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Geschrieben von sole3 am 14.12.2017, 8:14 Uhr

Sprachschule?

Hallo,

unser Kleiner ist 18 Monate alt. Seit ca. einem 3/4 Jahr geht er regelmäßig zum Osteopathen/Krankengymnastik, da er eine einseitige Muskelschwäche hat. Krabbeln klappt mittlerweile super, das freie Laufen noch nicht.

Mit dem Sprechen ist es ähnlich: Silbenverdopplung klappt super, einzelne Wörter jedoch sprechen kann er noch nicht. Der Kinderarzt hat gesagt, das Sprechen kommt dann mit dem Laufen, ich solle ihm noch etwas Zeit geben.

Nun habe ich einen Artikel gelesen, dass Kinder mit 24 Monaten rund 50 Wörter sprechen sollten. Sollten weniger Wörter gesprochen werden, z.B. nur 30, so sollte man mit den Kindern gleich um den zweiten Geburtstag rum eine Sprachschule besuchen. Man solle nicht warten, bis das Kind drei oder vier Jahre alt ist, da dann etwaige Rückstände viel schwerer aufgeholt werden würden, als gleich mit zwei Jahren. So etwas habe ich noch nicht gewusst und ist mir neu! Hat hier jemand damit Erfahrung? "Verschreiben" die Kinderärzte wirklich ab dem 24 Monat eine Art Sprachschule für Kinder, die noch keine 50 Wörter sprechen (auch bei Kindern, die mit der Entwicklung etwas zurück sind, also auch erst spät zu Laufen begonnen haben?)? Wie war es bei euch mit dem Sprechen, wenn euere Kinder spät (nach dem 18. Monat) zu Laufen begonnen haben?

Vielen Dank und viele Grüße, Sole

 
8 Antworten:

Re: Sprachschule?

Antwort von niccolleen am 14.12.2017, 8:52 Uhr

Ich glaube, so viele Sprachschulen gibt es gar nicht, dass alle Kinder, die mit 2 noch nicht sprechen, dort in die Schule gehen koennen.... Meine waeren dann beide Kandidaten gewesen. Sprechen inzwischen auch ohne Sprachschule wirklich schoen und ausgefeilt.
Ich habe das Gefuehl, die Sprache ist das neue "Essen". Frueher ist man wegen einem "schlechten Esser" sofort zum Psychologen geschickt worden, jetzt wird man wegen jedem fehlenden Wort sofort zum Logopaeden und Sprachhelfer geschickt. Was da fuer neue Berufsgruppen aus dem Boden geschossen sind die letzten Jahre...

lg
niki

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Re: Sprachschule?

Antwort von lisi3 am 14.12.2017, 9:30 Uhr

Dass du deinem Kind noch Zeit geben solltest, da gebe ich deinem Kinderarzt recht.

Dass die Sprache zwangsläufig an die motorische Entwicklung gekoppelt ist, bezweifel ich. Meine Kinder waren motorisch absolute Katastrophen :-). Mein "langsamstes" Kind lief mit 20-21 Monaten endlich frei. Sprachlich waren sie aber immer weit. Meine Tochter hatte nur mit etwa drei Jahren Probleme bestimmte Buchstaben auszusprechen, aber ansonsten waren sie mit ihrer Sprachentwicklung immer sehr früh.

Worte sind übrigens nicht nur "richtige" Worte wie z.B. "Hund", sondern auch " Wauwau" oder ähnliches, wenn es immer für Hunde oder Tiere verwendet wird. Benutzt dein Kind Worte vielleicht in diesem Sinn?

In einer Fortbildung erzählte uns eine Logopädin, dass sie Tests machen könne, um herauszufinden, ob bei einem Kind wirklich etwas gefördert werden müsse, oder ob es sich lediglich um einen "late talker" handeln würde.

Ich würde, wie gesagt, erst noch einmal abwarten und auf die nächste U-Untersuchung warten und dann je nach Ergebnis evt einen Termin zur Abklärung bei einer Logopädin machen.

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Re: Sprachschule?

Antwort von sole3 am 14.12.2017, 11:44 Uhr

Hallo,

vielen Dank für euere Antworten. Bis jetzt spricht unser Kleiner noch kein Wort (auch nicht z.B. Wauwau für Hund oder "Nane" für Banane). Bin daher gestern echt etwas irritiert gewesen, als ich das mit den 50 Wörtern gelesen habe, euere Antworten helfen mir da schon sehr viel weiter! Wir werden einfach das nächste halbe Jahr bis zur nächsten U-Untersuchung abwarten und dann weiter sehen!

Vielen lieben Dank und viele Grüße, Sole

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Re: Sprachschule?

Antwort von Danyshope am 14.12.2017, 18:38 Uhr

Auf eine SprachFÖRDERschule kann das Kind eh erst wenn es eingeschult wird - also je nachdem zwischen 5 und 7 Jahren.

Davon ab, kein seriöser Logopäde wird ein Kleinkind in dem Alter behandeln weil es sprachlich "hinterher" ist, bestenfalls wird bei entsprechender Muskelschwäche oder so geschaut. Was ja so bei euch auch schon läuft. Logopädie wegen "sprechen" macht erst Sinn wenn die Kinder es auch entsprechend umsetzen können - sie müssen ja mitmachen. Also nehmen die meister eh erst Kinder ab 3m, besser 4 Jahre an.

Was ihr IMO machen solltet ist eben dran bleiben und entsprechend für wegen Frühförderung schauen. Dann hat euer Kind - selbst wenn es eben etwas Probleme aktuell hat - das es diese bis zur Grundschule überwunden hat. Und falls dann doch nicht, kann man immer noch schauen wegen Sprachföderschule. Wobei es die wirklich nicht überall gibt.

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Re: Sprachschule?

Antwort von Tai am 15.12.2017, 11:07 Uhr

Mach dich nicht verrückt und lass deinem Kind noch Zeit.
Jedes Kind hat ein anderes Tempo.

Bei meinen Kindern war die Sprachentwicklung sehr unterschiedlich.
Meine Älteste konnte recht schnell und auch gut sprechen (übrigens ist sie jetzt die einzige, die gerne liest und gut schreiben kann), der Zweite so lala, und meine Jüngste sprach sehr lange wenig und das auch noch sehr undeutlich.
Als ich das mal bei der Kinderärztin thematisierte, so mit Zweieinhalb oder schon Drei, meinte sie nur, wir sollten ihr noch Zeit lassen. Die frühen und ständigen Therapien wären auch einfach dem Zeitgeist geschuldet und die Eltern würden aus Verunsicherung danach fordern.

Ihr lest eurem Sohn doch bestimmt vor und schafft Sprechanreize?
Das ist in dem Alter sicher effektiver als zu einem weiteren Termin zu hetzen.

Mein Neffe hat übrigens sehr spät richtig angefangen zu sprechen, er war weit über zwei Jahre alt.
Heute ist er bei den Jusos politisch sehr aktiv und hält ständig Reden.
Das hätte vor 18 Jahren keiner gedacht.

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Re: Sprachschule?

Antwort von sole3 am 15.12.2017, 19:28 Uhr

Hallo zusammen,

ja, wir lesen unserem Kleinen sehr viel vor. Auch singen wir und hören Musik. Ich hoffe, das mit dem Sprechen kommt dann irgendwann. Ihr habt mich auf jeden Fall schon einmal sehr beruhigt, weil ich doch etwas irritiert war, da ich das von dieser Sprachschule so noch nicht gehört habe!

Vielen Dank nochmal und LG, Sole

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Re: Sprachschule?

Antwort von Pebbie am 16.12.2017, 18:38 Uhr

So was heisst Logopädie.
Aber mit 18 Monaten muss man noch nicht die Pferde scheu machen.
Wenn ein Kind motorische Probleme hat, oder z.B. die Händigkeit noch nicht eindeutig ist, sind für das Gehirn Sachen wie Sprechen erst einmal hinten dran. So die Aussage einer Ergotherapeutin, wo mein Sohn lange zur Therapie war.
Das beste was Du tun kannst, ist ein gutes sprachliches Vorbild sein.
Er wird Dich bald zuquatschen, da bin ich mir sicher

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sprachheilkindergarten

Antwort von mellomania am 16.12.2017, 23:03 Uhr

das wäre eine möglichkeit vor der einschulung. wenn es bei euch einen gibt in der nähe.. ich arbeite täglich mit kindern, die in schulkindergärten gehen und sprache ist das am einfachsten zu behebende "problem" sozusagen. viele meiner kinder, die ich in den sprachheilkindergarten gebe, können danach regelbeschult werden. selbst wenn das noch nicht geht, gibt es die sbbz sprache, also sonderpädagogische bildungs und beratungszentren förderschwerpunkt sprache. meistens gibt es nach der ersten oder zweiten klasse eine probeweise rückschulung in die allgemeine schule und danach bleiben die kinder auch dort. aber das sind ja noch ungelegte eier. der kindergarten selber hat eine kooperationskraft der zugehörigen grundschule und eine frühförderung eventuell. aber er ist noch nicht mal zwei. da jetzt schon die pferde scheu machen halte ich für nicht sinnführend. lasst ihm zeit, das wird schon werden. und wenn nicht, es gibt viele möglichkeiten. alles gute für euch!

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