Frage: Familienrecht- bitte um Rat!

Guten Tag, ich bin in der 30. SSW und habe große Schwierigkeiten mit dem Kindsvater. Wir waren nur wenige Monate zusammen. Er arbeitet bei der deutschen Bundespolizei. Als die Schwangerschaft bekannt wurde,kam es zur Trennung. Er versuchte damals mich zu einer Abtreibung zu treiben. Da ich mich für das Kind entschieden habe, habe ich mit ihm jetzt sehr große Probleme.Er sagte, wenn ich ihn nicht als Vater bekannt mache und er nicht zahlen muss,wäre das so ok.Erwähne ich ihn, fordere er einen Vaterschaftstest u werde alle seine Rechte einfordern (mir ist bekannt,dass die Väter jetzt leichter das Sorgerecht erhalten können- aber welche weiteren Rechte hat er denn noch?).Er drohte mir auch mit einen Anwalt für Familienrecht,dass er verlange,dass Kind 2 Wochen/Monat bei sich zu haben.Ich habe 3 Jahre im Ausland gearbeitet u musste aufgrund der SS meine Anstellung und Karriere kündigen, nach Deutschland zurück ziehen u muss nun leider von ALG2 leben. Ich möchte meinem Kind nicht den Vater verwehren- aber er war strickt gegen die Geburt u will mir, nach seinen Aussagen,das Leben so weit erschweren,wie er nur kann, da ich mich ja gegen seinen Willen für das Kind entschieden habe. Meinem Angebot, jetzt an der SS teilzuhaben kam er nicht nach- es wäre ihm zu viel. Einem von mir vorgeschlagenes persönliches Gespräch verwehrt er sich. Meine Bitte, für die Ämter eine Stellungnahme zur Vaterschaft zu machen,verwehrt er sich ebenso.Meinen Vorschlag, bei der pro Familia ein Mediatorengespräch zu führen, willigte er ein und hatte sofort einen Termin parat- auf Anraten einer Sozialarbeiterin, wünschte ich jedoch einen Mediator,der dem Kindsvater nicht bekannt ist und aus einer anderen Stadt, als der in welcher er als Polizeibeamter arbeitet. Dessen verweigerte er sich ebenfalls.Den Geburtstermin wolle er nicht wissen- mit der Begründung ein Kind ist keine termingerechte Warenlieferung- ich könne mich ja nach der Geburt melden. An den Vorbereitungen für das Kind möchte er sich nicht beteiligen- das wäre ihm zu aufwendig. Da mich die Streitigkeiten gesundheitlich beeinflußen schlug ich nun Kontaktstillstand bis nach der Geburt vor. Ich möchte meiner Tochter definitiv nicht den Vater verweigern oder negativ gegen ihn agieren, aber bei all den Vorfällen und Androhungen mache ich mir große Sorgen. Wie soll ich mich nach der Geburt verhalten? Hat er durch seine berufliche Stellung Vorteile mir gegenüber. Sollte er wirklich die gemeinsame Sorge fordern,habe ich Aussichten das Aufenthaltsbestimmungsrecht zu erhalten (der Kindsvater und ich wohnen nicht in der selben Stadt)?Brauche ich dann wirklich für jeden Arztbesuch seine Einwilligung (er drohte mir schon mehrfach stetige Verweigerung meiner Vorschläge an) Wird ihm das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen,könnte er veranlassen, dass der Säugling bei ihm lebt bzw. ich umziehen muss. Habe ich durch meine schlechte soziale Position (ALG2) überhaupt Chancen gegenüber seiner Stellung als Komissar, einen möglicherweise bevorstehenden Prozess zu gewinnen und dass das Kind bei mir bleiben darf.Da ich meine Karriere im Ausland aufgegeben habe (ich habe in einem muslimischen Land Entwicklungshilfe geleistet, in welchem auf die Schwangerschaft einer unverheirateten Frau Haftstrafe stand), bin ich leider auf Unterhalt für das Kind von ihm angewiesen. Welche Möglichkeiten hat er, sich dem Kindesunterhalt zu entziehen. Welche Schritte sollte ich nach der Geburt unternehmen? Sollte ich mir einen Anwalt für Familienrecht nehmen- ich werde aber wahrscheinlich nicht in der finanziellen Lage sein, die Kosten zu tragen? Da mich der Verlust der Arbeit und die finanzielle Notlage sowie die vernichtenden Aussagen und Streitigkeiten mit dem Kindsvater sehr belasten und ich eine etwaige Schwangerschaftsdepression vermeiden möchte, ziehe ich in Erwägung, psychologische Beratungen in Anspruch zu nehmen- sollte es wirklich zu einem gerichtlichen Prozess nach der Geburt kommen- muss ich damit rechnen,dass mir der Besuch bei einen Psychologen negativ angerechnet wird? Können Sie mir bitte Ratschläge geben, wie ich mich am Besten in dieser Situation verhalten kann? Vielen Dank!

von Wüstenrose8828 am 12.09.2013, 14:58



Antwort auf: Familienrecht- bitte um Rat!

Hallo, bitte noch einmal kurz und allgemein fragen. Löschen kann nur die Redaktion! Liebe Grüsse, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 13.09.2013



Antwort auf: Familienrecht- bitte um Rat!

Oh, hab gerade gelesen,dass meine Frage zu speziell ist und deshalb wohl sicher nicht beantwortet werden kann. Wie kann ich die Frage aus dem Forum löschen? Entschuldigung dafür und liebe Grüße.

von Wüstenrose8828 am 12.09.2013, 17:26



Antwort auf: Familienrecht- bitte um Rat!

Zunächst würde ich vor der Geburt gar keinen Kontakt mehr aufnehmen, das musst du auch nicht. Nach der Geburt gibst du ihn als Vater an, richtest eine Beistandschaft beim JA ein, die Vaterschaft wird festgestellt, der Unterhalt festgelegt. Und erst dann, wenn überhaupt, kann er das gemeinsame Sorgerecht beantragen. Also lass dich nicht einschüchtern. Sind seine Drohungen dokumentierbar? Hast du Zeugen? Sammele mal alles. Wenn ja, würde ich bei der ersten wirklichen Bedrohung/Behinderung/Nötigung nach der Geburt einen anwaltlichen Brief an ihn schicken, dass er dies in Zunkunft lassen soll, weil du sonst seine widerrechtliche Vorgehensweise an seinen Arbeitgeber mitteilen wirst. Falls du es schriftlich von ihm hast, dass er nur deswegen das Sorgerecht will, damit er ärztliche Behandlungen seines Kindes verhindern kann, dann hast du gute Chancen auf das alleinige Sorgerecht. Ansonsten warte mal ab. Vielleicht überrascht er dich und wird ein guter Vater. Dafür ist kein vorgeburtliches Bauchstreicheln nötig.

von Pamo am 12.09.2013, 17:44



Antwort auf: Familienrecht- bitte um Rat!

aber er ist auch für Dich Unterhaltspflichtig in den ersten 3 Jahren, nicht nur für das Kind. Vielleicht ändert er sich ja, wenn er den Wurmling mal vor Augen hat. Ich würde auf jeden Fall jetzt schon mal beim Jugendamt vorsprechen um zu sehen, welche REchte ich habe. Im allgemeinen kann Dir jedermann das Leben zur Hölle machen denke ich. Wann ist es denn so weit? Dezember? Ich wünsch Dir viel Kraft Gruß Peeka

von peekaboo am 13.09.2013, 13:06



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