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Negative Aspekte des Bilingualismus

Thema: Negative Aspekte des Bilingualismus

Dieser Artikel wurde vor kurzem in Conversation veröffentlicht - vielleicht interessiert es die eine oder andere. Auf Englisch, sorry! https://theconversation.com/there-are-also-drawbacks-to-being-bilingual-56726

von Korya am 26.04.2016, 22:26



Antwort auf Beitrag von Korya

Hej Korya! Interessanter Artikel. Und ganz sicher gibt es auch Nachteile bei bilingualen Menschen, bei bilingualer Erziehung. Jedes Ding auf dieser Welt hat nun mal 2 Seiten. Ich habe dennoch ein üpaar Einwände. Zum ersten mag es an meniem Englisch oder oberflächlichen Lesen liegen, aber wer ist eigentlich Initiator und Durchführer dieser Studie? Und dann lese ich: "However, monolinguals were better able than bilinguals to discriminate between when they were right and when they were wrong. In other words, bilinguals had less insight into their performance than monolinguals. This went against our initial predictions, as we expected to find a bilingual advantage in metacognitive processing. These results indicate that bilingualism may be associated with cognitive disadvantages as well as benefits." Verstehe ich es also richtig, daß es als Nachteil empfunden wird, daß bilingual aufgewachsene Menschen unsicherer in der Meinung sind, ob sie etwas richtig oder falsch gemacht haben? Mag sein, das ist ein Nachteil - ich sehe darin aber ebenso einen Vroteil: Für mich liest sich daraus auch, daß es da Menschen gibt, die nicht sturheil ihrer - auf nur 1 Wertvorstellung entstandenen - Meinung beharren, sondern eben einen (inneren) Dialog zulassen. Sie wägen beide Kulturen, beide Ansichten, beide Wertvorstellungen ab. Auf Dänisch nennt man sowas "rummelighed", man hat also Platz für das andere, hoffentlich Platz für das Entgegengesetzte, jedenfalls Platz für mehr als 1 Meinung,, für mehr als 1 Art, die die Dnige "richtig zu machen". Und daß eben auch erkannt wird, daß die eine Art, die in dem einen Kulturbereich richtig ist, in dem anderen verkehrt sein kann. Eine Einsicht, die einsprachigen Menschen mit nur 1 kulturellen Hintergrund natüprlich erstmal abgeht, fehlt. Soll dieses Fehlen jetzt aber ein unbestrittener Vorteil sein? Ich wehre mich dagegen, daß das ein Vorteil/Nachteil ist. Habe ich sonstige Nachteile überlesen oder war das der einzige? Im übrigen ist es ja nun mal so,d aß die Menge der Binationalen nicht aus Lust und Laune, sondern der Not bzw,.den Lebensumständen gehorchend bilingual, binational aufwächst - da ist es sicher nützlich, sich etwaiger Nachteile bewußt zus ein, ändern wird man sie trotzdem nicht können, ebenso wenig wie die Nachteile derer, die als Scheidungskinder, verwaiste Kinder, Einzelkinder Kinder aus Großfamilien o.a. in anderen Lebensumständen aufwachsen. Da es da aber - und hier schließt sich mein Kreis - auch wieder Vorteile gibt, hält sich das alles hoffentlich die Waage. Nur wie gesagt: Der voin mir hier gelesene Nachteil erschließt sich mir nicht unbedingt alsein solcher. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 03.05.2016, 14:39



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Die Aussage dieses witzigen Artikels ist: Wenn die Bilingualen schon öfter Recht haben (das wurde in früheren Studien erwiesen und konnte hier auch nicht widerlegt werden), ist es immerhin ein Nachteil, dass sie keine von sich selbst total überzeugten Besser-Wisser sind. Vor dieser Studie dachte man dies. Da geht es nicht mal um kulturelle Differenzen, sondern darum, wie sicher man sich ist in seinem eigenen Urteil. Ja, das kann man auch als Nachteil sehen. (entzieht sich meinem eigenen Horizont, wieso das ein Nachteil ist, aber mein Horizont ist ja beschränkt) Immerhin hat Katharina die Große lange abgewägt, welche Entscheidung nun richtig ist, während Trump sich immer sofort sicher ist. LG Biggi

Mitglied inaktiv - 18.11.2016, 03:32