Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Kruemel_08 am 20.09.2016, 8:32 Uhr

Methylphenidat ja oder nein

Gestern hatten wir einen Termin im SPZ um ds EEG zu besprechen.
Der Arzt hat sich aber auch den Brief vom KJP durchgelesen und war erstaunt das bei so einer großen spanne siehe Bild IQ Test das in Richtung ADS nix gemacht wird im Moment. 

Wir haben im Juni die Asperger Diagnose bekommen 

Zur Zeit bekommt er nur Ergo 
Und wir warten auf Kostenzusage vom Ju -Amt zwecks Schulbegleitung und Autismus Zentrum... 

Der Arzt im SPZ sagte vom erzählen her und mit dem Befund würde in jedemfall das Ads versuchen mit Tbl unterstützen. 
Er sprach direckt von Ritalin 

Ich habe im Netz gelesen und habe Angst ihm solche Tabletten zu geben. Aber das Problem mit den starken Aufmerksamkeitsproblemen ist all gegenwärtig. 

:/ 

Was tun sprach Zeus ... ich habe keine Idee ...

Er meinte das sei vergleichbar mit einem 350 PS Auto der nur im 2ten Gang fahren darf.

Es ist viel im Kopf drin aber die Ver/Bearbeitungsgeschwindigkeit sei unterirdisch ...

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9 Antworten:

wenn die Diagnose eindeutig ist

Antwort von somane am 20.09.2016, 8:54 Uhr

würde ich den Versuch mit den Medis wagen. Schliesslich können die Auswirkungen einer unbehandelten AD(H)S einiges schlimmer sein/werden, als die Nebenwirkungen von richtig dosierten Medis. Ritalin und co. sind für einen echten ADHS'sler wie für einen Gehbehinderten die Krüken. Dem würde man die Krüken auch nie verweigern, oder?

Bevor ich mein Kind von Therapie zu Therapie schleppen würde, würde ich es mit den Medis versuchen. Wenn diese Tablette dem Kind hilft, eine ganz normale Kindheit zu haben, dann sofort. Klar, kannst du die Medis ablehnen und ihn von einer Therapie zur anderen schleppen. Dann hat er aber kaum mehr Zeit für Freunde und Hobbys und hat auch immer das Gefühl "anders" zu sein. Ob das so viel besser ist, mag ich stark zu bezweifeln.


Alles Gute

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von 3wildehühner am 20.09.2016, 9:10 Uhr

Wer hat diesen IQ-Test ausgewertet? Das ist der HAWIK IV, oder? Die Differenz zwischen Sprachverständnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit ist so hoch, dass gar kein Gesamt IQ gebildet werden darf!
Wie der Mitarbeiter im SPZ anhand des Tests sehen kann, dass dein Sohn ADS hat, weiß ich auch nicht. Wieso seid ihr denn im SPZ? Ihr seid ja scheinbar bereits kinderpsychiatrisch angebunden. Ich würde mich erst einmal mit dem Kinderpsychiater in Verbindung setzen und ihn zu seiner Meinung dazu fragen. Wenn dein Sohn ADS hat, hätte er euch das bestimmt mitgeteilt. Immerhin hat er ja auch die Asperger-Diagnose gestellt.
Ich würde das auf jeden Fall erst mal abklären , bevor ich das MPH versuchen würde.

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von Dreamie0609 am 20.09.2016, 13:40 Uhr

Ich kopier mal, was ich einer anderen Mutter geschrieben habe.

Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten. Meine Tochter ist ein Allroundtalent. Sie kann einfach alles, sie interessiert sich für alles und ist total pfiffig und ein absolutes Sprachtalent. Sie kam immer mit super Ergebnissen in allen Testsituationen (U-Untersuchungen, Einschulungsuntersuchung, angekündigte Tests in der Schule) um die Ecke. Deshalb hielten mich alle für hysterisch, denn mein Kind kann doch immer alles.

Im Unterricht scheiterte sie aber sehr schnell. Sie kam mit Blättern nach Hause, wo sie nur 2 Aufgaben Mathe bearbeitet hat, während alle anderen fertig waren. Die Lehrerin beschwerte sich, sie würde das einfach nicht ernst nehmen, sie wäre so verspielt und zu jung für die Schule (sie kam mit noch 5 als Musskind in die Schule)

Vor der Schule war sie ein selbstbewusstes, fröhliches und aufgeschlossenes Kind, am Ende der 2. Klasse (als ich mich dazu durchgerungen habe, es mit den bösen ,,Drogenmedis'' zu probieren) war sie nur noch ein Schatten, sie war psychisch echt am Boden. Mich haben sogar schon fremde Lehrer angesprochen, ob etwas passiert sei, meine Tochter würde so deprimiert und traurig die Treppen hoch schleichen.

Jetzt nach 3 Jahren mit Medis geht es ihr wieder gut. Sie hat wieder ihr altes Selbstbewusstsein und ist fröhlich und glücklich. Auch der Schulwechsel aufs Gymnasium verlief komplett problemlos (ich denke nicht das meine Tochter die Grundschule ohne Medis geschafft hätte). Wenn es etwas gibt, was ich echt bereue, dann das ich nicht auf den Arzt gehört habe weil ich aus Unwissenheit und falschen Stolz meinte, es so zu schaffen und meinem Kind die Medis erst so spät gegeben habe. Ich hätte ihr viel Leid ersparen können.

Das sage ich auch, wenn jemand meint, er müsse mich dafür verurteilen. Ich stehe dazu, meine Tochter braucht die Medis und sicher ist es kein Hustensaft, aber auch keine Medis haben Folgen. Was wäre wohl ohne Medis aus meiner Tochter geworden, wenn sie in der 2.Klasse schon so down ist. Im schlimmsten Fall würde sie vielleicht in einigen Jahren auf einer Brücke stehen und bei der anschließenden Behandlung auch mit Antidepressiva usw. vollgepumpt werden. Also auch keine bessere Lösung, verzögert nur das Problem.

Aber ich kann dir nur den Tipp geben, erzähle es nicht rum. Ich kann damit leben, ich bin selbstbewusst genug um damit umzugehen, aber es fällt immer auch auf das Kind zurück. Da kommen dann schnell so Aussagen, wie ,, sie schreibt nur so gute Noten wegen den Medikamenten, sie kann das nur wegen den Medikamenten'' usw. Das Kind wird in vielen Augen zum Problemkind (meine Tochter ist total lieb und nett und überhaupt nicht aufgedreht). Leistungen werden niedergemacht und wenn das Kind mal gähnt oder blass ist, sind garantiert die Medikamente schuld. Auch Lehrer haben Vorurteile (deshalb wissen ihre neuen Lehrer nichts, nur der Direktor)

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von Dreamie0609 am 20.09.2016, 13:47 Uhr

Ich bereue es wirklich kein bisschen. So hat meine Tochter eine Chance auf eine positive Zukunft. Meine Tochter ist ohne Medis echt null aufmerksam, da könnte das Haus einstürzen und sie würde noch fragen, was los ist.

Leicht war es sicherlich nicht und ich habe mich halt auch lange geweigert, weil mein Kind zumindest super Tests nach Hause gebracht hat. Wir haben uns erst dazu entschlossen, als wir quasi mit dem Rücken an der Wand standen, denn ab der dritten Klasse stehen da halt Noten und da wollte ich sie auch nicht ins offene Messer laufen lassen (es wurden häufig unangekündigte Tets geschrieben und sie war nur gut, wenn sie wusste es ist ein Test).

In den Ferien hatten wir die Medis abgesetzt und sie hat sicherlich nicht den Eindruck gemacht, als hätte sie Entzugserscheinungen. Sie war halt nur verplant und schusselig, wie immer ohne Medis.

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ich mache mir nur sorgen weil er ein

Antwort von Kruemel_08 am 20.09.2016, 15:22 Uhr

sehr schlechter esser ist, und immer an der grenze zum untergewicht kratzt ...

und ja die nebenwirkung ist apetitlosigkeit usw ... ok ich werde das ganze mir mal durch den kopf gehen lassen

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Re: ich mache mir nur sorgen weil er ein

Antwort von Dreamie0609 am 20.09.2016, 17:57 Uhr

Die Sorge habe ich auch immer. Meine Tochter wird nächte Woche 10Jahre alt und ist knapp 1,30 groß und wiegt 22/23kg. Sie war allerdings schon immer sehr klein und leicht und kommt nach mir. Ich bin auch ein Zwerg.

Ich schaue immer das sie gut frühstückt. In der Schule knabbert sie nämlich nur ein bisschen Gemüse. Mittags mag sie meistens auch nicht wirklich was. Dafür isst sie aber abends mehr. Manchmal liegt sie auch schon im Bett und liest und kommt dann noch mal, weil sie doch noch ein bisschen Hunger hat. Sie isst dann noch eine Banane.

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von Sveamaus am 21.09.2016, 15:52 Uhr

Mein Großer hat auch Asperger Autismus. Aber deswegen alleine würde ich ihm keine Tabletten geben. ABER wenn noch ein ADS oder ADHS dabei ist und es ohne Tabletten nicht klappt, würde ich den Versuch starten.

Mein zweiter Sohn (fast 9) hat leider ADHS. Bevor er auf die Förderschule kam, war er auf einer regulären Grundschule, was für ihn leider nicht gut war. Wir haben uns dann für Tabletten entschieden.

Jetzt kriegt mein Sohn das Ritalin als Saft. Ich achte darauf, dass er vor der Einnahme immer eine Kleinigkeit ist, eben weil es den Appetit mindert. So hat er wenigstens schon etwas im Magen. Zur Schule gebe ich ihm ganz oft Dinge mit, die er gerne ißt (Joghurt, Käsestangen etc.). An manchen Tagen klappt auch das nicht. Dann lässt er sein Frühstück komplett stehen und ißt erst wieder Mittags in der Schule.

Wir haben vor einigen Wochen mal komplett auf das Medikament verzichtet. Doch es hat überhaupt nicht geklappt. Er war nicht in der Lage sich zu konzentrieren. Jetzt bekommt er seit 3 Wochen wieder seinen Saft und es ist wieder deutlich besser geworden.

Auch wenn es für andere schrecklich klingt, aber für unseren Sohn geht es momentan nicht ohne Medikamente.

Achso: Weil wir unserem Sohn das Medikament geben, haben sich einige Leute aus dem Freundeskreis von uns losgesagt. Aber ich weine denen keine Tränen hinterher. Wenn sie wegen sowas die Freundschaft kündigen, sind das auch keine wahren Freunde!

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von mama von joshua am tab am 25.09.2016, 11:37 Uhr

Meine Tochter hat ADS und gilt als "austherapiert". Wir haben das mit Ergotherapie und Neurofeedback gut in den Griff bekommen, sodass sie nie Medikamente brauchte.

Wären Medis nötig gewesen, wäre MPH für uns nicht in Frage gekommen. Google mal nach "Strattera". Andere Wirkweise, gleiches Ergebnis.

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Re: Methylphenidat ja oder nein

Antwort von 2auseinemholz am 28.09.2016, 11:28 Uhr

Hallo!

Also nur aus einem IQ-Test ein ADHS ablesen zu können grenzt an Glaskugel ..... es kann auch eine Wahrnehmungsstörung sein. Inwiefern es mit ASS zu erklären ist, kann ich nicht sagen.

Ihr seid doch in KiPsychiatrischer Behandlung - ASS kommt doch auch nicht nur vom IQ-Test auswerten, oder? Da wurde vermutlich viel getestet und ADHS ausgeschlossen, verworfen oder gab es da nicht mal den Verdacht?

Gibt es eine Diagnostik in Richtung ADHS? Wie groß ist die Ausprägung (gering, mittel stark)? Welcher Leidensdruck verspürt das Kind?
Was wurde bislang (erfolglos) versucht um dem Kind den Leidensdruck zu nehmen?

Ich denke Medis gibt und nimmt keiner mal zum Spaß! macht für Euch eine Liste von pros und Cons und dann entscheidet.

Nebenwirkungen haben alle Medis mal mehr mal weniger ausgeprägt - die Frage ist ob die NWs die Wirkung rechtfertigen. Und das ist eben eine sehr individuelle Entscheidung.

Medis wären für mich nicht das Problem, aber die mangelnde Diagnostik wäre es schon!
Das schlimmste was passieren kann, ist dass die Medis nicht helfen, dann ist das Experiment spätestens in 2 Wochen rum. Würde man auch noch eine "gesicherte" Diagnose haben, würde man vermutlich mehrere Medi-Gruppen (MPH-basiert, Amphetamin-basiert, Atomoxetin-basiert) ausprobieren bis man das Optimum zwischen Wirkung und NW gefunden hat. Es kann auch sein, dass trotz korrekter Diagnose keine Medi-Gruppe hilft ... das ist dann der Griff ins Klo!

VG, 2.

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