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Geschrieben von jannas am 13.06.2017, 19:55 Uhr

Abneigung gegen Stiefkind

Hallo,
ich schäme mich dafür und versuche wirklich mein bestes.
Aber wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich von meinem Stiefsohn einfach nur genervt.
Er wird schon bald volljährig. Eigentlich ist er ein cleveres Kerlchen.
Nur leider so faul, bequem, egoistisch, arrogant... Könnte die Liste noch fortsetzen.
Er schwänzt die Schule, lügt, überschreitet Grenzen. Am liebsten Tag und Nacht am PC am spielen.
Zwischendurch Pizza in den Ofen, Küche verwüsten und alles egal.
Sein Zimmer sieht aus wie Sau, alles reden und bitten hilft nicht.
Leergut zurück? Wäsche in den Schrank? Benutzes Geschirr in die Küche? Müll sortieren? Licht ausmachen? Lüften? Zähne putzen? Duschen? Oder sogar Haare waschen? Alles zuviel verlangt.
Ich finde auch, mein Mann müsste härter durchgreifen.
Aber er hat immer Angst, dann den Zugang zu seinem Sohn zu verlieren, wie er es nennt.
Dabei macht der Junge doch sowieso was er will.
Und im Grunde lässt mein Mann ihn ja mit allen durchkommen. Er fragt mich immer, ja, was soll ich denn machen?
Und sein Sohn ist ja nicht doof. Er weiß genau, egal, was er tut, es passiert nichts.
Höchstens ein paar Tage schlechte Stimmung.
Ich weiß auch gar nicht, was ich meinem Mann raten soll.
Im Grunde tut mein Mann mir nämlich leid. Er bemüht sich so um seinen Sohn. Er würde alles für ihn tun, aber es wird von ihm nicht wertgeschätzt.
Im Gegenteil, alles egal und selbstverständlich.
Ich bemühe mich wirklich um ein nettes miteinander. Und nach außen klappt es auch. Mein Groll und meine Wut ist eher in mir drin.
Ich weiß gar nicht, was ich mir von diesem Post erhoffe. Nur ist heute mal wieder ein extremer Tag und gerade ist das Fass voll.
Janna

 
19 Antworten:

Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von kleineTasse am 14.06.2017, 3:01 Uhr

Wenn ihr den Jungen weiter gewähren lasst, habt ihr bald einen Tyrannen zu Hause. Regeln oder sowas scheint er garnicht zu kennen. Der Junge weiß, dass der Vater und auch du, sich scheinbar nicht durchsetzen können und lebt fröhlich vor sich hin. Ein Mindestmaß an Respekt euch gegenüber, ist wohl nicht zuviel verlangt. Duschen und seinen eigenen Müll wegräumen sollte selbstverständlich sein. Dein Mann muss das kapieren oder du die Konsequenzen ziehen. Das hält ja auf Dauer kein Mensch aus.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Limayaya am 14.06.2017, 6:58 Uhr

hmmm, ein Satz, der einem Bekannten von mir die Augen geöffnet hat:

"willst du mit deinem Kind befreundet sein, oder ihn so erziehen, dass man später mal mit ihm befreundet sein will?"

Will sagen: vielleicht bekommst du deinen Mann auf der Schiene: es geht nicht darum, dass sein Sohn ihn JETZT mögen muss. Es geht darum, den jungen Mann in nicht allzuferner Zukunft ins Leben zu entlassen. Und dazu ist nunmal ein Mindestmaß an Respekt, Ordnungssinn und Freundlichkeit erforderlich. Irgendwann steht da sonst mal ein Ausbilder und plädiert dafür den Kerl schon während der Lehre rauszuschmeißen, weil keiner mit ihm klar kommt. Was eine evt. potentielle Freundin über den jungen Mann denkt und sich mit Händen und Füßen wehrt, auch nur über eine Vertiefung einer Beziehung nachzudenken (welche Frau will schon eine feste Beziehung aus der evt. ein Zusammenziehen wird, wenn schon nach den ersten Dates klar ist, dass sie für immer seine Putzfrau sein wird....) wollen wir gar nicht reden...

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von jannas am 14.06.2017, 7:10 Uhr

Danke für deine Antwort.
Genau das mit den Konsequenzen ist das Problem.
Wie genau sollen die aussehen?
Das einzige, was ihn anscheinen trifft, ist, wenn das Internet nicht läuft.
Einmal hat tatsächlich mein Mann ihm eine Zeit seinen PC lahm gelegt. Da hatten sich so viele Sachen aufgestaut.
Der Sohn sollte quasi zeit haben, über alles nachzudenken.
Tja, da hat er halt nicht PC gespielt sondern am Handy.
Laut eigener Aussage hat mein Mann resigniert. Es würde ja doch alles nichts bringen. Er hofft auf Verstand und Einsicht bei seinem Sohn.
Ich bin ja auch sehr für Konsequenzen. Aber wie sollen die denn aussehen, fragt mich mein Mann.
Außer dem blöden PC ist dem Jungen anscheinend sowieso alles egal. Und selbst wenn der PC weg war und er ihn gerade wieder hatte, trotzdem nicht Zähne geputzt und gleich das nächste mal Schule geschwänzt und gelogen.
Nun meint mein Mann immer, dann wäre es ihm egal, er will sich nicht mehr drüber ärgern.
Tut er natürlich doch. Und sein Sohn und die ganze Problematik hat sooo einen großen Stellenwert.
Irgendwie dreht sich gefühlt alles um den Jungen und alles andere wird nebensächlich.
Manno, wir sind frisch verheiratet, ich habe auch Kinder mit eigenen Persönlichkeiten und leider Problemen. Aber irgendwie liegt ständig das Augenmerk auf seinem Sohn.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2017, 9:52 Uhr

Sei mir nicht böse, aber der Junge ist 17. SIEBZEHN! Da ist das Thema Erziehung durch Strafen und Sanktionen weitgehend gelaufen. Außerdem würde ich mich von der Angst verabschieden, daß das jetzt "für immer" so sein wird und der Sohn bis zu seinem Lebensende in Müll und Chaos hausen wird. Er kann durchaus noch die Kurve kriegen - aber die Motivation muß aus ihm selber kommen, nicht von Papa und (Gott bewahre!) Stiefmutter diktiert.

Mein Sohn ist 16 und mein Lebensgefährte hat auch so seine Probleme mit ihm. Er findet, ich sei nicht streng genug und müßte härter durchgreifen. Dabei finde ich es gar nicht so schlimm. Es gibt Verbesserungspotential, klar, aber das wird schon. Viel anstrengender finde ich diese ewigen Diskussionen mit meinem Lebensgefährten - da werden wir noch Spaß haben, fürchte ich.

Dein Mann hat es doch bisher auch geschafft, mit seinem Sohn klarzukommen. Dann wird er es auch weiter schaffen - müssen, irgendwie. Ich würde mich an Deiner Stelle raushalten. Das Problem ist doch eh endlich, denn irgendwann in Bälde zieht der Kerl aus. (Das sage ich meinem Lebensgefährten auch: In ein paar Jahren ist das Thema durch, bis dahin mußt Du einfach die Luft anhalten.)

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von jannas am 14.06.2017, 10:42 Uhr

Ehrlich gesagt freue ich mich drauf, wenn er irgendwann auszieht und hoffe, dann wird einiges entspannter.
Ich halte mich jetzt schon zurück, eigentlich nicht meine Baustelle.
Aber für meinen Mann ist es ein ständig aktuelles Thema.
Und da tut er mir leid. Ich finde, es geht gar nicht, wie sein Sohn mit ihm umgeht.
Klar, er lässt es sich im Grunde gefallen.
Da spielt sicher immer noch das schlechte Gewissen wegen der Trennung usw eine Rolle.
Und irgendwie betrifft mich das Verhalten vom Jungen ja schon.
Schließlich leben wir in einem Haushalt.
Und mich nervt es wirklich.
Ich habe keine Lust, erst gefühlte tausend Flaschen in seinem Zimmer zu suchen, bevor ich Leergut weg bringe.
Sein Dreck im Zimmer trägt sich durchs Haus.
Er bedient sich an allem, was er an essbaren findet. Gerne spät abends oder mitten am nachmittag irgendetwas in den Ofen, der dann durchaus auch mal vergessen wird, abzustellen.
FamilienPackung Eis aus der Truhe weg. Liegt leer unter seinem Bett.
Natürlich soll er nicht hungern. Nur finde ich sein Verhalten egoistisch. Wir sind schließlich sechs Leute.
Ich darf für alle die Einkäufe ranschleppen. Alles selbstverständlich.
Dann liegt dreckiges Geschirr mit Schimmel in seinem Zimmer.
Und was macht er?
Schmeißt das Besteck in den Müll!
Ob ich das wirklich behalten will?
Ist ja alles egal und nichts wert.
Das er sobald auszieht, sehe ich noch nicht.
Er weiß absolut nicht, was er mal machen will. Und Gedanken drüber machen will er sich auch nicht.
Ihm geht's ja auch am allerbesten.
Manno, bin genervt.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von jannas am 14.06.2017, 10:47 Uhr

Und noch etwas, ja, er ist schon fast volljährig.
Könnte man dann nicht normalerweise erst recht einen vernünftigen Umgang erwarten?
Die Lügerei geht gar nicht.
Ich war in der Schule, obwohl es nicht stimmt.
Ich habe Zähne geputzt, obwohl die Bürste trocken ist.
Ich habe den Brief in der Schule abgegeben, liegt aber im Müll.
Es gab die Arbeit nicht zurück, steckt aber im Rucksack.
Dazu hinterlässt er alles wie ein Schlachtfeld. Ich habe einfach keinen Bock auf so ein Verhalten.
Ja, eigentlich geht's mich vielleicht nichts an. Aber die Arbeit habe ich.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von nils am 14.06.2017, 10:52 Uhr

Puh, da würden mir auch die Nerven übergehen, wobei ich sagen muss, dass das in diesem Alter vielen so geht.
Auch ich hab so ein Exemplar zuhause und ich bin erst entspannter seit er mehr bei seiner Freundin ist als zuhause.

Nachdem bei uns Reden auch nichts hilft, wird dann - wenn es ganz zu schlimm wird - das Internet ausgesteckt bis der Müll beseitigt und das Zimmer wieder einigermaßen begehbar ist. Das klappt dann meist doch noch solange sie noch kein eigenes Internet am Handy,... haben.

Ich gehe aber auch nicht in das Zimmer meiner Teenies. Wenn es ihnen zu viel ausschaut, dann räumen sie auch mal wieder zusammen - und wenn man z.B. etwas zu essen will, dann muss vorher das Geschirr aus dem Zimmer in den Geschirrspüler geräumt werden sonst gibt's nämlich kein Essen.
Betten überziehen, Staub saugen,... tu ich sicher nicht mehr für 17jährige.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2017, 11:33 Uhr

Dann suche halt nicht die leeren Flaschen aus seinem Zimmer, bevor Du Leergut wegbringst. Tue ich auch nicht. Ich bringe nur Leergut weg, das sich am dafür vorgesehenen Ort befindet.

Und daß Du für ihn das Essen ranschleppen mußt (Warum eigentlich? Schick doch Deinen Mann einkaufen?) nervt Dich doch nur, weil Du ihn nicht leiden kannst. Er ißt doch nicht weniger, wenn er zu regulären Zeiten am Tisch ißt. Mein Sohn kann auch phasenweise ganze Elefanten verdrücken. Da ich für den Einkauf zuständig bin, muß ich die Elefanten anschleppen. Wann er die dann ißt, ist eigentlich Jacke wie Hose. Wenn die Nutella leer ist und ein Mitbewohner das doof findet, dann dürfen die das untereinander ausmachen (meine Tochter kann ihren Bruder deswegen ganz schön zur Schnecke machen, da wird er dann ganz kleinlaut - und ißt eine Woche später doch wieder das ganze Glas in einem Rutsch leer *seufz*).

Bei uns ist Essen im Zimmer schon immer verboten gewesen, sonst haben wir in Nullkommanix Viecher in den Zimmern. Aber es ist natürlich schwer, solche Regeln jetzt erst einzuführen.

Ich würde an Deiner Stelle:
1. Aufhören, den armen Vater zu bedauern. Das hat er sich selber eingebrockt.
2. Das direkt und konsequent bemängeln, was mich direkt angeht. Herd an => Donnerwetter. Besteck im Müll => Tobsuchtsanfall.
3. Alles andere von denen regeln lassen, die darunter zu leiden haben. Und das inkludiert Deinen Mann.

Was macht eigentlich die Schule, wenn er schwänzt? Bei uns geht das nicht. Ich werde um 8:15 Uhr angerufen, wenn das Kind nicht bis 8:10 Uhr in der Schule aufschlägt. Und wenn ich dann nicht weiß, wo das Kind ist, würde ich im Zweifel die Polizei rufen. Kann ja sonstwas passiert sein *räusper*.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von jannas am 14.06.2017, 12:10 Uhr

Bei sowas wie dem Leergut geht's mir einerseits ums Prinzip. Meine Kinder schmeißen die Flaschen auch in die Kiste.
Andererseits bringe ich alles weg und die Kiste ist gleich wieder voll, weil er tatsächlich seine Flaschen aus dem Zimmer geräumt hat.
Thema Essen. Ich koche, Sohn kommt, guckt nur in den Topf und will nicht. Dafür Stunde später zwei Tüten MilchBrötchen zum Beispiel.
Kann aber auch sein, er will mit essen. Es schmeckt ihm und er schaufelt sich auf den Teller ohne Ende.
Es ist halt alles nicht planbar.
Über Nacht verschwindet durchaus das Fleisch für den nächsten Tag.
Ich muß ja zugeben, daß mich so einiges bei ihm deutlich mehr nervt als bei meinen Kindern.
Ist wohl so auch wenn es nicht richtig ist.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von fsw am 14.06.2017, 15:10 Uhr

Das klingt nach einem Hilfeschrei...oder nach Aufmerksamkeit.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2017, 15:25 Uhr

Ich kann das ja durchaus verstehen. Ich finde die Tochter meines Lebensgefährten auch nicht wirklich toll. Der Sohn ist okay, aber auf Dauer in meinem Haushalt würde ich den auch nicht haben wollen. Er ist halt ein typischer Teenager, sehr von sich eingenommen. Umgekehrt tut mein Freund sich schwer mit meinen Kindern. Er betont zwar immer, daß er sie eigentlich ganz nett findet - und grundsätzlich glaube ich ihm das auch - aber viele Dinge, über die ich gut hinwegsehen kann, treiben ihn in den Wahnsinn.

Ich gebe ja zu, daß meine Kinder auch nicht immer leicht zu ertragen sind. Hin und wieder verdrehe ich die Augen, lege auch mal einen Wutanfall erster Güte hin, jammere meiner Freundin die Ohren voll, aber letztlich habe ich sie wirklich ganz doll lieb. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich jemals fremde Kinder so sehr lieben kann. Und fremde Teenager schon gleich gar nicht. Kleine Kinder sind ja irgendwie noch niedlich und anrührend, da kann man auch mit einem fremden Kind warm werden, aber das ist mit 16 definitiv vorbei. Dazu kommt, daß die Unterschiede in der Erziehung bei Teenagern nicht mehr wegzutünchen sind.

Vielleicht hilft es schon, sich das einzugestehen und auch offen damit umzugehen. Alles Gute!

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Babybauch November13 am 14.06.2017, 19:37 Uhr

Muss mal blöd fragen: wenn ihr dem teen das Internet ausstöpselt und er spielt dann provokativ am Handy weiter, warum nimmt man ihm nicht das Handy ab?
Ich erinnere mich, dass das durchaus ein (zugegeben bewährtes) Mittel meiner Mutter war...

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.06.2017, 19:53 Uhr

Ich versuche gerade mir vorzustellen, wie ich mit meinem 1,90 m großen und schrankbreiten 16jährigen, der American Football spielt, um das Handy rangele.

Öhm - nein.....

Ich schalte ihm aber auch nicht das Wlan ab. Was soll das? Dann nimmt er das vom Nachbarn und ich habe nix gekonnt. Entweder ich schaffe es mit Argumenten, oder ich lasse es.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Daffy am 15.06.2017, 9:41 Uhr

Das sind schon sehr ärgerliche Dinge; vielleicht kannst Du den Ball zurückspielen, indem Du die Konsequenzen auf alle verteilst? Also Einkaufen nur nach Bedarf, die Familienpackung Eis z.B. wenn Du weißt, Eis ist als Nachtisch geplant, allenfalls täglich einkaufen (sehr lästig - vielleicht drückst Du Deinem Mann mal den Einkaufszetttel in die Hand, schließlich ist sein Sohn die Ursache, da darf er ruhig mitarbeiten). Oder beim Essen - alle müssen Dir ihren Teller reichen, Du füllst den Teller (mit Nachfrage, dass es nicht zu viel ist) und dann würde ich in einer ruhigen Minute dem Stiefsohn erklären, warum das im Moment so läuft (und warum Du täglich eine Runde durch sein Zimmer drehst - ich hätte auch keine Lust auf Schimmelgeschirr oder Besteck im Müll, ansonsten würde ich seine Sachen aber in Ruhe lassen, soll die Wäsche halt auf dem Boden liegen). Meckerei bringt nichts, Schweigen nur gestaute Aggression. Er sollte nicht beschämt werden, aber natürlich müssen die anderen Kinder und der Vater Bescheid wissen; ich würde das separat ansprechen.

Wegen Schwänzen: wie STT sagt, er ist fast volljährig. Da würde ich auch in entspannter Atmosphäre nachfragen, wie er sich das denkt und ob Ihr ihm helfen könnt (z.B. durch einen Zeittplan, Kaffee zu einer bestimmten Zeit (hilft mir zumindest sehr), Gespräch mit den Lehrern...). Der schlechteste Moment ist, wenn er gerade ´ertappt` wurde. Es geht in dem Alter ja nicht ohne seine Einsicht. Wenn er gerade dabei ist, sich die Zukunft zu verbauen, das wahrscheinlich auch merkt, aber aus dem Strudel nicht rauskommt, kann es ihm nicht gut gehen.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Bookworm am 15.06.2017, 18:31 Uhr

Wo ist denn die (leibliche) Mutter des holden Knaben?

Ich würde gar nix in dem Zimmer machen, und ob er sich die Zähne putzt (!!) gleich gar nicht kontrollieren.

Da der Junge nicht verdient ist er über Handykonsum und Internet zu kriegen.

Übrigens: Ich kenne Leute, die ihren renintenten Teenie-Kindern mit 16 ein Zimmer gemietet haben und mit xy Euro/Monat austatteten.
Die KInder fanden das erst toll, aber die Erkenntnis, dass das viel mehr Arbeit und unbequemer ist als zu Hause, kam sehr schnell.

Aber all das muss DER VATER entscheiden und vor allem durchsetzen!
Ich finde es nicht sehr nett, dass der Vater Dich mit ihm quasi allein lässt und "du die Arbeit hast", geht gar nicht.
Soll doch der Vater die schimmeligen Sachen aufräumen und das Besteck aus dem Müll holen.

Du hast, (wenn ich das richtig weiß) ein gehandicaptes Kind und wirklich genug an der Backe.

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Eigentlich hat STT recht... aber nur eigentlich....weil:

Antwort von desireekk am 15.06.2017, 22:31 Uhr

Hallo,

ich lebe ja nun auch in einem Teenie-Patchwork, kann also "mitreden". Und sage:

Eigentlich hat STT recht... aber nur eigentlich....weil:

denn, wenn da noch kleinere Kinder da sind die das mitbekommen dass der Große einen saustall haben darf und sich auch alles nehmen, dann wird es schwierig denen zu erklären warum SIE das nicht dürfen sollen.
Nur eil der papa zu feige und bequem ist und es einfach versaubeutelt hat?
Kein (bald-)Teenie wird das akzeptieren und verstehen.

Und wenn bei STT die Große Schwetser den Bruder zusammenstaucht dann mag das noch beeindruckend sein, wenn hier die 14 Jährige dem 17-jährigen eine Ansage macht lacht er nur (wenn er nicht so ein lieber wäre) versteht ihr?

Meine beiden Buben entwickeln sich auch des nächtens zu totalen Heuschrecken. Und die Kleine weint dann fast immer wenn ihr Teil der Schokolade den sie sich aufgespart hat einfach weg ist. Das ist unfair und gemein. Nun haben wir hier eben klar definierte Schokolade (oder sonstiges Essen) das einen Namen bekommt und niemals nicht angefasst werden darf und eben frei verfügbares Essen.
Es hat einige Ausraster meinerseits bedurft bis das endlich in die verfressenenen Hirne meiner Buben eindrang.
U. a. auch so, dass die Kleine etwa sbesonderes bekam wenn wir irgendwo waren nur weil eben die Großen mal wieder zugeschlagen haben.

Bei janna wäre mir das dann so, dass der Große KEIN Fleisch am Tisch bekommt sondern die Nudeln nackich essen kann, weil er SEINE (und die aller anderen) Fleischportion ja schon weggefressen hat (so er denn wusste für wann das gedacht war, wobei bei einem 17-jährigen langsam ankommen muss dass NICHT immer ALLES ihm gehört).

Bei Süßigkeiten & Co. gibt es bei uns die Regel, dass jeder soviel z. B. anteil. von einer Kekspackung haben darf wie Personen im Haus leben.
Und wenn ein 17 Jähriger nicht ausrechnen kann wieviele der z. b. 24 Kekse ihm zustehen...
Man mag ihm das Internet abnehmen aber das mit dem Handy geht nur so lange wie er noch Daten hat bzw. papa das Handy bezahlt.

Auch ich sehe (wie hier bei uns übrigens) denvater als die größere Baustelle.
Er DARF einfach nicht aufgeben, das geht als Eltern nicht für mich.
Und ICH würde meinem Partner klar machen, dass ich das alles nur so lange dulde, bis meine Kinder zu sehr schaden nehmen. Dass mal einer rücksichtslos ist gehört zum Leben dazu, aber wnn der Große permanent so sehr querschießt dass es nicht mehr geht, UND der Vater da nur Schulterzuckend daneben steht. Dann gehe ich mit den Kindern wenn ich denke, dass es für sie zuviel wird.

Das würde ich in Ruhe kommunizieren... und dann durchziehen.

Ich denke aber auch, dass der Große grad ganz arg in den seilen hängt und Unterstützung braucht. DAS bedeutet aber NICHT dass man ihm alles durchgehen lassen kann, ganz im Gegenteil.
Ein termin beim Arzt und Psychologen, termine beoim Arbeitsamt etc. sind hochdrängend IMO.

jannas, gerne auch PN wenn Du magst.

D

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von jannas am 16.06.2017, 7:47 Uhr

Herzlichen Dank für die ganzen Antworten.
Ja, es stimmt, eigentlich bin ich in dem Sinne gar nicht für den Jungen und die ganzen Sorgen und Probleme drum herum 'zuständig'.
Allerdings leben wir nun mal in einem Haushalt und er ist der Sohn meines Mannes.
Ja, das größte 'Problem' ist wohl, daß mein Mann keinen Streit und Stress mit ihm möchte.
Kann ich ja auch verstehen, ich mag auch lieber Friede Freude Eierkuchen.
Oft kann ich über seine Unordnung usw drüber weg sehen.
Wenn dann allerdings immer wieder so Knaller kommen ( aktuell: heimlich Geld von einem SparBuch auf seinem Namen, aber für Studium, Auto oder sowas von seinem Vater gespart, geholt. Dafür einen neuen Rechner gekauft, weil ihm am alten irgendwas nicht passte. Mich in dem Zusammenhang auch angelogen. Ich sollte ihn fahren. Auf Nachfrage, ob das mit seinem Vater auch abgesprochen ist, gesagt, er fände es ok. Ich habe meinen Mann sogar noch angerufen. Er war allerdings gerade am arbeiten und daher keine Zeit, hat mir aber gesagt, sein Sohn hätte angerufen, er wüsste Bescheid. Tja, nur hatte er nicht sein ok gegeben für einen neuen PC sondern er wußte nur, daß sein Sohn irgendwas neues gerne haben wollte und hat klar zu ihm gesagt, sie sprechen abends drüber. Abends spielte der Junge schon längst am neuen PC. Auch bei dem Kaufpreis hatte er seinem Vater gegenüber gelogen. Mein Mann hat sich ganz fürchterlich geärgert. Gab kurz Stress, der Sohn fängt an zu heulen und Papa erzählt mir später, Naja, der neue PC ist schon besser und irgendwann kam ja auf das Sparbuch auch mal GeburtstagsGeld der Oma. Also wurden wir eigentlich beide vom Sohn vera...)
Oft liegt es auch an meiner eigenen Stimmung, wie doll mich alles stört.
Und, es stimmt, ich habe und hatte auch bevor der Junge offiziell zu uns zog, genug zu tun.
Ich habe drei Kinder. Davon eins mit PflegeGrad.
Was mir halt immer mehr auffällt, ist das unterschiedliche Empfinden.
Wenn eins meiner Kinder Unordnung verbreitet, stört es mich (meistens) weit weniger als wenn er es tut.
Auch wenn es mich nichts angeht, irgendwie gönne ich dem Jungen seine ganzen Annehmlichkeiten nicht.
Ich finde, er wird zu doll verwöhnt bzw es wird ihm alles zu einfach gemacht.
Gäbe viele Beispiele.
Gespräche in der Schule gab es. Bei Verspätungen wird nicht angerufen, es kommt dann irgendwann Post. Haben wir alles durch.
Lange mit der Lehrerin gesprochen.
Fazit war, er soll noch ein Jahr sich anstrengen, dann könnte er ein ordentliches Abi schreiben.
Seine Antwort, kein Bock.
Was möchtest du dann?
Keine Ahnung. Chill doch mal.
Und falls er tatsächlich sein Abi macht, plant mein Mann eine riesige Reise mit ihm. Das hätte er ihm schon vor Jahren versprochen und er würde sich an seine Versprechen halten.
Seine Mutter ist inzwischen in ihre Heimat zurück gezogen. Keine Ahnung, vielleicht 500 km um uns?
Ich finde, sie bemüht sich nach ihren Möglichkeiten. Der Junge blockt allerdings ab. Auch ihr erzählt er nur, was er meint, was gut ankommt. Oder wie doof und gemein wir alle hier sind.
So, lang geworden. Sorry.
Gruß,
Janna

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Bookworm am 16.06.2017, 9:48 Uhr

Ich kann das verstehen, dass dich seine "Unordnung" (nehmen wir das mal als Synonym für alles andere) mehr stört, als bei Deinen Kindern, denn der Junge lügt und betrügt auch noch, und ist rotzfrech dabei.

Der Vater zieht ja auch keinerlei Konsequenzen.

Wenn der Junge das Geld vom Konto holt, unerlaubter Weise, dann müsste er das abarbeiten, zumindest große Teile davon, weil er genu WUSSTE, dass es gelogen war. Ich würde als Vater verlange, das gearbeitet wird und genau vorgeben was und für wieviel Geld (Auto waschen, irgendwas arbeiten im Garten, JOBBEN, da gibt es sicher Möglichkeiten)
Oder er sagt ihm, dass damit die Abi-Reise auf der Kippe steht und nur nochmal ins Gespräch kommt, wen diese und jene Verhaltensänderungen kommen.

Das Problem ist Dein konfliktscheuer Mann.

Ich glaube für DICH hilft nur zu versuchen Dich innerlich zu distanzieren und ICH würde auch von meinem Mann (viel) mehr Konsequenz fordern.
Dein Mann wollte Dich und eine neue Familie, da muss er sich auch für die neue Lebenssituation stärker einbringen.
Wenn er sich alleine im Zusammenleben von seinem Sprößling vorführen lässt, ist das sein Problem, aber jetzt seid Ihr eben 6 Personen, da muss er ran.

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Re: Abneigung gegen Stiefkind

Antwort von Whity am 01.07.2017, 1:41 Uhr

Er ist doch schon 17. Da kann er mit seinem Zimmer machen, was er will. Du solltest am besten in seinem Zimmer garnichts machen. Also auch keine Leergutflaschen raussammelb z.B. Wenn er "im Müll" leben will, dann bitte. Wenn er keine Lust mehr hat, wird er schon selber aufräumen. Aber immerhin sollte er es schon irgendwie hinkriegen die Küche nicht extrem dreckig zu machen. Darüber würde ich ein Familiengrspräch führen und den beiden erzählen, dass du dich sehr unwohl fühlst usw. Also schildern wie es dir innerlich geht. Er muss ja nicht putzen, aber zumindest nicht Chaos hinterlassen..

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