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Geschrieben von Sille74 am 10.02.2019, 17:22 Uhr

Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Hallo zusammen,

der Migräne-Verdacht bei meiner Tochter verdichtet sich (s. Thread unten). Heute Nacht ist sie nach einem turbulenten Tag mit starken Kopfschmerzen aufgewacht (halbseitig, aufs Auge drückend, genau so wie es mein Mann bei sich beschreibt, wenn er Migräne hat). Wir haben ihr ein Paracetamol-Zäpfchen gegeben und sie ist auch sehr schnell trotz Schmerzen wieder eingeschlafen und dann zum Glück heute Morgen ohne Kopfschmerzen aufgewacht. Jetzt ist sie noch etwas vermatscht, was allerdings auch von der starken Erkältung kommen kann, die sich zu allem Überfluss auch noch eingestellt hat.

Wer hat auch ein "Migräne-Kind" zuhause und kann berichten:

- Was macht Ihr, damit es nach einem solchen turbulenten Tag (solche Tage kann und will man ja nicht immer vermeiden...) nicht zu einer Attacke kommt? Oder kann man da gar nichts machen?

- Was gebt Ihr, wenn die Schmerzen da sind? Reicht da (auf Dauer) Paracetamol oder muss es ein Migränemittel sein? Die Empfehlung lt. unserem Hausarzt lautet ja, so wenig wie möglich zu geben und möglichst schon im Vorfeld Attacken zu vermeiden ...

Danke und lG,

Sille

 
29 Antworten:

Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Maroulein am 10.02.2019, 17:34 Uhr

Ich selber habe als Kind Migräne gehabt,ich habe eigentlich immer mit MCP(bei Migräne klappt ja auch der Magen Darm Trakt nicht,somit wird das Medikament nicht richtig aufgenommen,das MCP soll dagegen helfen)und dann Paracetamol genommen.

Bei mir wurde es als Jugendliche so schlimm dass ich mich freiwillig auf der Seite habe Spritzen lassen(da wird Lokalbetäubungsmittel kranzförmig gespritzt,bei mir auf der schmerzhaften Seite,die Behandlung ist echt schmerzhaft,aber hat wesentlich weniger Nebenwirkungen als alle Tabletten,und sie hat manchmal für fast ein Jahr Ruhe gesorgt)

Trubel kann man manchmal wirklich nicht vermeiden,wenn eure Tochter mit irgendetwas entspannen kann wenn ihr dann wieder daheim seid hilft das unter Umständen schon etwas

Ob und was auf Dauer hilft bringt leider nur die Zeit und die Erfahrung.

Es gibt aber tatsächlich auch bei der genetischen Veranlagung Formen die nicht ewig bleiben,,wir haben eine Form die auf Hormone anspringt,ich hatte es bis zum Ende der Pupertät und in einer Schwangerschaft,meine Oma bis zu den Wechseljahren,mein Partner ebenfalls (es gibt auch Hormonumstellungen im Alter bei Männern),meine Schwester hofft jetzt auch darauf.

Wir haben damals an einer Migräne Studie mit fast der gesamten Familie teilgenommen,und daher haben wir relativ genaue Typisierung unserer Form.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Maroulein am 10.02.2019, 17:36 Uhr

Zum Thema so wenig wie möglich geben ,es sollte definitiv helfen,sonst lernt der Körper irgendwann Schmerzen zu haben,solange das was Du gibst aber hilft würde ich auch keine härteren Geschütze auffahren.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von niccolleen am 10.02.2019, 18:03 Uhr

Unbedingt Migraenetagebuch fuehren!
Alles reinschreiben, das Wetter, wie die Woche war, was sie gegessen hat, welcher Wochentag und welche Tageszeit, ob gut geschlafen oder nicht, Wetterwechsel, Lichtverhaeltnisse (kuenstliches Licht, Neonlicht, durch den Wald gefahren,...), genug getrunken, Stress (emotional und schulisch), ferngesehen, Handy gespielt, und so weiter. Irgendwann findet man ein Muster, wann es gehaeuft auftritt und was die Ausloeser sind. Dann kann man sich besser darauf einstellen, vermeiden und auch rechtzeitig medikamentoes abfangen.

Bei meinem Freund (erwachsen allerdings, nicht Kind) hat eine befreundete Neurologin erklaert, dass es gar keinen Sinn hat, ein Paracetamol zu geben, wenn es beginnt, sondern gleich zwei. Sonst verzoegert man nur und es kommt trotzdem mit voller Wucht. Also entsprechend halt eine gute Kinderdosis, wenn es beginnt, denke ich, aber am besten mal mit einem Neurologen sprechen.

Bei meiner Tochter ist es noch nicht so ausgepraegt, aber sie ist beidseitig vorbelastet und hat seit sie klein ist die klassischen Migraenesymptome. Ihre Ausloeser sind inzwischen relativ eindeutig, aber bisher ist es noch ohne Medikamente in den Griff zu bekommen.
Eine Freunden, die unter schwerer Migraene leidet, kann es mit einem Glas Rotwein rechtzeitig gut abfangen. Das ist wohl noch nichts fuer deine Tochter, aber vielliecht findet ihr was anderes, irgendein Tee, der gefaesserweiternd wirkt, oder rote Weintrauben oder irgendwas. Nach langjaehriger Familienerfahrung haben wir gelernt, dass es echt individuell ist und man am besten probiert und mitschreibt und fuer sich selbst Loesungen sucht.

lg
niki

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Anna3Mama am 10.02.2019, 21:08 Uhr

Medikamentös wurde uns im ersten Schritt Ibuprofen verordnet und zwar eine "ordentliche" Dosis und wenn es nach 30 min nicht hilft noch eine Paracetamol drauf.

Durch hohe Dosen den Anfall kappen . Den Tipp mit MCP merke ich mir mal.

Eben auf keinen Fall an mehr als 10 Tagen im Monat Medikamente, sonst kann sich eine medikamenteninduzierte Migräneentwickeln. Ich habe auch in der schlimmsten Zeit versucht, nie mehr als 10 Tabletten im Monat gegeben.
Pfefferminzöl an die Schläfen, schnell Raum abdunkeln und einfach schlafen lassen hat auch oft geholfen.

Ich bin ja mittlerweile recht sicher, dass hier, (zumindest bei uns) Histamin mit reinspielt.
Zu viel Sport, ein Infekt, Allergie, aber eben auch glutamathaltiges (Fertig-) Essen. Fertigpizza geht immernoch nicht ohne Kopfschmerzepisode.

Ich achte also auf histaminärmeres Essen (im Augenblick nicht mehr so streng, da er fast keine Attacken mehr hat)

Bei uns half es, täglich eine Magnesium plus B-Vitamine zu geben.

Seit einem Jahr trinkt er jeden Morgen eine Bananenmilch (laktosefrei) - natürlich selbst gemacht. Dazu ein Rührei.

Die Mischung aus Magnesium, B-Vitamine, Proteine und vielleicht auch ein kleiner Blutzuckerschub...

Es scheint ihm gut zu tun.

Ausserdem eben ganz bewusst Tage ohne Aktivitäten zulassen. Druck rausnehmen.

Drück Euch die Daumen, dass ihr das bald in den Griff bekommt!

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von SaSi_77 am 10.02.2019, 22:09 Uhr

Bei meinem Sohn haben Schüssler Salze, die Nr. 7 geholfen, Zimmer abdunkeln und schlafen. Er war damals 9 Jahre, mit 11 Jahren war der Spuk dann zum Glück vorbei.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von uriah am 11.02.2019, 10:40 Uhr

Ich wundere mich, dass sich hier alles um reine Symptombehandlung dreht, und niemand nach der Ursache fragt. Was es *auslöst*, ist ja nicht die Ursache. Und ich finde es sehr besorgniserregend, dass ein so junges Mädchen schon Migräne haben soll.

Migräne ist kein unabwendbares Schicksal, finde ich. Meine jahrzehntelange Migräne ist vollständig verschwunden, und das nicht wegen irgendwelcher Hormonumstellung. Das Problem ist vielmehr, dass unser Gesundheitssystem reine Symptombehandlung macht. Die Frage nach der Ursache wird gar nicht gestellt. Ist das normal, dass man einem kleinen Kind zwei Ibuprofen reinhaut und es dann in einem abgedunkelten Zimmer schlafen legt?

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von SaSi_77 am 11.02.2019, 12:05 Uhr

Ja das mit der Ursache ist so ein Problem. Wir hatten diese Migräneanfälle in der Schulzeit, wie auch in den Ferien, im Urlaub, bei gutem Wetter, wie auch bei schlechtem. Wir mussten ein Kopfschmerztagebuch führen und gebracht es es leider gar nix. Man konnte nicht erkenne, dass sie bei einer bestimmten Situation auftreten.

Deshalb habe ich mit meinem Ki-arzt die pflanzliche Variante gewählt. Aber das hilft eben nicht bei jedem. Wir hatten Erfolg damit.

Deine Frage nach der Ursache ist natürlich richtig......

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Aha - und was war bei Dir die tiefere Ursache?

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 12:23 Uhr

Ich finde es richtig, nach Ursachen zu suchen, keine Frage. Aber zum einen kann es ja offensichtlich dauern, bis eine Ursache (so es denn eine gibt) gefunden ist, wie man an Deinem eigenen Beispiel sieht und solange muss man eben schauen, dass man wenigstens die Symptome lindert und Auslöser eliminiert. Außerdem gibt es eben nicht immer und für alles eine Ursache ...

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Oder genauer gesagt: trotz Bemühen findet man nicht immer für alles ...

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 12:30 Uhr

... eine Ursache.

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Im übrigen finde ich Dein Post, so wie es hier steht, am wenigsten hilfreich von allen.

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 12:41 Uhr

Wie sollte denn die Ursachensuche aussehen? Was kommt als Ursache in Betracht? Was war es bei Dir?

Ich finde es auch Besorgnis erregend, dass ein so junges Mädchen bereits Migräne entwickelt (und der versteckte Vorwurf hinter Deinem Post stört mich massiv; wenn's schon sein muss, dann arbeite bitte mit offenem Visier!). Wenn aber die Disposition da ist, scheint es leider kein ungewöhnliches "Einstiegsalter" zu sein. Bei meinem Mann hat es ungwfähr in dem Alter angefangen, bei einer Freundin von mir sogar schon früher und in der Fachliteratur wird das auch beschrieben.

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Re: Im übrigen finde ich ...

Antwort von uriah am 11.02.2019, 13:06 Uhr

Mein Unverständnis richtet sich an die Adresse der Ärzte, nicht an dich.
Mir gings ja auch so, Migräneschmerzmittel, andere Schmerzmittel, mehr als das hab ich von den Ärzten nie bekommen. Damit soll man dann leben. Der Neurologe hat auch nur mit den Schultern gezuckt. Der Termin war völlig vergeblich.

Wenn man es "nur" ein oder zwei Tage im Monat hat, kann man noch froh sein. Es gibt Menschen, die jede Woche zwei bis drei Tage mit Migräne ausfallen, und das schränkt dann das Leben, und auch das Berufsleben sehr ein.

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Re: Im übrigen finde ich ...

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 14:06 Uhr

Na klar schränkt das ein! Für Migräne in der Form, wie Du es oben beschreibst, kann Betroffenen sogarvein Grad der Behinderung zuerkannt werden bis hin zur Schwerbehinderung.

Soweit ich mich informiert habe, werden schmerzverarbeitende Zentren im Hirn aktiviert, woduech dann schmerzvermittelnde Neurotransmitter ausgeschüttet werden, was zu einer Entzündung an den Blutgefäßen führt. Warum das wiederum bei einigen Menschen vorkommt, weiß man wiederum noch nicht, soweit ich weiß.

Ich glaube nicht, dass man den Ärzten einen Vorwurf machen kann. Für manches hat eben auch die moderne Medizin noch keine Ursachen bekämpfende Lösung, zumal ja Migräne durchaus auch psychische Komponenten hat.

Was hat denn nun bei Dir dazu geführt, dass Du die Migräne losgeworden bist? Das würde mich schon sehr interessieren ... Vielleicht bringt es auch uns etwas, wenn icht meiner Tochter, dann vielleicht meinem Mann ...

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Anna3Mama am 11.02.2019, 14:19 Uhr

Tatsächlich war bei uns der Neurologe und der KiA recht kurz angebunden. Migräne eben. Muss er aushalten lernen. Medikamente xyz, Kopfschmerztagebuch führen (was aber keiner so richtig mit uns besprochen hat)

Ich hab mich selbst dann auf Ursachenforschung begeben, jede Menge Trigger auch entdeckt und dann auch versucht, zu vermeiden.

Aber wie es eben so ist: das Kind -zumal in der Pubertät - weiss eh alles besser und macht was es will. War aber auf der einen Seite auch gut, da ich merkte, die Ursache xyz gilt nicht immer und zu 100% und Kind lernt selbst, was geht und was nicht geht.

Und wenn man weiß, jetzt kommt der Schmerz, ist eine Ibu und Schlaf im abgedunkelten Raum besser, als drei Tage eine Migräneattacke mit sich rumzuziehen.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 15:14 Uhr

Um ganz ehrlich zu sein, glaube ich halt, dass, wenn mal die Diagnose "Migräne" feststeht, also alles andere ausgeschlossen ist, Ärzte auch nicht wirklich viel machen können, außer ggf. Medikamente zu verschreiben. Und der Rat, "damit umgehen zu lernen", hört sich zwar irgendwie krass an, aber ich fürchte, ist aber richtig.

Bei uns stelle ich als "Auslöser" fest bzw. habe ich die Vermutung:

- viel Action und Aufregung, durchaus auch und gerade positiver Art, ohne ausreichende Entspannungsphasen

- ungeliebte (!) sportliche Anstrengung

- zu süßes und zu fettes Essen ohne gesunde Komponenten dazwischen/dabei (das hört Kind gar nicht gern ...)

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Re: Im übrigen finde ich ...

Antwort von uriah am 11.02.2019, 15:17 Uhr

Meine Ärzte haben nicht mal im Ansatz gefragt, was die Ursache sein könnte. Ich wurde gelegentlich durchgecheckt und alle Werte für bestens gefunden. Kerngesund angeblich. Nur fühlte ich mich nicht so. Ganz im Gegenteil.

Ich kann gerne mehr schreiben, aber da wäre mir eine PN lieber - nur wenn es dich interessiert.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von uriah am 11.02.2019, 15:20 Uhr

Und wenn Schmerzmittel auch nicht mehr helfen? Wenn die Attacke das Familienleben gleich immer 3 Tage lahmlegt? So geht es meiner Freundin. Auch mein Bruder hatte viele Jahre Migräne. Und die Nebenwirkungen der vielen Schmerzmittel? - Kein Vorwurf an euch, aber das ist mein Frust über die reine Symptombehandlung, die den Schmerz nur chemisch unterdrückt.

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Re: Im übrigen finde ich ...

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 15:52 Uhr

Ja, wenn DU magst, kannst Du mir gerne eine PN schreiben. Es interessiert mich wirklich, was Dein Weg war/ist, die Migräne loszuwerden.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 15:57 Uhr

Aber das wird doch heute gar nicjt mehr geraten, den Schmerz einfach nur chemisch, also mit Schmerzmittel o.ä. zu unterdrücken!? Im Gegenteil, man wird doch darauf hingewiesen, dass man die Schmerzmittel nicht zu oft einnehmen sollte und es gibt inzwischen sogar schon Studien zur Wirksamkeit nicht medikamentöser Behandlungsverfahren.

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Re: Oder genauer gesagt: trotz Bemühen findet man nicht immer für alles ...

Antwort von uriah am 11.02.2019, 17:51 Uhr

Das stimmt. Nicht immer findet man eine Ursache.
Aber manchmal findet man eben doch. Und oft gerade da wo man sie nicht vermutet.

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Vielen Dank, Ihr Lieben!

Antwort von Sille74 am 11.02.2019, 20:41 Uhr

Das war alles sehr interessant und hilfreich!

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von niccolleen am 12.02.2019, 19:52 Uhr

Das ist wie bei einem angeborenen Herzfehler. Da kann man noch so Ursachenforschung betreifen, letztlich hat man es halt und muss symptomatisch schauen, dass man damit leben lernt.
Migraene hat auch altersmaessig einen wellenfoermigen Verlauf. Also manche wachsen in der Pubertaet daraus heraus, manche beginnen dann erst damit, bei manchen beginnt es zwischen 20 und 30 und hoert dann mit 50-60 wieder auf, usw.
Wenn man die Ausloeser kennt und die vermeidbar sind, wie Stress (Wetter ist es ja nicht), dann kann man sie so auch "loswerden". Die Disposition bleibt aber erhalten, die Ursache also. Zum Unterschied von normalem Kopfweh sind halt andere Schmerzwege involviert, und die Ursachen liegen bei der Funktion der Ionenkanaele.
Ich finde auch, dass dein Post wenig hilfreich war.

lg
niki

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von Jomol am 14.02.2019, 6:47 Uhr

So unbefriedigend es ist, ist es meines Erachtens wirklich mühevolle Kleinarbeit, die eigenen Auslöser zu finden. Das kann der Arzt nicht leisten, das muß die Familie tun. Fassbare Veränderungen sieht der Arzt einfach fast nie. Klassiker für Auslöser sind histaminhaltige Nahrungsmittel wie reifer Käse, Schokolade und Rotwein (o.k., vielleicht noch nicht so regelmäßig mit 8), Wetter, Sport, Streß. Was helfen kann ist täglich Magnesium (mind. 3 Min. mit Tagebuch) zu nehmen. Als Schmerzmittel ab 14 Acetylsalicylsäure (Aspirin und co.), vorher eher Ibu als Paracetamol in ausreichender Dosierung. Auch die findet man nur individuell heraus. Und eine Entspannungstechnik zu lernen. Das geht mit 8 und kann den Schmerzmittelverbrauch deutlich senken. Wenn es sehr oft auftritt, kann der Arzt mit Betablockern oder Neuroleptika behandeln, aber das ist "schweren Fällen" vorbehalten, ich würde das lieber erstmal so eine Weile probieren.
Alles Gute,
Grüße,
Jomol

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von uriah am 14.02.2019, 10:51 Uhr

Ich finde, du machst es dir mit deiner Theorie "Disposition für Migräne" zu einfach.

Wenn es eine solche Disposition gäbe, warum nehmen Kopfschmerzen und Migräne derarzt zu (Anstieg bei Kindern in den letzten 10 Jahre um sage und schreibe 50%!?)
Was verursacht diese "Disposition"? Ist sie genetisch? Oder epigenetisch? Ist es etwa der veränderte Lebensstil? Was haben Kinder und Jugendliche vor 50 Jahren anders gemacht, dass sie sehr selten unter Migräne litten? Welche Faktoren in unserer Umwelt, Ernährung und Lebensweise lassen Migräne derart ansteigen? Warum gibt es in anderen Ländern signifikant niedrigere Kopfschmerzraten bei Kindern und Jugendlichen?

Wenn wir das herausfinden, können wir die Migräne an der Ursache bekämpfen, anstatt mit Schmerzmitteln, die ihrerseits schädliche Nebenwirkungen haben.
Migräne ist bei den Betroffenen kein so seltenes Ereignis, dass man die Nebenwirkungen der Medikamente vergessen könnte. Häufige Einnahme von Schmerzmitteln und Entzündungshemmern ist nicht unbedenklich. Ich habe an mir gesehen, welche Mengen ich über die Jahre eingenommen habe.

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Re: Migräne bei 8-jähriger Tochter - was geben?

Antwort von niccolleen am 14.02.2019, 21:53 Uhr

Naja das Kopfschmerzen in der Haeufigkeit ansteigen, hat sicherlich mit unserem Lebensstil zu tun, aber das mit Migraene in einen Hut zu werfen, da machst du es dir jetzt aber zu einfach.
Natuerlich gibt es da eine genetische Disposition, und Migraenekinder gabs zu meiner Zeit als ich ein Kind war genauso wie heute, bei meinen Eltern und ihrer Generation, und ebenso bei meinen Grosseltern und deren Generation. Ich glaube nicht, dass das grossartig mehr geworden ist. Aber die Ausloeser sind sicherlich angestiegen. Allein Neonlicht und Bildschirme (Handys, Fernseher, Computer, Tablet, Werbung, Haushaltsgeraete) etc, das gab es doch frueher alles nicht.
Ich bin uebrigens seit meiner spaeten Teenagerzeit Migraenikerin, und ich habe dabei noch nie Kopfschmerzen gehabt. Migraene ist nunmal was anderes als einfach Kopfweh zu haben.

lg
niki

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Losgeworden

Antwort von niccolleen am 14.02.2019, 21:56 Uhr

Achja, losgeworden bin ich meine Migraene mit der Schwangerschaft mit meiner Tochter.
Mein Lebensstil war ohne Kinder nicht annaehernd so stressig wie mit Kindern... Es sind halt nicht nur von aussen kommende Faktoren, sondern auch koerpereigene Hormone und Substanzen, die das regulieren.

lg
niki

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Re: Losgeworden

Antwort von uriah am 15.02.2019, 8:20 Uhr

Ein gesunder Körper eines Menschen mit gesunder Lebensweise produziert keine krankmachenden Hormone und Substanzen. Der Körper ist ein Wunderwerk, das im Prinzip funktioniert, wenn er hat was er braucht - damit meine ich bestenfalls von Zeugung an.

Schmerzen sind Alarmsignale für etwas, das hier etwas fehlt. Wenn wir sie mit Schmerzmitteln "ausschalten", kommt das nächste Alarmsignal, und das wird dann unmißverständlicher.

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Re: Losgeworden

Antwort von niccolleen am 15.02.2019, 9:21 Uhr

Ha! Hast du eine Ahnung... Der Koerper ist ein Wunderwerk, ein so komplexes Werk der Natur... es ist bei weitem nicht perfekt! Und trotzdem kann der Mensch sehr gut damit leben. Und in der Natur sind die Fehler halt ein Selektionsfaktor. Wer nicht gut genug ist, geht unter. Schaust du nie Tierdokus? In unserer Gesellschaft mit unserem Stand der Medizin und unseren Gesetzen des Nachteilsausgleichs gibt es halt auch mehr Menschen mit mehr Fehlern. Was glaubst du, was fuer eine gesunde Lebensweise ein Mensch oder Tier in der Natur hat? Jede Menge Mangelerscheinungen, Stress-Situationen, Kaelte, Hitze, Erfrierungen, Duerren, kalte Winter ohne Nahrung, und vieles mehr. Der Mensch ist nicht nur fuer eine gesunde Lebensweise gemacht, der haelt sehr viel aus.

lg
niki

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Re: Losgeworden

Antwort von uriah am 15.02.2019, 9:56 Uhr

Mangelerscheinungen, Stress-Situationen, Kaelte, Hitze, Erfrierungen, Duerren, kalte Winter ohne Nahrung, und vieles mehr.

Wir haben den Bioladen, den Aldi und den Edeka, wir haben Stressmanagement, wärmdende Kleidung, Heizung, Häuser, Wohnungen, fließend Wasser, Beschattung, Klimaanlage, Apotheken, Reformhäuser, Ärzte, Psychotherapeuten, Kurheime ....
Zu keiner Zeit in der Weltgeschichte hatten Menschen in Deutschland weniger Grund über Mangel zu klagen als heute. Wir leben ja im Überfluss. Und doch scheinen sie kränker als je zu vor, schon von Kindesbeinen an. Was läuft hier falsch?

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Re: Losgeworden

Antwort von niccolleen am 15.02.2019, 17:20 Uhr

Ja das ist alles so, aber nochmal: Du wirfst Birnen und Aepfel in einen Topf!
Das eine ist, dass es mehr Zivilisationskrankheiten gibt, die Menschen anfaelliger werden fuer Infekte etc, dass es stressbedingt und Luftbedingt, und bewegungsmangelbedingt und essensbedingt zu diversen Ungleichgewichten im Hormon- und Endorphinsystem kommt, und so weiter und so fort.
Das andere sind genetisch weitergegebene Mängel im Produkt Mensch, die in einer natuerlichen Tiergruppe einfach verschwinden wuerden, oder zumindest selten waeren, weil diese Mängelexemplare einfahc nicht dazu kommen wuerden, ihre Gene weiterzugeben. In unserer Gesellschaft mit all der Medizin und sonstigen Unterstuetzung wird man nicht mehr natuerlich aussortiert, und man kann sich auch fortpflanzen und alles Moegliche taucht gehaeuft auf. Die Disposition fuer Migraene ist fast immer genetisch bedingt.

lg
niki

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