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Geschrieben von Mausezahn48 am 14.10.2019, 12:19 Uhr

Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Ich bin seit 19 Jahren mit meinem Mann zusammen, wir haben zwei Kinder (13 und 17 Jahre alt). Ich bin an sich sehr glücklich mit meinem Leben. Ich mache nach einer nebenberuflichen Weiterbildung bald das, was mir großen Spaß bereitet: Ich werde mit Mitte 40 Lehrerin, nachdem ich 20 Jahre in einem anderen Beruf gearbeitet habe. Ich habe zwei tolle Kinder und gute Freunde. Ich habe einen Mann, den ich liebe. Vom Geld her ist es auch ok. Nun habe ich mich am Wochenende seit langer Zeit mal wieder mit meinem Mann gestritten. In den Streitereien geht es immer um dasselbe: seine Bequemlichkeit, sein Phlegma und seine Angst dem Leben gegenüber und dass er mich so oft im Stich und alleine lässt mit Entscheidungen und Tätigkeiten. Auslöser waren wie immer Kleinigkeiten: Er wollte nicht zum Elternabend gehen, auf den ich nicht konnte. Er wollte in der Früh, als ich mal nicht hätte um 5.30 Uhr aufstehen müssen und bis 7 Uhr ausschlafen können, keine Brotzeit für die Kinder richten. Sein Argument: Er möchte keine Aufträge und Ansagen von mir erhalten. Wenn ich aber keine Aufträge erteile oder Ansagen mache, passiert rein gar nichts zu Hause. In diesen Fällen ist abe leider auch nichts passiert. Ich habe einen Termin verschoben und bin zum Elternabend gegangen. Ich bin in der Früh aufgestanden und habe Brotzeit gerichtet. Unser Leben sieht so aus: Ich bin ein sehr, sehr aktiver Mensch, der Sozialkontakte pflegt, Spaß am Leben hat und immer Ideen, Vorschläge, was man in der Freizeit machen könnte. Ich kann nicht anders. Ich liebe es, unser Leben zu gestalten. Mein Mann ist sehr lieb, ein sehr guter Vater (außer, dass er in der Früh keine Brote mehr schmieren möchte ), ruhig, introvertiert, phlegmatisch, oft überfordert, leidet an Sozialphobie und ist generell sehr ängstlich dem Leben gegenüber. Er zieht sich sehr gerne (in seine Komfortzone) zurück, wenn ihm was zu viel wird. Er scheut sich vor Entscheidungen. Das hat zur Folge, dass ich die Dinge übernehme, die ihn überfordern. Zum Beispiel habe ich unser Auto gekauft, obwohl ich mich mit Autos gar nicht auskenne und er sich aber gut auskennt. Ich mache mehr oder weniger alles bei uns: Ich treffe alle Entscheidungen, die unsere Kinder und unser sonstiges Leben betreffen, ich mache den Haushalt alleine, ich gestalte unsere Freizeit und unser Sozialleben, ich verdiene Geld. Was er macht: Er kocht gerne und repariert unsere Fahrräder. Und natürlich geht er arbeiten. Er ist der Hauptverdiener bei uns. Aber mich macht es langsam wahnsinnig, es enttäuscht, verletzt und kränkt mich immer wieder, wie sehr er sich aus dem Leben herauszieht, wie oft er mich alleine mit allem Möglichen lässt, zum Beispiel mit allem Möglichen im Alltag oder wenn es zu Streitigkeiten mit seiner sehr komplizierten Familie kommt. Das ist doch keine Partnerschaft. Ich werfe ihm das dann vor und werde auch laut und ungehalten, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Er beschwert sich dann darüber, dass ich aggressiv sei und dass ich eh immer alles alleine mache und Entscheidungen alleine treffe. Aber ich mache doch nur immer alles alleine, weil er mich durch sein Verhalten, seinen Rückzug, seine Verweigerung dazu gedrängt hat. Und ich werde doch nur agressiv, weil mich sein Verhalten, sein Nichtreagieren inzwischen wahsninnig machen. Er bekommt auch oft den Mund nicht auf, frisst Dinge in sich hinein, implodiert förmlich, weil er nichts raus lässt. Meiner Meinung nach hat er oft nicht die Eier, seine Meinung zu vertreten. Und wenn er sich dann weigert, mir zu helfen oder an etwas teilzunehmen, denke ich mir inzwischen: "Egal, dann mach ich es halt alleine. Das bin ich ja eh schon gewohnt." Das hat den positiven Effekt, dass ich weiß: "Ich schaffe es auch ohne ihn, ich brauche ihn nicht." Je mehr Angst er vor dem Leben entwickelt, desto stärker werde ich. Das ist absurd und das wollte ich auch nie. Wobei man sagen muss: Da ich Eltern hatte, die sich nie richtig um mich und meine beiden Schwestern gekümmert haben, habe ich es sehr früh lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. Das liegt also auch in meiner Vergangenheit begründet. Und daher reagiere ich wohl auch so gereizt, wenn ich mal wieder das Gefühl habe, allein gelassen zu werden mit allem Möglichen. Wir kommen beide aus sehr verkorksten Familien und manchmal denke ich: Aus zwei kaputten Teilen kann man kein Ganzes mehr machen. Und wenn sich das jetzt so anhört, als wäre mein Mann ein Waschlappen: Ja, das ist er. Aber das hat auch sehr, sehr viel mit seiner Kindheit zu tun. Er ist aber ein sehr lieber Mensch und eigentlich will ich vor allem, dass er glücklich wird. Aber es geht einfach nicht, dass ich alles mache. Ich habe zwar enorm viel Energie, doch ich merke, wie meine Kräfte langsam nachlassen. Ich kann mit meiner Energie nicht auch ihn immer noch ins Leben zerren. Ich würde mir so sehr wünschen, dass er auch mal unser Leben mitgestaltet, dass er Ideen einbringt, mich überrascht und mir zur Seite steht. Dass er sich wie ein erwachsener Mann und nicht wie ein kleines Kind verhält. Dass ich einen Partner auf Augenhöhe habe, der mich inspiriert. Das weiß er alles, ich habe es ihm gestern gesagt. Wir sind sehr ehrlich mtieinander. Nur vermisse ich bei ihm, dass er die Dinge reflektiert und etwas ändert. Am Ende unserers Gesprächs hat er immerhin gemeint: "Ich muss wohl mehr mein Leben leben." Ja, das muss er, aber ich hoffe, er vergisst darüber unsere Partnerschaft nicht! Und jetzt noch mal am Ende dieses langen Posts: Ich bin nicht total überfordert, ich bekomme mein Leben auf die Reihe. Aber ich merke, wie viel Energie und Kraft mich unser gemeinsames Leben die letzten 19 Jahre gekostet hat. Ich würde mich freuen, wenn ich auch mal Energie von außen, also von ihm, erhalten würde. Und noch etwas: Trotz allem liebe ich meine Mann und es hat mich in den 19 Jahren unserer Partnerschaft nie ernsthaft ein anderer interessiert. Dennoch befinden wir uns inzwischen in einer Sackgasse - und ich weiß nicht, wie wie da wieder herauskommen sollen. Wir haben schon zwei Paartherapien gemacht - aber unser Grundkonflikt bleibt immer derselbe.

 
32 Antworten:

Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von kleinedame_34 am 14.10.2019, 13:28 Uhr

eine Frage? Wozu brauchst du ihn noch?

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Mausezahn48 am 14.10.2019, 13:31 Uhr

für sehr Vieles: Zum Lachen, Reden, Wandern, Radelfahren, für unsere Kinder, fürs Miteinander, fürs Paarsein, für den Sex...

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Frau Paschulke am 14.10.2019, 15:27 Uhr

Vielleicht solltest du Ansagen machen etc. auf die Schule verschieben, wenn du dann eine Anstellung hast. In einer Partnerschaft begegnet man sich auf Augenhöhe.
Der Ton macht die Musik. Das vergessen Lehrer gerne mal (habe beruflich viel mit den Herrschaften zu tun und sehr eigentümliche Erfahrungen gemacht).

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Strudelteigteilchen am 14.10.2019, 15:56 Uhr

Vielleicht tust Du zu viel?

Sei mir nicht böse, aber ein 17jähriger und ein 13jähriger brauchen keine von Muddi geschmierten Stullen. Wenn Du das gerne für die beiden tust - kein Thema, dann mach das. Ich gebe zu, daß ich für meinen 18jährigen Sohn auch noch Pausebrote schmiere, wenn er mich darum bittet. Aber ich käme ja niemals auf die Idee, das an irgendwen zu delegieren, wenn ich nicht kann oder will (und mein Sohn akzeptiert ohne Murren, wenn ich seine Bitte hin und wieder ablehne - zum Beispiel, weil ich ausschlafen möchte).

Du fängst ja alles auf - wieso sollte er was übernehmen? Es wäre doch viel besser gewesen, wenn keiner zum Elternabend geht. Meistens ist eh egal, zumal bei so großen Kindern. Wenn es nicht egal gewesen wäre, hättest Du es ihm halt unter die Nase gerieben. Aber so hatte es für ihn gar keine Konsequenz.

Tu das, was Du tun kannst und willst, setze Deine Prioritäten - und der Rest wird halt nicht getan. Ganz ehrlich: Die Kinder sind ja auch nicht mehr in einem Alter, wo der gelegentliche Ausfall eines Elternteils dramatische Konsequenzen hat. Möglicherweise (Stulle!) sind sie es auch gewohnt, daß Muddi eben macht - dann ist Dein Mann nicht das einzige "Problem".

Dein Mann hat es sich bequem eingerichtet - und Du hast es zugelassen. Da hat sich sicherlich einiges eingeschlichen - und es ist schwer bis unmöglich, das nach 19 Jahren wieder zu ändern. Konzentriere Dich deswegen auf die Dinge, die Du einfach nicht tun WILLST - und tu sie nicht. Glaub mir, die Welt wird nicht untergehen....

Mal ein Denkanstoß: Wenn Du Dich trennen würdest - nur mal ganz theoretisch - könntest Du das Stullenschmieren und das Elternabendgehen auch nicht an ihn delegieren. Du müßtest also auch irgendwie zurechtkommen. Natürlich ist es wünschenswert, innerhalb einer Partnerschaft Synergien zu nutzen - aber das geschieht ja, er tut ja nicht NIX. Weniger als gewünscht, aber mehr als wenn er nicht da wäre. Realistischerweise wird er nicht zum Macher werden. Außerdem gibt es ja gute Seiten an ihm, die Du scheinbar liebst und durchaus zu schätzen weißt. Konzentriere Dich auf das, was gut ist - das hilft meistens, den schlechten Teil zu "ertragen". Meine Erfahrung: Wenn man anfängt, sich in den Ärger über jemanden reinzusteigern, ist das Ende der Liebe vorprogrammiert.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von AKAM am 14.10.2019, 15:57 Uhr

Hallo,

diese "Aufgabenverteilung" hat sich bei euch ja sicher von Anfang an so entwickelt, weil ihr charakterlich eben so unterschiedlich seid. Das jetzt wieder rauszukriegen, ist schwierig.

Du hast den Prozess mit der Haltung "Wenn es keiner macht, mache ich es eben" mitgestaltet (wobei das kein Vorwurf sein soll, der Laden muss ja laufen; ich befinde mich in einer ähnlichen Situation, nur dass mein Mann nicht phlegmatisch ist, sondern aus beruflichen Gründen so gut wie nie da ist, sich aber dementsprechend auch oft rauszieht und ich wenig Unterstützung habe) und hättest wahrscheinlich viel früher etwas ändern müssen.

Dein Mann scheint nicht unzufrieden zu sein mit der Situation und hat es sich bequem gemacht. Man kann nicht alles auf eine schwierige Kindheit schieben.

Unzufrieden bist letztendlich du, also musst du auch was ändern. Was ist mit den Kindern? Die sind ja auch nicht mehr so klein, haben sie Aufgaben im Haushalt, helfen sie mit? Habt ihr euch mal alle zusammengesetzt und alle anfallenden Aufgaben aufgeschrieben und so verteilt, dass jeder was zu tun hat?

"Ich kann mit meiner Energie nicht auch ihn immer noch ins Leben zerren." - Musst du das denn? Und will er das überhaupt? Freut er sich darüber, wenn du die Freizeit für euch gestaltest? Oder ist ihm das eher lästig?

Im Grunde benimmt er sich wie ein fauler Teenager, der einfach keine Lust hat, Verantwortung zu übernehmen. Er sagt, er möchte keine Aufträge von dir annehmen. Gut. Aber weiß er, welche Aufgaben im Alltag anfallen und welche er davon durchaus neben der Arbeit eigentverantwortlich übernehmen kann? Die Spülmaschine ist in 5 Minuten ausgeräumt, das kann nicht überfordern.

Hat er mal darüber nachgedacht, wer seine Wäsche wäscht, wenn du es nicht tust? Hast du ihn jemals in der Hinsicht auflaufen lassen, so dass er gezwungen war, selbst aktiv zu werden?

Ehrlich gesagt, bewundere ich dich/euch, dass eure Partnerschaft nach so vielen Jahren und diesen Unstimmigkeiten noch von Bestand ist und ihr scheinbar trotz allem noch gemeinsam lachen könnt.

LG
Anja

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Nachtrag

Antwort von AKAM am 14.10.2019, 15:59 Uhr

Du schreibst, ihr habt 2 Paartherapien gemacht - hat sich dadurch überhaupt etwas gebessert? Und hat dein Mann angesichts seiner Sozialphobie und schwierigen Kindheit mal darüber nachgedacht, sich in der Hinsicht auch Hilfe zu holen?

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von pauline-maus am 14.10.2019, 21:43 Uhr

Seit 19 Jahren läuft das so und du glaubst ,da aendert sich noch was?
Kaum
Ich habe jetzt nicht bis zum Schluss gelesen , finder aber du hast zufiel damit zu tun , dich im Tal der Tränen zu suhlen,"ich...ich..ich..."
Du sagte duliebst ihn und möchtest keine Trennung, das ist OK und musst du auch nicht, nur wenn er sich ja, wie gesagt nicht aendert, dann tu du das doch, für dich.
Schraub deine Perfektion im Familienbetrieb runter, die kids sind soweit gross, das vieles von beiden selber gemacht und uebernommen werden kann.
Auch muss nicht immer alles erledigt und unter perfekt abgehackt werden, vieles darf auch mal liegenbleiben.
Kümmere dich um dich, um deine Seele um und um Freude im Leben, dan. Passt der Rest und du siehst vieles entspannter , als du es gerade tust

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von pauline-maus am 14.10.2019, 22:02 Uhr

Ehrlich gesagt, bewundere ich dich/euch, dass eure Partnerschaft nach so vielen Jahren und diesen Unstimmigkeiten noch von Bestand ist und ihr scheinbar trotz allem noch gemeinsam lachen könnt.
Das ist das ding von Macher und Machenlasser..genau das ,was bemängelt wird, würde vermisst werden, wenn es nicht mehr so wäre, wie es eben ist.
Daher sehe ich das ganze mal als"Druck ablassen" aber sonst will man alles eigentlich wie immer...
Ich finde das in Ordnung, mal abzustinken, die Wiesen anderer als grüner zu empfinden und sich den "Eier legenden Wollmilchsau-Ehemann " zu wünschen und dann zurückzukehren in die eigentlich heile Welt.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von pauline-maus am 14.10.2019, 22:12 Uhr

Für die Romantiker hier :Das ist worauf Liebe hinausläuft, eine Person sein lassen, wie sie ist- Jim Morrison....wo er Recht hat...;)

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Mal ein paar andere Gedanken...

Antwort von Bonnie am 15.10.2019, 8:59 Uhr

Hallo,

ich weiß, es ist unbequem, aber hier trotzdem mal ein anderer Gedanke: Du hast Dir diesen Mann ja nicht zufällig ausgesucht. Was also ist der Benefit an ihm für Dich? Da gibt es sicher Einiges, das unbewusst abläuft und Dir vielleicht gar nicht so klar ist.

Es könnte zum Beispiel sein, dass Du keinen Mann wolltest, der Dich zu sehr dominiert. Vielleicht (und das ist jetzt mal ein bissl Laienpsychologie) war ja Dein Vater etwas zu dominant. Da hast Du Dir lieber einen etwas zu passiven Mann ausgesucht. Ist nur so eine Idee. Du möchtest vielleicht auch keinen, der Deine Pläne, Lebensveränderungen usw. ausbremst, wie viele Männer es ja tun, indem sie tausend Gegenargumente finden oder chronische Bedenkenträger sind. Sondern einen, der Dir nicht im Weg steht bei den Dingen, die Du ausprobieren willst. Auch das hast Du bekommen.

Ich kann natürlich total verstehen, dass seine Art Dich nervt, das würde mir auch so gehen. Aber ich denke, dass es wirklich gute Gründe dafür gab, dass Du gerade ihn gewählt hast. Es würde helfen, wenn Du diese Vorteile für Dich mal formulierst und anerkennst. Manche Dinge kann man zum Beispiel auch positiv formulieren, statt negativ: Anstatt zu sagen, dass er Dich „im Stich und alleine lässt“, kannst Du sagen, „dass er mich ungestört machen lässt“. Und das ist ja schon etwas Besseres.

Dein Mann wird sich nicht ändern. Er hat sicher manchmal den guten Willen dazu, aber da er offenbar keine Psychotherapie machen will, wird alles bleiben, wie es ist. Übrigens würde natürlich auch eine Therapie keinen neuen Menschen aus ihm machen, zumal sein Leidensdruck sooo groß nicht zu sein scheint. Was Du jetzt aber ändern kannst, ist Deine eigene Haltung. Mache Dir die Vorteile eines Mannes klar, der Dich machen lässt, Geld verdient, Dir vertraut, Dir freie Hand lässt.

Wenn Du wirklich einen Mann bräuchtest, der genauso aktiv, aufgeschlossen, quirlig und umtriebig ist wie Du, hättest Du ihn Dir genommen. Vielleicht aber würde es Dich ja verrückt machen, wenn ein Mann genauso wäre wie Du. Vielleicht brauchst Du den ruhigen Pol.

Weißte, den idealen Mann gibt‘s nicht. Klar soll man jemanden verlassen, wenn man ihn nicht mehr liebt oder er einem schadet etc. Aber das ist bei Euch nicht der Fall.
Du liebst Deinen, das hört man. Und Du musst sicher aufpassen, dass Du ihn nicht zu sehr mit einem Traumbild in Deinem Kopf vergleichst, das in der Wirklichkeit gar nicht existiert.

Das letztendliche Geheimnis ist nämlich: Kein anderer Mensch ist dafür zuständig, uns glücklich zu machen. Das müssen wir in letzter Konsequenz immer selbst leisten. Das eigene Glück an jemand Anderen zu delegieren, funktioniert nie - auch wenn romantische Kinofilme das suggerieren wollen. Es ist natürlich schön, einen Lebensbegleiter zu haben, den man liebt. Aber kein Mann wird Dich restlos glücklich machen können. Das ist Deine eigene Lebensaufgabe - und die löst Du ja auch ganz gut!

LG

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von LanaMama am 15.10.2019, 9:01 Uhr

Hallo.
Ihr seid mitten im Drama-Dreieck. Am besten mal googeln. Da kann man rauskommen.
Ich glaube Du hast eine klare Vorstellung davon, wie Euer Leben zu sein hat. Die teilt er anscheinend nicht. Mach eine Liste von den Dingen die Deiner Meinung nach gemacht werden müssen und geht sie durch. Wenn er einen Punkt davon nicht wichtig findet, wie zB für Teenager Brote schmieren, dann hör ihm zu. Vielleicht hat er recht. Den Rest klar verteilen. Keiner hat Lust nur auf Ansage Sachen abzuarbeiten. Jeder braucht klare Bereiche, in denen er gestalten kann. Was ihm nicht wichtig ist aber Dir auf jeden Fall, das wird an Dir hängen bleiben. Andere Dinge mag er vielleicht übernehmen, solange er sich da auch entfalten kann.
Zitat einer klugen Frau: Wenn man will dass die Männer Fenster putzen, muss man sie das auch so machen lassen wie sie wollen. Und auch wann.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von KathrynJ am 15.10.2019, 9:06 Uhr

Ich bin über diesen Satz gestolpert:
" Je mehr Angst er vor dem Leben entwickelt, desto stärker werde ich. "
Das ist eine interessante Dynamik von schon fast gegenseitig parasitärer Natur, denk mal darüber nach.

Delegiere und lass mal fünfe gerade sein. Mein Kind schmiert schon seit es 12 ist seine Brotzeit. In dem Alter bin ich nur auf wichtige Elternabende gegangen (also bei Schulwechsel, oder wenn Klassenreisen anstanden).
Wenn das schon seit 19 Jahren so geht, wird sich vermutlich nichts ändern. Also ändere erst Mal etwas für Dich. Du hast dir den introvertierten und "ängstlichen" Mann ausgesucht, Du weißt seit 19 Jahren, wie er ist.
Hast Du gemeint, du kannst ihn mit der Zeit ändern? Dann liegt der Hauptanteil Deines Frustes an Dir, nicht unbedingt an ihm.

Redest Du mit ihm, oder muss er sich anhören, was Dich alles stört? Das ist mein Eindruck. So ein Gespräch sollte aber kein Monolog sein. Er darf auch seine Probleme, die er mit Deinem Verhalten hat, äußern.
Er sagt, er muss mehr sein Leben leben? Finde ich gut.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von uriah am 15.10.2019, 9:06 Uhr

Ihr habt schon zwei Paartherapien gemacht, da wurde doch sicher einiges an Input geliefert zu eurem Problem. Kram dir doch mal die Unterlagen raus und setze dich nochmal mit deinem Teil des Problem auseinander - ich meine nicht den Teil, der dir Probleme bereitet, sondern den Teil, den du zum Problem beisteuerst. Und letztlich ist das ja der Teil, den nur du ändern kannst.

Da sind wir wieder bei der Brotzeit für die Kinder, 13 und 17 Jahre alt. Das hab ich beim Lesen auch gedacht: das sind Teenager, die ihre Brotzeit selber richten und auch selber aufstehen können. Der ältere kann den jüngeren wecken und damit ist doch eigentlich in Ausnahmefällen gesichert, dass sich beide mit Brotzeit auf den Weg machen können, während du bis 7 Uhr schläfst. Kannst du loslassen? Kannst du den Jugendlichen altersgerecht begegnen und ihnen eine kleine Verantwortung überlassen? Oder die Brotzeit abends bereits richten?

Das mit den Aufgaben, die in einem Haushalt anfallen, kann man so lösen. Man listet alles auf, was so übers Jahr anfällt und verteilt die Aufgaben je nach Neigung, Begabung und Kapazitäten - alles schriftlich. Da muss man als Paar drüber reden. Da ihr euch ja an und für sich gut versteht, könnt ihr doch in Ruhe über diese Frage beraten. Bei Elternabenden wäre doch ein erster Schritt, dass ihr diesen mal zu zweit besucht. Dann fällt die Hemmung für deinen Mann weg, weil er sich dort evtl nicht auskennt. Evtl kann er dann auch mal alleine hingehen.

Sind es zu viele Aufgaben, die an dir hängen bleiben, hilft evtl eine Haushaltshilfe/Reinigungskraft weiter, die stundenweise bezahlt wird. Oder die Teenager können gegen Taschengeldaufschlag besondere Aufgaben übernehmen, die über das normale Maß hinausgehen. Teenager können z.B. das Auto innen saubermachen, die Mülltonne raus und reinstellen. Das würde ich aber noch nicht als extra Leistung ansehen.

Wenn dein Mann gerne kocht, finde ich das schon sehr viel für einen Mann. Kochen kostet viel Zeit und wer macht hinterher den Abwasch? Macht ihr es gemeinsam oder du mit den Kindern?

Bleib dran!

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Re: Nachtrag

Antwort von Mausezahn48 am 15.10.2019, 9:52 Uhr

Ja, durch die Paartherapien hat sich schon was verbessert. Die beiden Therapeuten waren auch immer sehr positiv am Ende und meinten, wir seien genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, nämlich nicht zu spät. Die meisten Paare kämen erst, wenn nix mehr zu retten ist. Wir haben schon immer viel daran gearbeitet. Aber natürlich habe ich die Therapien angestoßen und die Therapeuten gesucht und Termine ausgemacht. Mein Mann ist auch nicht ungern mitgekommen. Im Grunde findet er das ja auch lohnend und spannend. Und klar hatte ich gehofft, dass er anschließend eine eigene Therapie macht. Wir haben da auch schon x-mal drüber gesprochen. Dann sagt er immer: "Ja, ja, Du hast ja Recht" - und macht nichts. Ich kann ihn ja leider schlecht in Handschellen zum Therapeuten führen

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Re: Mal ein paar andere Gedanken...

Antwort von Mausezahn48 am 15.10.2019, 9:59 Uhr

Liebe Bonnie, ja, Du hast mit Deiner Deutung in Schwarze getroffen und wahrscheinlich vollkommen Recht. Das sind die zwei Seiten einer Medaille: Ich fühle mich durch seine Passivität oft alleine gelassen, andererseits fühle ich mich überhaupt nicht engeengt und genieße meine Freiheit. Und ja, ich liebe die Ruhe und auch die Bescheidenheit meines Mannes. Und ja, mein Vater war sehr, sehr dominant, das Gegenteil von ruhig und bescheiden. Und wahrscheinlich wäre es mit einem männlichen Ebendbild genau so wie Du schreibst: Ich würde wohl verrückt werden. Vielen Dank, dass Du mein Problem so ernst genommen hast. Es ist immer gut, wenn einem mal wieder der Kopf gerade gerückt wird! Liebe Grüße!

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Mausezahn48 am 15.10.2019, 10:03 Uhr

Ja, das stimmt. Nur kann er eben gar nicht formulieren, dass er es vollkommen unsinnig findet, unseren Teenager-Kindern noch Brote zu schmieren. Wenn er am Abend gesagt hätte: "Eure Mutter schläft morgen aus und ich mach euch keine Brote, weil das könnt ihr jetzt schon selbst machen", dann wäre es ok für mich gewesen. Wichtig wäre mir, dass er unser Leben aktiv mitgestaltet - und sich nicht hinterher beschwert, dass seine Meinung keinen interessiert. Wenn er nichts sagt, dann ist es schwierig. Ich kann doch nichts dafür, wenn er sich nicht durchsetzen kann. Das weiß er jetzt aber alles und ich hoffe, er nimmt es sich zu Herzen.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Mausezahn48 am 15.10.2019, 10:11 Uhr

Vielen Dank! Ok, ich schmiere meinen Kindern noch Brote. Ja, müsste ich nicht. Wenn mein Mann das nicht tun will, soll er sich mit ihnen auseinander setzen und es ihnen sagen (was er aber nicht macht). Und nur noch kurz zur Verteidigung: Ich bin nicht soooo eine schreckliche Glucke: Meine Kinder räumen ihre Zimmer auf, beide verdienen schon Geld mit Nachhilfe und Putzen, sie räumen hin und wieder die Spülmaschine aus und hängen Wäsche auf (natürlich nicht sonderlich begeistert) und sie gehen alleine zum Arzt. Meine Tochter kocht öfters - und mein Sohn hat letztens zum ersten Mal abends für uns Chili con Carne gekocht. Mit der Küchenarbeit ist es so: Die, die nicht gekocht haben, müssen die Küche aufräumen. Aber Du hast total Recht: Gut wäre es, wenn wir uns mal alle zusammensetzen und einen schriflichen Plan entwerfen würden. Aber ich meine mit "im Stich gelassen fühlen" nicht nur Tätigkeiten, sondern vor allem auch Entscheidungen, die ich mehr oder weniger fast immer alleine treffen muss, weil mein Mann sich extrem vor Entscheidungen scheut.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von LanaMama am 15.10.2019, 10:42 Uhr

Mit „das weiß er jetzt aber alles“ meinst Du, dass ihm das gesagt hast? Das Du das nochmal ihm gegenüber formuliert hast, heißt nicht, dass es auch innerlich angekommen ist.

Ihm Deine Erwartung nochmal zu sagen ist das gleiche wie die Bitte, sich um die Brote zu kümmern. Du sagst etwas an. Er hört zu, wartet bis die Situation vorbei ist und alles geht weiter wie vorher.

Es klingt für mich als hätte er resigniert. Da hilft es nicht gegenan zu reden und noch mehr Erwartungen zu formulieren.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von uriah am 15.10.2019, 10:58 Uhr

Dein Text hört sich danach an, als würdest du dich doch durchaus reflektieren. Also, du schmierst den Teenagern die Brote am Morgen, und das machst du ganz bewußt so. Weißt aber auch, dass sie es vom Alter her gesehen auch gar nicht mehr nötig haben. Gut, dann lass es sie doch alleine tun, wenn du mal ausschlafen musst. Da muss doch dein Mann nicht einspringen. Du sprichst am Abend mit den Teenies und klärst mit ihnen wie der nächste Morgen ohne elterliche Betreuung abzulaufen hat. Und wenn sie dann kein Vesper dabei haben, ist es ihre Sache. Dann haben sie auch was gelernt. Mit 17 Jahren wird es höchste Zeit, das selber in Griff zu bekommen. Mit 18 ziehen ja manche schon aus um ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen. Dann muss alles selber gemacht werden.

Dieser eine Anlass: er wollte morgens dir nicht die Sache mit dem Brote schmieren abnehmen, das ist doch nur konsequent von ihm gewesen. Siehst du das auch? Es war Dein(!) Wunsch, in dem Alter noch fürs Vesper der Kinder zu sorgen.

Wenn es mehr um Entscheidungen geht, dann setzt euch doch mal zusammen, und sprecht über anstehende Entscheidungen. Frage deinen Mann nach seinen Eindrücken, seiner Meinung, seinen Wünschen. Aber im Sinne einer offenen Antwort, die du dann auch stehen lassen solltest, wenn sie dir weniger gut gefällt.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Strudelteigteilchen am 15.10.2019, 12:01 Uhr

Das mit den Broten sehe ich anders: DU willst an dem einen Morgen keine Stullen schmieren, also mußt DU das den Kindern verklickern.

Rechtfertigen mußt Du Dich nicht dafür, daß Du es grundsätzlich noch machst - ich schrieb oben schon, daß ich das auch tue, und mein Sohn ist 18. Es macht mir nix aus, denn ich richte auch für mich was her - da sind seine Stullen nebenher schnell gemacht. Trotzdem schafft er es, auch mal mehrere Wochen ohne Muddis Stullenservice (und alle anderen Serviceleistungen) klarzukommen, wenn ich verreist bin, und ich bin mir absolut sicher, daß er alleine leben könnte, wenn er müßte (und es sich leisten könnte - er ist noch in der Ausbildung).

Zum Kern:
Daß Du die Last der Entscheidungen gerne mehr teilen würdest, kann ich SOOOOO gut verstehen. Ich fand und finde, daß das das Schwerste am AE-Sein ist: Alleine alles entscheiden zu müssen - und damit auch alleine die Verantwortung für die Entscheidungen zu tragen.

Vielleicht wäre es sinnvoll, sich darauf zu konzentrieren, und keine Nebenkriegsschauplätze mit Elternabenden und Schulbroten zu eröffnen. Du möchtest, daß er Dich bei Entscheidungen unterstützt - dann ist das jetzt DAS THEMA. Binde ihn da mehr ein, laß Dich nicht abwimmeln, fordere (in kleinen Schritten) seine Mitarbeit ein. Vielleicht kannst Du in einem ersten Schritt eine Entscheidung vorbereiten - nicht mehr als drei Optionen, eine Pro- und Contra-Liste - und ihn dann dazu bringen, wenigstens dazu seine Meinung zu sagen. Oder Du machst es umgekehrt: Frage ihn, worauf Du achten sollst, zum Beispiel beim Autokauf. Da mußt Du für Dich Deinen Weg finden und vielleicht auch bissi ausprobieren, was bei ihm funktioniert. Wenn Du ihn nächste Woche losschickst und sagst: "Kauf ein Auto, und komme nicht ohne was Anständiges wieder!", wird das schiefgehen, aber das weißt Du ja selber.

Mein Freund ist auch nicht der große Entscheider - aber er muß, wir haben getrennte Haushalte und Lebensbereiche. Dennoch "leide" ich darunter - er kann eine Stunde am Telefon darüber sinnieren, ob er die Einladung eines Kumpels annimmt oder nicht. Ich sage ihm dann schon mal, daß mich sein Herumgeeiere nervt, das wirkt dann für eine Weile. Oder - wenn ich einen geduldigen Tag habe - ich fasse ihm die Vor- und Nachteile der Optionen zusammen und sage ihm, daß er irgendeinen Tod sterben muß. Ich glaube, daß ihm seine Ex-Frau bis zur Trennung sehr viele Entscheidungen abgenommen hat, er muß das erst wieder lernen, und manchmal ist er damit überfordert. Aber das wird schon - solange ich nicht der Versuchung erliege, für ihn zu entscheiden, damit das Thema endlich vom Tisch ist.

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no live is perfect

Antwort von Esmeralda am 15.10.2019, 12:13 Uhr

Vielleicht mal etwas in Perspektive rücken.

Ihr liebt euch, du hast im Großen und Ganzen ein gutes Leben, also bist wohl glücklicher, als die meisten Menschen.

Mit noch so viel Willen und den "Experten" (Ich halte nicht so viel von Therapeuten, die haben vor allem eine Prio: Geld verdienen) ist nicht alles im Leben perfekt zu machen. Dann gäbe es ja Leute mit dem perfekten Leben.

Das ist so die Mentalität unserer Gesellschaft: Mensch funktioniert nicht, Experten bezahlen, damit Mensch repariert wird. Wie bei der Waschmaschine. Oder austauschen gegen neues Modell.


Du kannst deinen Mann immer wieder anstupsen und das tust du ja. Sonst wäre er vielleicht noch phlegmatischer.
Aber vielleicht ist einfach nicht mehr rauszuholen.

Und vielleicht hilft es dir, einfach auf das Gute zu schauen.

Momentan schaffst du ja alles, von dem du möchtest, dass es gemacht wird.
Du hast Angst, dass du es mal nicht mehr schaffen wirst.
Aber ich hab so eine Ahnung, wenn bei dir wirklich nichts mehr oder nicht mehr alles geht, dann wird dein Mann auch tätig werden. (Oder wie von anderen erwähnt, deine Kinder. Die werden eh selbständiger.)
Nicht so aktiv wie du, nicht alles so tun wie du, aber er wird dafür sorgen, dass es weitergeht. Weil er euch liebt. Und wenn er muss, dann wird er so weit funktionieren, dass ihr ein angemessenes Leben habt.

Natürlich ist es verletzend, wenn er dich viel allein entscheiden lässt. Es ist angemessen, dass du Trauer spürst, dass es so ist. Dass dein Mann eben so ist, wie er ist. (Evtl. wegen der Vergangenheit, vielleicht kann er nicht anders, aber egal.)
Abschied nehmen von der Vorstellung, dass dein Mann auf Aktivitäts-Augenhöhe mit dir schwimmen wird.
Das wird in diesem Leben nicht mehr passieren.
Traurig.

Aber du hast so viel, genieße das.
Glückwunsch. :)

LG

Esmeralda

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von kleinedame_34 am 15.10.2019, 13:16 Uhr

das kann man auch ohne verheiratet zu sein und zusammenzuleben.

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Verstehe ich nicht

Antwort von LanaMama am 15.10.2019, 13:33 Uhr

Warum soll denn Dein Mann den Kindern sagen, dass DU ihnen keine Brote machst? Du kannst es ihnen doch sagen. Ob sie es dann selber machen oder ihren Papa fragen, ist doch dann deren Sache?

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von cube am 15.10.2019, 14:58 Uhr

"Er beschwert sich dann darüber, dass ich aggressiv sei und dass ich eh immer alles alleine mache und Entscheidungen alleine treffe

Meiner Meinung nach hat er oft nicht die Eier, seine Meinung zu vertreten. Und wenn er sich dann weigert, mir zu helfen oder an etwas teilzunehmen, denke ich mir inzwischen: "Egal, dann mach ich es halt alleine. Das bin ich ja eh schon gewohnt."


Ich hab das mal rausgepickt, weil ich denke, das ist auch Teil eures Problems miteinander bzw. beschreibt die Dynamik zwischen euch ganz gut.

Er hat dir ja eigentlich schon gesagt, warum er Dinge nicht macht oder nichts mehr dazu sagt - weil er den Eindruck hat, dass seine Meinung eh nicht wirklich relevant ist.
Dazu zeigt er eigentlich auch deutlich, wenn er etwas anders sieht - er macht dann nämlich nicht, was du gerne hättest. Das wiederum bezeichnest du aber als "keine Eier haben".

Es tut mir leid, aber ein bisschen hört es sich für mich so an, als wenn er eh nichts richtig machen könnte. Du hast sehr genaue Vorstellungen davon, wie er sein sollte. Du wünschst dir einen Mann mit eigener Meinung - hat er die dann aber, ist es auch nicht gut, weil es nicht die ist, die du gerne hättest.
zB Brote für die beiden "Kinder" schmieren. Das ist deine Entscheidung, einem 17-jährigen Brote zu schmieren. Und nur, weil er das nicht so sieht, ist es nicht seine Schuld, dass du früh aufstehen musst. Auch das ist nämlich deine Entscheidung. Du hättest auch liegen bleiben können und abwarten, was dann passiert. Vielleicht hätten die Kinder sich selbst Brote gemacht? Oder er hätte auf Nachfrage der Kids denen gesagt "nö, mach ich nicht"?
Das alles weißt du aber nicht, weil du den Ereignissen schon voraus greifst.

Ich will damit keinesfalls sagen, dass du alleine "Schuld" an euren Problemen bist!
Ich meine vielmehr, dass auch du eine Rolle eingenommen hast, in der es für jeden anderen evt. auch schon ziemlich schwer geworden ist, dagegen anzukommen.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von cube am 15.10.2019, 17:18 Uhr

Kleines Beispiel aus meinem Leben:
Kind ist passionierter Frühaufsteher.
Ich geht so.
Mann Murmeltier.
Ich stehe also schön brav mit Kind früh auf und irgendwann ärgere ich mich immer mehr, das IMMER ICH diejenige bin.
Ich meine auch, ich hätte das schon meinem Mann gesagt, passiert ist aber nix. Irgendwann gehe ich ihn deswegen an.
Und er: "ähmm, du hast vor dich hingemoppert wie sch*** das frühe Aufstehen ist. Wenn du möchtest, das ich das mache, dann sag das doch! Ich kann doch nicht hellsehen! Und außerdem musst du das doch auch gar nicht. Bleib doch liegen - x kann auch mal alleine spielen"

---> ich habe erwartet, dass ER das doch wohl gefälligst selbst hätte sehen müssen. Tatsächlich hat er aber nur eine nörgelnde Mutti gesehen, die zwar genervt ist aber offenbar keine Hilfe will bzw. ja auch gar nicht aufstehen muss, aber wohl meint, sie müsste - ihr Problem (ja, man kann darüber streiten, ob er nicht einfach proaktiv hätte sein müssen/können - aber ganz unrecht hatte er dennoch nicht)

Also sage ich an, dass Mama morgen mal ausschläft und Papa aufsteht.
Was passierte, war folgendes:
Kind trabt zu Papa als es wach wird - Papa Morgenmuffel sagt ihm "hör mal, es ist verdammt früh und ich möchte gerne noch etwas liegen bleiben - spiel bitte erst mal alleine, ich komme dann nachher".
Und ich?
Voller Empörung und Wut natürlich aufgestanden - das arme Kind! ;-) - und rumgewütet, dass echt nichts klappt, wenn ich mich nicht kümmere.

Mann: "ähhmmm, DU kannst ja gerne so früh aufstehen - ich will das aber nicht. Und wenn dir nicht passt und du meinst, du müsstest deswegen doch aufstehen, dann ist das dein Problem!"

---> ich habe erwartet, dass er die Situation gefälligst genau so regelt, wie ich - und fühle mich genötigt, mal wieder Retterin der Welt zu spielen, weil der blöde Papa einfach was anderes macht ;-)

Verstehst du, worauf ich hinaus will?
Ich habe auch mal eine ganze Weile ganz viel gemacht unter dem Motto "wenn ich nicht, dann macht´s ja keiner" - habe aber weder gesagt "bitte kümmere du dich" noch habe ich einfach mal abgewartet oder ihm seine Art und Weise zugestanden - und immer schön meinem Mann eigentlich zu verstehen gegeben, dass er ja Schuld wäre, dass ich so viel machen muss. Und auch ein bisschen "du machst es eh nicht richtig" bzw. nur meine Art & Weise ist gut genug.

Ich habe den Eindruck, bei euch ist es ähnlich. ich nehm mal den Auto-Kauf: hast du ihm denn gesagt "mach du das bitte, du hast mehr Ahnung"? Hast du ihm überhaupt Gelegenheit gegeben, sich selbst zu kümmern oder bist du losgetigert, weil er nicht zum Datum x, das du im Kopf hattest, alles unter Dach und Fach hatte?

Wie dem auch sei: wir haben das Problem in den Griff bekommen. Wenn ich etwas wirklich geändert haben will, dann sage ich es auch klipp & klar. Und wenn mein Mann sich kümmert, dann erwarte ich auch nicht mehr, dass er es genau so macht, wie ich es machen würde. Und wenn ich meine, ich will mich nicht kümmern, tue ich es auch nicht mehr und motze dann rum - ich warte einfach ab, was passiert. Und siehe da: Mann kümmert sich. Er erwartet nämlich gar nicht, dass ich alles mache.
Nur, weil jemand manche Sachen entspannter sieht oder eben anders macht, müssen sie nicht schlechter sein.

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Re: no live is perfect

Antwort von Mausezahn48 am 16.10.2019, 12:57 Uhr

Danke, liebe Esmeralda!

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Mausezahn48 am 16.10.2019, 13:00 Uhr

Ich verstehe, worauf Du hinaus willst. Du hast wahrscheinlich recht damit. Was aber ganz sicher ist: Mein Mann und ich haben eine völlig unterschiedliche Zeitauffassung, daher bin ich meistens schneller als er. Während er noch ganz viel hin- und herüberleben und abwägen muss, werde ich schon sehr ungeduldig - und mach es dann eben selbst. Danke für Deine Zeilen!

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Hurch am 16.10.2019, 21:23 Uhr

Ich hab die anderen Antworten nicht gelesen, aber jedenfalls hatte ich folgenden Eindruck beim Lesen deiner Zeilen:

Dein Mann scheint in einigen Dingen ein ganz grundlegend anderer Typ zu sein als du. Das ist aber nicht prinzipiell was schlimmes und ich finde es nicht gut, wenn Leute ihre Partner ändern wollen.
Natürlich gibt es immer wieder Kleinigkeiten, bei denen jeder Kompromisse machen muss usw. aber man kann doch nicht von jemandem erwarten ein ganz anderer Typ zu werden. In den hast du dich doch auch gar nicht verliebt..
Und zu dem Satz, dass du immer mehr merkst, dass du ihn nicht brauchst, kann ich nur sagen: sehr gut! Ihr seid nicht zusammen, weil die eine einen Handwerker braucht und der andere eine Putzfrau, sondern einfach deshalb, weil ihr zusammen sein WOLLT und euch gegenseitig als Person schätzt.

Du scheinst schon auch Dinge an dich zu reißen. Bei einem eher passiveren Partner geht sowas natürlich schnell, aber man darf dann auch nicht sauer sein, wenn man dann dafür zuständig ist.

Abgesehen davon musst du Kindern in dem Alter kein Brot schmieren, das schaffen die selber. Und derlei Dinge gibt es vielleicht recht viele in deinem Alltag - Dinge, bei denen dein Mann vielleicht ganz richtig sieht, dass man sich das nicht aufhalsen muss.
Ich bin sicher er macht mehr als kochen (was ich schon ziemlich gut finde) und Fahrräder reparieren, wenn du ein bisschen in dich gehst.

Ich meine davon nichts böse und kann natürlich nur spekulieren. Aber ich denke immer wir lesen hier nur eine Seite der Geschichte und ich versuche dann ein bisschen zu erahnen, wie es für die andere Seite sein könnte..

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Hase67 am 20.10.2019, 21:01 Uhr

Hallo Mausezahn48,

wir haben eine andere (aber an manchen Stellen nicht ganz unähnliche) Konstellation, deshalb bin ich an vielen Stellen hellhörig geworden oder habe mich wiedererkannt.

Ich finde es - bei allen beschwichtigenden Worten, die du hier zu hören bekommst - wichtig auch wahrzunehmen, wo es dir tatsächlich stinkt und zu viel wird.

Meine Erfahrung ist, dass der aktivere, engagiertere Part (der du bist) zwar tendenziell kein Problem damit hat, mehr Aufgaben zu übernehmen und auch einen Teil der Schwächen des anderen zu kompensieren, dass aber gleichzeitig auch das Gespür für die eigenen Bedürfnisse angesichts von so viel Machertum manchmal auf der Strecke bleibt. Da eure Kinder Teenager sind und die Zeiten absehbar sind, wo sie nicht mehr da sein werden, ist jetzt schon ein passender Zeitpunkt gekommen, um mal selbst an ein paar Dingen zu arbeiten. Jede Familie ist ein System, und wenn sich einer bewusst in eine andere Richtung bewegt, beeinflusst das auch das Verhalten der anderen. Du kannst also einerseits deine Kinder an mehr Selbstständigkeit heranführen, aber auch von deinem Mann mehr Verantwortung einfordern bzw. manche Dinge dann einfach nicht mehr machen, auch wenn es dir schwerfällt.

Sicher ist, dass der Anstoß von dir ausgehen muss, weil er von deinem Mann nicht ausgehen wird. So ganz grundsätzlich finde ich ja (aber das ist auch hier ein Problem), dass es zum Erwachsensein und -werden gehört, sich auch ein Stück weiterzuentwickeln und nicht vom Partner zu erwarten, dass er einen schon so nimmt, wie man ist. Du bist ja nicht die Mutter deines Mannes. Aber es gibt definitiv Kandidaten, denen so etwas leichter zu vermitteln ist als anderen. Da du ihn liebst und sehr viel an ihm schätzt, wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als dein eigenes Verhalten an der einen oder anderen Stelle zu überdenken. Vielleicht machst du dafür mal ein Coaching nur für dich? Und überlässt in der Zeit, wo du das machst, das Feld zu Hause mal komplett ihm und den Kindern, ganz egal, ob dann alles hinterher zu deiner Zufriedenheit erledigt wurde? Die sind ja alle alt genug, um mit möglichen Negativkonsequenzen zu leben...

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von 2auseinemholz am 23.10.2019, 11:02 Uhr

Hallo!

Die Gratwanderung zwischen: "er ist desinteressiert und nimmt alles dankend in Kauf was ich entscheide und mache" und "er lässt es bewusst so laufen wie es läuft, weil er im Kleinen keinen Krieg wegen Nichtigkeiten anfängt (Brote schmieren einem 17-jährigen - mein Mann würde garantiert was dazu sagen und zwar mir den Vogel zeigen!), der vermutlich nichts brächte, weil Du trotzdem das so machst wie Du willst" ist sehr eng und wirklich situationsbedingt rollt die Kugel mal auf die eine mal auf die andere Seite.

Vielleicht hilft es Dir Dich nicht so "alleine" zu fühlen in ALLEM, wenn Du bei wichtigen Entscheidungen (Kredit, größere Investition, Urlaub, ….) mit offenen Fragen auf ihn zugehst und ihr gemeinsam eine Sicht entwickelt. DU verbietest Dir da eine vorgefertigte Meinung zu haben, die Du durchpresst. Vor allen Dingen stellst Du Dir vorher die Frage: "Warum muss ich ihn mit einbeziehen und warum fühle ich mich alleine, wenn ich eh schon weiß wie es zu laufen hat?" Entweder Du willst seine Meinung, dann hast Du das Recht Dich alleingelassen zu fühlen, wenn er sich nicht äußert, ODER Du hast eine Meinung, dann hast Du das Recht verspielt, die alleingelassen zu fühlen mit Deiner Entscheidung.

Vielleiht wird er im ersten Moment auch nicht unbedingt zu etwas eine Meinung äussern wollen, weil ihm die Lösung tatsächlich "unwichtig" ist - es ist ihm beides recht. Bsp. IHM ist es egal ob ihr in Urlaub an die Adria oder ans Mittelmeer fahrt - wichtig für ihn wäre nur Meer. Deswegen ist ihm die Sache nicht unwichtig bis zu einem bestimmten Detailgrad. Von ihm aus müsste nur die richtige Kommunikation kommen: "Hase, mir ist es Wurscht ob Adria oder Mittelmeer, aber ich will ans Meer!" Und nicht "Hase, mir ist es wuscht wohin wir fahren!" Interessant ist es erst, wenn DU partout in die Berge willst und er eigentlich ans Meer. Es gibt aber eben nur ein Urlaubsort …

LG, 2.

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Istnichtrelevant am 24.10.2019, 22:11 Uhr

Ich hab von der Ehe keine Ahnung, aber von Männern.
Es ist ihm einfach bequem bei dir. Und als einzige Konsequenz kommt von dir nur verbales. Im Endeffekt hat er es super bequem bei dir ohne was zu tun.
Lass dir was gesagt sein und das ist sehr wichtig.
Es gibt 3 Arten von Männern.
Die Arschlöcher, die alphas und die Schafe.
Er ist ein Schaf.
Denkst du er ändert sich nach 19 Jahren deinetwillen?
Männer wissen ganz genau was sie sagen müssen um alles zu bekommen.
Können wir mal ein Zeichen setzen und ihr Verhalten nicht mehr tolerieren?
Die wissen ganz genau dass eine Frau eben eine Frau ist. Das nutzen sie aus. Du machst dich kaputt für jemanden der seinen Arsch nicht hoch bekommt, seinen eigenen Kindern Brote zu machen. Da bekomme ich so nen Hals. Du tust mir leid. Ich war genauso naiv.
Männer sind zum erzeugen der Kinder nützlich, alles andere wünscht man sich.
Du bist nicht die einzige Frau, es ist überwiegend so dass sich Frauen beschweren weil es even so ist.
Aber wir sollten aufhören uns zu beschweren und aufhören so ein Verhalten zu tolerieren.
Ein Mann ist wie ein Hund. Du musst es ihn SPÜREN lassen dass du sein Verhalten so nicht willst.
Wenn er trotzdem toll behandelt wird von dir warum sollte er was ändern? Verstehst du?
Sei ruhig mal distanziert, ignoriere ihn. Das wird ihn wahnsinnig machen.
Und wenn er wieder ins alte Muster verfällt wieder und wieder.
Wir sind nicht nur Erzieher unserer Kinder wie du merkst.

Ich wünsche dir alles Gute :)

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Re: Ich fühle mich so oft von ihm im Stich gelassen

Antwort von Istnichtrelevant am 24.10.2019, 22:14 Uhr

Ich kann dir das Buch oder besser noch hörbuch "das Kind in dir muss Heimat finden" empfehlen.

Aber wie gesagt. Lass ihn ruhig SPÜREN was du willst und nicht willst.

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