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Geschrieben von MiMa1417 am 12.07.2017, 10:34 Uhr

Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Hallo Zusammen,

entschuldigt schon mal im voraus für den langen Text. Aber ich muss es einfach mal los werden.

vor einigen Tagen hatte ich mich auf dem Spielplatz mit einer Nachbarin unterhalten. Seitdem beschäftigt mich ihre Aussage sehr.
Sie selber kommt aus der Ukraine und hatte dort ihre Ausbildung gemacht. Wie sie sagt hat sie dort mit behinderten Kindern gearbeitet, welche Ausbildung genau sie machte weiß ich allerdings nicht.
Seitdem sie in Deutschland ist (ich glaube ca. 6 Jahre) hat sie hier nicht gearbeitet. Jetzt würde sie wohl ein Praktikum machen. Wo genau kann ich nicht sagen da sie gerne immer wieder was anderes erzählt. Angeblich wäre es wohl ein Behindertenheim. Im Verlauf des Gesprächs war es dann ein Amt. Also genau weiß ich es nicht.

Vielleicht wollte sie sich einfach nur den Frust von der Seele reden. Auf jeden Fall erzählte sie mir wie sie das mitnehmen würde wenn sie diese Kinder sieht.

Und dann kam das Unglaubliche. Ihrer Meinung nach sollte man ein Gesetzt einführen der Frauen dazu zwingt eine Schwangerschaft abzubrechen wenn man sieht das das Kind behindert zur Welt kommen wird.
Außerdem sollten Frauen sterelisiert werden wenn bei Ihnen das Risiko hoch sein sollte dass ihre Kinder behindert zur Welt kommen sollten.
Und Familien mit behinderten Kindern sollten Strafe zahlen, weil es ja nicht sein kann das unsere Steuergelder für solche Familien gezahlt werden.

Also ich war wirklich sehr schockiert als ich das hörte. Ich habe ihr versucht zu erklären das es nicht richtig ist und jeder Mensch ein Recht auf das Leben hat. Habe sie dann gefragt ob sie es ok finden würde wenn sie Strafe zahlen müsste oder man sie sterelisiert hätte nur weil jemand mit ihren Kindern nicht zufrieden ist. Ihre Antwort war "naja das ist ja was anderes. Meine Kindern sind ja gesund".

Ich frage mich wie solche Menschen nur in Einrichtugen mit behinderten Kindern arbeiten dürfen. Mein erster Gedanke war, wenn ich die Macht dazu hätte, sie würde nie wieder in so einer Einrichtung arbeiten.
Es ist einfach furchtbar wie eine Mutter so reden kann.
Diese Nachbarin machte schon öfters etwas seltsame Aussagen, sie wurde in der Nachbarschaft nur belächelt und fertig.
Aber nach diesem Gespräch bin ich so wütend auf sie dass ich sie gar nicht mehr sehen möchte.
Zum Glück hatte mein Mann an dem Tag gerade angerufen dass er von der Arbeit gekommen ist und ich hatte einen Vorwand zu gehen. Sonst wäre ich wahrscheinlich total ausgeflippt.

 
19 Antworten:

Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von EarlyBird am 12.07.2017, 11:30 Uhr

Also sowas ist mir im Leben noch nicht passiert. Mir wäre es in diesem Moment auch völlig Wurst gewesen wer sie ist, denn so wie ich mich kenne hätte ich ihr gesagt das sie ein ahnungsloses, empathieloses, unterbelichtetes Rindviech ist und hätte das Jugendamt angerufen damit ihr Status (Ausbildung) mal geprüft wird. Hätte womöglich nichts gebracht, aber zumindest würde es nicht bt mir so an mir nagen ohne das ich irgendwie darauf reagiert hätte. Einfach hinnehmen mit dem Wissen das Kinder (behindert oder nicht) ihr ausgeliefert sind - könnte ich nicht.

Kleine Anekdote weil ich daran sofort denken musste:

Ich hatte vor Kurzem "The man in the high castle" angeschaut (eine dystopische Science-Fiction-Serie in welcher die Nazis den 2 Wk gewonnen hatten).
und musste sofort an diese Frau denken. Einer der Protagonisten ist ein führender, hochgestellter Nazi dessen Familie hohes Ansehen genießt. In einer Szene ist die Luft voller Asche und man erfährt das im nächstgelegenen Krankenhaus Verbrennungen stattfinden: behinderte Babys und Kinder , unheilbar Kranke usw.
Die Frau des Nazis (sie haben 3 augenscheinliche MusterKinder) echauffierz sich in einem Gespräch darüber wie Eltern von behinderten Kindern nicht wollen können das man "Ihnen dieses Leid erspart" und sie froh sein können dass die Naziregierung für eine Eliminierung sorgt und so konsequent verantwortungsbewusst entsorgt.

Ihr ältester Sohn muss später zu einer Chechup Untersuchung und sie müssen erfahren das ihr Sohn eine erblich bedingte, unheilbare Muskelerkrankung hat und er peu à peu Muskelschwund erleiden wird, sein unumgängliches Schicksal früher Tod und absoluter Pflegefall - schwerstbehindert.

Nun sind aber die Nazis an der Macht und Mut solch einer Diagnose darf ein Kind nicht weiterleben, es muss eliminiert werden, sowie alle Kinder die unnütz für das Gemeinwohl sind und nur "unnötig" Kosten verursachen.
Diese Nazifamilie - stets treu und gehorsam - spürt nun das erste Mal wie es ist, wenn man nicht nur immer Vorurteile durch diese Regierung und dessen Gedankengut hat. Zum ersten Mal werden sie als,Familie bedroht und sind selbst betroffen. Auf einmal Wolken sie nicht mehr das "behinderte Kinder" eliminiert werden, begehen Hochverrat um ihren Jungen zu beschützen.

_______________

Genauso sehe ich es bei deiner Nachbarin, denn "ihre" Kinder sind ja "gesund". Diese Frau sollte niemals mit behinderten Kindern arbeiten dürfen, ich weiß nicht wie weit ich da gehen würde um das zu verhindern.

Lg

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 12.07.2017, 13:23 Uhr

Das beschäftigt mich auch so sehr. Die eine Stimme in mir sagt das man so etwas eigentlich melden müsste, die andere sagt das es eventuell übertrieben wäre. Vielleicht redet sie ja nur so, aber zu den Kindern ist sie sehr vorbildlich. Ich weiß es ja nicht. Ich habe sie nicht bei der Arbeit beobachtet und kann es somit nicht beurteilen.
Vor allem ist es eine die immer sehr viel redet aber dabei bleibt es auch. Also sie erzählt immer sehr viel, nur tut sich da nichts.

Aber natürlich finde ich das total unmenschlich und einfach nur furchtbar so etwas zu sagen. Und spätestens nach diesem Gespräch will ich mit ihr überhaupt nichts mehr zu tun haben.

ps. Danke für den Serien Tip. Will mir die mal ansehen,

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Aprilbaby am 12.07.2017, 15:03 Uhr

Das ist eine total blöde und beschränkte Aussage. Ihre Kinder sind jetzt gesund, aber das kann sich ganz schnell ändern genauso wie bei jedem anderen auch. Und dann?

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Danyshope am 12.07.2017, 18:14 Uhr

Weißt Du was sie zu dieser Aussage hat kommen lassen....

Ich bin auch jemand der ein Kind niemals wegen einer Behinderung abtreiben lassen würde. ABER !!!, mein Bruder ist schwerst behindert auf die Welt gekommen - er ist dann wenige Stunden nach seiner Geburt verstorben. Er hätte nie ein Leben ohne Maschinen gehabt, hätte nur sabbernd daran irgendwie verbracht. Ist das wirklich ein Leben was man jemanden wünschen will?

Davon ab, die Frau hat in der Ukraine gearbeitet. Ich gehe mal davon aus das die dort nicht den Standard haben wie wir hier. Mag mich aber gerne irren. Also nix mit Pflegegeld, nix mit super tollen Pflegeheimen - nix. Ein großer Teil an behinderte Kinder wird in anderen Ländern deshalb ausgesetzt - viele sterben dann, manche überleben und kommen in entsprechende Kinderheime wo es nicht unbedingt besser weitergeht. Vielleicht hat die Frau in genau solch einem heim gearbeitet, hat gesehen wie Kinder mißhandelt worden sind, wie viele wegen wegen ihrer Behinderungen vor sich her siechen, wie sie als "Obzönität" in irgendwelchen Shows vorgeführt werden. Und ja, auch das gibt es.

Auch wir haben im Bekanntenkreis eine Familie wo wirklich alle sagen, die armen Kinder. Mutter geistig schwer behindert, Vater ebenso, alle Kinder haben wo ihre Behinderungen. Die Familie kann alleine nix, keinen Alltag, nicht kochen, nicht die Kinder vernünfig versorgen - können die Erwachsenen ja nicht mal für sich alleine. Und Liebe ist da auch nix was man wo spürt - eher Schläge, Vernachlässigung usw. Trotz der Zustände sagt das JA, die Kinder bleiben da, wir schicken jeden Tag für mehrere Stunden einen Familienhilfe. Das ganze jetzt seit über 15 Jahren. Das ist ein Kreislauf wo man sagen muss, wäre es nicht doch wo besser einzugreifen. Und ja, ich weiß das das falsch wäre, aber ich empfinde es wo als menschlich wenn man da wo zweifelt. Ich sage es mal so, die meisten Menschen würden es wohl einfach denken, nur wenige auch aussprechen.

Verstehe mich echt nicht falsch, ich kann es auch nicht verstehen wenn jemand sagt, behinderte Menschen sind weniger wert. ich kann aber es wo nachvollziehen wenn es menschen gibt die in bestimmten Situationen sagen, wäre es nicht besser gewesen. Vielleicht auch genau deshalb weil ich weiß was es für Angehörige bedeutet die eben jemanden haben der entsprechende Nachteile hat. Und auch weil ich recht genau weiß wie es ist als Mensch wo "anders" zu sein wie die meisten anderen.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von niccolleen am 12.07.2017, 18:19 Uhr

Die genauen Zahlen etc. kenne ich nicht, ich weiss aber, dass das dort ein riesiges Problem darstellt und ganz anders gehandhabt wird als hier, historisch ein anderer Leistungsdruck herrscht und auch die gesetzliche Lage komplett anders ist in Russland, Ukraine, Tschetschenien, etc.
Ich weiss auch, dass man dort keine gesunden, sondern nur behinderte Kinder adoptieren kann, eben aus aehnlichen Gruenden.
Also nicht, dass das rechtfertigt, was die Nachbarin sagt, aber man darf halt nicht vergessen, dass andere Menschen aus ganz anderen kulturellen und moralischen Hintergruenden kommen.

lg
niki

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Andrea&Würmchen am 12.07.2017, 19:39 Uhr

Selbstverständlich halte ich ihre Aussage auch für unterirdisch. Habt Ihr aber mal überlegt, wie so eine Meinung zustande kommen konnte? Wisst Ihr, wie man in der Ukraine mit behinderten Kindern umgeht? Was man dort für eine Einstellung zu Behinderungen, chronischen Krankheiten und anderen "Unzulänglichkeiten" (Achtung, das steht extra in Klammern, nicht, dass noch jemand meint, ich meine das ernst) hat?

Ich habe schon mehrere Reportagen gesehen über Waisenhäuser und auch Behindertenverwahranstalten (anders kann man das nicht nennen) im Ostblock gesehen. Hauptsächlich Rumänien, aber auch schon mal Ukraine. Wenn Du diese Zustände dort gesehen hast und wie unmenschlich man mit diesen Kindern umgeht, dann wird nachvollziehbar, warum die Nachbarin so kritisch dazu eingestellt ist. Selbst die Leute, die dort arbeiten, halten diese Kinder für minderwertig und nicht lebenswert. Wie soll man in so einem Umfeld eine vernünftige Einstellung dazu bekommen?

Wie gesagt: Nichts rechtfertigt die Aussagen der Nachbarin. Aber einiges macht sie vielleicht nachvollziehbarer.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von EarlyBird am 12.07.2017, 19:56 Uhr

Ich kann die Einwände schon nachvollziehe, mit dem Gedanken bzgl. ihrem Herkunftsland und deren Umstände/Zustände dort habe ich auch durchgespielt. Aber jemand der mit behinderten Kindern arbeitet, egal wo, weiß auch das Behinderungen ein sehr weites Spektrum bzgl der Ausmaße haben.
Nicht jedes behinderte Kind hängt an Maschinen oder vegetiert vor sich hin. Die gute Frau ist nun schon seit vielen vielen Jahren nicht mehr in ihrem Herkunftsland und hatte sich auch Null darauf (auf die Zustände und Erlebnisse dort) bezogen.
Behinderte Menschen und sehr wohl auch behinderte Kinder trifft man hier überall: beim Einkaufen, in der Stadt, in der Eisdiele, im Bus....

Wenn dieseFrau schon so viele Jahre hier lebt, MUSS sie beteits erlebt haben das hoer damit ganz anders umgegangen wird, behinderte Kinder meist bei ihren Eltern bleiben und es ihnen "gut" geht. Daher ist das für mich "für die Katz" diese Pauschalaussagen zu rechtfertigen. Und bei dem Satz "Tja meine Kinder eind ja gesund!" sagt für mich wirklich ALLES!

Ich würde mit dieser Frau auch NICHTS mehr zu tun haben wollen!

lg

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Sorry Rechtschreibung, Grammatik und Co

Antwort von EarlyBird am 12.07.2017, 19:58 Uhr

musste mich beeilen...

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Nicole_Meyer am 12.07.2017, 20:08 Uhr

Das alles waren ziemlich miese Aussagen zum Thema "behinderte Kinder bekommen". Ich unterschreibe keine davon. Es ist mutig, wissentlich ein behindertes Kind zur Welt zu bringen und sich diese Verantwortung zu zu trauen.

ABER:

Ich lese nichts darüber, wie ihre Einstellung zu den geborenen Kindern ist, um die sie sich ggf. kümmert.

Sie lehnt es ab, dass sie gezeugt/geboren werden, aber das muss nicht gleichbedeutend damit sein, dass sie sich schlecht gegenüber den Kindern verhält.


Vielleicht mal dahingehend nachhören. Und bitte auch die gesellschaftliche Prägung (Russland/Ukraine) nicht vergessen.

Mit Menschen aus dem osteuropäischen Ausland hat man oft solche Gespräche und wenn man mal den "deutschen" Aspekt darlegt, mit dem uneingeschränkten Recht auf Leben, dann kommt meistens das "AHA"-Erlebnis.

Ähnlich ist es mit Flüchtlingen und anderen Themen des sozialen Miteinanders/Verantwortung....

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Philo am 12.07.2017, 22:11 Uhr

Hallo,
ich habe eines meiner Prakitka in einem Heim für erwachsene behinderte Menschen gemacht. Damals wurde der Paragraf 218 (Abtreibungsparagraf) breit diskutiert. Dies gelangte natürlich auch an die mir anvertrauten Menschen und eine Frau mit einer geistigen Behinderung sagte damals zu mir:

"Gell, wenn ich heute geboren werden würde, dürfte ich nicht mehr leben. Dabei leb ich doch so gern."

Mir hat sich dieser Satz ins Gedächtnis eingebrannt. Und mir ist bewusst geworden, dass nicht Ansehen, Karriere etc. wichtig sind, sondern, dass man mit dem Leben, das man führt, glücklich ist. Ich habe von den Menschen, die ich damals betreut hatte, viel gelernt.
LG, Philo

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:28 Uhr

Ich verstehe was du meinst.

Über die Zustände in der Ukraine kann ich nicht genau was sagen. Ich selber wurde in der ehemalingen UDSSR geboren und kam mit 8 Jahren nach Deutschland. Haber allerdings noch Kontakt zu Verwandten dort und schaue auch täglich russisches Fernsehen. Ukraine war ja bis vor wenigen Jahren noch der beste Freund Russlands. Meine Mutter hat in der Ukraine noch Verwandte. Was ich damit sagen will, ein bisschen weiß ich schon was dort passiert.
Behinderte Kinder werden da zum Glück nicht irgendwo ausgesetzt oder in Shows vorgeführt. Zum Glück sind die Menschen dort doch noch zevilisiert. Es gibt extra Heime für behinderte Kinder und viele Familien behalten die Kinder und kümmern sich gut um sie. Es gibt teilweise Familien die sogar nur behinderte Kinder aufnehmen und sich voller Liebe um sie kümmern. Also zum Glück funktioniert das.
Natürlich weiß ich nicht was meine Nachbarin dort erlebt hat. Aber hier in Deutschland ist es ja zum Glück wirklich sehr human. Zumindest habe ich das bisher so mitbekommen.

Diese Familie von der du erzählst. Das ist schon ein Extremfall.
Ich persönlich denke man sollte eventuell Menschen die selber schwer behindert sind und eventuell nicht im Stande wären Kinder zu versorgen eventuell irgendwie ins Gewissen reden dass es besser für sie wäre keine Kinder zu bekommen.
Ich mag nicht gerne sagen das man das verbieten soll oder so. Den niemand von uns hat das Recht anderen zu verbieten eine Familie zu gründen.
Aber ich verstehe natürlich was du meinst.

Es ist ein schwieriges Thema. Da will ich ehrlich gesagt nicht urteilen oder sagen was da besser wäre. Ich bin ehrlich gesagt gar nicht in der Lage dazu. Ich weiß nicht was besser wäre oder ist.

Aber diese Aussage von ihr das man Frauen sterelisieren soll oder das man Strafe zahlen soll nur weil das Kind behindert ist, oder eine Abtreibung machen sobald man weiß das ein Kind behindert zur Welt kommt. Das ist einfach unmenschlich.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:31 Uhr

Da muss ich widersprechen. Wie schon in einem Beitrag erwähnt wurde ich in Russland geboren und habe noch sehr viele Kontakte dort usw.
Das man dort nur behinderte Kinder adoptieren darf stimmt absolut nicht. Man darf auch gesunde adoptieren. Dort ist es nur so das man sich ein Kind nicht selber aussuchen darf sondern das Kind einen so zu sagen aussucht. Bzw. die Zustädigen Pflegekräfte.
Ansonsten ist es dort absolut nicht anders als bei uns. Bei uns kauft man sich die Kinder so zu sagen. Es ist ja extrem teuer in Deutschland ein Kind zu adoptieren. Weshalb viele da z.b nach Russland fahren. Dort zahlt man nur für den Papierkram und den Aufenthalt.
Wie es in Tschetschnien ist weiß ich nicht. Aber in Russland und Ukraine ist es absolut nicht so wie du es sagst.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:37 Uhr

Da muss ich dir auch etwas widersprechen.
Die Kinder werden dort nicht als minderwertig angesehen oder behandelt.
Ohne zu kritisch zu sein, aber hier in Deutschland wird sehr vieles leider viel schlechter dargestellt als es tatsächlich ist.
Natürlich gibt es dort auch Ausnahmen wo die Kinder auch schlecht behandelt werden, aber das haben wir hier bei uns auch.
Ich sage das nicht weil ich so ein "Ostblock"-Fan bin. Ich weiß das auch dort nicht alles perfekt ist. Aber ich kann dir versichern das es nicht so furchtbar ist wie man uns das hier zeigt. Ich habe leider eine Cousine und einen Cousen die in ein Heim kamen weil beide Eltern verstorben sind. Leider (das war aber ca 1992, da lebten wir noch in Russland) haben die Mitarbeiter im Heim meinen Eltern nicht erlaubt die Kinder zu sich zu nehmen. Meine Mutter wollte sie nehmen, obwohl es die Verwandten meines Vaters sind. Aber meine Mutter wollte die Kinder nicht alleine lassen. Man hat es ihr ausgeredet. Meine Mutter war damals noch relativ jung und naiv und glaubte das leider. Heute bereut sie es sehr.
Aber den Kindern ging es dort nicht so schlecht.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:41 Uhr

Ich hatte erwähnt dass ich leider nicht weiß wie sie mit den Kindern umgeht. Das kann ich nicht sagen.
Zu den Kindern die bereits geboren wurden sagte sie nur das die Eltern dann eben Strafen zahlen sollten weil sie ein behindertes Kind bekommen haben und es nicht abgetrieben haben.
Ich könnte sie natürlich fragen wie sie mit ihnen umgeht. Aber ich muss auch zugeben dass ich ihren Aussagen nicht ganz glaube, weil ich eben schon sehr oft erlebt habe dass sie Dinge sagte die sie dann irgendwann anders machte oder diese Aussagen widerlegte.
So wie ich sie kenne und erlebt habe denke ich schon dass sie gut zu den Kindern ist und sie nicht schlecht behandelt.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:42 Uhr

Toller Satz.
So denke ich auch. Bzw. denke ich egal ob ein Mensch behindert oder gesund ist, jeder Mensch lebt gerne.

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Re: allgemeine Info zu den Aussagen über den Osten

Antwort von MiMa1417 am 13.07.2017, 9:56 Uhr

Habe von den meisten hier gelesen dass sie denken im Osten würde man behinderte Kinder viel schlechter behandeln und diese wären dort nichts wert.

Dem muss ich widersprechen.
Ihr Lieben, leider, leider ist es so (habe ich leider auch oft im Fernsehen gesehen) wird vieles über den Osten hier bei uns falsch dargestellt oder eben schlechter dargestellt.

Behinderte Menschen sind dort absolut nicht weniger Wert oder werden so schlecht behandelt wie manche hier schreiben.
Natürlich gibt es diese negativen Ausnahmen, aber die gibt es auch hier bei uns in Deutschland.

Hier war eine Aussage das man dort angeblich nur behinderte Kinder adoptieren darf. Nein das stimmt absolut nicht. Auch gesunde Kinder darf man adoptieren. Wie auch hier.
Es gibt dort spezielle Heime in denen sich die Mitarbeiter liebevoll um behinderte Kinder kümmern.
Es ist dort absolut nicht anders als hier bei uns in Deutschland.
Natürlich war da mal vor vielen Jahren, wie auch hier, alles anders. Aber so grausam sind die Menschen im Osten nicht wie manche hier darstellen.
Ja manche Eltern sind teilweise gezwungen ihre Kindern in Heime abzugeben, aber nicht weil sie diese Kinder nicht wollen, sondern weil sie einfach nicht im Stande sind sich um sie zu kümmern. Weil sie keine Mittel haben. Der Staat unterstützt dort zwar, aber leider nicht so gut wie hier.

Da erinnere ich mich wie meine Mutter vor einigen Jahren lauter alte Rollstühle sehr günstig einkaufte und in das Dorf meiner Oma schickte. Weil manche dort noch so arm sind das sie sich das nicht leisten können. Da war im Dorf ein kleiner Junge der keine Beine hatte und er hatte sich selber aus einem Brett und Rädern etwas gebastelt womit er sich fortbewegen konnte. Meine Mutter schickte ihm einen Rollstuhl. Diese Menschen waren so dankbar.

Ihr Lieben, bitte. Bevor aussagen kommen das dort die Kinder wie im Zirkus vorgeführt werden oder nur behinderte adoptiert werden dürfen usw., erkundigt euch genau.
Das was ich hier teilweise lese ist furchtbar. Die Menschen dort sind nicht so schrecklich wie man das hier denkt. Dort ist das Leben genauso wie hier bei uns. Nur leider wird das in unseren Medien alles viel schlechter dargestellt.

Wisst ihr z.B. das Kinder in Russland, die in einem Heim aufgewachsen sind alle vom Gesetzt her mit 18 Jahren eine Wohnung oder ein Haus zur Verfügung gestellt bekommen? (Ok leider nicht immer eine lebenswerte Wohnung, aber alle bekommen was). Das gibt es meines Wissens nach in Deutschland nicht.
Wisst ihr dass die Frauen dort die Kindern bekommen für jedes Kind eine bestimmte Summer an Geld bekommen von dem sie sich ein Haus für die Familie kaufen können? Gibt es bei uns auch nicht.
Es gibt dort auch sehr viel positives. Mich macht es nur traurig das man hier nichts darüber weiß. Es wird hier einfach nie über positives berichtet.

Seid bitte etwas vorsichtiger mit einigen Aussagen.

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Re: allgemeine Info zu den Aussagen über den Osten

Antwort von niccolleen am 13.07.2017, 15:44 Uhr

Die Sache mit der Adoption weiss ich, es kann aber sein, dass das nur fuer Auslandsadoptionen gilt, wenn ich mich jetzt richtig erinnere. In jedem Fall habe ich diese Informationen nicht aus zweiter und dritter Hand und Nachbarinnengespraechen, sondern meine Mutter ist erstens Russin und zweitens beruflich auch ueber die gesetzliche Lage informiert.

lg
niki

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Trini am 14.07.2017, 11:32 Uhr

Habe lange überlegt, ob ich hier antworte.
Denn ich habe beim ersten Kind tatsächlich wegen eines grottenschlechten Triple-Tests eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen.
Das Kind hatte keine Trisomie und ich habe es bekommen.

Was gewesen wäre wenn ........................... ich weiß es nicht!!!

Aber, die allermeisten Behinderungen kann man NICHT vorher diagnostizieren.
Und einige (*) sind auch MANmade
entweder durch Sauerstoffmangel unter der Geburt oder
durch Alkohol/Drogen in der Schwangerschaft.

Natürlich helfen auch da Geldstrafen nicht. Uns einige Gedanken deiner Nachbarin sind sehr heftig!!!

Trini

* Ein Verwandter von mir hat Trisomie 21 und war in einer Schule der Lebenshilfe. Die meisten Kinder dort hatten KEINEN Gendefekt.

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Re: Furchtbare Aussage einer Nachbarin

Antwort von Himbeere90 am 14.07.2017, 21:13 Uhr

Gerade habe ich mich auch über die Aussage einer Mitarbeiterin eines Kindergartens von der Lebenshilfe ärgern müssen, da habe ich deinen Text gelesen.

Es macht einen so unendlich traurig und man fängt wirklich an an der Welt und der Gesellschaft zu zweifeln! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle immer weltoffen und tolerant sein wollen, es aber innerlich doch nicht sind und in den letzten Jahren eher ein Rückschritt in der Gesellschaft zu spüren ist. Teilweise habe ich wirklich Angst um meine Tochter (Down-Syndrom)!

Zur benannten Aussage der Kindergartenleiterin oben: "Kinder mit Down-Syndrom muss es doch heutzutage nicht mehr geben!" Zu einer Mutter eines Jungen mit DS!!! Und als Leiterin eines solchen Kindergartens!

Leider habe ich die besagte Kindergartenleiterin nicht persönlich gesehen oder ihre Aussage gehört, ansonsten hätte es für mich ernsthafte Konsequenzen gehabt. Ich habe einen großen Bogen um diesen Kindergarten gemacht, obwohl er der nächste hier wäre.

Wie gesagt, es macht mich unglaublich traurig....wie weit will uns die Leistungsgesellschaft noch treiben? Was wird in Zukunft alles möglich sein? Kann man schon vor der Geburt vermeidlich unperfekte Babys nur aufgrund von unpassenden Haarfarben, Geschlecht oder ähnlichem abtreiben??

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