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Geschrieben von Samtpfötchen am 13.03.2016, 18:35 Uhr

Wie ist das bei euch?

Hallo :-)

Ich wollte euch mal fragen, wie ihr das handhabt...insofern es bei euch solche Situationen gibt.

Unsere Situation ist folgende...
Unsere Kinder wachsen mit 2 Sprachen auf. Ich spreche deutsch mit unseren Kindern, mein Mann redet mit ihnen oft in seiner Muttersprache (also nicht deutsch). Unsere Familiensprache ist deutsch, da ich die Sprache meines Mannes nicht verstehe und deutsch ist auch Umgebungssprache.

Nun zu meiner Frage...
Wenn wir bei den Großeltern sind, also den Eltern meines Mannes, dann reden diese in der Sprache meines Mannes mit den Kindern. Sie können allerdings auch sehr gut deutsch.
Mir ist bewusst, dass es förderlich ist, um die Zweitsprache zu lernen, dass auch andere Personen mit unseren Kindern diese Sprache sprechen. Prinzipiell finde ich das auch toll. Allerdings finde ich das dann doch manchmal seltsam, wenn wir alle zusammen bei meinen Schwiegereltern sind, alle immer eine Sprache sprechen, die ich als einzige nicht verstehe. Das hat für mich was von ausgrenzen und nicht mehr viel mit "Sprachen vereinen" zu tun. Korrigiert mich wenn ich "zu egoistisch" denke...aber ich komme da in vielen Situationen einfach nicht mehr mit.

Wie ist das bei euch?

Danke für euren Austausch :-)

P.s. ich habe probiert die Sprache meines Mannes zu lernen, bis jetzt habe ich leider nur mäßig Erfolg.

 
6 Antworten:

Re: Wie ist das bei euch?

Antwort von DK-Ursel am 13.03.2016, 19:41 Uhr

Hej !

Da sprichst Du an, was ich immer gegenhalte, wenn es hier Stimmen gibt, die unter allen Umständen an ihrer Muttersprache festhalten, egal wer dabei ist.

Was sagt Dein Mann dazu, habt Ihr mal gesprochen?
Hast Du ihm - ohne Anklagen, schwer, aber nötig - mal gesagt, wie Du Dich dabei fühlst?
Könnt Ihr Kompromisse finden?

Für mich soll Sprache Verbindendes sein.
ICH habe dann durchaus Dänisch mit allen, auch meinen Kindern geredet.
Auch, als sie noch sehr klein waren.
Wobei es natürlich immer kleine Sätze in meiner Muttersprache Deutsch dazu gab, also: "Halt den Löffel richtig" oder "Nimm ein Taschentuch".

Grundsätzlich aber gilt natürlich, daß die Kinder die Nicht-Umgebungssprache umso besser lernen, je mehr Zeit in sie investiert werden.
unter diesem Aspekt solltest Du wiederum dankbar für den Input sein, denn ich gehe mal davon aus, daß dein Mann weniger Zeit und den Kindern verbringt als Du?

Ich weiß nicht ganz genau, was ich tun würde - wenn mein Mann dabei wäre, würde ich ihn konstant um eine inhaltliche Angabe bitten und danna uch mal was einwerfen.
Wenn die Besuche nicht allzu häufig sind, würde ich das wohl auch leichter akzeptieren als wen nich jeden Tag ausgeschlossen würde.
Denn ich verstehe Dich sehr gut, ich habe das in meinen dänischen Anfangszeiten auch sehr stark negativ empfunden und konnte allerdings, als wir Kinder hier bekamen ,die Sprache gut genug, u mfolgen und wechseln zu können.

Ein bißchen wirst Du übe rDeinen schatten springen müssen.
Aber ganz solltest Du und drüfen die anderen Deine Gefühle nicht ignorieren --- es ist wichtig, daß Ihr da ein für alle tragbare Lösung findet.
Und die muß nicht heißen: Entweder deine oder meine Sprache - die kann ganz viel dazwischen sein.

Gruß Urael, DK

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Re: Wie ist das bei euch?

Antwort von Aprilbaby am 14.03.2016, 12:22 Uhr

Wir haben hier die gleiche Ausgangsssituation.

Was ich mich frage, bevor die Kinder da waren haben da dein Mann und deine Schwiegermutter nicht auch schon ihre Sprache gesprochen und du hast nichts verstanden. So erging es mir und ich habe dann in der VHS die Sprache meines Mannes gelernt - und glaube mir, so sprachbegabt bin ich auch nicht, aber wir können ja zu Hause super üben ;-)

Mit Kindern hat das Ganze noch eine andere Gewichtung, ich glaube, du solltest unbedingt die Sprache deines Mannes lernen und froh sein, dass deine Schwiegereltern deinen Mann unterstützen.

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Re: Wie ist das bei euch?

Antwort von desireekk am 14.03.2016, 15:52 Uhr

Mein Mann und ich leben internationales Patchwork. Wir leben im Land meines mannes.
Er kann meine Sprache (und die meiner Kinder) nur rudimentär, schon gar nicht Alltagsgeschwindgkeit/-Sprache.
Allerdings ist sein bemühen um die Sprach auch nur sehr gering.
Im Sommer leben kjedes jahr seine Elztern mit uns für ca 4-5 Monate, die meine Sprache gar nicht sprechen. Ich und meine Kinder sprechen seine Sprache recht gut.
Aber: ich spreche mit meinen Kindern fast nur Deutsch.

Nur wenn es wirklich wichtig für alle ist wechsle ich in die andere Sprache (selten) UND Sprache am Tisch beim essen ist die meines Mannes.

Meinen Schwiegereltern habe ich freundlich klargemacht dass ich über kurz oder lang mehr damit zu tun haben werde meine Sprache zu erhalten als die Neue zu lernen (und ich hatte schon nach 6-12 Monaten Recht).
Da werden sie durch müssen dass sie auch mal nix verstehen und das Vertrauen haben dass es nicht um sie oder gegen sie geht.

ich sage also: lass den Kindern die Sprache, und wenn Du nix verstehst dann ist das eben auch mal so (oder Du musst mehr lernen). Solange genug Vertrauen da ist dass das WAS gesprochen wird OK ist...

Gruss

D

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Re: Wie ist das bei euch?

Antwort von DK-Ursel am 14.03.2016, 16:32 Uhr

Ohne wirklich einen Rat geben zu wollen ---- das muß jeder eh für sich entscheiden:
Desirée --- Bei Dir sind die Schwiegereltern und die anderen Kinder aber nicht allein.
Sie haben die anderen, mit denen sie sich unterhalten können, wenn ansonsten alels an ihnen vorbeirauscht.
Da ist das Gefühl der Ausgeschlossenheit mit Sicherheit nicht ganz so groß´.
Wenn man alleine ewig danebenseitzen darf, während die anderen sich amsüsieren und die sprachlichen Bälle zuwerfen, sieht das schnell anders aus.

Die Regelung mit der gemeinsamen Sprache bei Tisch finde ich schon mal sehr gut.
Sowas meinte ich auch mit Kompromissen.
Denn es ist nicht gut, entweder-oder zu leben --- es ist ja auch ein Geschenk, daß da Großeltern sind, die Sprache unterstützen, die nicht einmal Familiensprache ist.

Gruß Ursel, DK

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Re: Wie ist das bei euch? DANKE EUCH

Antwort von Samtpfötchen am 15.03.2016, 22:36 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten.

Verständnis tut gut :-)

Also fest steht...ich werde mehr lernen. Mittlerweile gehört diese Sprache zu unserer Familie dazu, das ist mein größter Motivator.

Bevor unsere Kinder auf der Welt waren, wurde im Elternhaus meines Mannes auch immer wieder nicht deutsch geredet, aber doch noch oft deutsch. Einfach weil ich an den Gesprächen beteiligt war. Seitdem die Kinder da sind, die Großeltern sich mit ihnen beschäftigen, spielen, herum albern...gibt es einfach die Situation, dass ich dabei bin aber nix verstehe...oder erst zu spät Zusammenhänge begreife.

Mein Mann versteht mich da zum Glück sehr gut. Wir "arbeiten" an Lösungswegen...das werden wir hin bekommen :-)

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Re: Wie ist das bei euch? DANKE EUCH

Antwort von DK-Ursel am 16.03.2016, 17:35 Uhr

Das ist wirklich super, wen ndein mann Dich da versteht, denn ich kenne diese Einsamkeits-Ausgeschlossengefühle durchaus.
Wenn die Kinder mit den Großeltern spielen, kannst Du ja was anderes machen ,Ruhe genuießen, zuhören oder sonstwas tun.
Aber gemeinsame Gespräche sollten dann durchaus (noch) in der Sprache geführt werden, die alle verstehen.
Eben weil Sprache doch Völker (und Menschen) verbinden und nicht trennen soll!

Alles GUte--- erzähl doch mal, wie es weiter bei Euch geht!

Gruß Ursel, DK

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