Hallo, weiß nicht, ob ich hier richtig bin, aber mich würde mal interessieren, ob es eine Richtlinie gibt, wie lange eine Schwangere am Tag arbeiten darf. Arbeite im Kindergarten und habe Montags einen ziemlich stressigen Tag von 7.30-18.45 Uhr mit einer Mittagspause von 1 Stunde 12.30-13.30, und einer kurzen Pause von 15 Minuten von 16.30-16.45.
Außerdem habe ich gehört, dass Schwangere keine Überstunden machen dürfen stimmt das? (Elternabende, Übernachtungen...)
Bin in der 5.Woche und habe heute erst erfahren, dass ich schwanger bin, mein Arbeitgeber weiß also noch nicht bescheid.
Liebe Grüße und vielen Dank..
Mitglied inaktiv - 19.06.2005, 20:32
Antwort auf:
Arbeitszeit Schwangere
Hallo,
am bsten reden Sie mit Ihrem FA, denn machmal dürfen SS gar nicht im KiGa arbeiten (wenn sie nicht ausreichend geimpft sind).
Ansonsten gilt:
MuSchG § 8 Mehrarbeit, Nacht- und Sonntags*-arbeit
(1) Werdende und stillende Mütter dürfen nicht mit Mehrarbeit, nicht in der Nacht zwischen 20 und 6 Uhr und nicht an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden.
(2) Mehrarbeit im Sinne des Absatzes 1 ist jede Arbeit, die1. von Frauen unter 18 Jahren über 8 Stunden täglich oder 80 Stunden in der Doppelwoche,2. von sonstigen Frauen über 8 1/2 Stunden täglich oder 90 Stunden in der Doppelwochehinaus geleistet wird. In die Doppelwoche werden die Sonntage eingerechnet.
(3) Abweichend vom Nachtarbeitsverbot des Absatzes 1 dürfen werdende Mütter in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft und stillende Mütter beschäftigt werden
1. in Gast- und Schankwirtschaften und im Übrigen Beherbergungswesen bis 22
Uhr,2. in der Landwirtschaft mit dem Melken von Vieh ab 5 Uhr,3. als Künstlerinnen bei Musikaufführungen, Theatervorstellungen und ähnlichen Aufführungen bis 23 Uhr.
(4) Im Verkehrswesen, in Gast- und Schankwirtschaften und im übrigen Beherbergungswesen, im Familienhaushalt, in Krankenpflege- und in Badeanstalten, bei Musikaufführungen, Theatervorstellungen, anderen Schaustellungen, Darbietungen oder Lustbarkeiten dürfen werdende oder stillende Mütter, abweichend von Absatz 1, an Sonn- und Feiertagen beschäftigt werden, wenn ihnen in jeder Woche einmal eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 24 Stunden im Anschluss an eine Nachtruhe gewährt wird.
(5) An in Heimarbeit Beschäftigte und ihnen Gleichgestellte, +ie werdende oder stillende Mütter sind, darf Heimarbeit nur in solchem Umfang und mit solchen Fertigungsfristen ausgegeben werden, dass sie von der werdenden Mutter voraussichtlich während einer 8-stündigen Tagesarbeitszeit, von der stillenden Mutter voraussichtlich während einer 7 1/4-stündigen Tagesarbeitszeit an Werktagen ausgeführt werden kann. Die Aufsichtsbehörde kann in Einzelfällen nähere Bestimmungen über die Arbeitsmenge treffen; falls ein Heimarbeitsausschuss besteht, hat sie diesen vorher zu hören.
(6) Die Aufsichtsbehörde kann in begründeten Einzelfällen Ausnahmen von den vorstehenden Vorschriften zulassen.
Stöbern Sie doch mal selber im MuSchG (
http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/muschg/index.html)
Gruß,
NB
von
Nicola Bader, Rechtsanwältin
am 20.06.2005