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Geschrieben von vita555 am 05.07.2013, 14:40 Uhr

Leichte spastische Diplegie

Hallo Eltern. Unsere Tocher hat auch eine "leichte"spastische Diplegie. Sie entsteht durch zu hohe Muskelspannung. Die Kinder kriegen ihre Beine nicht lang sondern spannen sie immer an. Sie bekommt seit der Geburt KG nach Voita und macht seit 1 Jahr Schwimmkurs. Meine Kinderärzte und alle Ärzte sind davon überzeugt das Eilen laufen wird. Sie ist jetzt fast 2 Jahre alt geworden, Krabbelt seit längerer Zeit. Sie zieht sich überall hoch und läuft an Möbeln, Tisch ect. lang. Aber wir sehen seit 7 Monaten keine Fortschritte und das macht uns sehr große Angst.

Hat noch jemand Erfahrung damit? Was kann man noch außer Voita und Schwimmen tun?

Hat jemand etwas von Aminosäurentherapie gehört? Würden Sie uns das auch empfehlen?

http://www.aminocure.de/die-wirkung-der-aminosauren-praparate/


Liebe Grüße von Viktoria

 
5 Antworten:

Re: Leichte spastische Diplegie

Antwort von Frühchen3108 am 05.07.2013, 19:49 Uhr

Hallo,

mein Sohn hat das gleiche. Hat deine Tochter Orthesen? Seit wir die haben, hat er riesen Fortschritte gemacht. Dafür sind wir in Kinderorthopädie Heidelberg.
Ansonsten machen wir KG nach Bobath und immer viel Bewegung. Er spielt gerne Fußball,also wird Fußball gespielt. Und wir sind mit ihm monatelang an den Händen gelaufen und alles mögliche gespielt, wo er stand. Bücher im Stehen angeschaut oder im Schneidersitz zum dehnen,oder das Angelspiel (Fische angeln) im stehen.

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Re: Leichte spastische Diplegie

Antwort von 4hamänner am 05.07.2013, 21:51 Uhr

Hallo Viktoria,

mein Sohn ist 10 und hat eine Tetraparese.

Ich glaube, ich muss da ein paar Misverständnisse aufklären:

Deine Tochter hat eine Diplegie (oder eigentlich Diparese). Dies ist eine spezielle Form der Infantilen Cerebralparese (ICP). Diese entsteht, weil während der Schwangerschaft oder auch in der Neugeborenenzeit bestimmte Gehirnzellen absterben, meist durch einen Sauerstoffmangel oder eine Gehirnblutung. Diese Schäden sind allerdings später nicht mehr unbedingt nachweisbar, da die Zysten (Löcher) von der anderen Hirnmasse "zugeschoben" werden.

Diese Schäden sind in der weißen Materie, also in dem Bereich des Gehirns wo die Verbindungen zwischen verschiedenen Bereichen lang führen (teilweise "lange Bahnen"). Weiß ist die Materie weil die Nerven (eigentlich eher grau) mit einer weißen Fettschicht isoliert sind (das dient der schnelleren Leitung). Die langen Bahnen werden zur Weiterleitung der Signale an die Muskeln verwendet. Bei einer Schädigung kann das aber nicht wie "normal" passieren, sondern es werden meist keine Signale zum Lösen der Muskelanspannung gesendet (passiert sonst automatisch). Dadurch kommt es beim häufigen Bewegen (auch passiv) zu einer Verhärtung des Muskels = Spastik. Dadurch entsteht auch die zu hohe Muskelspannung.

Diese langen Bahnen können sich allerdings leider nicht wirklich neu bilden. Allerdings können in begrenztem Umfang andere Bahnen (die nicht so schnell sind) benutzt werden, das braucht aber lange.

Vojta ist super, wenn ihr es richtig durchzieht. Schwimmen ist auch Klasse, denn da kann sie viel mehr machen und es kommt auch zu einer besseren Entspannung.

Wenn du das Gefühl hast, es muss noch mehr passieren, dann würde ich dir Petö (konduktive Förderung nach Petö) empfehlen. Besonders für kleine Kinder ist das ein sehr kindgerechtes Programm, das viel mit Motivation arbeitet und darauf abziehlt, möglichst viel Selbständigkeit zu erreichen.

Und Orthesen können wichtig sein, damit sich keine Fehlstellung im Fuß entwickelt und sie könne auch mehr Stabilität geben.

Wenn sie ein bischen älter ist, wäre auch Köln (Auf die Beine) etwas für euch: http://unireha.uk-koeln.de/zentrum-kinder-rehabilitation/behandlungskonzept-auf-die-beine/aktuelles

Ganz wichtig bei all der Physiotherapie sollte aber sein, dass meist nicht nur die Motorik (Bewegung) sondern auch die Sensorik (Empfinden) betroffen ist. Man kann auch nur das bewegen (oder entspannen), das man fühlt. Es ist also wichtig durch Stimulation (Wärme, Vibration, Druck, Reibung ...) die Sensorik der Füße und Beine zu fördern.

Und nun zu den Aminosäuren: Eine "Therapie" die ganz pauschal Aminosäuren anpreist, scheint mir sehr dubios. Schließlich sind Aminosäuren u.a. in allen Lebensmitteln. Da müsste man ja schon viel genauer schreiben, um was es denn da gehen soll.

Wenn du etwas in Richtung Nahrungsergänzung tun möchtest, kann ich dir Omega3-Fettsäuren empfehlen. Dazu gibt es zwar auch nur begrenzte wissenschafftliche Untersuchungen, aber es ist zumindest nachgewiesen, dass Omega3 für die Bildung besagter Fettschicht im Gehirn nötig ist. Bei Kindern, die nicht ausreichend Seefisch essen, kann ein Mangel an Omega 3 bestehen. Allerdings muss man darauf achten, dass die meist zugesetzten Vitamine nicht überdosiert werden (besonders Vitamin A und E).

Viele Grüße
Anja

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Re: Leichte spastische Diplegie

Antwort von vita555 am 08.07.2013, 10:15 Uhr

Liebe Anja,
ich danke dir 1000 Mal für diesen Beitrag !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir werden deine Erfahrung auf jeden Fall nutzen.
Viele Grüße
Viktoria

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Re: Leichte spastische Diplegie

Antwort von Palli am 08.07.2013, 20:13 Uhr

Hast ne PN

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Re: Leichte spastische Diplegie

Antwort von Twins4ever am 14.02.2017, 21:47 Uhr

Hallo Viktoria

Es ist schon etwas her, dass du deinen Beitrag geschrieben hast. Ich wünsche dir, dass ihr gute Fortschritte gemacht habt. Ich gehe mal davon aus, dass sie das Laufen bestimmt gelernt hat.
Leider hat einer unserer Zwillingssöhne auch eine spastische Diplegie. Ich habe stark den Eindruck, dass die Ärtzte uns immer Steine in den Weg legen, wenn wir zusätzliche Förderung (manuelle Therapie; Physiotherapie nach Bobath; Logopädie) wollen. Er streckt die Beine immer lang und macht die Spitzfußstellung. Mit ca. 24 - 25 Monaten konnte er alleine laufen, nun ist er 29 Monate alt. Frei hinstellen kann er sich noch nicht und er leidet unter der Situation. Er konnte mit ca. 9 Monaten mehr sprechen als sein Bruder, doch mittlerweile wurde er deutlich überholt. Sprechen tut er trotzdem gerne, aber nicht immer so deutlich, deshalb überlege ich zum Logopäden zu gehen.
Er hatte häufig auch Blockaden, die gelöst werden mussten. In Neunkirchen - Vlyn haben wir einen sehr guten Therapeuten (manuelle Therapie) gefunden, der uns empfohlen hat in zu dehnen. Die Adduktoren müssen seiner Meinung nach gelockert werden. Auch die Füße dehnen wir nach Aussen und zum Bauch hin.
Daneben bekommt er Einlagen in den Schuhen und weitere Förderung bezüglich Sensorik usw., das aber eher allgemein gehalten ist.

Könntest du vielleicht einmal gerne ausführlich schildern, wie es bei euch weiter gegangen ist und welche Tipps du uns mit auf den Weg geben kannst?

Liebe Grüße von Andreas

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