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deutsche Schule im Ausland

Thema: deutsche Schule im Ausland

Hallo Ihr Lieben, wer hat Erfahrungen mit deutschen Schulen im Ausland? Vor allem in Spanien? Wer hat Kinder im Ausland in eine normal staatliche Schule eingeschult, die nur begrenzt die Landessprache gesprochen haben? Wie alt waren die Kinder da? Könnt Ihr mir Eure Erfahrungen berichten? Liebe Grüße, aus dem langsam sommerlichen Bayern

von Canaren am 12.06.2015, 08:51



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Worum geht es dir denn genau? Auf welchen Aspekt sollen sich die Erfahrungsberichte beziehen? Auf die Eingliederung? Auf den Unterricht, die Klassenkameraden, den Lehrkörper? Auf die Rückkehr nach Deutschland? Meine drei Geschwister und ich sind damals auf eine deutsche Schule in Italien gegangen. Vermutlich nur bedingt übertragbar, da sich seither viel gändert hat. Jetzt wohnen wir wieder im Ausland, meine Große geht hier allerdings nicht auf die deutsche, sondern eine internationale Schule und der Kleine auf einen bilingualen Kindergarten (Landessprache + Englisch) Gruß Katia

von Korya am 12.06.2015, 14:44



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Meine Kinder besuchen eine deutsche Auslandsschule. Im Kindergarten waren sie teilweise im lokalen Kindergarten. Hier bedeutet Deutsche Schule ganz klar, Kulturträger zu sein. Wir haben uns damals bewusst für die Deutsche Schule entschieden, damit die Kinder fern der Heimat mit der deutschen Kultur in Kontakt kommen. Unsere Kinder sind von der Herkunft her nur deutsch, da fand ich es wichtig, dass sie deutsche Kultur kennenlernen und auch in ihrer Muttersprache gut lesen und schreiben lernen. Ich bin kürzlich jedoch auch ins Schwanken gekommen, ob nicht eine internationale Schule besser ist, weil dort mehr Wert auf die Gemeinschaft gelegt wird, weil - zumindest sehe ich das so von den muttersprachlichen Englischlehrern an unserer Schule - die Kinder anders wahrgenommen werden. Beim Elterngespräch mit den Englischlehrern steht die schulische Leistung im Hintergrund, die Entwicklung der Persönlichkeit im Vordergrund. Bei den deutschen Lehrern geht es in erster Linie um die Leistung. Bei uns wäre aber auch nie eine lokale Schule in Frage gekommen, obwohl die Kinder die Landessprache recht gut beherrschen. Das liegt aber am katastrophalen Unterrichtssystem hier.

von Astrid18 am 12.06.2015, 16:40



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Mit meinem sind hier 2 Thailaender (Junge + Maedchen eingeschult worden). Der Junge ist 2 Jahre aelter als die anderen Kinder und war in Thailand schon in der 2. Klasse. Er konnte kein Italienisch. Mittlerweile spricht er gut Italienisch. Der italienische Vater haelt auch scheinbar nicht viel von mehrsprachiger Erziehung. Der Junge musste damals mit seiner Mutter, die auch kein italienisch konnte, italienisch sprechen. Thai spricht er wohl nur, wenn er ueber Internet Kontakte nach Thailand hat. Das Maedchen ist 1 Jahr aelter und konnte wohl schon ein paar Worte Italienisch. Ich weiss, dass es hier auf der GS einen deutschen Jungen gibt, der normal eingeschult wurde und wohl auch gut in der Schule mitkommt. Allerdings ist er hier in den KiGa gegangen (ist aber in D geboren).

von germanit1 am 12.06.2015, 17:02



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Wollt Ihr wieder zurück nach Spanien? Ich hab da Erfahrung, nun nach zwei Jahren sind wohl alle drei angekommen. Die Jungs waren 8 und kamen in die 3. Klasse, die Lütte 6 wurde hier eingeschult. Alle drei konnten nur Me llamo ... si y no sagen. Zu Hause wird Deutsch gesprochen. In der Schule lernen sie Castellano, Valenciano und English. Deutsche Schule gut 80km weit weg und in der Großstadt, wollten wir nie, weil da die der Kontakt zu den Einheimischen gemindert ist. So richtig Freunde finden hat ein Jahr gedauert. Im Vergleich zu deutschen Noten stehen sie zwischen 2 und 3 je nach Fach. Die Lehrer sind zufrieden. Dafür , daß sie erst zwei Jahre die Sprachen lernen sind sie im Vergleich mit die Besten der Klassen. Allerdings habe ich auch 2x die Woche Nachhilfe für die Sprachen organisiert. Wir würden das wieder machen , vorallem in der Grundschulzeit. Auch wenn unsere Schule eher durchschnittlich sein soll, ist sie besser als die deutsche Grundschule in Deutschland. Vor der Einschulung sollten allerdings die Zahlen bis 50 mehr oder weniger sitzen, Ziffern geschrieben werden können, das Alphabet gekonnt werden ( schreiben , lesen) , einfache Silben gelesen werden können.... Das ist weit mehr als was in Deutschen Kindergärten gemacht wird. Unsere Tochter hat das zwar bis Weihnachten aufgeholt, aber sie wurde als extrem fleissig beschrieben und sie hat zwei ältere Brüder .... da hatte sie ja schon viel mitbekommen. Dafür ist sie wirklich sicher wie auf spanisch geschrieben wird, die Jungs machen immer noch Fehler ZB Deutsche Grammatik in spanischen Aufsätzen. Auch wenn ich mitbekommen habe, daß deutsche Kinder sollten sie im Ausland einen Abschluß erlangt haben, wie Ausländer behandelt werden, wenn sie in Deutschland Studieren wollen, würde ich dennoch die lokale Schule immer vorziehen, weil es ja auch um Integration geht. Vielleicht mag das für andere Länder anders sein, zB da wo sich die Mittel/Obere Schicht eh abgrenzt...

von reblaus am 12.06.2015, 17:32



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Vielen Dank für Eure Antworten!! Nein, ich möchte nicht zurück nach Spanien, auch wenn ich sehr viel dort vermisse und die Versuchung ab und zu schon da ist. Aber mein Mann würde wenn eh nur auf die Kanaren zurückkehren und da mache ich komplett dicht! Es ist unheimlich schwer eine Lösung zu finden die allen gefällt. Die Kinder sind glücklich und zufrieden so wie es ist. Mein Mann hat hier gute Arbeit- allerdings ist Franken für ihn mehr als grenzwertig. Spanien wär wenn nur mit deutscher Krankenversicherung und deutscher Schule für mich drin- also auch mit dementsprechender Arbeit, die das finanziert. Kanaren sind mir zu weit weg, meine Eltern haben hier in Deutschland nur mich und sind auch schon über 70! In meinem Kopf ist völliges Chaos und ich hoffe ich finde eine Lösung, die allen gerecht wird. Liebe Grüße und eine schöne Woche :-)

von Canaren am 15.06.2015, 08:10



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Eine Freundin von mir hatte ihre drei Kinder auf der deutschen Schule in Las Plamas und war total unzufrieden. Es handelt sich wohl um eine Begegnungsschule und sie sagte, dass eben der Anteil der muttersprachlich deutschen Schueler sehr niedrig sei, so niedrig, dass diese deutschen Kinder eben im Punkte deutsche Sprache zurueckblieben. Auch sonst war sie nicht sehr zufrieden, hatte viel an den Lehrern auzusetzen. Letzteres beklagt sie auch an der deutschen Schule wo unsere Kinder derzeit hingehen- meine Kinder sind teilweise in den gleichen Klassen, ich kann das nicht so bestaetigen. Eine andere Freundin von mir kennt die DS Madrid aus administrativer Sicht und ist von der ziemlich begeistert. Millionen Euros werden gerade verbudedelt, alles super neu, smartboards, super Naturwissechneschaftsareume etc. Auch diese Schule Begegnungsschule, aber ein deutlich hoeherer Anteil deutscher Muttersprachler und viele ADLK. ADLK sind offizielle Auslandsdienstlehrkraefte, also aus Deutschland entsandte Lehrer, die nach deutschen Standards unterrichten, wenig OK wie in Las Palmas. Ansonsten, meine gehen in eine deutsche Expertenschule nachdem sie in Kanada auf einer kanadischen Schule waren. Mei Aeltester hat deswegen ein deutsches Abitur und konnte direkt in deutschland studieren, hatte keinerlei anerkennungsprobleme wie oft beim IB. Vorteil ist, dass alles irgendwie bekannt ist, die Kinder keine Sprachschweirigkeiten haben und ihre Schullaufbahn ohne jeden aerger fortsetzen koennen. Nachteil ist, dass sie die Landessprache alle unvollkommen beherrschen, anders als bspw in Kanada, wo sie nach uezer zeit richtig gut gespr4ochen haben. Weitere Folge ist, dass sich ihr Kreis auf deutschsprachige Expats bescharenkt. Fuer die Kinder kein Problem, es ist auxch eine sehr aufnahmefreudige und durchlaessige Gruppe. Ma kriegt sofort Kontakt und ist willkommen, es gibt keine probleme, sich einen Platz in der Hierarchie zu erobern. Aber es ist halt, finde ich, irgendwie kuenstlich. Benedikte

von Benedikte am 19.06.2015, 19:18



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danke Euch allen !!!!!Liebe Grüße :-)

von Canaren am 22.06.2015, 07:45