Frage: Zuckerbezeichnung

... Ach noch eine Frage. Zugesetzte Fructose in Lebensmitteln wird ja als ungünstig bezeichnet. Zum einen habe ich die Abgrenzung zur Glucose nicht verstanden, ist diese nun ok oder nicht? Zum andern würde ich gerne wissen, auf welche Bezeichnungen man in der Zutatenliste achten muss, also welche Zuckersorten man meiden sollte? Vielen Dank!

von miaandme am 21.10.2017, 22:23



Antwort auf: Zuckerbezeichnung

Hallo miaandme Zucker hat in Fertigprodukten viele Namen. Bspp: Zucker, Saccharose, Glukose, Traubenzucker, Fruktose, Fruchtzucker, Maissirup, Maltose, Galaktose, (Laktose), Rohrzucker, Rohrohrzucker, Raffinade, Raffnose, u.v.m. Die verschiedenen Bezeichnungen für Zucker haben ihre Brerechtigung, weil Zucker auf verschiedene Arten behandelt sein kann (für den Einsatzzweck optimiert), was ihrerseits verschiedene Wirkungen im Körper haben kann, weil die jeweiligen Zuckerarten teilweise verschieden verdaut und verstoffwechselt werden. Glucose ist ein Einfachzucker, gewöhnlich bekannt als Traubenzucker. Er liefert schnelle Energie, weil seine Verdauungszeit kurz und die Absorption unkompliziert abläuft. Der Blutzuckeranstieg (insulinabhängig) geht schnell. Fruktose ist ebenfalls ein Einfachzucker, wobei die Verdauung und Aufnahme in den Darm mengenabhängig ist, u.U. erschwert sein kann bspw auch und vor allem bei der Fruchtzuckermalabsorption). Der Blutzuckeranstieg (ohne Insulin) geht langsamer vonstatten las bei Glukose, weshalb er lange Zeit für Diabetiker als Substitut für Haushaltszucker) empfohlen wurde. Jedoch steigen dabei die Blutfettwerte höher. Das Signal für Sättigung wird bei Fruktose viel langsamer erreicht, weshalb ein Überkonsum damit leichter ist, was als negativ zu werten wäre. Saccharose,also gewöhnlicher Haushaltszucker, besteht aus einem Zweifachzucker, der sich aus Glucose und Fruktose (zu gleichen Anteilen) zusammensetzt. Die Absorption von Fruchtzucker ist im Zusammenspiel mit Glucose leichter, weshalb Saccharose häufig auch von Menschen mit Fruchtzuckermalabsoprtion besser vertragen wird. Fertigprodukten wird häufig sog. Glukose-Fruchtzucker-Sirup oder Glukosesirup, auch Maissirup (genannt) , HFCS, u.a. zugesetzt. Das hat mehrere Gründe wie bspw Verbesserung von Textur, Haltbarkeit, Optik, aber auch wirtschaftliche Interessen. Das alles ist ein bisschen kompliziert. Aber ganz pauschal lässt sich zusammenfassend dennoch sagen, dass diese Sirupe weniger optimal sind und weitestgehend gemieden werden sollten. In allen Lebensmitteln, welche Kohlenhydrate enthalten sind sämtliche Zuckerarten vorhanden. Besonders viele bei Obst/Gemüse/Getreide. Die absoluten Gehalte der Zucker(arten) in Lebensmitteln ist viel geringer, so dass ein Überkosum mit natürlichen Nahrungsmitteln (durch Verzehrt von Obst/Gemüse/Getreide) i.d.R. eher nicht zu erwarten ist, die negativen Konsequenzen (Überkonsum, Überdosierung, ggf langfristig führend zu Fettleigibkeit, metabolisches Syndrom), bei gesunden* Personen einer obst-gemüselastigen Ernährung eher nicht zu erwarten sind. Denn Lebensmittel mit industriell veränderten Zuckerarten (vor allem Fruchtsäfte, Süßigkeiten, auch Fertiggerichte u.a.) können schneller überkonsumiert (die Gehalte an zugesetzten Zuckerarten sind sehr hoch) werden, was sich nachhaltig negativ auf den Organismus auswirken kann. Natürliche Nahrungsmittel enthalten immer auch eine Vielzahl an weiteren Inhaltsstoffen wie bspw Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe u.a. die einem Überkonsum eher vorbeugen (können). Also dann Grüße Birgit Neumann * Fruchtzuckermalabsorption in dieser Thematik ausgeklammert aber auch gesunde Personen können u.U. an ihre Grenze der Toleranz stossen, wenn sie zu viel (zugesetzten) Fruchtzucker konsumieren. Pauschal liesse sich dazu sagen: ca 25 g Fruchtzucker pro Mahlzeit werden von den Meisten vertragen. Die individuelle Grenze ist verschieden, bei Einigen liegt sie (deutlich) darunter. .

von Birgit Neumann am 24.10.2017