zurück| Geschrieben von Tante Tee am 20.11.2018, 16:33 Uhr |
Ständig erhöhte Temperatur
Hallo zusammen. Folgende Frage hatte ich schon an Herrn Dr. Busse gestellt. Mich interessieren aber mal eure Erfahrungen. Darum „copy and paste“ ich den Text mal hier rein. Dazu muss ich sagen, ich wohne in Großbritannien.
Bitte keine Panikmache, nur Erfahrungen und Co.
Ich danke euch. 
Meine Tochter ist nun 7 Monate. Hatte bis Donnerstag letzter Woche zwei Wochen lang eine Erkältung (Husten und Schnupfen). Laut englischer Ärzte waren der Hals und die Mandeln gerötet. Es wurden zwei verschiedene Antibiotika versucht. Beide erbrach sie. Dank der Zuckerreform hier in Großbritannien lässt man zuvor genanntes jetzt wohl auch weg und das Zeug ist furchtbar bitter - sie würgte so lange bis alles raus war. Nach einem Gespräch sollten wir ihr nun keins mehr geben. Stattdessen weitermachen mit Calpol (Fiebersaft/Paracetamol), sobald die Temperatur über 38 Grad geht. Sie werden mir jetzt sicherlich den Rat geben weniger zu messen. Wohl wahr. Zusammengefasst hat sie tagsüber Temperaturen zwischen 37 und 38,5. Nachts zwischen 35,3 und 39,1 (39 nachdem wir dann den Raum etwas erwärmt hatten und ihr in dem Schlafsack nicht nur Body, sondern Socken anzogen hatten. So...jetzt ist die goldene Frage: ist das noch normal, das sie so lange die Temperatur ständig erhöht hat? Sie kämpft heute seit einer Woche damit. Bzw. wie lange ist es normal.
Andere Frage: die Engländer sind pro Ohrenthermometer. D haben wir uns von anstecken lassen, aber dieses zeigt deutliche Unterschiede zum Rektalthermometer.
Allgemeinzustand: spielt, erzählt, ist auch mal müde, jault viel und möchte viel auf dem Arm und bloß nicht alleine sein. Zahnen tut sie wohl auch - viel Speichel und Beisserei. Sie isst und trinkt. Windeln sind auch voll.
Eigentlich ja alles soweit in Ordnung. Ich verstehe da dann nur die erhöhte Temperatur so lange nicht. Vielleicht können Sie mir das ja erklären.
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Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von Anna3Mama am 20.11.2018, 21:56 Uhr
Hallo!
Tatsächlich würde ich auch sagen: miss nicht so viel.
Wir haben auch ein Ohrthermometer (Braun) funktioniert einwandfrei. Ob es zwei Zehntel mehr oder weniger anzeigt, ist doch auch völlig egal.
Schmerzmittel würde ich wenn dann Ibuprofen geben statt Paracetamol.
Nur wenn ich das Gefühl habe, das (zahnende) Kind hat starke Schmerzen, gibt es ein Mittel. Bei erhöhten Temperaturen sicher nicht. Ab 39,5 Grad bzw da sie erst sieben Monate ist, vielleicht schon bei 39,2/ 39,3 aber darunter nur wenn Schmerzen da sind.
Übrigens kann die Körpertemperatur auch bei zu warmer Kleidung ansteigen, ggf ist sie etwas überhitzt...
Meine drei Kinder waren oft wärmer, wenn sie Zähne bekamen, sie sind in der Zeit auch infektanfälliger gewesen, war also oft eine Mischung aus Zahnen und Infekt, ging dann auch mal länger .
Solange sie unterm Strich fit ist, brauchst Du nicht die Temperatur ständig überprüfen.
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von Tante Tee am 20.11.2018, 22:09 Uhr
Danke für deine Antwort. Das klingt ja relativ beruhigend. Du hast drei Kinder, das heißt du hast ja eine Menge „Infekterfahrung“. Wie lange ist denn eine erhöhte Temperatur bzw. Fieber normal, also wie lange kann man das ignorieren? Morgen sind es 8 Tage.
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von Anna3Mama am 21.11.2018, 6:31 Uhr
Das habe ich nie so genau gemessen. Ich weiß nur, dass es gerade im ersten Winter länger ging, Schnupfennase, Zahnen, Husten, Zahnen, Schnupfen, Husten.... so in etwa, da kann es schon sein, dass die erhöhte Temperatur immer mal wieder da ist.
Hat sie denn rote Bäckchen? Das war für uns immer ein untrügliches Zeichen für's Zahnen.
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von niccolleen am 21.11.2018, 8:49 Uhr
Hab auch einige Jahre in UK gelebt und die aerztliche Situation da ist eine einzige Katastrophe. Allein, dass man nicht einfach zum Facharzt gehen kann. Bei mir hat sich das dort ueber Monate gezogen, dann bin ich einfach hierher (Oesterreich), zum Arzt, zwei Wochen spaeter Mandel-OP, PRoblem geloest. Dort ist dann drei Monate spaeter ein Brief eingetrudelt, dass ich mich weitere 6 Monate spaeter beim HNO einfinden darf, und wenn ich Glueck habe, 1 Jahr spaeter eine OP bekomme...
Es gibt auch ein Calprofen. Das ist das Ibuprofen. Calpol ist bei euch die Standardsmedizin (Paracetamol), aber der Koerper gewoehnt sich schnell an Paracetamol und Ibuprofen, deshalb sollte man nichts davon zu lange geben und am besten im Wechsel.
Erhoehte Temperatur ist ein Zeichen fuer eine Infektion. Das ist ja soweit noch normal, auch dass das mal eine Woche so sein kann. Wenn weiter nichts ausbricht, ist das auch ok. Beim Zahnen ist man auch anfaelliger fuer Infektionen.
Haben die einen Bluttest gemacht, ob Antibiotika noetig sind? Da reicht so ein Fingerstich, wenn der Arzt die Maschine dazu hat. Weiss nicht, ob das bei euch auch ueblich ist. Daran sieht man dann, ob es eher schon eine bakterielle oder einfach noch eine virale Infektion ist.
Wenn die Temperatur rauf und runter geht, teilweise recht hoch, dann wieder viel besser, dann wieder Anstieg,... das deutet meist auf eine virale Infektion hin. Dagegen kann sich der Koerper recht gut selbst wehren, Calpol oder sowas kann unterstuetzdend wirken, und halt viel Ruhe, wenig Essen, viel trinken.
Wenn die Temperatur eher gleich bleibt, mit Fiebersaft kurz runter geht und dann gleich wieder rauf und das ueber laengere Zeit, ist das meist ein Indiz fuer eine bakterielle Ueberinfektion. Auch das muss noch nicht schlimm sein, aber wenn der Hals eitrig wird, dann gehts ohne Antibiotika schwer und es kommt dann auch immer wieder.
Vielleicht kannst du die Antibiotika dann irgendwie ins Essen mischen? Ist zwar nicht optimal, aber bei normalem Penicillin und seinen Verwandten geht das.
Wenn du mal mit den Antibiotika anfaengst, dann musst du das auch fertignehmen, sonst sind schnell Resistenzen da, und dann wird es sehr schwierig, das richtige Antibiotikum zu finden und es dauert laenger.
lg
niki
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von Hexhex am 22.11.2018, 9:36 Uhr
Hallo,
meine Kinder hatten auch manchmal irre lang noch Fieber, das kann schonmal vorkommen. Meist hat sich dann auf den Virus noch ein Bazillus drauf gesetzt, oder umgekehrt, zum Bazillus ist ein Virus hinzugekommen.
Trotzdem: Dein Kind ist noch unter einem Jahr, in diesem Alter ist alles ein bisschen heikel. Natürlich ist es außerdem nicht gut, dass Ihr die Antibiose abgebrochen habt. Ich hätte den Arzt notfalls um ein drittes AB gebeten. Übrigens enthalten Medikamente für Kinder sowieso keinen Zucker, zumindest hier in Deutschland. Man verwendet gut verträgliche Süßstoffe, und ich denke, dass ist in GB ebenso. Ekelhaft schmecken ABs trotzdem - einfach wegen des Wirkstoffs, der schmeckt immer fürchterlich.
Die Lösung: Man kann das AB in eine Einwegspritze (ohne Nadel, Apotheke) ziehen und dem Kind das AB in kleinen Portionen seitlich weit hinten in die Backentasche geben, am Ende des Kiefers. Zwischen Kiefer-Ende und Rachen. Das löst einen Schluckreflex aus, und zugleich werden die Geschmacksknospen auf der Zunge umgangen. So habe ich es bei meinen Kindern (Rat vom Kinderarzt) immer gemacht, wenn sie das AB nicht schlucken konnten.
Ich würde noch ein paar Tage warten. Wenn die erhöhte Temperatur dann nicht runtergeht, würde ich nochmal zum Doc. Bei Babys sollte man konsequent behandeln.
LG und gute Besserung Deiner Maus!
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von Tante Tee am 22.11.2018, 20:54 Uhr
Wir haben natürlich alles probiert, das kann man uns nicht vorwerfen. Fehlende Konsequenz sowieso nicht. Laut Aussage befreundeter Engländer war Antibiotika damals wohlschmeckend süß. Wie in meinem Beitrag zu lesen würgt sie, bis es rauskommt. Da half mir auch die Spritze nicht.
Mittlerweile geht es ihr besser. Die Temperatur ist normal.
Danke für die Hilfen.
Re: Ständig erhöhte Temperatur
Antwort von niccolleen am 22.11.2018, 22:28 Uhr
Das ist aber eine patzige Antwort auf einen hilfreichen Rat von Hexhex, und selber schlecht gelesen obendrein.
Naja, jedenfalls fein, dass es deiner Tochter wieder besser geht.
lg
niki
