aus der Familie wenn das Jugendamt das Kindeswohl als gefährdet sieht. Wann genau hat Dein Mann zuletzt getrunken? Was macht genau dagegen?

von Sternenschnuppe am 24.03.2015, 20:29



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Als Tochter eines Alkoholikers kann ich dir nur sagen, nehmt JEDE Hilfe welche ihr bekommt. Glaub mir, nur weil Äusserlichkeiten wie Wohnung, Essen, Schule usw passen, heißt es noch lange nicht das auch alles OK ist. In der regel wird den Alkoholikern geholfen, weil die krank sind. Das Angehörige auch Hilfe benötigen, das wird fast immer vergessen. Die ach so tolle "Familienberatung" welche wir hatten als Kinder, war gelinde gesagt der reinste Witz. Auch diese diente eher dem Alkoholkrankem als uns Kindern. Ein Grund warum ich heute sage, sollte mein Lebensgefährte jemals Alkoholiker werden, bin ich weg - samt Kind. Unser Sohn soll das nie und nimmer mitmachen was ich erlebt habe.

Mitglied inaktiv - 24.03.2015, 20:58



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Vielen Dank für Deine Antwort.... Mir ist bewusst daß es nichts bringt mit einem Alkoholiker zu leben, denn es wird immer die Angst bleiben das er Rückfällig wird.... Das ist Tatsache! Doch meine andere Sorge ist, da mir das Amt gesagt hat, auch wenn er nicht da wäre, was auch im Gespräch erwähnt worden, haben die mir diese Ambulante Erziehungshilfe angeboten. Und das erst alles in Ordnung geht wenn er Trocken ist, Arbeit hat und keine Gefahr mehr besteht! Jetzt ist die Frage: Was ist Sinnvoller? Mich von meinem Mann zu trennen, weil er als Alkoholiker sowieso "keine Chance" hat da er wahrscheinlich wieder Rückfällig wird und es wieder zu Problemen kommt...?!? >DEN WEG DANN ALLEINE MIT DEN KINDERN ZU MACHEN< Oder versuchen das zu Retten was zu Retten ist und ihm eine Chance geben, und zu kämpfen... Zusammen??? Bitte entschuldige meine Naivität, doch ich bin glaube ich gerade in der schwierigsten Phase meines Lebens!!! Danke vorab für die Antwort...

von emina82 am 24.03.2015, 21:44



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Zuerst sehe bitte die Hilfe nicht als Last sondern als Chance. Um zu entscheiden wie es für Euch weitergeht noch einmal meine Frge : wann hat er jetzt aktuell zuletzt getrunken und wie gedenkt er seine Sucht in den Griff zu bekommen ? Du schreibst nur über Dich, wie steht er selbst dazu ??

von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 06:36



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Guten Morgen, Um deine Frage zu beantworten: Er trinkt weiterhin noch, und JA! Ich weiß, es ist spätestens jetzt die Zeit gekommen ohne ihn den Weg weiter zu gehen. Er möchte zwar das man ihm hilft, doch im Prinzip selbst macht er nichts dagegen. Ich ehrlich gesagt, bezweifle einige Hilfsangebote vom JA, da ich vorher schon auch von vielen anderen Fällen gehört, gelesen, mitbekommen habe daß deren Hilfe nicht immer und ich betone NICHT IMMER nur zum Guten sich entwickelt, sondern eher das Gegenteil eintrifft. Ich selber bin davon überzeugt, wenn auch eine Trennung vom Mann bevordteht, das Leben und auch das zukünftige Miteinander sselbst in den Grifg zu bekommen, und das sage ich nicht so aus Lußt und Laune, falscher Eitelkeit oder falschem Stolz.... Eine starke Mutter bin ich weiterhin, die Ihre Kinder in Schutz nimmt und nehmen wird. Ich nehme gerne jede HILFREICHE HILFE an, jedoch und ich wiederhole mich, bezweifle ich einige Ratschläge und Anforderungen des JA wie des schon von mir erwähnter Ambulanten Erziehungshilfe!!! Ich habe mir stundenlang Gedanken über das JA gemacht, über die Zukunft meiner Kinder, über das Alkoholproblem, über mich selber, über vieles was in meinem Kopf rumschwirrte.... Allmögliche Informationen mir herausgepickt, gutes, schlechtes, mögliches, nicht mögliches.... ... ... Mein Entschluß steht fest: Ab jetzt gehe ich nur mit Beistand zu den JA-Terminen, sowie jedes Telefonat, was ab jetzt aufgezeichnet wird. Meinem Mann gebe ich die Chance sich therapieren zu lassen und sich zu überlegen, was ihm wichtiger ist... Familie oder seine Sucht! Die Hilfe vom Rrchtsanwalt für Familienangelegenheiten werde ich auch in Anspruch nehmen. Was meine Kinder anbetrifft, die in dieser ganzen Situation die Wichtigste Rolle spielen, bin ich als Mutter, psychisch sowie physisch, absolut in der Lage, weiterhin für sie selbst zuständig zu sein, das es Ihnen gut geht und das es absolut keine Benachteiligungen für sie geben wird. Jetzt sowie auch in Zukunft. Gerne kann auch das JA uns auch so oft wie sie es für Nötig halten uns weiterhin besuchen oder sich Informationen in der Schule oder Ki-Garten sich holen, was auch schon die familiäre Privatsphäre sehr einschränkt, aber nun gut, wenns sein muss, gerne. Mehr als das, werde ich nicht akzeptieren können und wollen, denn alles andere sind nur Türen die geöffnet werden, zum Gang zur Unterwelt und des eines nicht mehr kontrollierbaren Systems. Ich hoffe deine Frage in diesem Sinne beantwortet zu haben, vorallem die ich für mich und die Kinder eine wichtige und gesunde in jeder Hinsicht, Entscheidung getroffen zu haben. Vielen Dank für deinen Beitrag ung Deine Antwort! Grüsse!

von emina82 am 25.03.2015, 10:08



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Danke für Deine Antwort. Um es dennoch salopp zu sagen : Die Kinder ( und um nichts anderes kümmert sich das Jugendamt ) leben weiterhin mit einem trinkenden, nicht einsichtigen und potentiell gewalttätigem Mann in einem Hauhalt ? Du sagst selbst, er macht nix dagegen? Wieso setzt Du ihn nicht vor die Tür ? Wieso schützt Du ihn und nicht die Kinder ? Die Gefahr laufen laut Jugendamt in Gefahr zu sein ( Anzeigen laufen ja ) ? Wenn er nicht einsichtig ist und sofort aufspringt und sich kümmert, dann wird das nie und nimmer was. Und auch ich bin mit einem Alkoholiker aufgewachsen. Die Hölle ! Handel !!! Wenn er nachzieht könnt ihr immernoch gucken was aus Euch wird. Dein Job ist es nun die Kinder zu schützen und vorzubeugen. Und nicht sich zu überlegen wie böse das Jugendamt sein könnte. Dein Mann ist das Problem !!!

von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 10:36



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Danke für Deine Antwort! Ich habe nichts gegen das Jugendamt böses gesagt, nicht Direkt. Ich hoffte darauf das meine Message bzw Antwort ddeutlich ausgefrückt worden?!?! Und ich habe meine Entscheidung schon getroffen! Die Kinder sollen eine glückliche Zufriedene Zukunft haben! Vielen Dank!

von emina82 am 25.03.2015, 12:42



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Nicht andere müssen ihm helfen, sondern er muß es WOLLEN. Ansonsten ist alles andere für die Katz und ohne Zukunft. Ich habe aus der damaligen Hilfe nur etwas wirklich gutes mitgenommen: Man muß sich selbst schützen, sonst geht man auch zugrunde. Suchtkranke ziehen immer auch alle in ihrem Umfeld mit runter. Und da ist verdammt viel wahres dran. Wie oft habe ich irgendwelche Ausrede erfunden, wie oft ihn aus irgendwelchen Kneipen abgeholt (da war ich selbst im Grundschulalter!), wie oft war finanziell nichts mehr drin weil er mal wieder alles versoffen hatte, wie oft Hohn und Spott ertragen, oder die Angst wenn mal wieder nachts das Telefon klingelte..... Suchtkranke finden in der Regel den Weg erst heraus aus der Sucht wenn sie wirklich am Boden sind. Vorher merken sie ja, es muß sich nichts ändern, das machen ja alle anderen.... Unterschied sind die, welche wirklich wollen, aber es nicht schaffen. Nur das sind eher die wenigsten nach meinen Erfahrungen. Der Rest findet meistens irgendwelche Ausrede warum und weshalb, gibt allen anderen die Schuld und redet nur.

Mitglied inaktiv - 25.03.2015, 15:16



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Ich wünsche Dir viel Glück standhaft zu bleiben und zu sein. Vielleicht führt Euch der Weg wieder zusammen, vielleicht auch nicht. ER, nur ER muss den Weg gehen, und es gibt nur einen Grund damit es klappt. Weil ER es will !! Und nicht weil andere das wollen. Ich bin im Ünrigen seit nun 9 Jahren trocken ;-) Weiß also doppelt wovon ich spreche. Du kannst es ja auch diplomatisch machen. Er hat ja eh Zeit, also kann er auf eigenen Wunsch entgiften und eine Theapie stationär machen. Oder aber als Alternative muss er gehen, die gemeinsame Wohnung würde Dir auf jeden Fall zugesprochen werden. Entgiften und Du hältst zu ihm - er geht den Weg Weigerung - Konsequenzen In beiden Fällen sind Du und die Kinder geschützt, das Amt sieht Du handelst und er wird Verantwortung übernehmen müssen.

von Sternenschnuppe am 25.03.2015, 16:02



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Vielen Dank mir Mut zu geben!!! Vielen Dank! Ich bin eine starke Mutter aus Leidenschaft! Ob er mitzieht, liegt an ihm, wie du es schon erwähnt hast... Ich wünsche Dir in deinem Leben auch in Zukunft viel Glück! VG

von emina82 am 25.03.2015, 20:38



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

.....und genau dieselben Ereignisse sind bei uns auch gewesen. Momentan ist Ruhe eingekehrt. Doch das mit dem IMMER EINE AUSREDE FINDEN DAMIT ER ZUR FLASCHE (BIERTRINKER) GREIFEN KANN IST VERDAMMT WAHR!!! IMMER IST DER STRESS SCHULD.... BLA BLA... ICH mache dem ein Ende. Der Entschluss ist und steht jetzt fest! Ohne ihn, wenn er weiter seiner Leidenschaft nachgeht 👎 Mit ihm, wenn er aufhört zu trinken, und endlich anfängt zu Leben! 👍 Danke für Deine guten und doch traurigen Worte der Vergangenheit! Alles Gute!

von emina82 am 25.03.2015, 21:11



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Hallo, Ich verstehe nicht, warum Du so ablehnend gegenüber der Unterstützung durch die Familienhilfe bist. Zumindest Deine älteste Tochter scheint unter ihrem Vater zu leiden, sonst hätte sie ihn nicht wegen Aggressivität angezeigt. Und das hat sie sicherlich auch nicht nach der ersten Gewalterfahrung gemacht. Ich kann mir schon vorstellen, dass man es als großen Eingriff in die Familie empfindet, wenn eine Familienhilfe vom Jugendamt kommt und mit mischt. Dass man sich beobachtet vorkommt, dass jemand Fremder so tut, als würde er alles besser wissen, und alles schlecht machen, was und wie man selbst so ist. Die Idee der Ambulanten Familienhilfe ist allerdings, die Kinder bzw. die Familien zu unterstützen. Es sollen Bedingungen geschaffen werden, dass es zu keiner Gefährdung der Kinder kommt. Da deine Tochter Angst vor dem aggressiven Vater geäußert hat, ist es logisch, dass sie Euch Unterstützung anbieten. Auch wenn man äußerlich nichts sieht, Schule, Wohnung usw. in Ordnung ist, leidet die Kinderseele, und auch Du. Und das sieht man nicht so einfach. Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du Dich trennen möchtest? Dann könntest Du doch Unterstützung gebrauchen. Jemand der Dir Hilfsangebote aufzeigt, evtl. mal was mit den Kindern unternimmt,... Meiner Meinung nach gibt es nur 2 Möglichkeiten: Du trennst Dich, oder Dein Partner macht ne Therapie und Ihr schaut dann, wie es weitergehen kann... Wenn die Familienhilfe sieht, dass bei Euch alles in Ordnung ist, die Kinder nicht mehr unter ihrem aggressiven Vater leiden, wird die Hilfe sowieso nach kurzer Zeit eingestellt. Ich wünsch Dir alles Gute und ganz viel Kraft! Luvi

von luvi am 26.03.2015, 01:47



Antwort auf: JA Anforderungen widersprechen

Vielleicht wirst Du meine Antwort nicht mehr lesen, weil Frau Bader schon geantwortet hat. Ganz ehrlich, ich würde ganz schnell die Hilfe vom Jugendamt sprich Familienhilfe annehmen. Die kann Dir ganz bestimmt helfen Lösungen bzw. Ansätze zu finden, für welchen Weg Du Dich auch entscheidest. Die Gefahr besteht weiterhin, den wenn dein Mann weiterhin trinkt und Du bzw. eins deiner Kinder wieder seiner Aggressivität ausgesetzt sind und die Polizei kommen muss - könnte das Jugendamt Deine Kinder in Verwahrung geben. Und dann wird es eine Auflage sein und Bedingung sein, dann erst die Kinder wiederzubekommen. Da hilft auch eine kindgerechte Umgebung, eine gesicherte Sozialstruktur (Kindergarten, Schule...) und eine starke nicht suchtgefährdete Mutter (Du) dann nichts. Du bist (hört sich unfair an) genauso in der Verantwortung die Kinder vor Deinem Mann zu schützen und das werden sie Dir genauso sagen. Sie werden Dir eine Co-Abhängigkeit (die liegt gar nicht mehr so weit weg - da Du ihn auch in Schutz nimmst) vorwerfen. Das wird das Jugendamt nicht böswillig machen, sondern weil sie dann nicht anders handeln können. Setze Deinem Mann die Pistole auf die Brust. Entweder er geht in die Entgiftung und macht eine anschließende Therapie. Die Zeit die er in der Therapie ist (15 Wochen) könnt ihr alle nutzen, alles zu überdenken. Eine Nachversorgung (Nachsorge) wird es für 1/2 - 1 Jahr geben und freiwillig sollte er eine Selbsthilfegruppe aufsuchen. Es ist ein langwieriger Weg, den ihr gemeinsam gehen könnt. Den aber nur er selbst entscheiden kann. Kein Alkoholabhängiger kann dazu gezwungen werden - den Entschluss muss er selbst treffen. Einzige Konsequenz, wenn er sich dagegen entscheidet - das Du Dich auch gegen ihn entscheidest.

von kügelchen12 am 28.03.2015, 18:43