Mein Sohn waechst zweisprachig auf. Die Familiensprache, Umgebungssprache ist englisch- ich spreche mit ihm Schweizerdeutsch wenn wir alleine sind- wir nutzen auch viele Hoerbucher, Lieder und Buecher in deutsch.
Ich bin nicht immer ganz konsequent aber versuche mein Bestes.
Als er mit 18 Monaten noch kein Wort sprach, wurde er abgeklaert und als late talker eingestuft. Nun er ist jetzt 22 Monate alt und beginnt zu kommunizieren. Er hat etwa 20 verstaendliche und ganz viele unverstaendliche Worte und redet wie ein Wasserfall.
Mit faellt es immer schwerer, konsequent auf schweizerdeutsch zu antworten. Wenn er mit mir ein Kinderbuch anschaut und ganz stolz *dog* sagt. Soll ich dann *Hund* auf deutsch sagen?... Ich meine er hat schon muehe mit der Kommunikation und dann verunsicher ich ihn vielleicht noch mehr als ihn zu bestaetigen. 
Wir gehen bald in die Ferien in mein Heimatland, vielleicht hilft das ja..
Bis dahin aber- hat jemand aehnlich Erfahrung gemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?
von
gretawa
am 11.06.2019, 16:24
Hej!
Willkommen hier.
Mein Jüngste war 3, als sie anfing zu sprechen - ich wußte und merkte aber, sie verstand und hörte beide Sprachen ,auch langsam längewerdende Sätze.
Du verunsicherst ihn nicht, wenn Du Dein Sprache möglichst konsequent spricht - dauerndes Wechhseln ohne ersichtlichen Grund kann viel verwirrender sein - oder wie würdest Du Dich fühlen,wenn jemand mal die eine, mal die andere Sprache mit Dir spräche und Du dauernd erstmal sortieren müßtest: Welche Sprache ist jetzt dran??
Kinder sortieren sich ja noch, Du mußt ihm den Schweizerdeutsch-Wortschatz liefern, sonst kann er auch nichts auf Schweizerdeutsche sagen.
sagt er also "dog", bestätigst Du fröglich-lobend auf Schweizerdeutsch:
"Ja, das ist ein Hund, schau mal, wie grpß der ist. Was macht der denn da?"
Kommt wiede mehr auf Englisch als auf Schweizerdeutsch, greifst Du das auch das auf:
"Ach der bellt / springt / läuft schnell ...? Ja, kann sein, daß er das macht. Wohin läuft der wohl?" etc.
Also Du verbesserst nicht, Du reichst ihm die deutschen Wörter für das. was er momentan besser oder nur auf Englisch kann.
Sei vertrauensvoll, manche kKinder brauchen länger zum Laufen, Sitzen und/oder Sprechen.
(meine Große hat früh sehr gut gesprochen, dafür hat es mit dem "richtig Malen" sehr lange gedauert, trotzdem hat sie keiner als merkwürdig oder zurückgeblieben eingestuft. Da war ihr die kleien Schwester deutlich vorneweg - aber heute sprechen sie alle beide gut beide Sprachen und ein paar Fremdsprachen auch, und malen ... naja, es geht eben bei beiden so.. 
Hab Geduld, alle Menschen haben ihr eigenesTempo - gesteht es ihm zu.
Gruß Ursel, DK
von
DK-Ursel
am 11.06.2019, 20:51
Ich hab das auch immer so gemacht wie Ursel. Z.B.: (begeisternd-lobend) "Ja genau, ein Hund! Guck mal, der bellt!" Also weder kritisch-verbessernd noch aus dem Kontext isoliert, sondern lobend und kontextualisiert (so verliert das einzelne Wort an Gewicht, Du korrigierst quasi nur beiläufig).
von
Joaninha
am 12.06.2019, 07:44
Hallo,
unser Kleine war genau Drei, als er anfing zu reden.
Unsere Kinder wachsen auch zweisprachig aus - zu Hause sprechen wir nur Russisch.
Der Große hatte keine Probleme damit, kann viel besser Russisch als der Kleine.
Der Kleine versteht alles, guckt auch Filme auf Russisch und so, aber spricht nur mit den Großeltern und den Verwandten/Freunden in Russland Russisch. Zu Hause hören wir es selten. Ist auch ok so. Solange er alles versteht und kann, wenn er muss, kommunizieren, finde ich das in Ordnung.
Du darfst nicht aufgeben und weiterhin deine Muttersprache mit dem Kind sprechen. Etwas Besseres kann einem Kind nicht passieren, als automatisch mehrere Sprachen beigebracht zu bekommen. :)
LG Maria
von
Maria_Bu
am 12.06.2019, 09:13
Danke viel mal für eure lieben Antworten- ich setze eire Vorschläge um und es fühlt sich viel besser an-
mal schauen wann das erste schwizerdütsch kommt 
von
gretawa
am 14.06.2019, 07:44
