Frage: Iboprofem

Hallo, Ich habe seit 1 Woche wieder starke Bauchschmerzen wegen einer Gastritis. Ich halte mich strikt an die Diät esse also nur Haferschleim, Heidelbeeren, Hühnersuppe also alles was den Magen nicht zusätzlich belastet ,trinke viel Tee. Dennoch werden die Beschwerden nur langsam besser. Die erste 3 Tage hab ich jeden Tag morgens 800 mg Iboprofem eingenommen da Paracetamol keine Wirkung zeigen. Ich weiß das Iboprofem auch auf den Magen schlägt deswegen habe ich zusätzlich Omeprazol genommen nur irgendwie sind die Beschwerden durch das Omeprazol noch schlimmer geworden so das ich manchmal am Mittag noch einmal 400 mg Iboprofem nehmen musste also insgesamt über den Tag verteilt 1200 mg. Nun meine Frage wie wahrscheinlich ist es das dass Kind davon einen Schaden getragen hat? Ich bin jetzt in der 7+1 SSW und mache mir große Sorgen das die Dauermedikation zu einer Fehlgeburt führen könnte. Leider weiß ich mir aber auch nicht anders zu helfen da die schmerzen zum Teil so stark sind das ich kaum noch atmen kann. Mittlerweile sind die schmerzen besser geworden so das ich max. Noch 1 Tablette a 400 mg benötige. Vielen Dank für ihre Antwort. Julienmami

von Julienmami am 07.02.2020, 10:23



Antwort auf: Iboprofem

Beschwerden des Magen-Darm-Traktes zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen von Ibuprofen. Deshalb macht es wenig Sinn, Bauchschmerzen mit Ibuprofen zu bekämpfen. Hat Ihnen das ein Gastroenterologe empfohlen? Paracetamol gilt als Schmerzmittel der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft (3-4 x 500 mg pro Tag). Allerdings sollte auch Paracetamol möglichst zeitlich begrenzt in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Die Substanzklasse der nichtsteroidalen Antiphlogistika enthält zahlreiche Vertreter. Die älteren Substanzen ASS, Ibuprofen oder Diclofenac dürfen in den ersten zwei Schwangerschaftsdritteln ebenfalls eingesetzt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist jedoch wegen eines möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus arteriosus (kindliche Kreislaufverbindung vor Geburt) bei Dauertherapie mit all diesen Prostaglandinsynthesehemmern Vorsicht geboten. Die Erfahrungen mit der Anwendung von Omeprazol in der Schwangerschaft sind umfangreich. Hinweise auf kindliche Komplikation durch diese Therapie haben sich bislang nicht ergeben. In einer schwedischen Kohortenstudie lag die Fehlbildungsrate nach Exposition mit Protonenpumpenhemmern nicht höher als in einem unbelasteten Vergleichskollektiv. 282 der 295 erfassten Schwangeren hatten bei dieser Untersuchung Omeprazol eingenommen (Kallen 1998). Eine weitere Kohortenstudie zur Anwendung von Omeprazol im I.Trimenon fand unter 139 exponierten Kindern ebenfalls keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Ruigomez et al 1999). Eine Publikation zu 91 Schwangerschaften, die nach Kontakt mit dem Teratogen Information Service weiter verfolgt wurden, zeigte ebenfalls keine Häufung angeborener Anomalien (Lalkin et al 1998). Eine neuere Auswertung aus dem schwedischen Schwangerschaftsregister ergab unter 863 Anwendungen von Omeprazol im ersten Trimenon keinen Anstieg der Fehlbildungsrate (Kallen 2001). Daher wäre es bei den von Ihnen beschriebenen Beschwerden durchaus sinnvoll, Omeprazol auch in der Schwangerschaft einzunehmen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.02.2020