Frage: Lenzetto

Lieber Herr Dr. Paulus, ich bin leider nicht mehr schwanger, da ich im Oktober eine Fehlgeburt in der 8. SSW hatte, hätte aber für eine künftige Schwangerschaft gerne Ihre Sichtweise/Rat. Ich habe bereits ein gesundes Kind (2). Die Schwangerschaft ist damals aufgrund einer Insemination entstanden und ich musste in den ersten 3 Monaten Progestan nehmen, welches mir mein Arzt in der Kinderwunschklinik sicherheitshalber verordnet hat. Nun war ich wieder schwanger (erneut Insemination) und musste Utrogest und den Lenzettospray nehmen, da meine Hormonwerte lt. Kinderwunschklinik zwar normal waren, aber im unteren Normbereich. Ich habe damals bzgl. Lenzettospray im Internet nachgelesen und habe erkannt, dass das Medikament wohl erst seit 3 Jahren auf dem Markt ist und es gab keinerlei Infos im Netz, dass dieser Spray auch von Schwangeren verwendet wird. Zu Progestan und Utrogest findet man ja viel bzw. das wird häufig an Schwangere gegeben. Der Lenzetto Spray enthielt auch geringe Mengen an Alkohol. Da ich in der 8. SSW nun eine Fehlgeburt hatte, frage ich mich natürlich, ob die Entwicklungsverzögerung oder Fehlentwicklung evtl. mit dem Lenzettospray, den ich ab der 5. Woche verwendet habe, in Zusammenhang stehen könnte (man hinterfrägt leider in so einer Situation alles....). Progestan und Utrogest wird ja sehr oft an Schwangere verordnet u man kann dazu viel im Internet lesen. Was halten Sie vom Lenzetto Spray in der Schwangerschaft? Vielen Dank für Ihren Rat!

von September2015 am 29.11.2019, 12:45



Antwort auf: Lenzetto

Lenzetto enthält das Östrogen Estradiol, das üblicherweise vom Eierstock produziert wird. Das Präparat dient dem Ersatz des Hormons, wenn der Organismus davon zu wenig produziert. Meist wird es deshalb in den Wechseljahren eingesetzt, um den Beschwerden durch Hormonmangel zu begegnen. Wenn jetzt bei Ihnen ein Mangel an Estradiol festgestellt wurde, kann man es natürlich auch in der Frühschwangerschaft verabreichen. Die geringe Menge Alkohol, die in dem Spray enthalten ist, verdunstet an der Oberfläche und beeinträchtigt die embryonale Entwicklung sicher nicht.

von Dr. Wolfgang Paulus am 01.12.2019