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von Leena  am 25.08.2017, 21:03 Uhr

Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Ich bin gerade irgendwie in einer Zwickmühle, am liebsten würde ich... aber bei kranken Menschen... hach Mensch, alles Mist!

Mein Verhältnis zu meiner Schwester ist ja nun nicht so einfach. Als sie das letzte Mal meine Grenzen massiv verletzt hat, hatte ich ihr das gesagt, sie hat mich nicht verstanden, und ich habe dann eine Zeitlang jede Kontaktaufnahme von ihr ignoriert. Dann hatten wir einen Todesfall in der Familie, seitdem rede ich eigentlich wieder mit ihr... (leider...)

Im Moment ist sie krank, eigentlich ein ziemlich banaler Unfall, aber es gab Komplikationen und wirklich großes Drama. Mittlerweise ist sie wieder auf dem Weg der Besserung und zumindest schon mal aus dem Krankenhaus entlassen. Vorgestern war sie himmelhochjauchzend, dass sie endlich, endlich heim durfte nach Wochen - jetzt ist großes Drama und sie erträgt alles nicht und alles furchtbar und sie kann nicht und sie will nicht... und alle Hilfsangebote, die es durchaus gibt, sind ihr nicht gut genug. Dabei trampelt sie nebenbei im Vorbeigehen auf andererleuts Gefühlen rum (in diesem Fall: auf meinen) und merkt das nicht mal ansatzweise... Immer wieder kommt "mir geht es so furchtbar, ich kann gerade nicht anders!"

Bei einem Punkt wäre ich ihr am liebsten ins Gesicht explodiert - hatte sie aber zum Glück nur am Handy und hab dann meine spontane Antwort nicht abgeschickt.

Ja, sie IST krank und momentan in einer ziemlich beschissenen Situation. Aber mir fällt das Schlucken trotzdem schwer...

 
16 Antworten:

Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Maroulein am 25.08.2017, 22:10 Uhr

Huhu du brauchst auch nicht alles hinnehmen,es gibt Kranke die sind so penetrant damit das sie die Pflegenden damit krank machen, deshalb ist es nicht schlecht sich abzugrenzen,hilfst du ihr und sie meckert nur sag ihr das klipp und klar das du das gerne machst, aber auch nicht auf die rumtrampeln lässt.
Ich weiß das ist nicht so einfach aber letzten Endes wird es sonst dein Leben arg beeinflussen.

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Nicht dein Job

Antwort von Hausschuh am 26.08.2017, 10:09 Uhr

Hallo

Ich finde es ist nicht dein Job, dich um einen Menschen zu kümmern, der das gar nicht wertschätzt und auf deinen Gefühlen rumtrampelt.

Du kannst auf drei Arten reagieren:
Ihr sagen dass ihr Verhalten unmöglich ist und du nur noch aus PflichtBewusstsein ihr Hilfe anbietest.

Ihr sagen dass ihr Verhalten untragbar ist und sie andere um regelmäßige Hilfe bitten soll und trotzdem weiterhin den Kontakt aufrecht erhalten.

Ihr sagen dass ihr Verhalten untragbar ist und ihr gute Genesung wünschen und ihr klar machen das du dich nun aus ihrem Leben zurückziehst und sie sich aus deinem raushalten soll -> Kontaktabbruch (was ich tun würde...)

Auf jeden Fall solltest du nur das tun, was DIR guttut und DU willst!!!

Gruß Hausschuh

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von mama-nika am 26.08.2017, 10:17 Uhr

Hallo

Vielleicht ist es ihr gar nicht bewusst, wie sie dich behandelt bzw wie es bei dir ankommt.
Solche Leute gibt es.
Und es gibt auch Leute, die jedes Wort auf die Goldwaage legen und ständig wegen irgendwas angefressen sind, was der Gegenüber nicht böse gemeint hat(ohne dir was unterstellen zu wollen, denn ich weiß ja nicht, um was es konkret geht, deine Angaben sind sehr vage)

Bevor ich schwere Geschütze auffahre, würde ich ein Gespräch mit ihr suchen. In den allermeisten Fällen hilft das und es handelt sich um Mißverständnisse, die man so aus der Welt schaffen kann bzw so auch seine Grenzen abstecken kann.

LG

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von mf4 am 26.08.2017, 11:08 Uhr

Auch wenn man selbst krank ist und große Kummer hat ist das kein Freibrief andere mies zu behandeln, Grenzen zu überschreiten und zu meinen alles sei erlaubt, weil man ja grad selbst Probleme hat.

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von pauline-maus am 26.08.2017, 13:23 Uhr

ich sehe das estwas verzwickter
gerade bei seelisch kranken menschen , ist mir schon öfter aufgefallen, das sie ihre mitmenschen, ihre eigenen gefuehle der angst, depresion, schmerz, traurigkeit....fühlen lassen wollen und somit zum rundumschlag des verletzens ausholen.
das ist nicht ok aber sie können nicht anders.
ganz sicher ist es nicht persönlich gemeint aber du bist nun mal gerade zur stelle. sieh sie in diesem moment als troziges kind an, nicht mehr

sie es mal so: du gehst danach heim, denkst vielleicht mal ab und zu darüber nach, führst aber dein normals leben , während sie vor sich nicht davon laufen kann und weiter leidet

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von sara31 am 26.08.2017, 14:06 Uhr

Auch wenn Deine Schwester anscheinend psychisch krank ist, ist es kein Freibrief für sie. Nur Du bist für Deine Grenzen verantwortlich, auch wenn es heißt, das ihr und Deiner Mutter immer wieder aufs neue klar zu machen. Manchmal ist tatsächlich ein Kontaktabbruch sinnvoll oder so wenig wie geht Kommunikation.

Du darfst ganz klar sagen, was Du leisten kannst und was nicht. Du kannst nur keine Dankbarkeit dafür erwarten. Dazu sind sie anscheinend nicht in der Lage. Frag dich warum du hilfst, weil sie doch irgendwie Familie sind? Oder Verpflichtungsgefühl? Willst Du es eigentlich, weil Du emphatisch bist und weißt, dass sie Hilfe brauchen - dann ist es auch gut. Nur wieder - erwarte keine Dankbarkeit. Mach es einfach und sammle Punkte für dein gute Karma (meine ich erlich, positiv dir gegenüber)

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Seansmama am 26.08.2017, 22:01 Uhr

Bei mir wäre so ein Verständnis nur da, wenn sie Psychisch krank wäre, aber bei einem Unfall! Ich bin mittlerweile so, dass ich ganz klar weiß, wo ich helfe und wo ich Nein sage, habe ich auch in der Verwandtschaft gemacht. Es hat sogar weh getan, aber Ich habe gewusst, dass es für mich das Richtige war, einfach um mich selber zu schützen, denn als es mir gesundheitlich mal schlecht ging, war von der eigenen Familie auch keiner da, sondern Leute, von denen man es nicht gedacht hätte!

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Re: Bei mir und meiner Schwester hilft etwas Distanz...

Antwort von Banu28 am 27.08.2017, 11:09 Uhr

Meine eigene Schwester ist schwer chronisch krank und deshalb weitgehend berufsunfähig. Das tut mir unendlich Leid für sie und ist auch für den Rest der Familie, vor allem meine Eltern, eine Riesensorge und Belastung. Zugleich ist sie aber auch jemand, den die Gefühle Anderer kaum scheren, sie ist oft sehr eigen, schroff, null hilfsbereit, tut einem nicht den kleinsten Gefallen. Sie ist oft patzig und unfreundlich. Ich kann das teilweise verstehen, weil sie mit ihrem Leben natürlich sehr hadert und wegen ihrer Erkrankung zusätzlich auch eine Depression entwickelt hat. Andererseits fällt es mir schwer, immer still zu halten. Und wenn ich dann sauer bin, mich wehre und auch mal was Unfreundliches sage, wirft sie mir vor, ihre Krankheit zu verschlimmern.

Von daher: Ich kann Dich sehr gut verstehen. Sei aber einfach froh, dass Deine Schwester nicht dauerhaft krank sein wird. Sie ist offenbar jemand, der wenig Geduld hat und Leid kaum verkraften kann, auch wenn es vorübergeht. Es gibt solche Menschen, und sie können nicht aus ihrer Haut. Ich würde an Deiner Stelle jetzt etwas Distanz halten, bis Deine Schwester wieder besser drauf ist.

Auch ich halte zu meiner Schwester mehr Distanz, als ich eigentlich möchte, weil ich mich einfach von ihr abgrenzen MUSS, anders geht es bei uns nicht. Ich finde, Distanz entlastet sehr - man kann nicht alles lösen, nicht jede schwierige Beziehung glätten.

LG

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Sternenschnuppe am 27.08.2017, 11:54 Uhr

Hm, sei mir nicht bös, aber die Beiden (Mutter und Schwester) haben es perfekt geschafft Dich in einer Verantwortung zu binden die Du nie hattest.

Ich weiss dass Du da nicht ausbrechen willst (können würdest Du) . Daher mein Rat mal genau zu hinterfragen was genau DICH hindert die beiden ihr Spiel alleine zu spielen. Und damit erinnere ich an die nicht wenigen anderen Posts von Dir dazu.

Bevor sich jemand aufregt wie schon einmal geschehen: Damit meine ich nicht zwingend den Kontaktabbruch, aber mindestens eine deutliche Distanz.

Die beiden wollen in ihrem Drama leben und Du leidest seit Jahren darunter.
Ändern wird sich da nie was wenn Du Deinen Umgang damit nicht änderst.

Alles Gute

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Leena am 27.08.2017, 12:42 Uhr

Da hast Du definitiv recht, Sternschnuppe.
Der Kopf weiß das, aber irgendwie hat es das Herz noch nicht begriffen.

Ach, verdammt!

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@Banu28

Antwort von Leena am 27.08.2017, 12:46 Uhr

Ich glaube, ich weiß sehr genau, wovon Du redest.

Meine Schwester hat einen BMI von über 60, diverse Einschränkungen, seit Jahren Diabetes, war letztes Jahr ein halbes Jahr mit Burn Out ausgefallen... Riesensorge und Belastung, zugleich auch jemand, der die Gefühle anderer nicht... nicht wahrnimmt, irgendwie... und was Unerfreuliches sagen darf man auch nicht, weil es ihr ja so schon so schlecht geht. Das mit dem Warten auf bessere Zeiten ist also auch nur bedingte eine Alternative...

Mehr (innere) Distanz, das muss ich für mich definitiv hinbekommen. Irgendwie.

Wie hast Du das geschafft?

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Re: @Leena

Antwort von Banu28 am 27.08.2017, 13:00 Uhr

Ich schreibe Dir eine PN, das ist ein bisschen privater!
LG

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Sternenschnuppe am 27.08.2017, 22:25 Uhr

Sowas dauert, und nur Du kannst erkennen wann der Punkt da ist.
Ich bin mit 15 ausgezogen und musste 37 werden bis es soweit war.
"Es ist aber doch meine Mutter / Schwester" langte eben nicht mehr als einziges Argument warum ich mit diesen Energievampiren Kontakt hielt.
Mehr gab es nicht mehr, vielleicht ist bei Dir ja auch noch mehr über ?

Wie geht es Dir, wenn Du deren Nummern oder Namen im Display siehst?
Rufst Du selbst an weil DU es möchtest, sie an etwas teilhaben lassen möchtest, oder weil Du das Gefühl hast Du musst jetzt mal wieder anrufen ?

Wie geht es Dir wenn ein Treffen kurz bevor steht, freust Du Dich oder hoffst Du nur dass eine weitere Katastrophe ausbleibt und Du bald wieder Zuhause bist?

Fühl mal in Dich rein und was Dein Herz Dir sagt.

Welcher Teil von Dir will diesen Kontakt, die Hoffnung auf ein Happy End erhalten?
Die Erwachsene die Du bist, die reflektierte die genau weiß was da abgeht ?
Ich denke nicht ;-)

Wie realistisch ist es, dass diese Hoffnung in Erfüllung geht ?

Vielleicht hilft es Dir diese Fragen für Dich zu beantworten.
Ich kämpfe auch gerade damit, und auch wenn es mir nun im Alltag deutlich besser geht, ich die Dramen nicht mehr habe, das kleine innere Kind rebelliert noch immer ...

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Re: Grenzen verteidigen bei kranken Angehörigen..?

Antwort von Strudelteigteilchen am 28.08.2017, 10:04 Uhr

Ach, Leena......
Ist Dir wenigstens bewußt, daß Du "co-krank" bist?

Ich finde die Antworten á la "Ziehe doch einfach Deine Grenzen und setze sie durch!" immer so ein bißchen lustig. Deiner Schwester und Deiner Mutter wird zugestanden, daß sie "nicht anders können" - aber Du könntest, wenn Du nur genug wölltest? Ich glaube ja, daß auch Du nicht anders kannst, und daß wollen nicht reicht.

Das ist ja ein System, das seit vielen, vielen Jahren - sicher seit Deiner Kindheit - genau so funktioniert. Du hast ja nix anderes gelernt, woher auch? Und jetzt sollst Du das Wissen darum aus dem Ärmel schütteln? Wie denn? Da kann Dein Kopf noch so sehr begriffen haben, daß es SO nicht weitergeht - wie geht denn "anders"?

Ich interpretiere Deine Postings - die ja schon seit Jahren so oder ähnlich kommen - vor allem als verzweifelte Suche nach einer Handlungsalternative. Dir ist klar, daß es andere Möglichkeiten geben mußt, Du kennst sie nur nicht. Daß Du etwas ändern mußt, weißt Du - Du hättest es nur gerne etwas konkreter. (Und, wahrscheinlich, halbwegs konfliktfrei - aber auch da ist Dir im Kopf klar, daß es das nicht geben wird.)

Hast Du schon mal über eine (kurze!!) Verhaltenstherapie nachgedacht? Wenn es um so ein konkret eingrenzbares Problem geht, reichen oft 10 bis 15 Sitzungen. Und zeitraubender als dieses ewige Rumgehampel um Deine Schwester und Deine Mutter ist es netto auch nicht.

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Meine Rede! Als "Coaching" eher, als als Therapie im eigentlichen Sinne!

Antwort von Leewja am 28.08.2017, 10:42 Uhr

Zum Strategien lernen! Ich finde das extrem sinnvoll und hilfreich und habe es auch selber schon gemacht!

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Re: Meine Rede! Als "Coaching" eher, als als Therapie im eigentlichen Sinne!

Antwort von Morla72 am 28.08.2017, 13:35 Uhr

Ich unterschreibe bei Leewja, STT und Sternschnuppe.

Und noch was für dein Seelenheil: nur wegen einer Krankheit hat deine Schwester nicht das Recht, noch mehr auf dir herumzutrampeln.

Wenn der Angehörige normalerweise mir gut tut und positive Gefühle hervorruft, dann darf ich auch mal die Zähne zusammenbeißen, wenn derjenige krankheitsbedingt unwirsch, ungerecht und nervig ist... Wenn die Person sowieso IMMER schon mehr oder weniger so ist und mir das Leben schwer macht, muss ich doch kein schlechtes Gewissen haben, dass ich mich abgrenzen will/sie anschreien will, nur weil sie gerade mal krank ist.

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